Werl-Aspe macht sich selbst das Leben schwer

Spielbericht

(hk). Der SV Werl-Aspe liefert auch weiterhin konstant ab. Im ersten Liga-Spiel im neuen Fußball-Jahr wird die unberechenbare SG Hörstmar/Leese nach einem abwechslungsreichen Spiel mit 4:3 vor heimischer Kulisse bezwungen. Damit haben sie den Rückstand auf den spielfreien Klassen-Besten TuS Ahmsen auf gerade einmal drei Zähler halbiert. Die Heerser Bruch-Boys machen es sich allerdings unnötig schwer.

Von Henning Klefisch

Davide Ayena

Marcio Goncalves beschreibt den ersten Spielabschnitt als eine „Achterbahn der Gefühle.“ Hör/Lee-Tormaschine Davide Ayena bringt den Gast nämlich bereits in der neunten Spielminute mit 1:0 in Führung. Die ersten Schüsse pariert der Asper Torwart Connor Fitzgerald hervorragend, doch der abermalige Abpraller landet bei Ayena, der aus Nahdistanz gnadenlos zielsicher ist. Für SV Werl-Aspe-Coach Marcio Goncalves ist dieser frühe Rückstand aber noch längst kein Grund, beunruhigt zu sein, stellt er doch völlig tiefenentspannt fest: „Wir wussten aber, dass das noch früh im Spiel war und wir nur geduldig weiterspielen müssen.“

Elfmeterreiche Schlussminuten

Niklas Haupt

So einige Schludrigkeiten sind im Spiel der Hausherren indessen offensichtlich. Es bedarf einer fantastischen Einzelaktion nach 29 Minuten, um zum Ausgleichstreffer zu kommen. Goncalves spricht von einem „brillanten Freistoß-Treffer“, der von Niklas Haupt im gegnerischen Kasten zum 1:1-Ausgleichstreffer versenkt wird. Zehn Minuten später macht er seinem Namen alle Ehre, wird zur Hauptfigur mit seinem Treffer zum 2:1-Vorsprung. Artig bedanken darf er sich jedoch auch bei Finn Jordan, der mit einem wohltemperierten Zuspiel zu gefallen weiß. Haupt ist in dieser Szene cooler als Snoop Dog und lässt im direkten Duell Tim Niklas Krüger im SG-Gehäuse überhaupt keine Abwehrchance. „Ein super Tor“, schwärmt Goncalves enthusiastisch. Die dann folgenden Schlussminuten der ersten Halbzeit sind an Dramatik kaum zu überbieten. In gerade einmal 180 Sekunden werden gleich zwei Elfmeter verhängt. Philip Düsterdiek (per Elfmeter; 43. Min.) gleicht aus, ehe Jan-Hendrik Lange (per Elfmeter; 45. Min.) für die 3:2-Halbzeitführung des Favoriten das Copyright-Recht für sich beanspruchen darf.

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„Am Ende ein Pflichtsieg!“

In den zweiten 45 Minuten überbieten sich die Werl-Asper im Auslassen vielversprechender Torchancen. Es bedarf einiger Personalwechsel, ehe Florian Lang in der 74. Spielminute den Ball gekonnt zum 4:2-Vorsprung im gegnerischen Kasten versenkt. Der 4:3-Anschlusstreffer, zugleich der Endstand, von Ayena fällt in der dritten Minute der Nachspielzeit, damit zu spät. Marcio Goncalves resümiert gegenüber Lippe-Kick: „Am Ende ein Pflichtsieg! Was mich aber stört, sind die Unkonzentriertheiten und die unnötigen Gegentore. Da müssen und werden wir daran arbeiten, damit es nächste Woche nicht nochmal passiert.“ Dann steht nämlich das Nachbarschafts-Derby und Spitzenspiel beim Dritten TSV Schötmar auf dem Programm.

Fazit: Der SV Werl-Aspe macht es sich in diesem Spiel unnötig schwer. Sie hätten bereits deutlich frühzeitiger für klare Verhältnisse sorgen können, verpassen es aber, vehementer auf das vierte Tor zu gehen. Es ist eine aufregende Partie mit einem kurzweiligen Unterhaltungswert.

Tore:
0:1 Davide Ayena (9. Min.)
1:1 Niklas Haupt (29. Min.)
2:1 Niklas Haupt (39. Min.)
2:2 Philip Düsterdiek (per Elfmeter; 43. Min.)
3:2 Jan-Hendrik Lange (per Elfmeter; 45. Min.)
4:2 Florian Lang (74. Min.)
4:3 Davide Ayena (90. + 3 Min.)