Ein Ergebnis, zwei Meinungen

Spielbericht

(ts). Wie so oft, ist man sich nicht ganz einig darüber, ob dieses Ergebnis gerechtfertigt ist. „Wenn man sich die ganzen 90 Minuten anschaut, dann kann man schon von einer gerechten Punkteteilung sprechen“, sagt Rouven Post nach der Partie. Benjamin Rawe jedoch, ist verärgert darüber, dass seine Elf eine 2:0-Führung nicht halten kann: „Ich bin ziemlich bedient, wie wir hier heute zwei Punkte herschenken.“

Von Thomas Sauerbier

Louis Hagemann

„Lemgo war sicher die spielstärkere Mannschaft“, sagt Rouven Post nach dem Match.
Der FC SSW hat anfangs kaum Strafraumszenen, versucht sich mit Fernschüssen und muss seine Defensivqualitäten unter Beweis stellen.
Zweimal wird, laut Benjamin Rawe, dem TBV-Trainer, „in höchster Not zur Ecke geklärt“ und ein Schuss von Louis Hagemann kann in letzter Sekunde noch von der Linie gekratzt werden.
Der TBV Lemgo II macht von Anfang an Druck in diesem Match, strahlt Torgefahr aus und kann sich in der 34. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer durch Marcel Funke belohnen.
Rawe kommentiert die letzte Phase der ersten Spielhälfte mit den Worten: „Richtung Halbzeit entwickeln wir weitere Möglichkeiten, reduzieren die Fehler und gehen durch einen starken Schuss aus 25 Metern von Funke in Führung.“
Der TBV Lemgo II macht von Anfang an Druck in diesem Match, strahlt Torgefahr aus und kann sich in der 34. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer durch Marcel Funke belohnen. Benjamin Rawe kommentiert die letzte Phase der ersten Spielhälfte mit den Worten: „Richtung Halbzeit entwickeln wir weitere Möglichkeiten, reduzieren die Fehler und gehen durch einen starken Schuss aus 25 Metern von Funke in Führung.“

„Waren über die gesamte Dauer die spielbestimmende Mannschaft“

R. Post

Rouven Post, Coach des FC SSW, nennt den Treffer „sehenswert“.
Eine starke Parade verhindert den zweiten Gegentreffer für den FC SSW und ein Tor von Jonas Hildebrand wird, in den Augen von Benjamin Rawe, „fälschlicherweise wegen Abseits aberkannt“.
„Grundsätzlich waren wir, über die gesamte Dauer, die spielbestimmende Mannschaft“, sagt er und ärgert sich, „beste Chancen“ zu vergeben.
Die zweite Halbzeit beginnt ähnlich. Alan Namo vergibt „eine Hundertprozentige frei vor dem Tor“, sagt Rawe, darf aber kurz darauf, in der 51. Spielminute, das 2:0 bejubeln, das Louis Hagemann nach einer Kopfballvorlage erzielt. Bis hierhin läuft es gut für den Gastgeber, doch es folgt die Phase des FC SSW, der es schafft, den Spielstand innerhalb kürzester Zeit zu egalisieren.

Die Sturm- und Drangphase des FC SSW

Jan-Lukas Hohmeier

Rawe muss mitansehen, wie die Führung seiner Mannschaft zunichtegemacht wird: „Leider sind wir dann zehn Minuten lang konzeptlos und halten uns bei einer Ecke nicht an die Vorgaben, sodass keiner den Volleyschuss von Jannis Keibel (56. Minute) zum 2:1 blocken kann. Beim 2:2, fünf Minuten später, stellen wir uns im Mittelfeld beim Zweikampf ungeschickt an, stehen hinten unsortiert und laden den Gegner so ein.“
Jan-Lukas Hohmeier ist es, der den Ausgleich erzielt. „Wir haben uns nicht aufgegeben, sind drangeblieben“, sagt Rouven Post dazu und findet lobende Worte für den Kampfgeist seiner Elf: „Es war eine große kämpferische Leistung von meiner Truppe heute. Ganz großen Respekt.“

In der Endphase wollen beide den entscheidenden Treffer

Dennis Reichert

In der Euphorie, die diese gelungene Aufholjagd mit sich bringt, will der FC SSW dann den Sieg und der TBV möchte den, vielleicht schon sicher geglaubten, Erfolg nicht hergeben. Rouven Post sieht den restlichen Spielverlauf folgendermaßen: „Es war ein Spiel, das dann offen war. Es haben sich Räume ergeben zum Kontern. Also haben wir dann probiert, den Ball schnell nach vorne zu spielen, konnten aber leider keinen weiteren Torerfolg mehr erzielen.“ Er gesteht jedoch dem Gegner die „etwas zwingenderen und größeren Chancen“ zu, die sie „aber nicht nutzen“ können.

Benjamin Rawe

Das kann Benjamin Rawe ganz klar bestätigen: „In der Folgezeit haben wir, durch einen gefährlichen Freistoß von Reichert und eine Hundertprozentige von Kartal, noch Möglichkeiten, um wieder in Führung zu gehen, aber gegen Reichert hält der Keeper erneut stark und Kartal vergibt leider kläglich.“ Rawe ist „bedient“, nachdem man eine „2:0-Führung völlig unnötig“ hergibt. Er sieht den Gegner „in 90 Minuten zwei Schüsse aufs Tor“ abgeben und dabei zwei Treffer erzielen und nennt es insgesamt „einen gebrauchten Tag“. Post hingegen klingt äußerst zufrieden, wenn er sagt: „Wir sind stolz auf unsere Leistung und darauf, dass wir einen Punkt in Lemgo geholt haben.“

Fazit: Die Enttäuschung der Gastgeber ist nachvollziehbar, die Zufriedenheit der Gäste allerdings auch und so bleibt zu sagen, dass niemand leer ausgegangen ist und die Punkteteilung tabellarisch keine Auswirkungen hatte.

Tore:
1:0 Marcel Funke (34. Min)
2:0 Louis Hagemann (51. Min.)
2:1 Jannis Keibel (56. Min.)
2:2 Jan-Lukas Hohmeier (61. Min.)