Reds kassieren dritte Niederlage in Serie

Spielbericht

(hk). Die nächste Niederlage setzt es für den TuS Bexterhagen. Nach dem 2:5 in Ahmsen und dem 0:1 gegen den SC Extertal gehen die Reds ebenfalls aus dem Gastspiel beim TBV Lemgo II als Verlierer vom Spielfeld. Die Lemgoer hingegen klettern mit nunmehr 14 Punkten bis auf den fünften Tabellenplatz.

Von Henning Klefisch

Liam Noel Heinemann

In den ersten 45 Minuten erkennt Bex Co-Trainer Maximilian Ilgner eine wohltuende Leistungssteigerung im Vergleich zum ersten Durchgang gegen den SC Extertal am vergangenen Montag. Er lobt, wie seine Mannschaft das gewünschte System durchsetzt, auch einige ansehnliche Spielzüge initiiert. Zumindest ist die Anfangsphase der Gäste ganz passabel. Dann aber entwickelt sich ein gewisser Schlendrian. Es fehlt die Schnörkellosigkeit im eigenen Spielvortrag, die Bälle werden unscharf und zu langsam gepasst, weshalb im Angriffsdrittel nur wenig Torgefahr erzeugt wird. Dennoch findet Ilgner den Gesamtauftritt „ganz ordentlich.“ TBV Lemgo II-Coach Mathias Wellmann zeigt sich davon angetan, dass sein Team einen „guten“ Einstieg in diese Partie findet, „sehr präsent“ ist. Weshalb er bekräftigt: „In meinen Augen sind wir auch besser im Spiel als Bexterhagen, haben mehrere wirklich gute Chancen, um auf 1:0 zu stellen.“ In der 39. Minute belohnen sie sich endlich, als sie nach einem gekonnten Spielzug die Kugel exzellent durchstecken, dadurch Liam Noel Heinemann in Position bringen, der somit zum Führungstor einschießt. Das hat bis zum nahenden Halbzeitpfiff weiterhin Bestand. Die Lemgoer haben wohl noch den Papst in der Tasche, ziehen sie doch Profit daraus, dass nach einem Querschläger von Jonas Hildebrand (Bild links) die Gäste dieses Geschenk nicht auspacken. „Keiner wusste aus meiner Sicht so richtig, warum wir zurückliegen, weil es ein ausgeglichenes Spiel war, mit nicht wirklich zwingenden Aktionen von beiden Seiten. Es hätte daher mit einem 0:0 in die Halbzeitpause gehen müssen“, analysiert Ilgner. Etwas anders sieht es Wellmann: „Ich denke, ein 2:0 zur Halbzeit wäre nicht unverdient gewesen.“

„Wir sind klar überlegen, die bessere Mannschaft“

Eric Wöhler

Für Bexterhagen-Cheftrainer Jens Reitemeier und Ilgner steht fest, dass gar nicht einmal so fürchterlich viel inhaltlich verändert werden muss, stimmen doch grundsätzlich die Strukturen im eigenen Matchplan. Selbstredend ergibt sich noch ein Steigerungspotenzial, hat es an der Exaktheit gefehlt, um sich mit mehr Abschlussaktionen zu belohnen. Ilgner wünscht sich für den zweiten Durchgang: „Wir müssen einfach spielen, den Gegner laufen lassen. Immer wieder die Räume bespielen, die wir anlaufen wollen.“ Diesen Worten lassen die Bexterhäger Taten auf dem Spielfeld folgen. Sie steigern sich im Vergleich zum ersten Durchgang kolossal, erspielen sich eine Vielzahl an Abschlussaktionen, wovon allerdings nur eine einzige genutzt wird. Nämlich die in der 52. Spielminute, als nämlich Eric Wöhler zum 1:1 erfolgreich ist. Nach einem Freistoß kommt er völlig frei zum Abschluss, nutzt diese Freiheiten gekonnt aus und schiebt aus kurzer Entfernung das Runde in das Eckige. „Wir sind klar überlegen, die bessere Mannschaft, sind wirklich gut“, begeistert sich Ilgner an der eigenen Performance.

„Ich hätte den Elfmeter nicht gegeben“

Leon Kienast

Er hat mit Blick auf die Hansestädter registriert: „Bis zur Mittellinie hat der TBV Lemgo II nicht wirklich viel zu bieten. Nach vorne hin haben sie aber echt viel Qualität, haben mit langen Bällen auch immer wieder für Entlastung sorgen können, aber vom spielerischen Bereich her war es für mich nichts, wir waren ganz klar besser im Spiel.“ Allerdings leiden die Bexterhäger an einer eklatanten Verschwendungssucht im Umgang mit den eigenen Torchancen. Dass in Spielminute 77 der insgesamt äußerst souveräne Referee Sascha Kreye einen Elfmeter verhängt, ist für ihn zumindest zweifelhaft. Liam Heinemann kommt zu Fall. „Herr Kreye wird das sicherlich besser beurteilen als ich. Ich möchte auch nicht immer in manchen Situationen Schiedsrichter sein, gerade, wenn es 50/50-Dinger sind. Diesen Elfmeter kann man geben, muss man nicht. Ich hätte ihn nicht gegeben“, beurteilt Ilgner bei Lippe-Kick. Leon Kienast legt seinen vollständigen Fokus auf das Vollstrecken und erzielt nervenstark die abermalige Führung. Das stachelt die Gäste umso mehr an. Sie erhöhen spürbar das Risiko, drängen auf den Ausgleich. Zugleich offerieren sie den Hansestädtern damit auch einige bespielbare Räumlichkeiten, die diese nach 88 Minuten zum finalen 3:1 kaltschnäuzig und clever durch Kienast nutzen. Wellmann konstatiert erleichtert: „Wir bleiben aber ruhig, arbeiten konzentriert weiter.“ Zuvor bereits scheitern die Hausherren mehrfach in vielversprechender Position.

„Wir waren in den entscheidenden Situationen deutlich cleverer und cooler“

Maximilian Ilgner

Wellmann rekapituliert im Gespräch mit Lippe-Kick: „Ich denke, im Großen und Ganzen ein ausgeglichenes Spiel, wo wir die erste Halbzeit besser waren, Bexterhagen in der zweiten Halbzeit mehr Spielanteile hat, wir in den entscheidenden Situationen aber deutlich cleverer und cooler waren.“ Mit diesem Ergebnis kann sich Ilgner überhaupt nicht anfreunden, weil: „In der Summe wäre ein Unentschieden gerechtfertigt gewesen anhand der zweiten Halbzeit von uns. Es war kein verdienter Sieg von Lemgo II, weil wir es in der zweiten Halbzeit echt dominiert haben. Am Ende steht das Ergebnis. Ich gratuliere dem TBV Lemgo II zu den drei Punkten.“ Fortan richtet sich sein Blick auf den VfL Lüerdissen, hat er mit diesem Kontrahenten noch eine offene Rechnung aus der Vorsaison. „Wir müssen Attacke machen“, fordert Maximilian Ilgner vehement von seinen Schützlingen.

Fazit: Die Analysen divergieren doch schon entscheidend, denn Lemgo II und Bexterhagen teilen sich im Hinblick auf die Spielanteile die beiden Halbzeiten auf. Am Ende gewinnt eben die größere Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss, weshalb der Heimerfolg nicht unberechtigt daherkommt.

Tore:
1:0 Liam Noel Heinemann (39. Min.)
1:1 Eric Wöhler (52. Min.)
2:1 Leon Kienast (per Elfmeter; 77. Min.)
3:1 Leon Kienast (88. Min.)