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Gegas-Elf stoppt die Asper-Erfolgs-Geschichte

Spielbericht

(hk). Die beeindruckende Erfolgs-Geschichte des SV Werl-Aspe II hat ein jähes Ende gefunden. Im Gastspiel bei der Drittvertretung des TBV Lemgo setzt es eine deutliche 1:6-Klatsche. Damit bleibt den Serien-Strebern ein zwölftes ungeschlagenes Spiel in Folge vergönnt. TBV III-Chef-Trainer Dimitrios Gegas spricht in diesem Zusammenhang von einem „sehr verdienten Sieg.“ Gäste-Kicker Marius Grimm fühlt sich keineswegs überrascht, umtreibt ihn doch mehr als nur eine leise Vorahnung: „Dass es nicht leicht wird, war uns bewusst.“ Diese realistische Einordnung fußt auf dem Ausfall von gleich sieben Spielern, die am vergangenen Spieltag beim respektablen 3:3 gegen den Aufstiegs-Aspiranten TuS Lipperreihe II noch mit von der Partie gewesen sind. Dennoch wollte Chef-Trainer Salvatore Völkel mit einem starken 15-Mann-Kader die bemerkenswerte Ungeschlagen-Serie weiter fortführen.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Salvatore Völkel

Im ersten Spielabschnitt deutet allerdings nicht allzu viel darauf hin, dass es solch eine klare Angelegenheit wird. Die außerordentlich zweikampfstarken Asper stehen taktisch diszipliniert, in der Deckung stabil und tief, gewähren den anrennenden Lemgoern nur wenige Entfaltungsoptionen. In den Zwischenräumen bekommen die Hausherren nur wenig Platz, weshalb sie ihr spielerisches Stilmittel verändern, es dann vermehrt über lange Zuspiele versuchen, um auf die zweiten Bälle gehen zu können. Dies vorzugsweise über die Flankenpositionen, um letztlich mit schnellen Pässen in das Zentrum für Torgefahr zu sorgen. Mit diesen weiten Schlägen erzeugen sie insbesondere über die Außenpositionen Gefahrenmomente. In der Box hingegen leiden sie an der mangelnden Zielstrebigkeit. Grimm stellt mit Wohlwollen fest: „Wir waren stets wach und konnten so vieles vereiteln.“ Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die unfassbare Leidenschaft und Hingabe, die der SV Werl-Aspe II an den Tag legt. Beispielhaft: „Auch warfen wir alles in die Bälle, was wir nur konnten. Es schreckte niemand zurück. Die Routiniers Salva und Sören Krack (Bild rechts) hielten das Abwehrbollwerk beisammen.“

 

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„Ein Spiel nahe Augenhöhe“

 

Etwas schnörkelloser hätte die Gegas-Elf im entscheidenden Moment agieren können. In Summe bescheinigt Gegas den Gästen und seinem Team eine „sehr engagierte Halbzeit.“ Zumal sie nach dem Ballgewinn mit einem dynamischen Umschaltspiel zu gefallen wissen. Es sind oftmals nur Nuancen, die zum Torerfolg fehlen. Nach Lemgoer Abspielfehlern versuchen die Werl-Asper es, über schnelle Gegenangriffe zum Erfolg zu kommen, was aber nicht gelingt. Im offensiven Gleichzahl-Spiel verpassen sie es, Kapital zu schlagen. Sie probieren es über Fernschüsse, die den Lemgoer Torwart Alexander Ehlebracht (Bild rechts) allerdings nicht in Schwierigkeiten bringen. Ein zufrieden wirkender Grimm stellt im Lippe-Kick-Gespräch fest: „Es bot sich den Zuschauern ein Spiel nahe Augenhöhe. Die Diskrepanz zwischen Liga-Primus und Platz neun war nicht zu erkennen.“

 

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„Wir sind immer nah dran, aber uns fehlt der Wille.“

 

Laurin Sasse

Das Gegas-Team geht dann plötzlich mit einem 1:0-Vorsprung in die Kabine, weil Laurin Sasse fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff erfolgreich ist. Nach einem Angriffszug über die linke Außenbahn wird er im gegnerischen Strafraum in Position gebracht, schiebt den Ball aus dem Rückraum kommend in die linke untere Torecke. Ein Einschlag aus der zweiten Reihe quasi. Ein Treffer mit präziser Maßarbeit, der für den sich vergeblich streckenden Alexander Peters unhaltbar ist. Weitere Treffer fallen nicht, denn: „Wir sind immer nah dran, aber uns fehlt der Wille, den Ball um jeden Preis ins Tor zu schießen, nicht zu tragen“, so ist die Beobachtung von Dimi Gegas.

 

 

Dreierschlag in nur zehn Minuten

 

 

J. Ehlert

Im zweiten Spielabschnitt erlebt der SV Werl-Aspe II einen gravierenden Leistungseinbruch. Der Spielfilm verläuft nicht so, wie sie ihn sich für den zweiten Durchgang erhofft haben. Im Gegenteil, denn in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel kassieren die schlechter verteidigenden Gäste den zweiten, dritten und vierten Gegentreffer. Die Hansestädter haben taktisch und personell gezielt umgestellt, wodurch sie die Heerser Bruch-Boys auf dem falschen Fuß erwischen.

Julian Diedrich

Sie sind jetzt gnadenlos und kaltschnäuzig. Alex Bannikow erhöht in der 50. Minute auf 2:0, nutzt hierbei seine Freiheiten in der Zentrale. Von halblinker Position aus legt Jan Ehlert ihm das Spielgerät vor, dann dreht sich Bannikow aus sechs Metern Torentfernung und trifft. Per Doppelschlag in der 52. und drei Minuten später verdoppelt Julian Diedrich den Vorsprung sogar noch. TBV III-Capitano Jan Ehlert wird vor dem dritten Tor nach einem Spielvortrag über die Außenposition rund zwanzig Meter vor dem gegnerischen Gehäuse zentral angespielt, dreht sich um, spielt den völlig frei stehenden Diedrich frei, der die Kugel präzise ins Tor schiebt. Nach einem ähnlichen Muster fällt auch der vierte Treffer.

 

 

„Glück des Tüchtigen war nicht auf unserer Seite“

 

Luca Danjel Emmerich

Wenige Augenblicke später ist Luca Danjel Emmerich für die Ergebniskosmetik zuständig, verkürzt er zum 1:4 aus Sicht des SV Werl-Aspe II. In dieser Szene sind es Lemgoer Nachlässigkeiten im Pass- und Zweikampfverhalten, die diesen Treffer begünstigen. Ein TBV III-Defensivspezialist kann die Kugel zunächst klären, doch tritt dann über den Ball, weshalb dieser im eigenen Strafraum wie auf dem Präsentierteller liegen bleibt.

Gidion-Gian Benkel

Ehlebracht eilt aus seinem Kasten heraus, doch Emmerich schaltet schneller und ist erfolgreich. Gidion-Gian Benkel macht zuvor den vorbildlichen Tor-Butler. Gegas prangert nicht nur in dieser Szene zu viel Passivität an. Allerdings verletzt sich Emmerich bei seinem Treffer so schwer, dass er für Tim Lambracht ausgewechselt werden muss. Grimm räumt gegenüber Lippe-Kick ein: „Dies gab uns einen kleinen Dämpfer, doch wir gaben nicht auf und ackerten uns zurück ins Spiel.“ Das große Aber folgt auf dem Fuß: „Doch das Glück des Tüchtigen war nicht auf unserer Seite.“

 

 

Jonas Karsten mit einem fast unmöglichen Tor

 

Jonas Karsten

Bereits in der 68. Minute ist der Spielertrainer Gegas höchstpersönlich für den Treffer zum 5:1 zuständig. Nach einem Eckball, getreten von Gerrit Hesse (Bild rechts), wird die Kugel vom Fünfmeterraum aus auf das Gäste-Gehäuse befördert. Peters reagiert zunächst gekonnt, befördert per Parade den Ball in Richtung Strafraumeck. Gegas steht intuitiv richtig, kann „den Ball mit einem leichten Volley mit Glück in das rechte Eck schießen.“ Die Werl-Asper beweisen Moral, möchten druckvolle Spielzüge aufbauen, gegen dieses Resultat ankämpfen, doch es fehlt die Power und die Zeit. Zum 6:1-Endstand ist sechs Minuten vor dem Schlusspfiff Jonas Karsten erfolgreich. Erneut hat hier Jan Ehlert seine Füße im Spiel, als er sich nämlich auf der rechten Außenbahn energisch durchsetzt, dann das Objekt der Begierde in den Sechzehner auf die halbrechte Position zurückpasst. Dort lauert Karsten, der per Rechtsschuss den Ball ins Eck zischen lässt. „Ein sehr guter Abschluss, bei dem wir alle verdutzt geguckt haben, weil der Winkel von dieser Position aus sehr schwierig war, den Ball aufs Tor zu bekommen, aber anscheinend war der Ball für den Torwart nicht haltbar.“, berichtet Dimi Gegas.

 

 

„Wir waren extrem spielbestimmend“

 

Dimitrios Gegas

„Alles in allem ist der Sieg hochverdient. Wir waren extrem spielbestimmend, hatten bestimmt 70 Prozent Ballbesitz. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit, als wir die drei Tore geschossen haben, hatten wir 90 Prozent Ballbesitz. SV Werl-Aspe II hat zu keiner Zeit Torgefahr ausgestrahlt. Wir haben sofort, als wir die Räume bekommen haben, diese auch genutzt, dann eiskalt zugeschlagen. Da hat man definitiv unsere Qualität gemerkt“, weshalb die Hansestädter den neunten Sieg im neunten Spiel vor heimischer Kulisse einfahren können.

 

 

„Wir stempeln diese Leistung als Lehrgeld ab“

 

Die beeindruckende Erfolgsserie ist nunmehr gerissen. Marius Grimm (Bild rechts) blickt auf einen „gebrauchten Tag“ zurück. Es fehlt die erforderliche Konstanz über die komplette Spielzeit. Grimm moniert gegenüber Lippe-Kick nämlich: „Leider konnten wir in der zweiten Hälfte nicht an die starke Leistung der ersten Hälfte anknüpfen und wurden Opfer der Kaltschnäuzigkeit des Gastgebers.“ Was er damit im Speziellen meint: „Eiskalt nutzte der TBV Lemgo III seine Räume, ganz besonders zu Beginn der zweiten Hälfte.“ Im aktuellen Tagesgeschäft Fußball geht es aber darum, möglichst schnell wieder die Sinne für neue Aufgaben zu schärfen, den Fokus auf das kommende Match gegen den SC St. Pauli zu lenken. „Wir stempeln diese Leistung als Lehrgeld ab und arbeiten daran, dass dies nicht noch einmal geschieht.“ In jedem Ende steckt auch die Möglichkeit für einen Anfang, verkündet ein engagierter Grimm gegenüber Lippe-Kick voller Tatendrang: „Leider ist unsere Serie gerissen, aber wir wollen die nächste wieder starten.“

 

Fazit: Zunächst hält der SV Werl-Aspe II noch richtig gut mit, rechnet sich nach dem knappen Pausenrückstand sogar etwas aus. Dann aber erhöht der TBV Lemgo III mächtig die Schlagzahl, rackert und rennt, als ob es kein Morgen gibt. Diesen Heimsieg verdienen sich die Hansestädter aufgrund der zweiten Halbzeit über alle Maßen.

 

Tore:
1:0 Laurin Sasse (40. Min.)
2:0 Alex Bannikow (50. Min.)
3:0 Julian Diedrich (52. Min.)
4:0 Julian Diedrich (55. Min.)
4:1 Luca Danjel Emmerich (62. Min.)
5:1 Dimi Gegas (68. Min.)
6:1 Jonas Karsten (84. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
19. März 2023 90' Kreisliga B2 Lemgo 2022/23 19

Spielort

Jahnplatz
Pideritstraße 15, 32657 Lemgo, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TBV Lemgo III156Win
SV Werl-Aspe II011Loss

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