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TBV Lemgo — Post TSV Detmold

Spielbericht

Dezimierte Detmolder feiern Derbysieg

(rb). Auf dem Lemgoer Jahnplatz stehen sich der TBV Lemgo und der Post TSV Detmold im Lipper Derby gegenüber. Nach 90 Minuten behalten die Gäste beim 1:3 die Oberhand.

Die Hausherren zeigen in der Anfangsphase, dass sie das Spiel gewinnen wollen. Nicht unverdient bringt Marco Jöstingmeier seine Farben dann auch in Führung (19. Minute). Der Treffer ist aber der Wendepunkt in diesem Derby, denn während Lemgo nachlässt wird Detmold stärker. „Wir sind zwar 1:0 in Führung gegangen, aber haben dann komischerweise nach der Führung wieder komplett das Fussballspielen eingestellt. Wir haben, ohne dass es Post aufgezwungen hat, viele Fehlpässe gespielt und teilweise Post ins Spiel gebracht“, bemängelt der Co-Trainer des TBV, Ulas Tokdemir. Insbesondere kämpferisch sind die Residenzler an diesem Tag stark und sind ab dem 1:0 die bessere Mannschaft. Dafür können sie sich vor der Pause aber nicht mehr belohnen.

Nach dem Seitenwechsel geht es dann aber schnell. Es läuft die 49. Minute als Post einen Angriff über die rechte Seite vorträgt. Aus abseitsverdächtiger Position gelangt der Ball zu Marhosevic, der von Karwan Derwisch gelegt wird. Schiedsrichter Volker Reck zeigt auf den Punkt, was von den Verantwortlichen unterschiedlich bewertet wird. „Das 1:1 ist ein Elfmeter von Kiki Schiprowski, Marhosevic wurde im 16er gefoult“, ist für Post-Manager Grundmann die Sache klar. In der Bewertung des Foulspiels ist Ulas Tokdemir gleicher Meinung, hätte die Szene aber anders geregelt: „Eine gute Aktion für Post über die rechte Seite, wo es ganz klares Abseits war, aber der Schiedsrichter es heute nicht gesehen hat, sie haben es gut ausgespielt im Sechzehner und dann bringt Karwan Derwisch seinen Gegenspieler zu Fall. Kann man auf jeden Fall geben. Wie gesagt, ich hätte eher die Abseitsposition vorher gepfiffen, aber den Elfmeter kann man sicher so geben.“ Christian Schiprowski (Bild rechts) lässt sich davon nicht beirren und trifft sicher zum 1:1 (49. Minute). Der Neuner der Gäste zeigt auch in der Folge eine starke Leistung und trifft nach einer sehenswerten Einzelleistung zum 1:2 (54. Minute). „Post hat auch relativ zügig dann das 2:1 nachgelegt und ich würde sagen dann haben wir zu früh, zu überhastet versucht, auf Sieg zu spielen, zu viel lang gespielt und das auch nicht mehr souverän und intelligent runtergespielt“, erkennt Tokdemir hier einen Wirkungstreffer gegen sein Team. Viel läuft beim TBV nicht mehr zusammen, stattdessen hält Post den Druck aufrecht und erzwingt so weitere Lemgoer Fehler. Eine Rettungstat von Ilker Siviloglu nimmt TBV-Keeper Heiko Langer auf und macht den Ball damit zum Rückpass. Den indirekten Freistoß verwandelt Robert Fiorilli zum 1:3-Endstand (81. Minute).

„Es war auf jeden Fall beidseitig eher ein schlechteres Niveau, war kein spielerischer Leckerbissen von beiden Seiten“, zieht Tokdemir nach dem Spiel ein enttäuschtes Fazit. In seinen Augen kam der Gegner mit seinen Ausfällen besser zurecht als der TBV „Bei Post aufgrund dessen, dass sie teilweise dezimiert waren und nicht in der Formation gespielt haben, in der sie die Vorbereitung gemacht haben. Ohne die Jungs, die da gespielt haben, abzuwerten: Die haben ihre Aufgaben dann eben toll gemacht, super Einsatz und Moral bewiesen. Das ist meistens dann ein Pluspunkt, wenn du dann weißt, du bist heute nicht in Bestbesetzung und dann springen die Jungs ein, die ihre Chance auch suchen.“ Die Verantwortung für die Niederlage trägt aber die favorisierte Mannschaft, die ihre Fähigkeiten nicht auf den Platz bringen. „Aber nichtsdestotrotz war es spielerisch auf beiden Seiten ziemliche Magerkost, wobei wir dann auch die Einstellung vermissen lassen haben, das ganze ein bisschen souveräner zu gestalten.“ Dabei ist die Partie lange offen, erst das 1:3 sorgt für die Entscheidung. „Danach haben wir nochmal ein bisschen was versucht, aber grundsätzlich kannst du sagen, dass Post aufgrund der Einstellung und der Geschlossenheit und dem ganzen Paket, das sie in die Waagschale geworfen haben, aus den dezimierten Möglichkeiten heute mehr gemacht hat und auch verdient gewonnen hat.“ Die Wende kommt mit dem Elfmeter, den Tokdemir in der Entstehung kritisch betrachtet. Aber: „Auch die Abseitsgeschichte, die ja auch immer ein Knackpunkt ist, kann man nicht als Ausrede benutzen, denn wir haben auch nach vorne nicht zwingend Tore gemacht und daher ist das wie gesagt auch verdient gewesen“, darf sich das Team davon nicht beirren lassen.

Bei Post ist die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg groß, zumal trotz der Ausfälle die Leistung stimmt. „Völlig verdienter Sieg, die elf Ausfälle hat man der Truppe nicht angemerkt“, zeigt sich auch Manager Michael Grundmann hochzufrieden. „Großen Respekt an die Jungs, die auf dem Platz waren. Das wär gerade kämpferisch eine überragende Leistung. Ich denke, dass wir 70-75 Minuten die bessere Mannschaft waren und die drei Punkte mehr wollten als Lemgo“, fasst er das Match zusammen. Besonders angetan ist Grundmann von Matchwinner Schiprowski, dessen zweites Tor das schönste des Tages ist: „Das 2:1 ist eine tolle Einzelleistung von Kiki Schiprowski der vier Spieler von Lemgo stehen lässt und dann flach in die rechte Ecke schießt.“

Fazit: Nach früher Führung lässt Lemgo vieles vermissen und bringt den Gegner aus Detmold somit wieder ins Spiel. Die Residenzler erkennen ihre Chance und nutzen sie trotz zahlreicher Ausfälle zum verdienten Derbysieg.

Tore:

1:0 Marco Jöstingmeier (19. Minute)

1:1 Christian Schiprowski (FE, 49. Minute)

1:2 Christian Schiprowski (54. Minute)

1:3 Robert Fiorilli (81. Minute)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
27. August 2017 90' Bezirksliga Staffel 2 2017/18 3

Spielort

Jahnplatz
Pideritstraße 15, 32657 Lemgo, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TBV Lemgo101Loss
Post TSV Detmold033Win

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