Simon wird zum Goldköpfchen

Spielbericht

(hk). Den Schwung vom 3:2-Überraschungssieg beim TBV Lemgo III hat die TSG Holzhausen/Sylbach mit in das Heimspiel gegen den SC St. Pauli transportiert. Ähnlich knapp, dennoch mit drei Punkten erfolgreich, wird der Sportclub von der West-Alm mit 2:1 bezwungen. TSG-Chef-Trainer Rolf Hermann berichtet gegenüber Lippe-Kick: „Das Spiel war ganz wild, ging immer hin und her.“

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Von Henning Klefisch

Mario Helm

In der 19. Minute gehen die Gäste nach einer schnellen Umschaltbewegung durch den stark verwandelnden Mario Helm mit 1:0 in Führung. Er profitiert dabei von einem Abstimmungsfehler in der gegnerischen Defensive. In der Folgezeit nimmt St. Pauli auf dem Fahrersitz dieser Partie Platz, ermöglicht den Hausherren keinerlei Zugriff auf diese Partie. Gleich mehrfach verpassen sie es nur denkbar knapp, das so wichtige zweite Tor nachzulegen.

Luca-Marvin Spanel

Diese fehlende Entschlossenheit beim Torabschluss wird ihnen zum Verhängnis, in der Nachspielzeit vom ersten Durchgang bestraft, als nämlich Luca-Marvin Spanel nach einem vielversprechenden Konter über die linke Außenbahn zum 1:1-Ausgleichstreffer erfolgreich ist. Mit Freude registriert dennoch Sportclub Co-Trainer Thomas Zacharias: „Wir hatten in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht.“ Als arg problematisch erweist sich jedoch, dass sich der Kader spontan als extrem schmal präsentiert, weshalb der sportlichen Leitung nicht mehr die Zeit bleibt, adäquat auf diese Ausfälle zu reagieren.

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Zacharias-Ärger über Gnadenstoß

Jonas Hermann

In den zweiten 45 Minuten erspielen sich die Hermänner gleich mehrere lukrative Abschlussaktionen, sind aber in der gefährlichen Spielfeldzone nicht überzeugend genug. Emsig und fleißig sind die Paulianer, die besser in der Partie agieren, es aber an der erforderlichen Zielstrebigkeit vermissen lassen. Deshalb muss ein Lucky Punch den Siegtreffer ermöglichen. Nach einer präzisen Flanke von Stefan Janzen in den Strafraum, hält Moritz Simon seinen Schädel rein, köpft den Ball in die lange Ecke. Zacharias spricht von einem „Gnadenstoß für uns“, der in der 85. Minute sich ereignet.

Moritz Simon

Die letzten Minuten muss der Gastgeber in Unterzahl agieren, weil Jonas Hermann von Referee Volker Offel in der 88. Minute die gelbrote Karte kassiert. Die erste bekommt er wegen eines Foulspiels. Vor der zweiten Verwarnung wird er zu Fall gebracht. Die TSG bleibt in Ballbesitz, aber Hermann ruft dann „Schiri.“

Zunächst möchte Offel den Vorteil laufen lassen, „hat das aber als Meckern gewertet“, weshalb Simon Hermann vorzeitig zum Duschen geschickt wird. Sein Bruder, der Chef-Trainer, bezeichnet dies als eine „schwierige Situation, sehr ärgerlich.“

„Hatten viele Chancen, waren in der Box zu inkonsequent“

Rolf Hermann

Rolf Hermann räumt ehrlicherweise bei Lippe-Kick ein: „Zu dem Zeitpunkt vielleicht etwas glücklich für uns.“ Am Ende überwiegt zweifelsfrei die Zufriedenheit über den nächsten dreifachen Punktgewinn: „Wir sind froh, das Ergebnis über die Zeit gebracht zu haben.“ Gegensätzlich ist da schon die Stimmungslage bei den Hansestädtern.

Thomas Zacharias

„In der zweiten Halbzeit war die Personalnot dann mit dem mangelnden Einsatz der Killer für unser Spiel und Holzhausen/Sylbach hat das dann kurz vor Schluss eiskalt ausgenutzt“, bezieht sich Zacharias auf den Simon-Punch. Primär wird es für die Paulianer jetzt darum gehen, für das nächste Spiel am Sonntag, 7. Mai 2023, gegen den TuS Bexterhagen II für einen reichhaltigen Kader zu sorgen. Warum geht denn nicht der Sportclub als Sieger vom Platz? „Wir hatten viele Chancen, aber waren dann in der Box viel zu inkonsequent. Daran“, legt Zacharias den Finger gezielt in die klaffende Wunde, „müssen wir weiterarbeiten.“

Fazit: Ebenfalls der SC St. Pauli hätte als Gewinner aus diesem Spiel gehen können. Ihnen fehlt aber die Präzision und Überzeugungskraft beim Torabschluss. Deshalb wird der TSG ermöglicht, den späten Lucky Punch zu setzen.

Tore:
0:1 Mario Helm (19. Min.)
1:1 Luca-Marvin Spanel (45. + 1 Min.)
2:1 Moritz Simon (85. Min.)