Schötmar II trauert nach Premierenzähler dem Sieg hinterher

Spielbericht

(hk). Mit einem 4:4 endet das Aufeinandertreffen vom TSV Schötmar II und dem TuS Bexterhagen II. Reds-Coach Dennis Lütkehölter fasst für uns zusammen. „Wir waren in der ersten Halbzeit gar nicht auf dem Feld. Nach dem Wechsel wurde es dann besser. Wir haben jeden Rückschlag weggesteckt, konnten aber den Dreier nicht einfahren, da wir vor dem dritten und vierten Gegentor, haarsträubende individuelle Patzer an den Tag legten“, beenden jedoch beide Teams, mit diesem Unentschieden, die Niederlagen-Serien. Für die Lohfeld-Jungs ist es gar der erste Saisonzähler.

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Von Henning Klefisch

In der ersten Hälfte ist es ein gruseliges Fußballspiel, so sieht es zumindest der Gäste-Coach Dennis Lütkehölter.

Ersan Dargecit

Auf die eigene Performance bezogen, zeigt sich Ersan Dargecit, der Kapitän vom TSV Schötmar II, durchaus einverstanden, als er gegenüber Lippe-Kick erklärt: „Wir sind sehr gut ins Spiel gestartet. Hatten anfangs mehr Ballbesitz und haben auch einen ansehnlichen Kombinationsfußball gespielt.“ Dieser führt nach einer Viertelstunde Spielzeit durch Hammoud Moussa zum Erfolg. Die Hausherren verwerten einen schönen Spielzug über die linke Seite zur 1:0-Führung. Dargecit serviert mit einem wohltemperierten Zuspiel in die Tiefe für Fitim Haxhimusa (Bild links), der Richtung Strafraumkante ablegt. Dort lauert Moussa, beweist seine feine Schusstechnik, als er den Ball per Flachschuss in die lange Ecke zirkelt. „Wir hatten null Körperlichkeit, haben kaum mal einen einfachen Ball gespielt. Das war echt schwer erträglich“, moniert Lütkehölter gegenüber Lippe-Kick. Dargecit registriert aufmerksam: „Danach hatte Bexterhagen II mehr vom Spiel, aber wir ließen keine Torchancen zu.“ Die Männer vom Alten Postweg produzieren einzig einige Abschlussaktionen aus etwas weiterer Entfernung, die aber keine größere Torgefahr für den Kasten von TSV II-Torwart Ibrahim Kara darstellen.

Bewekenhorn packt erfolgreich den Volley aus

In der zweiten Halbzeit reißen sich die Gäste zusammen.

Julian Droste

Julian Droste trifft nach einem Eckball zum 1:1-Ausgleich. Doch nur drei Minuten später geht der Gastgeber in der Ahmser Werrekampfbahn erneut in Führung. Hammoud knallt die Kugel aus rund 20 Metern Torentfernung in den rechten Knick. Unhaltbar für den Bexterhäger Torwart Max Mäscher. Die Stimmung von Lütkehölter hellt sich auf. „Wir haben aber eine Reaktion gezeigt und endlich angefangen, den Ball vernünftig zu bewegen.“ Saad Shamo Yousif trifft per Kopf zum 2:2 nach einem ruhenden Ball.

Christoph Bewekenhorn

Christoph Bewekenhorn schießt im Anschluss an einen Freistoß die Gäste in der 66. Minute – volley aus 14 Metern – in Führung. „Dann produzieren wir einen völlig unnötigen Einwurf am eigenen Sechszehner, aus welchem der Ausgleich erzielt wird“, schüttelt der Bex II-Trainer dabei nur mit dem Kopf. Die Hausherren kombinieren gekonnt in der gegnerischen Box, die Kugel gelangt zu Muhammed Aktürk, der gezielt in die kurze Ecke abschließt.

Niekamp in allerbester Abstauber-Manier

Ibrahim Kara

Zunächst erspielen sich erneut die Lohfeld-Jungs zwei äußerst lukrative Abschlussaktionen, bringen diese allerdings nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Doch die Reds zeigen abermals Moral. Dominik Niekamp trifft in der 79. Minute, in typischer Abstauber-Manier, zum 4:3. Fußball ist ein Fehlerspiel, denn Dargecit spricht hier von einem „dicken Patzer unsererseits.“ So steuert ein weites Zuspiel der Bexterhäger auf direktem Weg auf den TSV II-Fänger Ibrahim Kara zu. Eine größere Gefahr scheint von diesem Ball nicht auszugehen. Kara lässt ihn allerdings äußerst unglücklich abprallen, wovon Niekamp seinen Nutzen ziehen darf.

Mäscher boxt sich den Ball in den eigenen Kasten

In der 89. Minute fliegt eine Freistoßflanke in den Fünfmeterraum.

Max Mäscher

TuS-Torhüter Max Mäscher will klären und boxt sich den Ball ins eigene Tor. „Erstmal ist der Freistoß völlig unnötig und dass das Tor dann so fällt, passt ins Bild“, berichtet Dennis Lütkehölter. Doch die Gäste versuchen es erneut. Patrick Jaspers Schuss aus 16 Metern, wird auf der Torlinie geblockt.

Aboubacar Soumah

In der letzten Minute der Partie steht Kai Hansen frei im gegnerischen Strafraum, er entscheidet sich jedoch für einen Pass auf den noch besser postierten Abou Soumah, dem der Ball jedoch aus acht Metern unter der Sohle durchrutscht. „Das wäre dann der Lucky-Punch gewesen. Letztlich muss man aber für beide Teams sagen, dass, wenn man so schwach spielt und so massive Defensivfehler produziert, hat auch niemand den Sieg verdient. Die zweite Halbzeit war okay, die erste Hälfte haben wir ohne Leidenschaft und total fahrig gespielt. Das geht so nicht!“, so TuS-Trainer Dennis Lütkehölter.

Standard-Schwäche als Fehler-Quelle ausgemacht

Ersan Dargecit

Nach dem ersten Saisonzähler ärgert sich der TSV II-Leader vor allem über den verpassten Premieren-Dreier, wenn er gegenüber Lippe-Kick bilanziert: „Alles in allem ein sehr schönes Spiel, was wir aber definitiv hätten gewinnen müssen.“ Was ist denn letztlich ursächlich dafür gewesen, warum trotz vier selbst erzielter Toren nicht der so wichtige Sieg dabei herausgesprungen ist? „Unser Defensiv-Verhalten bei Standards hat uns heute drei Punkte gekostet, da wir ansonsten eigentlich sehr gut verteidigt und über das ganze Spiel keine gefährliche Torchance zugelassen haben.“ Dies hat Ersan Dargecit letztlich als ursächlich ausgemacht.

Fazit: Beide Teams besitzen definitiv Abschlussaktionen, um auch dreifach zu punkten. Offensiv sind sie schwungvoll unterwegs, aber die Abwehrschwächen lassen sich nicht kaschieren. Ein munteres Spiel, allerdings auch eines mit zahlreichen Fehlern.

Tore:
1:0 Hammoud Moussa (15. Min.)
1:1 Julian Droste (55. Min.)
2:1 Hammoud Moussa (58. Min.)
2:2 Saad Shamo Yousif (64. Min.)
2:3 Christoph Bewekenhorn (66. Min.)
3:3 Muhammed Safa Aktürk (70. Min.)
3:4 Dominik Niekamp (78. Min.)
4:4 Max Mäscher (per Eigentor; 89. Min.)