TSV Horn bestätigt starken Pokal-Auftritt

Spielbericht

(hk). So langsam, aber sicher schippert der Türkische SV Horn jetzt in den Erfolgshafen. Am Dienstag-Abend gelang im Kreis-Pokal dank einer souveränen und fundierten Vorstellung ein 2:0-Auswärts-Erfolg beim Liga-Konkurrenten FSV Pivitsheide, wodurch der Fahrschein für das Viertelfinale erfolgreich eingelöst wurde. Diesen Schwung transportieren sie mit in den Liga-Betrieb, bezwingen vor heimischer Kulisse den FC Fortuna Schlangen mit 3:0. Mit jetzt sieben Zählern aus fünf Begegnungen klettern sie hinauf auf den achten Rang. Die Blickrichtung geht klar nach oben. „Wir sind von Beginn an die tonangebende Mannschaft, haben alles so umgesetzt, wie wir es uns vorgenommen haben“, schaut ein zufrieden gestimmter TSV Horn-Chef-Trainer Haydar Özdemir auf diese Begegnung mit Wohlwollen.

Von Henning Klefisch

Cihat Keles

Zunächst einmal ist es ein Aufeinandertreffen auf Augenhöhe, neutralisieren sich beide Kontrahenten. Die Risikominimierung ist ein ganz wesentlicher Aspekt für diese Herangehensweise. Dann aber erhöhen die Hausherren die Schlagzahl. Für Özdemir ist es nur „eine Frage der Zeit, wann wir das Tor machen“, verweist er doch auf so einige vielversprechende Abschlussaktionen. In der interessanten Spielfeldzone mangelt es dem TSV Horn oft an der relevanten Geradlinigkeit, zudem an der Kreativität, um das geschlossene Defensivbollwerk der Gäste zu knacken. Wenn Abschlüsse abgefeuert werden, ist entweder ein Körperteil der Fortuna-Kicker dazwischen oder aber es mangelt an der nötigen Präzision. Und so ist es Cihat Keles eine Minute vor dem Pausengang, der mit seinem Führungstor zum Brustlöser wird. Muhammed Özdemir schlägt einen Flankenball lang auf den zweiten Pfosten. Keles schließt per Kopfball ab. FC-Fänger Dennis Schäferjohann (Bild rechts) pariert, aber im Nachschuss ist der Torjäger vom Dienst in allerbester Abstaubermanier erfolgreich. Mit dem knappsten aller möglichen Vorsprünge geht es in die Halbzeitpause.

„Dieses Erfolgserlebnis hat er sich verdient“

Alihan Birinci

In den zweiten 45 Minuten nimmt Haydar Özdemir ein „gleiches Bild“ wahr. Kann er zum Aufklärer werden? Gerne, denn er beobachtet, dass die Schlänger zumeist mit weiten Schlägen agieren, die von den Egge-Jungs meistens stark verteidigt werden. Ein Grund für diese Vorgehensweise ist das hohe Angriffs-Pressing der Hausherren, die somit den gegnerischen Spielaufbau bereits im Keim ersticken. Ebenfalls die defensive Stabilität ist ein echter Trumpf der Horner, schwärmt Haydar Özdemir doch, dass in den zweiten 45 Minuten sein Team den Gästen kaum eine Möglichkeit gestattet.

Hazni Hussein

Sie treten zudem offensiv beachtlich in Erscheinung, als sie in Spielminute 65 über die rechte Außenbahn mit Tolga Pulat und Hazni Hussein einen lukrativen Angriffszug initiieren. Hussein tankt sich bis zur gegnerischen Grundlinie durch, serviert in bester Kellner-Manier für Alihan Birinci, der kalt wie eine Hundeschnauze aus fünf Metern Distanz finalisiert. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff fasst sich Oguzhan Keles ein Herz, zieht von der halbrechten Position in Richtung Zentrum, marschiert dann Richtung Strafraum und wuchtet das Objekt der Begierde in die lange Ecke. „Dieses Erfolgserlebnis hat er sich verdient“, berichtet der mitfühlende Coach im Gespräch mit Lippe-Kick.

Özdemir zollt seinem Team ein „Kompliment.“

Haydar Özdemir

„Über die 90 Minuten war das Spiel unter unserer Kontrolle. Viel Ballbesitz, gute Laufbereitschaft, auch bei diesen Temperaturen“, was natürlich als ein erschwerender Faktor sich dazugesellt. Ergo zeigen sich die TSV Horn-Jungs „hochzufrieden.“ Ebenfalls die Gegentorlosigkeit gegen diese starke Offensive lässt Özdemir mit der Sonne um die Wette strahlen, denn: „Jedes Spiel, was zu null beendet wird, macht mich glücklicher.“ Daher richtet er an seine Mannschaft ein „Kompliment“ für diese „geschlossene Mannschaftsleistung.“

Meinhardt und die Mängelliste

Mark Meinhardt

Gar nicht viele Worte verlieren, das möchte Mark Meinhardt nach diesem Spiel, was mit einer klaren Niederlage für sein Team endet. Weshalb er kurz und knapp zunächst von einem „gebrauchten Tag“ spricht, um sodann etwas ausführlicher in seinen Erläuterungen zu werden: „Wir kamen heute für mehr nicht infrage. Ein paar Spieler standen nicht zur Verfügung, ein paar waren angeschlagen vom Pokal und es gab ein paar Spieler, die heute nicht an ihre Form herangekommen sind“, können die Schlänger deshalb nicht ihre vollen PS auf die Straße bringen. Meinhardt gilt als ein gnadenloser Realist, weshalb er klarstellt: „Mit diesen Voraussetzungen ist bei einem Gegner wie TSV Horn nichts zu holen, dafür haben sie zu viel Qualität.“ Woran hat es denn inhaltlich gehapert bei den Gästen vom Rennekamp? „Wir konnten läuferisch heute nicht mithalten, auch nicht vom Zweikampfverhalten und auch spielerisch konnten wir gar nix einbringen heute!“

Fazit: Dieses Spiel findet mit dem Türkischen SV Horn einen eindeutig berechtigten Gewinner. Die Egge-Jungs sind ihrem Widersacher in allen entscheidenden Faktoren überlegen, weshalb sie sich diesen Dreier eindrucksvoll verdienen.

Tore:
1:0 Cihat Keles (44. Min.)
2:0 Alihan Birinci (65. Min.)
3:0 Oguzhan Keles (85. Min.)