Spitzenreiter erteilt FSV eine Lehrstunde

Spielbericht

(hk). Der Türkische SV Horn erweist sich für FSV Pivitsheide als eine Nummer zu groß. Nach 90 einseitigen Minuten im Egge-Stadion steht es 6:1 für den Spitzenreiter. „Wenn man nach zehn Minuten mit 0:3 nach individuellen Fehlern zurückliegt, dann ist der Drops gelutscht. Sie haben dreimal drauf geschossen, daraus entstehen dann drei Tore“, stammelt ein enttäuschter FSV-Coach Ercan Kaymaz. TSV-Manager Ender Ünal konstatiert hingegen äußerst zufrieden gegenüber Lippe-Kick: „Wir haben mit einem spielerisch überzeugenden und sehr verdienten 6:1-Sieg gegen FSV Pivitsheide unsere Tabellenführung verteidigt und unsere Siegesserie weiter ausgebaut.“ Somit ist es bereits der fünfte Pflichtspiel-Sieg hintereinander für die Egge-Kicker.

Von Henning Klefisch

Serhat Aygün

Den absoluten Traumstart erwischen die Horner, die in der ersten Spielminute mit 1:0 in Führung gehen. Im Anschluss an einen Eckball ist Serhat Aygün erfolgreich. Bereits in Spielminute neun erhöht Akin Cam auf 2:0. Nach einem akkuraten Kurzpassspiel spielen sich die Hausherren über die Außenbahn frei, passen das Objekt der Begierde zurück in das Zentrum, wo Cam von der Strafraumgrenze aus erfolgreich ist. Auch in der Folgezeit glänzt das Team von Chefcoach Rytis Narusevicius mit hervorragenden Kombinationen. In der elften Spielminute baut Cihat Keles den Vorsprung bereits auf 3:0 aus. Ünal staunt nicht schlecht: „Wir waren spielbestimmend und haben Ball und Gegner gut laufen lassen.“ Der Hornsche Torhunger ist noch längst nicht gestillt, denn in der 20. Minute wird auf 4:0 erhöht. Auf der rechten Außenbahn tanken sie sich durch, spielen mit einem Querpass auf den langen Pfosten Berat Aksoy frei, der aus kurzer Distanz einschiebt. Nach einem ähnlichen Schema fällt auch das fünfte Tor, wofür Milcan Colak zuständig ist. Ünal bilanziert zum Pausenpfiff: „Die erste Halbzeit war komplett in unserer Kontrolle. Es war eine sehr konzentrierte Leistung, durchaus hätten es ein, zwei Tore mehr sein können“, werden die Pivitsheider mit diesem 0:5 zum Kabinengang sogar noch geschmeichelt.

TSV Horn wirft Rotationsmaschine an

Timo Landwehr

Der zweite Spielabschnitt geht ähnlich schwungvoll weiter. Acht Minuten sind da von der Uhr, als Onur Karahan per verwandeltem Elfmeter das halbe Dutzend vollmacht. Narusevicius wirft fleißig die Rotationsmaschine an: „Nach dem sechsten Tor haben wir ordentlich durchgewechselt, sodass einige Spieler, die in den vergangenen Wochen wenig Einsatzzeiten bekommen haben, auch spielen durften.“ Die unübersehbare Konsequenz: „Dadurch ist ein wenig der Spielfluss verloren gegangen und FSV hatte einige gute Angriffe und Chancen.“ Eine davon verwerten sie in der 63. Spielminute, um durch Timo Landwehr auf 1:6 zu verkürzen. Obwohl die Horner im letzten Viertel der Partie es deutlich gemächlicher angehen lassen, kommen sie noch zwei-, dreimal in gefährliche Abschlusssituationen. Aufgrund der immensen Überlegenheit fällt es letztlich auch nicht allzu schwer ins Kontor, dass der Gastgeber in den finalen zehn Minuten in Unterzahl spielen muss, da sich ein Akteur verletzt hat, das Wechselkontingent bereits erschöpft war.

„Dann haben wir in der zweiten Halbzeit 1:1 gespielt“

„Alles in allem war es ein überzeugender Auftritt und ein verdienter Sieg, Glückwunsch an die Mannschaft und FSV viel Erfolg“, rekapituliert Ender Ünal abschließend bei Lippe-Kick. „Zweite Halbzeit war besser. Wenn man sich das Ergebnis anschaut, dann haben wir in der zweiten 1:1 gespielt“, analysiert Kaymaz. Sich weniger individuelle Aussetzer zu leisten, darauf wird es für die Schwarz-Gelben in den kommenden Wochen ankommen. Denn Kaymaz hat bereits mit Argusaugen beobachtet: „Dann lässt unsere junge Mannschaft den Kopf hängen.“ Erst kommt der Schweiß, dann vielleicht der Erfolg. Er kündigt in den beiden kommenden Einheiten am Dienstag und Donnerstag ein „hartes Training“ an.

Fazit: Selbst in dieser Klarheit geht der Sieg definitiv so in Ordnung. Der Türkische SV Horn ist seinem Kontrahenten in allen wichtigen Belangen turmhoch überlegen, hätte vor allem im ersten Abschnitt noch weitaus mehr Tore erzielen können.

Tore:
1:0 Serhat Aygin (1. Min.)
2:0 Akin Cam (9. Min.)
3:0 Cihat Keles (11. Min.)
4:0 Berat Aksoy (20. Min.)
5:0 Milcan Colak (34. Min.)
6:0 Onur Karahan (per Elfmeter; 53. Min.)
6:1 Timo Landwehr (63. Min.)