Spielbericht
(hk). Viel knapper und somit emotionaler geht es kaum. Durch einen Treffer in der Schlussminute entscheidet der Türkische SV Horn das Egge-Derby mit 1:0 für sich. Akin Cam ist der Matchwinner in diesem umkämpften Duell auf dem Hartplatz im Egge-Stadion. Kein Wunder, warum TSV-Trainer Thorsten Schmiech sich nach dem Hitchcock-Drama-Match „sehr zufrieden“ und „durchaus stolz auf das Team“ zeigt. Deshalb jubiliert Schmiech nach seinem vorerst letzten Horn-Derby an der Seitenlinie: „Derbysieger fühlt sich gut an!“ Widersprechen möchte man ihm da nicht.
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Von Henning Klefisch
Obwohl der stimmungstechnisch und tabellarisch so eminent wichtige Heimdreier erst wenige Augenblicke vor dem Schlusspfiff realisiert wird, ist er „hochverdient“, wie Schmiech findet. Seinen verbalen Standpunkt untermauert er durch andere seriöse Zeugenaussagen: „Niemand nach dem Spiel, auch nicht aus dem Lager des TuS, hat Zweifel daran geäußert, dass der Sieg verdient war und deutlich höher hätte ausfallen müssen.“ Die Hausherren benötigen die Anfangsphase, um die Spielkontrolle zu übernehmen, sich zudem einige vielversprechende Abschlussaktionen zu erspielen. Das Schmiech-Team ist präsent, dominiert das Spielgeschehen, ist läuferisch und fußballerisch sehr umtriebig. Der TuS Horn-Bad Meinberg hingegen, der auf den erkrankten Coach Toni Knöfel verzichten muss, hat in den gesamten 90 Minuten nur einen Schuss auf das gegnerische Gehäuse. Es ist ein Versuch von der Strafraumgrenze, der vom gegnerischen Fänger Bünyamin Yilmaz gekonnt entschärft wird. Ganz anders sind da schon die rotweißen Adler unterwegs, die sich allerdings selbst das Leben schwermachen: „Wenn es etwas zu kritisieren gibt, ist das sicher die erneut katastrophale Chancenverwertung“, moniert Thorsten Schmiech im Gespräch mit Lippe-Kick.
Moral-Monster trotzen den Ausfällen
In der Schlussminute belohnen sie sich. Wie fällt das Tor? Der Innenverteidiger Mehmet Colak presst früh, sichert sich 35 Meter vor dem gegnerischen Gehäuse das Objekt der Begierde, bedient per Bananenflanke Cam, der aus elf Metern Torentfernung mit reichlich Anlauf die Kugel vor dem herausstürmenden Horn-Bad Meinberg-Keeper Jean-Marc Krumme ins Tor köpft.
Was Schmiech bemerkenswert findet, ist die Tatsache, dass seine Jungs die zahlreichen Ausfälle so exzellent wegstecken. Mit Cihat Keles, Sergio Frey, Niklas Hampe, Batuhan Kocak, Ferhat Sit, Erdinc Ünal und Berkan Karaduman müssen sie echte Leistungsträger ersetzen. „Uns ist ein sehr gutes Spiel gelungen, worauf die eingesetzten Jungs sehr stolz sein können“, adelt er seine letzten Mohikaner, die das Derby mit jeder Faser ihres Körpers gelebt und geliebt haben. TuS Horn-Bad Meinberg-Fußball-Obmann Günther Bohnert resümiert bei Lippe-Kick: „Wir haben gestern Abend kein gutes Spiel gemacht und der Sieg für den TSV war hochverdient.“ Ein Problem, warum die Kurstädter nicht ihre vollen PS auf die Straße bringen konnten: „Verletzungs- und krankheitsbedingt hatten wir viele Ausfälle. Daher einen sehr kleinen Kader“, wünscht sich Bohnert abschließend, dass im Spiel am Sonntag beim TuS Eichholz/Remmighausen mehr Auswahl besteht.
Fazit: Das bessere Team belohnt sich spät, aber nicht unverdient. Mit einer tollen Leistung sichert sich der Türkische SV Horn den Derbysieg und beschert dem scheidenden Coach Thorsten Schmiech damit ein grandioses letztes Derby-Erlebnis.
Tor:
1:0 Akin Cam (90. Min.)
Details
Datum | Zeit | Liga | Saison | Spieltag |
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6. April 2022 | 90' | Kreisliga A Detmold | 2021/22 | 19 |
Spielort
Eggestadion |
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Am Eggestadion 6, 32805 Horn-Bad Meinberg, Deutschland |
Ergebnisse
Club | 1st Half | 2nd Half | Goals | Spielausgang |
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Türkischer SV Horn | 0 | 1 | 1 | Win |
TuS Horn-Bad Meinberg | 0 | 0 | 0 | Loss |