Unglaublicher Unverricht in Hattrick-Laune

Spielbericht

(hk). Einen ganz besonderen Sahne-Tag erwischt Maximilian Unverricht. Alle drei Tore beim 3:0-Sieg seines TuRa Heiden über die Sportfreunde Oesterholz/Kohlstädt gehen auf sein Konto. Innerhalb von 41 Minuten schnürt der 23-Jährige einen ausgewachsenen Dreierpack. Mit diesem Heimsieg auf dem Kunstrasenplatz in Lage springen die Heidener in die einstelligen Punkteränge. Die Sportfreunde verpassen den Sprung in die Top drei und verbleiben mit 29 Zählern an fünfter Position. Sportfreunde-Obmann Björn Brinkmann findet den Ausgang der Partie durchaus ungerecht, begründend: „Eigentlich sind drei Tore definitiv zu viel, gerade wenn man sich die Entstehung dieser genauer anschaut.“ Dass der Heiden-Sieg verdient ist, möchte er keineswegs in Abrede stellen. Allerdings, was ihn spürbar stolz macht: „Unsere Jungs können stolz auf die Leistung sein und haben sich nichts vorzuwerfen!“

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Von Henning Klefisch

Maximilian Unverricht

Zahlreiche Ungenauigkeiten prägen die Begegnung in den ersten 45 Minuten. Es fehlt die Passschärfe, die finale Überzeugungskraft, je näher der gegnerische Strafraum rückt. Abschlussaktionen besitzen folglich in dieser Spielphase eine echte Rarität. Fast schon eine rühmliche Ausnahme bildet da die 23. Spielminute ab, als es Unverricht fast mit der kompletten gegnerischen Abwehr auf sich nimmt, doch er zu weit abgedrängt wird, weshalb sein Torabschluss versandet. Ein höheres Maß an Eiseskälte vor dem gegnerischen Gehäuse demonstriert der achtfache Saisontorschütze in Spielminute 37, als Jann König ihn per Steckpass in Szene setzt.

Christian Böckhaus

Mit einem Monsterblock verhindert TuRa-Urgestein Christian Böckhaus den Sportfreunde-Ausgleich. Brinkmann stellt mit Bedauern in seiner Stimme fest: „Leider, das muss ich ehrlich zugeben, hatte der Schiedsrichter einen nicht ganz unerheblichen Anteil an dem 0:1-Halbzeitstand.“ Er bezieht sich konkret auf eine Szene aus der fünften Spielminute, als er einen „klaren Elfmeter“ für seine Jungs durch Referee Fynn Heymann nicht verhängt sieht. Das Unverricht-Tor fällt für ihn aus einer „sehr, sehr verdächtigen Abseitsposition.“ Eine Punkteteilung zum Pausentee wäre nach seinem Dafürhalten „okay“ gewesen.

Unverricht zeigt, wie es geht

Fynn Weiser

Die Geffers-Männer drehen zum Frühstart im zweiten Durchgang mächtig an den Schwungrädern. Eine Minute nach dem Wiederanpfiff vergibt Fynn Weiser die herausragende Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Oesterholz/Kohlstädt-Fänger Sven Assmann ist bereits umspielt, aber Geffers vermisst „die Balance, um den Ball zu versenken.“ Etwas geschickter stellt sich rund 20 Minuten danach Unverricht an. Nach einem Zuckerpass durch Kai Wolfgang Altekrüger (Bild rechts), ein etatmäßiger Kicker der C-Liga-Reserve, düpiert er den verdutzten Assmann im Stil von einer Tormaschine. Ebenso in dieser Szene beobachtet Brinkmann eine „sehr abseitsverdächtige Position.“ Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff ist der Matchwinner zum dritten Mal in dieser Partie erfolgreich. Zunächst ist es Assmann, der ein Eckentor von den Heidenern gekonnt verhindern kann. Unverricht macht es zwei Minuten vor dem Abpfiff aber deutlich besser und zirkelt mit seinem Zauberfuß in Mario Basler-Manier die Kugel per Eckball direkt in den Oesterholz/Kohlstädt-Kasten. Für Brinkmann hat auch ein Naturelement einen gewissen Anteil daran: „Eine Ecke wurde direkt durch den starken Wind ins Tor befördert.“

Große Erleichterung bei Geffers

Thorsten Geffers

Thorsten Geffers hat in Summe einen „verdienten Sieg“ seiner Jungs wahrgenommen. Denn: „Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir die aktivere Mannschaft und besaßen mehr Möglichkeiten.“ Nach diesem gelungenen Heimmatch – inmitten einer englischen Woche – fallen Geffers so einige Felsbrocken von der Schulter. Er konstatiert via Lippe-Kick: „Ich bin froh und erleichtert, dass wir es trotz der vielen Ausfälle ganz ordentlich gemacht haben und nach den ersten beiden Spielabsagen nun mit einem Sieg in die Rückrunde starten konnten“, ist der Traumstart nach der Wartezeit somit perfekt.

Brinkmann begeistert von „effektiven Heidenern“

Apropos Sportfreunde. Sie sind wirklich bemüht, doch in Torraumnähe treten sie zu schüchtern auf.

Björn Brinkmann

Es fehlt die letzte Gier, einen Treffer zu erzwingen. Brinkmann bemängelt: „Richtig zu Torchancen sind wir eigentlich nicht gekommen, obwohl wir nicht schlechter waren.“ Der entscheidende Unterschied, der für den Ausgang dieser Partie ursächlich ist: „Heiden hat einfach aus zwei Chancen drei Buden gemacht.“ Björn Brinkmann skizziert die Problematik, denn im Personalbereich müssen die Sportfreunde so einige Kompromisse eingehen. Manche Akteure aus den Alt-Herren und aus der Reserve wirken mit. Was für ihn vorbildlich ist: „Wir haben alles gegeben. Danke nochmal an die Spieler, die sich bereit erklärt haben.“ Anderthalb Wochen können die Oesterholz/Kohlstädt-Jungs jetzt die richtigen Lehren aus dieser bitteren Niederlage ziehen, die Malaisen verkraften, um dann mit gesammelten Kräften die Vorbereitung auf das Gastspiel bei der Reserve vom Post TSV Detmold anzugehen. „Da“, so prophezeit Brinkmann tatendurstig bei Lippe-Kick, „werden wir wieder um die drei Punkte kämpfen. Glückwunsch an Toto Geffers und seine Truppe, effektiver kann man ein Fußballspiel fast nicht gewinnen.“

Fazit: Verdientermaßen fährt der TuRa Heiden diesen dreifachen Punktgewinn ein. Im Umgang mit den Torchancen agieren die Geffers-Männer deutlich sorgfältiger, während Oesterholz/Kohlstädt im letzten Spielfelddrittel einen Mangel an Überzeugung aufweist.

Tore:
1:0 Maximilian Unverricht (37. Min.)
2:0 Maximilian Unverricht (65. Min.)
3:0 Maximilian Unverricht (78. Min.)