Pivitker Verschwendungssucht wird bestraft

Spielbericht

(hk). Die fünfte Niederlage im fünften Saisonspiel im neuen Fußballjahr hagelt es für den SuS Pivitsheide. Ähnlich wie bei der 2:4-Niederlage am Sonntag-Nachmittag in Diestelbruch zeigen die Pivitker eine couragierte Vorstellung, doch fahren letztlich ohne Punkte heim an die Hebbelstraße. „Vom Spielverlauf wäre ein Unentschieden verdient gewesen“, so ein zerknirscht wirkender SuS-Obmann Henning Diekmann.

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Von Henning Klefisch

T. Fitz

In den ersten 45 Minuten sieht er seine Mannschaft als die klar überlegene, weshalb das Führungstor nach 22 Minuten, durch einen verwandelten Elfmeter von Tobias Fitz, auch dem Spielverlauf entspricht. Zuvor ist Ferdinand „Ferdi Fuchs“ Lange im Heidener Strafraum zu Fall gekommen. Für TuRa-Trainer Thorsten Geffers ist dies ein „strittiger Elfmeter.“ Möglichkeiten, um den Vorsprung weiter auszubauen, vergeben die Kicker von Coach Jens Kaiser allerdings fahrlässig. Kopfschüttelnd quittiert Thorsten Geffers die Darbietung seiner Mannschaft: „Die erste Halbzeit waren wir überhaupt nicht richtig bei der Sache und SuS war uns auch klar überlegen. Das muss ich neidlos anerkennen.“ Er zählt die gegnerischen Vorteile klar auf: „Sie waren griffiger und immer einen Schritt schneller als wir.“ Folglich geht die Gäste-Führung zum Pausenpfiff definitiv in Ordnung.

Umstrittenes Unverricht-Tor im Basler-Style

Maximilian Unverricht

Geffers weiß: So darf und kann es nicht weitergehen in den zweiten 45 Minuten. Folglich wählt er ein gut wahrnehmbares Kabinen-Donnerwetter, um sein Team wachzurütteln. Auch seine Rolle als Taktikfuchs füllt er voll aus, indem er seinen Schützlingen deutlich macht, „wie SuS fast jeden Angriff gleich aufbaute.“ Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff kommt dem 2:0 Tobias Fitz am nächsten, als er nämlich ein Geschoss an den TuRa-Pfosten setzt. Die fehlende Zielstrebigkeit wird schnell bestraft. Die selbstbewussten Heidener drehen mächtig auf. Maximilian Unverricht gleicht in der 47. Spielminute im direkten Gegenzug mit einem verwandelten Eckball in Mario Basler-Manier aus. Geffers gibt zu: „Die direkt verwandelte Ecke von Unverricht war ebenfalls strittig, ob der Ball tatsächlich hinter der Linie war. Für eine Beurteilung standen aber alle Trainer und Obleute zu weit weg.“ Für Diekmann ist dies eine Fehlentscheidung von Referee Philip Dräger. „Unser Spieler klärt den Ball klar vor der Linie. Wie der Schiedsrichter das aus der Entfernung sehen kann, weiß ich nicht. Wenn ich Zweifel als Schiedsrichter habe, ob der Ball drin ist, darf ich den nicht geben“, meint Diekmann. Er findet es „schade“, dass durch solch eine Entscheidung seine Mannschaft den Ausgleichstreffer nach deutlicher Überlegenheit kassiert. „Wenn er das Tor nicht gibt, steht es weiter 1:0 für uns. Dann bin ich sicher, dass wir mindestens einen Punkt mitnehmen“, ärgert sich das Pivitsheider Urgestein über diese Entscheidung sehr. Dräger bewertet die Situation anders: „Der SuS-Spieler steht im Netzraum und hat von dort aus den Bell versucht, noch zu klären. Aus meiner Sicht war der Ball bereits im Tor.“ Ein weiteres Indiz für ihn, warum seine Entscheidung korrekt ist. „Die Heidener Spieler sind ebenfalls direkt jubelnd abgedreht.“

SuS-Freude über Ausgleich währt nur kurz

Den erfolgreichen Heidener Doppelschlag macht Marvin Scholten (Bild rechts) mit seinem Freistoß-Knaller aus rund 35 Metern Torentfernung nach 49 Minuten perfekt. Die Gäste zeigen allerdings eine tolle Moral, gleichen nach einer Stunde durch Rodin Ahmado (Bild links) aus. Der überragende Fitz entblößt mit einem Zauberpass die Heidener Viererkette. Ahmado nimmt das Zuspiel auf und versenkt es zum 2:2. „Gut gemacht“, findet Diekmann. Weniger gut ist es, was sein Mitspieler in dieser umkämpften Partie wenig später macht. „Niklas Schnitger hätte meiner Meinung nach mit Rot vom Platz müssen, nachdem er Unverricht von hinten in die Beine gestiegen war. Mit Gelb hat er in dieser Situation sicherlich Glück gehabt. Das letzte erkennbare Statement setzen die Hausherren in der 77. Spielminute. Im Anschluss an einen Eckball markiert Unverricht mit seinem wuchtigen Hammer aus sieben Metern den 3:2-Siegtreffer. „Wir waren in der Deckung leider ein wenig unachtsam“, bemängelt Diekmann. Ebenso, dass seine Jungs in der Folgezeit „etliche Torchancen“ vergeben. So scheitert etwa Lange aussichtsreich, dazu kommt ein Lattenknaller, auch Björn Soemers vergibt mehrfach in vielversprechender Position.

„Glücklicher Heimsieg sorgt für SuS-Verdruss

T. Geffers

Über die gesamte Spielzeit gesehen, handelt es sich hierbei um einen „glücklichen Heimsieg“, wie Geffers findet. Er fasst bei Lippe-Kick zusammen: „Die Gäste waren in der ersten Halbzeit klar überlegen, in der zweiten Hälfte war das Spiel aber ausgeglichen.“ Zudem werden auch die Emotionen tangiert, wenn etwa Geffers bemerkt: „Zwei strittige Tore auf beiden Seiten rundeten den Abend ab.“ Zugleich betont er mit Nachdruck bei Lippe-Kick: „Die Frage, ob dieser Sieg verdient oder unverdient ist, stellt sich hier nicht. Für mich gibt es keine unverdienten Siege, wenn ein Team nun einmal ein Tor mehr als der Gegner erzielt. Glücklich war es aber natürlich schon.“ Diekmann bedauert: „Schade, dass man nach diesem Spielverlauf und der guten kämpferischen Leistung wieder mit leeren Händen dasteht. Mindestens ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“

Fazit: Zumindest ein Punktgewinn wäre für den SuS Pivitsheide verdient gewesen. Allerbeste Möglichkeiten vergeben sie allerdings, weshalb diese Niederlage einmal mehr selbstverschuldet ist.

Tore:
0:1 Tobias Fitz (per Elfmeter; 22. Min.)
1:1 Maximilian Unverricht (47. Min.)
2:1 Marvin Scholten (49. Min.)
2:2 Rodin Ahmado (60. Min.)
3:2 Maximilian Unverricht (77. Min.)