Schötmar holt Punkt trotz doppelter Unterzahl

Spielbericht

(hk). Innerhalb von zehn Zeigerumdrehungen fallen die beiden einzigen Treffer des Tages. Das Spitzenspiel dieser 25. Runde aus dem Lemgoer Kreisoberhaus endet dadurch mit einem 1:1-Unentschieden. Über die fehlende Zielstrebigkeit wie Kreativität im eigenen Handeln ärgert sich TuS Ahmsen-Chef-Trainer Thomas Johannfunke maßlos: „Wir sind über 90 Minuten drückend überlegen, doch ist uns nichts Zählbares eingefallen, haben wir doch behäbig, zu langsam, arrogant gespielt, uns kaum Torchancen herausgearbeitet.“

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Von Henning Klefisch

J. Heidemann

In diese intensive Begegnung startet der TSV Schötmar äußerst vielversprechend in das Gastspiel in der Werrekampfbahn. Der favorisierte TuS Ahmsen allerdings ist ebenfalls äußerst angriffslustig unterwegs, wodurch sich eine attraktive Anfangsphase ergibt.

Karim Hicheri

Jan Heidemann bringt den Gastgeber in der 35. Spielminute mit 1:0 in Führung, doch der mutige Aufsteiger schüttelt sich kurz, gleicht unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach einem Eckball durch Karim Hicheri bereits aus. Dieser lauert am zweiten Pfosten, köpft das Spielgerät überzeugt in die gegnerischen Maschen.

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Platzverweis-Ärger beim TSV Schötmar

Kerem Er

Im zweiten Durchgang haben die Ahmser deutlich mehr vom Spiel, doch die Gäste erzeugen durch stetige Umschaltaktionen immer wieder eine ständige Torgefahr, ohne daraus jedoch Kapital schlagen zu können. Ab der 62. Spielminute sind sie erstmalig in dieser Partie in Unterzahl, als nämlich Kerem Er nach einem Foulspiel von Referee Marko Grujic die Ampelkarte gezeigt bekommt. Die numerisch überlegenen Johannfunke-Jungs erhöhen spürbar die Schlagzahl, lassen die Schötmaraner vermehrt Abwehrarbeit verrichten. Die eigenen Bemühungen erleiden beim TSV Schötmar in Spielminute 72 den nächsten Dämpfer, als Zahid Keles (Bild rechts) mit glatt Rot vorzeitig das Spielfeld verlassen muss. TSV-Vereins-Boss Ersan Dargecit versteht die Fußball-Welt nicht mehr, schildert er bei Lippe-Kick die Szenerie wie folgt: „Es grätscht unser Verteidiger in einen Zweikampf, trifft souverän den Ball und im Anschluss den Gegenspieler, der nicht abgebremst hat, nachdem der Ball geklärt wurde.“ Für Dargecit ist dies „ein normaler Zweikampf, den man eigentlich regelmäßig sieht im Fußball.“ Selbst eine gelbe Karte wäre für ihn in dieser Szene „strittig“ gewesen, doch Grujic sanktioniert diese Aktion „zu unserem Unverständnis“ mit dem roten Karton.

Sören Seifert

Dargecit bemängelt die Unverhältnismäßigkeit: „Wenn wir bei solchen Zweikämpfen diese Linie beibehalten, dann müsste es sonntags rote Karten regnen in den Kreisligen.“ Gegen dann gerade einmal neun TSV Schötmar-Akteure auf dem Spielfeld erhöht sich der Offensivdrang der Hausherren erheblich. Die Torgefahr ist mehr mäßig als heiter. Einen echten Hochkaräter haben sie einzig mit einem Lattenknaller von Sören Seifert, der von der Unterkante die Torlinie berührt. Ob vor oder hinter der Linie ist unklar, gibt es bekanntlich im Lemgoer Kreisoberhaus keine Torlinientechnologie. Der Tabellenführer erzeugt einen immensen Druck, während das Team von Chef-Trainer Fatih Ilhan mit reichlich Leidenschaft das eigene Gehäuse verteidigt.

„Dann muss man einfach mehr tun“

Thomas Johannfunke

„Über 90 Minuten hatten wir es heute nicht verdient, das Spiel zu gewinnen“, verdeutlicht Thomas Johannfunke im Gespräch mit Lippe-Kick. Was er sehr bedauert, dass sie es nicht schaffen, vor heimischer Kulisse endlich einmal wieder leistungsmäßig zu liefern: „Wenn man die Möglichkeit hat, sich oben festzusetzen, dann muss man einfach mehr tun.“ Seinen imaginären Hut zieht er an dieser Stelle vor dem TSV Schötmar, der mit gerade einmal sieben Akteuren aus dem A-Liga-Team angetreten ist, ein Quartett aus der eigenen Reserve hochgezogen hat, die bereits reichlich Spielzeit aus einem kräftezehrenden B-Liga-Match zuvor in den Knochen hatten.

Ersan Dargecit

Selbst ein arg lädierter Akteur wie Volkan Turp, der in der kommenden Woche sich einer Kreuzbandoperation unterziehen lassen muss, hat sich eine Halbzeitpause in den Dienst der Mannschaft gestellt. Mit seinem Team möchte Johannfunke in der kommenden Woche „fokussiert trainieren“, um es dann im Heimspiel gegen den TuS Leopoldshöhe „deutlich besser zu machen“, ist die Forderung von Johannfunke an dieser Stelle leicht verständlich. „Den Punkt nehmen wir gerne mit. Das ist die Belohnung für den Kampfgeist, den wir vor allem in den letzten 25 Minuten gezeigt haben“, berichtet ein zufrieden wirkender Ersan Dargecit im Gespräch mit Lippe-Kick.

Fazit: Ein leidenschaftlich auftretender TSV Schötmar verdient sich diesen Zähler über alle Maßen. Trotz doppelter Überzahl schaffen es die gastgebenden Ahmser nicht, mehr Torgefahr zu entwickeln, den günstigen Spielverlauf für sich zu nutzen.

Tore:
1:0 Jan Heidemann (35. Min.)
1:1 Karim Hicheri (45. Min.)