Schötmar lässt emsige Asemisser abtropfen

Spielbericht

(hk). Selbst der inspirierte TuS Asemissen II beißt sich am Klassenbesten TSV Schötmar die Zähne aus. Trotz einer schwungvollen Vorstellung unterliegt der Verfolger letztlich mit 2:4. Die Asemisser Leistung ist allerdings absolut vorzeigbar, weshalb auch Coach Florian Meerkötter via Lippe-Kick klarstellt: „Insgesamt war ich mit unserem Spiel zufrieden.“

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Von Henning Klefisch

Süheyl Bal

Unglaublich, mit welch einer Zielstrebigkeit der Favorit in der ersten halben Stunde agiert. Es sind gerade einmal zwei Minuten absolviert, als Volkan Turp einen wohltemperierten Diagonal-Ball auf die Rechtsaußen-Position schlägt. Der Asemisser Linksverteidiger bewertet die Situation unzureichend, weshalb ihm die Ballkontrolle versagt bleibt. Ballermann Süheyl Bal knallt die Kugel schließlich von der rechten Strafraumgrenze in den Winkel. Nach einer Viertelstunde Spielzeit verdoppeln die rot-schwarzen Panther den Vorsprung. Olcay Esen (Bild rechts) ist der Torschütze, doch Meerkötter meckert: „Aus meiner Sicht hätte der Treffer nicht zählen dürfen, weil ein Spieler von uns klar gefoult wird. Der Schiedsrichter lässt es aber laufen.“ Nach 26 Minuten sind die Schötmaraner die Nutznießer aus einem individuellen Lapsus im Asemisser Spielaufbau. Ein extrem kaltschnäuziger Tabellenführer, der aus vier Chancen dreimal anschreiben lässt. Nach einer halben Stunde Spielzeit finden die Hausherren einen besseren Einstieg in diese Partie. Sie sind weniger fehlerhaft, minimieren auch die Furcht vor dem Kontrahenten. Sie trauen sich mehr zu und treffen in der 35. Spielminute zum verdienten Anschlusstreffer. Lukas Schmidt (Bild links unten) ballert einen Freistoß von Tobias Kock per Direktabnahme am machtlosen TSV-Torwart Mehmet Can Akin vorbei in die gegnerischen Maschen, sorgt somit für den 3:1-Halbzeitstand.

Elfmeter? „Vertretbar, wird aber nicht immer gepfiffen“

In den zweiten 45 Minuten sieht Meerkötter seine Männer mehr auf Augenhöhe mit dem großen Favoriten. Selbstverständlich bei all der fußballerischen Klasse, dass die Schötmaraner deutlich mehr vom Spiel haben, sie geschickt die Kugel durch die eigenen Reihen zirkulieren lassen. Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel bekommen die Lohfeld-Jungs einen Elfmeter zugesprochen, den Turp selbstbewusst im Tor versenkt. TuSA II-Fänger Marvin Schröder fliegt zwar in die richtige Ecke, doch Turps Präzision ist bemerkenswert.

Volkan Turp

„Der Elfmeter ist vertretbar, wird aber auch nicht immer gepfiffen. Den Kontakt hat der Schötmar Spieler gerne angenommen“, beurteilt Florian Meerkötter diese Situation bei Lippe-Kick. Auch von diesem Rückschlag lassen sich die Hausherren nicht entmutigen. Zwanzig Minuten vor dem Schlusspfiff beweist Kock wieder seine Fähigkeiten als Meister der ruhenden Bälle. Sein Eckball landet am ersten Pfosten. Dort steht Kai Bullock, beweist, dass der Joker gefährlicher ist als Batman und köpft das 4:2.

Radeck hat den Torschrei auf den Lippen

Robin Radeck

Die Asemisser drängen auf das dritte Tor. Nach einem Schnittstellenzuspiel auf Steven Reimer (Bild rechts) läuft dieser mutterseelenallein auf Can Akin zu. Der insgesamt souveräne Referee Stefan Wattenberg erkennt hier allerdings eine Abseitsposition, die Meerkötter so nicht gesehen hat. Die Hausherren sind gierig, haben durch Raffael Giebel und Robin Radeck, dessen Schuss aus zwei Metern Tordistanz von einem Schötmaraner auf der Linie vereitelt wird, vielversprechende Torschussoptionen. Bedauerlich für Florian Meerkötter: „Eine mögliche Elfmeter-Situation wird in der 85. Minute nicht für uns gepfiffen.“ Ebenfalls die Gäste entfachen gefährliche Momente, glänzen dank ihrer hohen individuellen Qualität. Überragend, wie Schröder katzenartig durch seinen Strafraum hechtet.

„Das Spiel stand nie in Gefahr“

Fatih Ilhan

„Ein guter und disziplinierter Gegner, welcher 90 Minuten verteidigt hat“, bauchpinselt TSV Schötmar-Spielertrainer Fatih Ilhan diesen Kontrahenten. Seine Prognose ist keineswegs abenteuerlich: „Asemissen II wird sicherlich die Saison unter den Top 5 beenden.“ Die Souveränität im eigenen Spiel sieht er trotz aller Unwägbarkeiten gewährleistet: „Nichtsdestotrotz stand das Spiel nie in Gefahr. Wir sind knapp besetzt angereist und hatten einige Spieler, die neu aus einer Verletzung kommen, bzw. noch leichte Schmerzen hatten.“ Auch deshalb lobt er explizit seine Truppe, da jeder von seinen Jungs einige Widerstände im Spiel überwunden hat. Ilhan betont bei Lippe-Kick mit Nachdruck in seiner Stimme: „Wir haben ein souveränes Spiel abgeliefert, waren spielbestimmend und in allen Belangen überlegen. Ein gutes Spiel von uns.“

„Schötmar war in den ersten 30 Minuten eiskalt“

Florian Meerkötter (Bild rechts) resümiert beim lippischen Fußballmedium seines Vertrauens: „Für uns war auf jeden Fall mit etwas Spielglück etwas drin. Leider war Schötmar in den ersten 30 Minuten eiskalt und hat aus drei Chancen drei Tore gemacht.“ Dann aber finden auch die Blau-Weißen einen besseren Einstieg in diese Begegnung: „Ab der 30. Minute konnten wir uns besser auf das Spiel von Schötmar einstellen und haben ein gutes Spiel gemacht.“ Es hat letztlich auch am relevanten Glück gehapert, um mit dem dritten Tor für einen echten Spannungsbeschleuniger zu sorgen. „Glückwunsch an Schötmar. Es war ein gutes und faires Spiel beider Mannschaften“, findet der TuS Asemissen II-Trainer im Gespräch mit Lippe-Kick.

Fazit: Ein echtes Spitzenspiel findet zwischen den beiden Kontrahenten statt. Die Schötmaraner profitieren vom deutlichen Vorsprung aus der Frühphase, doch danach setzen die Asemisser alle Hebel in Bewegung, um den Punktgewinn zu realisieren.

Tore:

0:1 Süheyl Bal (2. Min.)
0:2 Olcay Esen (15. Min.)
0:3 Kerem Er (26. Min.)
1:3 Lukas Schmidt (35. Min.)
1:4 Volkan Turp (per Elfmeter; 55. Min.)
2:4 Kai Johannes Paul Bullock (71. Min.)