St. Pauli siegt dank „brutaler Effektivität“

Spielbericht

(hk). Der SC St. Pauli setzt seine erfolgreiche Serie fort und gewinnt das als schwierig eingestufte Auswärtsspiel beim TuS Bexterhagen II. „Wir haben das Spiel über weite Strecken echt gut im Griff gehabt, waren taktisch und kämpferisch die bessere Mannschaft. Leider machen die Gäste aus wenig viel und erzielen zwei Tore, in zwei unserer schwächeren Momente“, gibt TuS Bexterhagen II-Trainer Dennis Lütkehölter etwas zerknirscht zu Protokoll.

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Von Henning Klefisch

Sebastian Bester

Einen Traumstart erwischen die Gäste in dieser Partie. Nach einem langen Ball, zieht der SC-Stürmer Sebastian Bester geschickt und berechtigt den Elfmeter, welcher von Fabian Schnittger sicher zur 1:0-Führung in der fünften Minute verwandelt wird. „Erst ein Stellungsfehler, dann ein unnötiges Foul, wo die Gefahr durch eine Doppelung bereits vorbei war“, moniert Lütkehölter im Gespräch mit Lippe-Kick. Danach spielt eigentlich nur der Gastgeber.

Fabian Schnittger

Pauli-Coach Simon Meschonat zählt die eklatante Mängelliste auf: „Wir verlieren komplett die Einstellung und den Zugriff zum Spiel und spielen die wohl schwächste Halbzeit der bisherigen Saison.“ Geschickt stellen die Reds die Räume zu, sind griffig in den Zweikämpfen. Bis in die Endzone wirkt der Auftritt auch sehr klar. „Der letzte Ball, die letzte Überzeugung im und um den Sechzehner haben heute bedauerlicherweise gefehlt. Sonst kann ich der Mannschaft nicht viel vorwerfen“, ist der Bex II-Coach gerade in der ersten Halbzeit sehr zufrieden. „Dass wir mit einem Rückstand in die Pause gehen, ist sehr unverdient.“ Die Hausherren hinterlassen einmal mehr mächtig Eindruck. Dass die Bexterhäger in den Vorjahren stets eine „schwer zu bespielende“ Mannschaft verkörpern, das hat sich für Meschonat in den ersten 45 Minuten „wieder vollends bewahrheitet.“ Und dass die Männer vom Alten Postweg sich beim Torabschluss äußerst unglücklich anstellen, ist in diesem Match ein offenes Geheimnis, weshalb Meschonat „eine gehörige Portion Glück“ beobachtet, mit der sein Team die Pausenführung mit in die Kabine nimmt.

„Waren guter Dinge, das Ergebnis noch zu drehen“

Oliver Isaak

Nach dem Seitenwechsel stellt sich der Gast etwas besser auf die munteren Hausherren ein. Zahlreiche Umstellungsmaßnahmen fruchten. Dennoch rufen sie nicht ihr vollständiges Leistungspotenzial in Gänze ab. Ein hoffnungsfroher Lütkehölter berichtet bei Lippe-Kick: „Wir waren eigentlich guter Dinge, das Ergebnis noch zu drehen, doch dann kam die 65. Minute.“ Die Reds bekommen einmal im zentralen Mittelfeld keinen Zugriff, Spielführer Schnittger spielt einen überragenden Chip-Ball hinter die Kette und der Stürmer Oliver Isaak lässt sich nicht zweimal bitten. Aus zwölf Metern Torentfernung versenkt er gekonnt das Runde in das Eckige. Danach wird das Spiel recht unruhig. „Wir wurden dann immer unsauberer und St. Pauli unterbrach geschickt den Spielfluss“, beobachtet der Trainer der Hausherren. Trotzdem haben die Bexterhäger zwei gute Einschussmöglichkeiten, die allerdings nicht in einem Torerfolg münden.

Drei Punkte nach schwachem Spiel

So steht am Ende ein 2:0-Auswärtserfolg. „Einen Glückwunsch auszusprechen, gehört sich. Eine brutale Effektivität heute. Ich habe uns jedoch nicht als die schlechtere Mannschaft gesehen. Daher sind wir schon ein wenig enttäuscht“, liefert Lütkehölter einen Einblick in die eigene Gefühlswelt. Simon Meschonat (Bild rechts) muss nach dem Spiel bei Lippe-Kick ehrlicherweise einräumen: „Ein insgesamt schwaches Spiel von uns, aber unter dem Strich stehen wichtige drei Punkte. Genau solche Partien muss man halt auch einmal gewinnen“, könnte an dieser Stelle also von einem Arbeitssieg gesprochen werden. Neben dem zweifachen Scorer Fabian Schnittger, der je einen Treffer und eine Vorlage beisteuert, wissen insbesondere auch die zwei Defensiv-Asse Jonas Hertel und Felix Klemen zu überzeugen. „Sie haben in der zweiten Hälfte unsere Defensive stabilisiert“, lobt dies Meschonat ausdrücklich bei Lippe-Kick.

Fazit: Der Sportclub beweist an diesem Tag einfach mehr Cleverness, weshalb dieser Erfolg keineswegs unverdient ist. Genügend Möglichkeiten für die Gastgeber gibt es jedoch, um den Spannungsbogen signifikant zu erhöhen.

Tore:
0:1 Fabian Schnittger (per Elfmeter; 7. Min.)
0:2 Oliver Isaak (66. Min.)