Helpup nach Spitzenspiel-Sieg neuer Tabellenführer

Spielbericht

(hk). Nach dem Heim-Sieg im Spitzenspiel hat die TuS Helpup die Tabellenspitze erobert. Durch einen frühen und einen späten Treffer gewinnen die West-Lipper, stoßen die Reds damit vom Thron und belegen mit starken 13 Punkten aus sechs Partien jetzt die Pole-Position in der B2 Lemgo. „Alles im Ganzen war es ein verdienter Sieg“, bilanziert Willhelm im Gespräch mit Lippe-Kick. Es ist ein enttäuschender Nachmittag für die Reds. Nach einem schwachen Auftritt im Topspiel des 6. Spieltages verliert der Tabellenführer am Helpuper Wäldchen mit 2:0. „Eine völlig verdiente Niederlage. Wir haben nichts auf den Platz bekommen, was uns stark macht. Weder individuell noch teamtaktisch haben wir annähernd eine Leistung gebracht, mit der du für Punkte infrage kommst“, ist bei den Roten, nach gutem Saisonstart, nun irgendwie der Wurm drin.

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Von Henning Klefisch

Demijan Banovic

In der ersten Spielminute erwischen die Helpuper den absoluten Traumstart. Zunächst einmal produziert Bex II-Kicker Demijan Banovic einen leichten Ballverlust, als er nämlich die Kugel aus dem eigenen Mittelfeld zurück in die Abwehr passt, dies aber abgefangen wird. „Kein Vorwurf, sowas passiert halt mal. Doch in der Phase, wo wir uns gerade befinden, macht das natürlich schon brutal viel aus. Mit der Hitze in Rückstand und dann mental so einen Tiefschlag bekommen. Das war hart!“ gibt Coach Dennis Lütkehölter zu Protokoll.

Konrad Maca

Nachdem sich Konrad Maca auf der rechten Außenbahn sehr gut freiläuft, wird er bedient. Seine Maßflanke landet beim Mittelfeld-Mann Marvin Paul (Bild rechts), der genau im richtigen Moment in das Zentrum hineinrückt, am zweiten Pfosten den erfolgreichen Kopf-Nicker zum 1:0 macht. Es ist eine falsche Helpuper Hoffnung, dass dieser Treffer für die nötige Sicherheit sorgt, denn in der Folgezeit übernehmen zunächst die Bexterhäger den Taktstock in dieser Partie. Das führende Team ist oftmals den berühmten Schritt zu spät. In gleich zwei Situationen stibitzen sie den Helpuper-Innenverteidigern das Objekt der Begierde in dessen Strafraum. Lütkehölter wundert sich: „Warum wir da nicht aufs Tor schießen und einmal sogar zurückgepfiffen wurden, erschließt sich mir allerdings nicht.“

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Reds verpassen den möglichen Ausgleichs-Treffer

Saad Shamo Yousif

Einer der wenigen guten Reds-Spielzüge bleibt ebenfalls ohne Abschluss. Demijan Banovic spielt Firas Salih Yousif auf der linken Bahn frei, der den Ball ins Zentrum auf Saad Shamo Yousif spielt. „Er war top zwischen die Innenverteidiger gekommen, doch statt den Ball Richtung Tor vorzulegen und frei vorm Hüter zu stehen, rutscht der Ball über den Fuß und wird abgelaufen“, schildert Dennis Lütkehölter diese aussichtsreiche Position. Somit ist auch durchaus ein Ausgleichs-Treffer in der ersten Halbzeit möglich. Die Helpuper Stürmer hängen zudem in der Luft, mangelt es an den passenden Abständen zwischen den unterschiedlichen Mannschaftsteilen. Nicht nachvollziehbar ist für Frank Willhelm zudem, dass der Referee Dirk Vögeli seinem Team in der 35. Spielminute einen Elfmeter verwehrt.

„Standen viel zu tief, hatten Angst, nachzuschieben“

Timo Winter

Nach dem Wechsel wird es für die Reds nicht einfacher. Erst muss mit Timo Winter ein Spieler das Zentrum räumen, anschließend geht es auch für Patrick Jasper nicht weiter. Lütkehölter sagt dazu bei Lippe-Kick: „Zwei Wechsel im Maschinenraum sind natürlich bitter. Beide waren erkältet und das merkte man auch.“ Das Spiel der Gäste wird zunehmend unsauberer.

Tim Bartsch

„Ich habe selten ein Spiel gesehen, wo wir so viele Fehlpässe spielen und Stockfehler begehen. Nahezu jeder hat sich hier eingefügt.“ Vorne versuchen die Offensivakteure noch Druck aufzubauen, doch der Rest der Gäste bleibt seltsam passiv. „Wir standen viel zu tief, hatten Angst, nachzuschieben. Man spürt, dass das Vertrauen in unsere Spielweise, bei einigen derzeit nicht vorhanden ist. Das führt zu einer seltsamen Passivität“, nennt der Coach einen der Gründe, warum man den Platz als Verlierer verlässt. Eine der wenigen Möglichkeiten gibt es in der 72. Minute, als Tim Bartsch im gegnerischen Strafraum weg gecheckt wird. „Da kann man Elfmeter bekommen, aber dieses Spielglück ziehen wir derzeit auch nicht auf unsere Seite“, hat Lütkehölter erkannt.

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Helpuper betreiben Chancenwucher

Maximilian Rost

Die Hausherren sind sich im Klaren, dass in der Anfangsphase vom zweiten Abschnitt die Bexterhäger einen enormen Druck entfachen, den Ausgleichs-Treffer erzwingen wollen. Dieses Zeit-Intervall überstehen die Helpuper aber mit Glück und Können. Zudem verpassen sie es auf leichtfertige Art und Weise, die hoffnungsvollen Umschaltaktionen vernünftig auszuspielen. Mehrfach wird daher die Vorentscheidung vertagt. Simon Wittmann (Bild links) etwa bringt das Kunststück fertig, aus einem Meter Distanz den Ball nicht im leeren Kasten unterzubringen, stattdessen über das Reds-Gehäuse köpft. Nach einem empathischen Wittmann-Querpass schlenzt Maximilian, the fox in the box, Rost in aussichtsreicher Position im gegnerischen Strafraum das Spielgerät knapp über den Kasten. Der im Spiel gut auftrumpfende Lucas Wöstenfeld lässt es an der Präzision beim letzten Zuspiel vermissen. Beispielhaft dafür ist eine Situation, als er sich auf der linken Außenbahn energisch durchsetzt, bis zur Grundlinie durchmarschiert. Was er dann macht, ist zum Haare raufen. Er passt nicht, sondern schießt hart, wodurch das lauernde Mitspieler-Trio nicht als Adressaten infrage kommt. „Das sind so kleine Situationen. Daran müssen wir arbeiten“, kritisiert Frank Willhelm. Er ist davon überzeugt, dass der Spannungsfaktor deutlich geringer ausgefallen wäre, hätten seine Jungs das wohl vorentscheidende und durchaus mögliche 2:0 erzielt.

„Wir wollen nicht nur mit dem Spielglück hadern“

Torben Kessemeier

Es dauert bis Spielminute 88, als mit einem Querpass Marvin Paul seinen Mitspieler Torben Kessemeier in Position bringt, der aus halbrechter Position, 20 Meter vor dem gegnerischen Kasten, mit einem platzierten Schuss den Bex II-Fänger Timo Frodermann überwindet. Hier ist der Innenpfosten als Buddy mit dabei. „Auch das zeigt wieder mit auf, dass es nicht so unsere Zeit ist. Letzte Woche sprang bei uns ein Ball vom Pfosten raus. Aber wir wollen nicht nur mit dem Spielglück hadern. Wir haben verdient verloren. Glückwunsch an TuS Helpup“, gibt sich der Reds-Trainer als fairer Verlierer.

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„Sind Kleinigkeiten, die derzeit eine große Auswirkung haben“

Dennis Lütkehölter

Letztlich lassen sich die Helpuper aber bis zum Ende des Spiels bitten, mit dem 2:0 für die Entscheidung zu sorgen. Vorher hätten die Hausherren den Deckel schon draufmachen müssen, sie vergeben dreimal aus guter Position. Für die Bexterhäger beginnen nun zwei spielfreie Wochen. „Das kommt für uns zur rechten Zeit. Wir müssen mal in uns gehen, uns zusammensetzen und auf Reset drücken. Wir nehmen jetzt mal etwas den Dampf raus und gehen die unterschiedlichen Probleme dann gezielt an. Derzeit wirkt es brutal, weil echt viel gegen uns zu laufen scheint. Wir vertrauen unserer Spielweise nicht, geraten dann blöd in Rückstand, haben viele Spieler, die individuell allesamt nicht in Topform sind. Dazu kommt das ausbleibende Spielglück. Letztlich müssen wir uns auf die Dinge konzentrieren, die wir beeinflussen können. Das werden wir tun und am 8. Oktober wieder unser bestes Gesicht zeigen. Da bin ich von überzeugt, da es eigentlich Kleinigkeiten sind, die derzeit eine große Auswirkung haben“, gibt Dennis Lütkehölter einen Abriss über die nächsten Wochen. TuS Helpup-Chef-Trainer Frank Willhelm bilanziert abschließend gegenüber Lippe-Kick: „Das Ergebnis geht in Ordnung, ist super. Wir freuen uns auch, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten. Trotz alledem gibt es für unser Spiel noch sehr viel Nachholbedarf, weil das Spiel nicht so gut war. Dieses müssen wir noch ein wenig aufarbeiten.“

Fazit: Die bessere Mannschaft entscheidet völlig verdientermaßen dieses Spitzenspiel für sich. Allerdings hätten die nicht vollauf überzeugenden Helpuper bereits deutlich früher für klare Verhältnisse sorgen können, verpassen dies aber leichtfertig, weil sie auf hanebüchene Art und Weise auch allerbeste Torchancen versieben.

Tore:
1:0 Marvin Paul (1. Min.)
2:0 Torben Kessemeier (88. Min.)