Tiger Jäkel fährt die Krallen aus

Spielbericht

(bs). In einem etwas zerfahrenen Spiel darf sich der SV Diestelbruch-Mosebeck III über die ersten drei Saison-Zähler freuen. Im Gastspiel beim TuS Horn-Bad Meinberg II haben sie einen knappen 2:1-Sieg eingefahren.

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Von Björn Schran

Alidzhon Kosimov

Der TuS Horn-Bad Meinberg II lässt zu Beginn der Partie eine wirklich allerbeste Chance liegen. Bis dahin spielt der Gastgeber richtig gut und findet immer besser in die Partie hinein. Das Einzige, was ihnen wieder fehlt, ist es, clever zu Ende zu spielen. Die Begegnung ist äußerst intensiv. Sie gehen dann aber hochverdient durch Alidzhon Kosimov mit 1:0 in Führung. In Halbzeit eins haben sie zwei weitere Chancen. Wenn sie die Kugel quer auf den frei stehenden Mann legen, kann es bereits 3:0 für die Hausherren stehen. So bleibt es aber erstmal bei einem knappen 1:0-Vorsprung. Es ist ein offenes Spiel. „Wir müssen daran arbeiten, die ersten Minuten nicht zu verschlafen und einen Schritt schneller im Zweikampf zu sein“, teilt uns Max Mania, der Co-Trainer vom SV Diestelbruch-Mosebeck III, nach dem Rückstand mit. Dann sind die Dörenwald-Jungs aber am Drücker. Der Gastgeber leistet sich im Spielaufbau unnötige Fehler, wodurch der SV Diestelbruch-Mosebeck III nach einem Freistoß aus der Nähe der Eckfahne durch Maik Jäkel (Bild rechts) das 1:1 per Kopf erzielt. Kurz vor dem Halbzeitpfiff dreht der Gegner dann das Spiel zum 2:1. Das Führungstor erzielt ebenfalls ihre Nummer sieben, Ausnahme-Könner Jäkel, mit einem platzierten Linksschuss flach ins Eck. „Wir sehen im Mittelfeld einfach nicht gut aus“, hadert Starke. Bis hierhin ist es immer wieder ein hektisches Spiel, mit ruppigen Fouls auf beiden Seiten.

„Wir lassen wieder ein Riesending liegen“

Fabian Starke

In der Halbzeitpause reagiert der Horner-Coach Haki Ünal und wechselt Emrah Kelmendi aus und Fabian Starke kommt in die Partie. In der zweiten Halbzeit ergibt sich dasselbe Bild. Die Hausherren versuchen, sich Chancen herauszukombinieren, aber spielen es wieder nicht clever zu Ende. In der 60. Spielminute kommt Kosimov, zieht mit Tempo in die Box, der gegnerische Torwart Max Mania (Bild rechts) läuft aus seinem Kasten heraus. Kosimov muss eigentlich nur quer die Kugel auf Starke legen. Dieser steht völlig blank und kann dann eigentlich zum 2:2 einschieben. Aber der Spieler wählt leider den Weg, es selbst zu probieren. Somit gibt es nur eine Ecke. „Wir haben wieder ein Riesen-Ding liegenlassen“, mosert Starke. Wenig später gibt es für die Kurstädter eine weitere Möglichkeit, als der agile Nils Rayczik Fabian Starke auf die Reise schickt. Starke geht ganz alleine auf den Torwart zu. Der Ball ist bedauerlicherweise etwas zu weit, „sodass ich keinen richtigen Druck in den Schuss kriege und der Torwart angeschossen wird“, erzählt uns Starke bei Lippe-Kick. Zwischendrin haben sie ein paar Halbchancen, aber die Zeit wird immer weniger auf der Spiel-Uhr.

„Wie kann man das als Abseits werten?“

Nils Rayczik

Und dann passiert das Unglaubliche. Wir schreiben die 87. Minute. Wieder ist es ein guter Steckpass von Nils Rayczik. Inmitten der beiden Innenverteidiger spielt er den Ball durch auf Starke. Dieser läuft alleine auf den gegnerischen Fänger Mania zu, und hört links, wie der eingewechselte Sturmpartner Emrah Kelmendi ihm zuruft, dass er das Spielgerät ihm zupassen soll. Er geht noch drei Meter und legt dann quer auf Kelmendi. Der erzielt das verdiente 2:2-Ausgleich. Dann nimmt der Schiedsrichter Chris Brocke dieses Tor aber zurück, wegen einer angeblichen Abseitsposition beim Querlegen von Starke auf Kelmendi. „Diese Entscheidung ist eine absolute Fehlentscheidung“, präsentiert sich Starke leicht angesäuert. „Ich konnte Emrah Kelmendi nicht mal sehen, so weit hinter mir steht er. Wie kann man das als Abseits werten?“ Er kann diese Entscheidung einfach nicht nachvollziehen. „Ich kann es immer noch nicht fassen, und werde es morgen auch immer noch nicht fassen können“, ihm fehlen einfach die Worte. „Da wird uns ein verdienter Punkt weggenommen“, schimpft Starke. „Wenn wir selbst schuld sind und in der ersten Halbzeit nicht treffen, ist das okay für mich“, so der TuS-Spieler. Und genau deshalb kommen sie für einen Sieg auch nicht infrage. „Aber dieses Spiel aufgrund so einer Entscheidung zu verlieren, ist wirklich bitter“.

Ein hitziges Spiel neigt sich dem Ende zu

Generell ist das Spiel von beiden Mannschaften nicht unbedingt von Fairness geprägt. „Es geht um Punkte und wenn man sich danach wieder die Hände geben kann, ist das auch okay“, urteilt Starke. Natürlich gibt es immer mal wieder hitzige Spiele. „Dass uns ein Punkt, der dann am Ende schon verdient ist, so weggenommen wird, ist wirklich nicht einfach zu schlucken“, Starke wird wohl lange Zeit nicht ruhig schlafen können nach dieser Schiedsrichter-Entscheidung. Nach dem Spiel hat er noch mit dem Trainer von der Ersten sprechen können. Mit Toni Knöfel, „der mir ebenfalls sagt, dass Kelmendi bestimmt fünf Meter hinten steht“. Er ist sich sicher: „Im Aufbauspiel müssen wir sicherer werden und endlich anfangen, uns für die Chancen, die wir uns herausspielen, auch zu belohnen“. Gewohnt pragmatisch präsentiert er sich: „Aber am Ende zählen die Punkte, egal, wer da im Spielbericht als Torschütze eingetragen steht.“ Daher gilt: „Glückwunsch nach Diestelbruch-Mosebeck für den Sieg“. Auch wenn die drei Punkte nicht verdient mit zum Dörenwald gekommen sind, „so ist das halt manchmal im Fußball“, seufzt der Spieler. Jetzt heißt es: „Mund abwischen, weitermachen und es nächsten Sonntag gegen die SG Belle-Cappel II versuchen, besser zu machen“, so sagt es Starke deutlich. „Allgemein ist das ein Spiel auf Augenhöhe“, findet dagegen Mania.

Fazit: Der SV Diestelbruch-Mosebeck III hat diese Partie für sich entschieden. Der SV-Spieler Maik „Tiger“ Jäkel trägt mit seinem Doppelpack sicherlich viel zum Sieg bei. In einem nicht unbedingt von Fairness geprägten Spiel hat der TuS Horn-Bad Meinberg II unnötig verloren, weil sie einfach zu viele Chancen liegen lassen.

Tore:
1:0 Alidzhon Kosimov (9. Min.)
1:1 Maik Jäkel (28. Min.)
1:2 Maik Jäkel (43. Min.)