Schötmars später Dreier

Spielbericht

(hk). Der TSV Schötmar holt sich im Spitzenspiel einen hart erkämpften 3:2-Auswärtssieg bei der Reserve vom TuS Lipperreihe. Thorsten Taverner, der Coach der Hausherren, erklärt nach dem Spiel bei Lippe-Kick: „Glückwunsch an Schötmar. Mit Ilker Siviloglu hatten sie den überragenden Spieler auf dem Platz.“ Die Gäste siegen dank eines tollen Endspurts, springen zumindest vorläufig auf Position zwei.

Von Henning Klefisch

Seiner Mannschaft möchte der stets kritische Taverner an dieser Stelle „ein großes Lob aussprechen, da wir nicht schlechter waren.“ Von den fußballerischen Qualitäten der Gäste ist er ein Stück weit überwältigt, urteilt er doch: „Schötmar ist für mich die spielstärkste Mannschaft bei uns in der Liga und wir haben es denen auch schwer gemacht.“ Einräumen muss TSV-Vereinsboss Ersan Dargecit: „Uns war von vornherein schon klar, dass es auswärts gegen Lipperreihe II nicht einfach wird.“ Zunächst offenbaren die favorisierten Gäste durchaus Probleme, vernünftig in die Begegnung zu finden, kassieren schon nach 180 Sekunden den Gegentreffer von Alexander Krause. Dieser Rückschlag erweist sich jedoch als passender Wachmacher, denn nur 120 Sekunden nach dem 0:1 gleicht Burak Saka bereits aus. In der Folgezeit erspielen sich die Lohfeld-Jungs viele gute Möglichkeiten, doch sie sterben in Schönheit, scheitern sehr aussichtsreich im Torabschluss, weil sie eine Schleife um das Tor machen wollen. Die Leichtsinnigkeit in einigen Szenen ist offensichtlich.

„Die Teamchemie passt zurzeit echt super“

N. Durmaz

Auch in den zweiten 45 Minuten sind die Gäste tonangebend, doch die Lipperreiher sind defensiv stabiler, gewähren den Schötmaranern nur wenige

Alexander Krause

Abschlussaktionen. In der 78. Minute bringt Krause das Taverner-Team nach einem Eckball erneut in Führung, profitiert er davon, dass der Gegner lässig klärt. Aydin Kir (Bild rechts oben) hat nur 60 Sekunden später die prompte Antwort parat. Nihat Durmaz mutiert mit seinem Sieg-Tor eine Minute vor dem Schlusspfiff zum Matchwinner.  Ein rundum glücklicher Dargecit freut sich: „Eine große Rolle spielten gestern definitiv unsere Ergänzungsspieler. Aydin Kir und Nihat Durmaz kamen von der Bank und trafen, Zahid Keles legte zum 2:2 vor. Die Teamchemie passt zurzeit echt super und alle sind motiviert“, hat der TSV Schötmar seine kleine Mini-Krise nunmehr überwunden.

Taverner bemängelt fehlende Schiedsrichter-Souveränität

Taverner zeigt sich mit dem Auftritt vom Referee alles andere als zufrieden, urteilt: „Wenn ich von der ersten Sekunde Angst auf dem Platz zeige und ich keine Linie habe, dann muss ich mich nicht wundern, wenn ein Spiel so aus der Hand gleitet. Wenn ein Spieler von der ersten Minute an nur am Diskutieren und mit der Hand immer wieder abweichende Gesten macht, wenn man immer wieder auf Fordern pfeift, dann verstehe ich es nicht mehr.“ Konkret bemängelt Taverner im Lippe-Kick-Gespräch: „Einen ganz klaren Elfmeter muss er kurz vor Schluss geben, denn den Knall an meinen Spieler hört man bis nach Bielefeld. Auch hier wieder Angst. Der Freistoß kurz vor Spielende spielt der Spieler von Schötmar im Liegen mit der Hand und bekommt den Freistoß. Wieder Angst. Direkt davor wird ein Spieler von uns an der Mittellinie klar gefoult und wieder kein Pfiff. Angst. Und leider geht es so in der gesamten zweiten Halbzeit. Klar kann man auch mal einen schlechten Tag haben, aber man sollte doch von der ersten Sekunde der Herr auf dem Platz sein und nicht zeigen, dass man Angst hat!“ Pflichtbewusst und der Fairness halber hat Lippe-Kick den Schiedsrichter konkret auf diese Szenen angesprochen. Von Lippe-Kick mit dieser Aussage konfrontiert, äußert sich Referee Daniel Sick zum Spiel an sich nicht, „weil das meiner Meinung nicht zielführend ist.“ Er möchte es grundsätzlich kommentieren, sagt dazu: „Ich bin ein Schiedsrichter, der das pfeift, was er sieht oder hört. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es keinen Pfiff. Alles sehen und hören kann man nicht. Nicht umsonst gibt es den Videobeweis in den Bundesligen“, ist dies definitiv ein starkes Statement vom Unparteiischen. Taverner untermalt jedoch, dass er den Schötmar-Sieg auf keinen Fall schlecht reden möchte, ist er doch von den Fähigkeiten eines Ilker Siviloglu immer noch mächtig angetan. Trotzdem begründet er seine Sichtweise in Richtung vom Schiedsrichter: „Aber wer mich kennt, weiß, dass ich auch Schiedsrichter lobe. Nur bei so einer Leistung geht es leider nicht.“

Fazit: Ein verdienter Sieg für den TSV Schötmar. Der TuS Lipperreihe II geht zwar stets in Führung, doch am Ende siegen die Gäste. Dies verdientermaßen, denn im ersten Abschnitt erspielen sie sich vielversprechende Möglichkeiten, verwerten davon aber nur eine.

Tore:

1:0 Alexander Krause (3. Min.)

1:1 Burak Saka (5. Min.)

2:1 Alexander Krause (78. Min.)

2:2 Aydin Kir (79. Min.)

2:3 Nihat Durmaz (89. Min.)