Helpupern fehlt die Entschlossenheit

Spielbericht

(hk). Mit solch einer Abfertigung haben die Helpuper nach zuletzt so starken Vorstellungen wohl nicht gerechnet. Im Gastspiel beim TuS Rot-Weiß Grastrup-Retzen setzt es für die Schützlinge von Chef-Trainer Frank Willhelm eine ernüchternde 1:5-Schlappe. Doch nach seinem Dafürhalten fällt diese Niederlage „um zwei Tore zu hoch aus“, ist dennoch „verdient.“

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Von Henning Klefisch

Corc Akurt

Zum ersten Mal schlägt es im Helpuper Gehäuse nach acht Spielminuten ein. Die Hausherren bekommen vom guten Referee Markus Brühl einen Eckball zugesprochen. Dieser wird von den West-Lippern zunächst geklärt. Corc Akurt schießt aus dem Rückraum. Sein abgefälschter Ball mutiert zur Bogenlampe, ist für den Helpuper Torwart Sören Bergmann (Bild rechts) somit unhaltbar. Die Gäste benötigen etwas Zeit, um sich von diesem frühen Rückschlag adäquat zu erholen. Zunehmend finden die Turn- und Sportlustigen besser in die Partie hinein, gleichen daher völlig verdientermaßen nach einer wunderbaren Kombination durch Marvin Paul (Bild links) in Spielminute 22 aus. Maximilian „the fox in the box“ Rost läuft in den tiefen Raum, sieht den von der rechten Seite aus hinein spurtenden Paul, der gekonnt finalisiert. Spürbar enttäuscht zeigt sich Frank Willhelm, der hadert: „Da habe ich schon gedacht, dass wir etwas mehr dranbleiben an unseren Aktionen.“ Stattdessen schlucken sie nur 180 Sekunden folgend einen erneuten Gegentreffer. Abermals ist es im Anschluss an einen Eckball. Der zweite Ball landet bei Grastrup-Retzen, die per Chip Sascha Oelrichs in Szene setzen, der den Ball annimmt, dann vollendet. Im spielerischen Sektor findet der Gäste-Coach sein Team als das aktivere, weshalb er es liebend gerne beobachtet hätte, wenn seine Elf tatsächlich länger dieses Unentschieden gehalten hätte. Wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff baut Dominik Helmig den Vorsprung weiter aus. Wie fällt dieses dritte Tor für Grastrup-Retzen? Die Hausherren agieren mit einem Befreiungsschlag. Dieser wird länger und länger, Willhelm, selbst auf dem Spielfeld aktiv, vermutet, dass sein Fänger den Ball aufnehmen kann. Dem ist aber nicht so, weshalb nach einem gewonnenen Laufduell die Rot-Weißen zur Halbzeitpause mit 3:1 in Führung liegen.

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Helpuper lassen es an Zielstrebigkeit vermissen

Yorrick Rehm

In der Halbzeitpause gibt Frank Willhelm seinem Team mit auf den Weg, unbedingt bis zur 60. Minute das so wichtige zweite Tor zu erzielen, um abzuwägen, was in diesem Match ergebnistechnisch noch möglich erscheint. Wichtig ist es ihm vor allem, dass seine Schützlinge der gewünschten Linie im spielerischen Sektor die Treue erweisen. „Das ist uns gut gelungen. Wir haben Grastrup-Retzen 15 Minuten lang beherrscht, aber keine so zwingenden Möglichkeiten gehabt.“ Doch gleich mehrfach brechen sie durch den wieselflinken Yorrick Rehm auf der linken Seite durch, gelingt diesem auch ein Torabschluss. Mehrere Halbchancen ergeben sich ebenfalls, mangelt es jedoch an der finalen Präzision im Angriffsverhalten. Als die Helpuper so langsam resignieren, ist Max Rosenberg in der 68. Spielminute zum 4:1 erfolgreich. Die Gast-Truppe lässt den relevanten Zugriff im Offensivbereich vermissen, mangelt es zudem am nötigen Anlaufverhalten. Auch die Abstände zwischen den unterschiedlichen Mannschaftsteilen sind nicht wie gewünscht. Leon Beckmann (Bild rechts) trifft vier Minuten vor dem Schlusspfiff dann noch zum 5:1-Endstand.

„Das wirft uns aber nicht um“

Frank Wilhelm

Willhelm beobachtet ein „offenes Spiel“, in dem seine Turn- und Sportlustigen es gerade leichtfertig verpassen, mehr Torerfolge zu erzielen. Ein höheres Maß an Effektivität und Matchglück schreibt er den Hausherren zu, ist es aber aus spielerischen Aspekten eine Angelegenheit, die auf Augenhöhe stattfindet. Das ist für ihn auch elementar gewesen, dass seine Helpuper der gewünschten spielerischen Linie die erforderliche Treue erweisen. Das gelingt, aber ergebnistechnisch endet dieses Gastspiel in Wüsten, wo in der Vorwoche noch ein glanzvoller 9:0-Sieg beim SVW II gelang, in einer Schmach. „Das wirft uns aber nicht um“, betont der Gäste-Coach. Der Heimsieg ist verdient, allerdings trauert Frank Willhelm hinterher: „Es war mehr drin.“ Vielleicht gelingt es der TuS Helpup dann im folgenden Heimspiel gegen den SV Werl-Aspe II, mehr Ertrag aus dieser Leistung ziehen zu können.

Fazit: Die Helpuper verkaufen sich gut, doch es fehlt die finale Entschlossenheit in Torraumnähe, zudem die Konsequenz im eigenen Abwehrverhalten. Der Heimerfolg der Rot-Weißen ist absolut verdient.

Tore:
1:0 Corc Akurt (8. Min.)
1:1 Marvin Paul (22. Min.)
2:1 Sascha Oelrichs (25. Min.)
3:1 Dominik Helmig (39. Min.)
4:1 Max Rosenberg (68. Min.)
5:1 Leon Beckmann (86. Min.)