Starke Helpuper sammeln Bonus-Zähler

Spielbericht

(hk). Der Helpuper Aufwärtstrend geht weiter. Nach einer couragierten Vorstellung wird auch dem Spitzenteam TuS Rot-Weiß Grastrup/Retzen ein Zähler abgeknöpft. Nach ereignisreichen 90 Minuten endet dieses Duell der beiden Erstvertretungen mit einem 2:2-Unentschieden. Frank Willhelm meint nach dem Match bei Lippe-Kick: „Schlussendlich ist das vom Zeitpunkt glücklich, aber definitiv nicht unverdient.“

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Von Henning Klefisch

Robert Gruttmann

Zunächst sind die Gäste das klar tonangebende Team. Das Führungstor von Robert Gruttmann nach 17 Spielminuten entspricht daher auch den Verhältnissen auf dem Spielfeld. TuS Helpup-Coach Frank Willhelm ärgert sich derweil: „Wir müssen mindestens 2:, 3:0 führen, bevor Grastrup/Retzen zum Ausgleich kommt. Darüber dürften sie sich nicht beschweren. Aber schlussendlich nehme ich den Punkt gerne.“ Ein echter Bonuspunkt ist das im Kampf um den Klassenerhalt. Der Trainerfuchs soll sich nicht täuschen, als er konstatiert, dass die Rot-Weißen über eine famose Offensivabteilung verfügen, aber „hinten viele Schwächen im Spielaufbau“ haben. Ergänzend: „Keine Bewegung, kein Tempo.“ Weil die gegnerischen Defizite erkannt werden, haben sich die Helpuper zur Maßgabe gesetzt, den Kontrahenten über die Viererkette aufbauen zu lassen, um mit dem Mittelfeldpressing das Spielgerät zu erobern. Willhelm bilanziert in bester Stimmung im Lippe-Kick-Gespräch: „Das ist uns hervorragend gelungen, Grastrup/Retzen hatte den Ball und keine Ideen und wir haben uns zwei, drei tolle Chancen durch schnelles Umschalten herausgespielt.“ Nach 17 Minuten klingelt es bekanntlich zum ersten Mal im gegnerischen Kasten. Die Verteidigung platziert ein weites, öffnendes Zuspiel Richtung zentrales Mittelfeld. Nach einem überragenden Tiefenpass erhält das linke Angriffsdrittel die Chance einer Überzahloption, setzt Gruttmann in Position. Aus acht Metern Torentfernung vollendet dieser staubtrocken und abschlusssicher zum 1:0.

Wittmann vergibt die Vorentscheidung

In der Folgezeit übernehmen die Helpuper weiterhin die Spielkontrolle, verpassen die Verdopplung der Führung nur knapp. Marvin Schlüter (Bild links)  behält im Laufduell in der Tiefe die Oberhand, wird von TuS-Torwart Andre Brandenburg zu Fall gebracht. Den vom umsichtigen Referee Enes Kivrak verhängten Elfmeter verschießen die Turn- und Sportlustigen. Dieser Fehlversuch ist offenbar das Startsignal für Grastrup/Retzen, die engagierter wirken, sich aber in den finalen zehn Minuten vom ersten Abschnitt keine interessanten Möglichkeiten herausspielen. Da die Helpuper notgedrungen zahlreiche Wechsel vornehmen müssen, fehlt somit der taktische Kniff, um hier Impulse zu setzen. Trotzdem hat Simon Wittmann (Bild rechts) in Spielminute 52 eine herausragende Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, doch findet im gut reagierenden Brandenburg seinen Meister. „Simon kann hier eine bessere Lösung finden“, ärgert sich Frank Willhelm darüber sehr.

Willhelm-Ärger über „kleinen Fauxpas“

Frank Wilhelm

Zu einem völlig überraschenden Zeitpunkt fällt in der 64. Spielminute durch Salvatore Völkel das Ausgleichstor. Ein Eckball wird weit geflankt, landet erst im hinteren Bereich vom Fünfmeterraum. Völkel erzielt ein absolutes Traumtor, nimmt er doch die Kugel volley, weshalb sie im linken oberen Tor-Eck einschlägt. „Nach dem 1:1 wurde es seitens der Retzer ein wenig unruhiger, da sie, denke ich, nicht mit so einem Ergebnis bis zu diesem Zeitpunkt gerechnet hatten und wir machen leider wieder einen kleinen Fauxpas, wo wir den Ball klären müssen und werden bestraft.“ Nämlich durch die 2:1-Führung der Hausherren nach 72 Spielminuten.

Erneuter Fehlschuss beim „glücklichen-Kann-Elfmeter“

Die Helpuper rütteln und schütteln sich kurz. Sie beweisen eine überragende Moral, erzeugen eine ständige Torgefahr. Pascal Blöte (Bild rechts) haut die Kugel auf den kurzen Pfosten, doch Brandenburg pariert herausragend. Wenig später „bekommen wir aus meiner Sicht einen glücklichen Kann-Elfmeter“, so schildert es Frank Willhelm. Möglicherweise ist es auch ausgleichende Gerechtigkeit, dass sie diesen wieder verschießen. Sie geben allerdings nicht auf, erzielen sieben Minuten vor dem Schlusspfiff durch Maximilian „the fox in the box“ Rost den mehr als berechtigten 2:2-Ausgleichstreffer.

„Taktisch waren wir die reifere Mannschaft“

Nach diesen spannenden 90 Minuten, die auch von zwei vergebenen Elfmetern dominiert werden, konstatiert ein in Summe zufrieden wirkender TuS Helpup-Cheftrainer: „Taktisch waren wir heute die reifere Mannschaft, Grastrup/Retzen hatte viel den Ball, aber es kam nichts Zwingendes dabei herum. Offensiv war es gut, defensiv mit einigen Schwächen.“ Dem TuS RW Grastrup/Retzen wünscht er an dieser Stelle für den weiteren Saisonverlauf „alles Gute.“

Fazit: Die Helpuper müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht den zweiten oder dritten Treffer nachgelegt zu haben. Möglichkeiten sind da. Wie sie auf den überraschenden Rückstand reagieren, ist aller Ehren wert.

Tore:
0:1 Robert Gruttmann (17. Min.)
1:1 Salvatore Völkel (64. Min.)
2:1 (72. Min.)
2:2 Maximilian Rost (83. Min.)