Elfmeter-Killer Brunton begünstigt VfL-Weiterkommen

Spielbericht

(hk). Nach einer „sehr ordentlichen Leistung“ zieht der VfL Lüerdissen in das Pokal-Viertelfinale gegen die TuS Helpup ein. 1:1 steht es nach regulären 90 Minuten. Daher fällt die Entscheidung aus elf Metern. Hier präsentiert sich der A-Ligist als nervenstärker und schmeißt den Bezirksligisten aus dem Wettbewerb. Für VfL-Spielertrainer Tim Steffen ist das Weiterkommen leistungsgerecht. Er freut sich: „Ich bin sehr zufrieden, wie sich die Mannschaft gegen den Bezirksligisten gezeigt hat.“

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Von Henning Klefisch

Thorsten Schmiech

Die Barntruper sind stark ersatzgeschwächt ins Wald-Stadion angereist. Kurzfristig muss Chefcoach Thorsten Schmiech auf Kevin Elsner, Oliver Sölter, Tim Jokers, Tobias Normann, Marcel Ostermann und Gerrit Gröne verzichten, was sich als nachteilig auf den eigenen Spielstart ausgewirkt hat. Alt-Herren-Kicker Dennis Meier muss etwa im Angriff agieren. Nicht nur hier wird offensichtlich, dass es am gewünschten Feintuning mangelt. Ab Mitte der ersten Halbzeit bekommt der Bezirksligist allerdings einen Fuß in die Tür, hat Abschlussaktionen. Die besseren Möglichkeiten haben allerdings die Hausherren, dies in einem Match, das fußballerisch Luft nach oben lässt. Deshalb ist es auch nicht gänzlich paradox, dass es torlos in die Kabinen geht.

Goldköpfchen Günther macht es schulbuchmäßig

Philipp Sölter

Für den ersten Paukenschlag in dieser Partie sorgt der fußballerische Feingeist Philipp Sölter acht Minuten nach dem Seitenwechsel, als er die roten Teufel in Führung bringt. Schmiech bemängelt im Gespräch mit Lippe-Kick: „In der Phase müssen wir zwei, drei Umschaltaktionen besser zu Ende spielen, um das 0:2 zu machen.“ In der Schlussphase bestimmen zunehmend die Lüerdisser die Szenerie, erhöhen kontinuierlich die Schlagzahl in Richtung gegnerisches Gehäuse. „Stück für Stück ist uns die Luft ausgegangen und wir hatten nicht die richtigen Wechseloptionen“, berichtet der RSV-Trainer. Vor allem über ruhende Bälle erzeugen die VfL-Jungs echte Gefahrenmomente, gleichen nach diesem Schema eine Viertelstunde vor dem Abpfiff aus. Marcus Klewe serviert per Eckball konsumfähig, Patrick Günther ist nach einem schulbuchmäßigen Kopfball erfolgreich. In der Folgezeit sieht Steffen sein Team „näher dran am Siegtor.“ Zugleich räumt er ein, dass in der Schlusssequenz die Barntruper das Siegtor per Monstermöglichkeit verpassen. Sagenhaft, wie der Lüerdisser Torhüter Luc Brunton mit einem starken Reflex das späte Ausscheiden verhindert.

Nervenstarke Lüerdisser

Luc Brunton

Im abschließenden Elfmeterschießen wird Brunton zum Elfmeter-Killer, als er gleich zwei Schüsse überragend pariert. Alexander Quast, Norman Wehmeier, Dominic Linnenbrügger und Jan Batzer versenken vom Punkt äußerst souverän das Runde in das Eckige. Etwas „wehmütig“ zeigt sich Steffen, dass Jan Blübaum sich verletzt hat, deshalb wohl am Sonntag gegen den TBV Lemgo II ausfallen wird. Letztlich rekapituliert Tim Steffen: „Wir haben im Pokal die nächste Runde erreicht, viele Spieler spielen lassen, die zuletzt weniger Spielzeiten hatten. Sie haben sich sehr gut präsentiert.“ Für ihn ist das ein Indiz dafür, dass seine Jungs qualitativ sich von ihrer Schokoladenseite gezeigt haben. Jetzt geht es darum, die Wehwehchen auszukurieren, sich mental gezielt vorzubereiten, um mit voller Power am Sonntag den Liga-Auftakt erfolgreich zu bestreiten. Mit einer „ähnlichen Haltung“ möchten die Lüerdisser auch die Partie am Jahnplatz angehen.

Fazit: Im dramatischen Elfmeter-Krimi spielt auch eine gewisse Portion Glück eine nicht ganz unwesentliche Rolle. Dank eines tollen Torhüters Brunton und exzellenter Schützen zieht der Kreisligist in die Runde der letzten acht Teams im Lemgoer Pokal ein. Erwähnenswert: Der überragend leitende Referee Jonas Engelke.

Tore:
0:1 Philipp Sölter (53. Min.)
1:1 Patrick Günther (76. Min.)

Elfmeterschießen

Für den VfL Lüerdissen trafen:
Alexander Quast, Norman Wehmeier, Dominic Linnenbrügger, Jan Batzer

Für den RSV Barntrup trafen:
Dennis Meier, Maximilian Schmidt