Voth trifft wieder dreifach – CSL beendet Negativlauf endgültig

Spielbericht

(ab). Der CSL Detmold hat seinen Negativlauf endgültig gestoppt und nach dem 3:3 am Sonntag bei den SF Berlebeck-Heiligenkirchen nun mit 5:2 beim TuS Eichholz-Remmighausen gewonnen.

Von André Bell

Timo Voth

Dabei hatte sich TuS-Coach Tim Hosch so viele Gedanken vor dem Spiel gemacht und sich sogar noch eine Besonderheit einfallen lassen: „13 Gründe, warum wir das Spiel gewinnen, angelehnt an unsere 13 Saisonpunkte. Damit waren wir glaube ich richtig eingestellt, wollten auch wieder ein bisschen mehr Demut vor der Liga zeigen, weil uns aufgefallen ist, dass wir am Sonntag nach dem 4:0 einfach zu lax reagiert haben, also den Sieg nicht mehr richtig wertgeschätzt haben und bringen meiner Meinung nach die komplett richtige Einstellung mit.“ Doch was nützt die beste Einstellung, wenn gleich der erste Pass, oder zumindest einer der ersten Pässe, schon in die Binsen geht? „Wir gehen auf den Platz und schon der erste Pass vom Innenverteidiger zum Innenverteidiger ist verunglückt, bringt uns direkt unter Druck und wir liegen einfach nach 27 Sekunden 0:1 zurück“, hadert Hosch.

TuS mutiert zu Moralmonster

Jannik Rother

Auf der anderen Seite ein perfekter Start für den CSL Detmold, wie Rudi Funk zu berichten weiß: „Die Partie steckte noch in den Kinderschuhen, als wir nach einem Ballgewinn Timo Voth gekonnt in Szene setzten und er mit einem satten Schuss unter die Latte auf 1:0 stellte. Einen besseren Start hätten wir uns nicht erträumen können. Wir zeigten direkt von Anfang an ein ganz anderes Gesicht als in den vergangenen Wochen.“ Wie dann allerdings der TuS Eichholz-Remmighausen auf diesen Rückstand reagiert, macht selbst Tim Hosch ein wenig Angst „Wir spielen wir von Minute eins bis Minute elf das beste Spiel der Saison und sind von der Mentalität zu einem Monster mutiert, dass man auch draußen schon Angst bekommen kann, dass man wirklich Sorge hat, dass sich da jetzt eine Mannschaft in den Rausch spielt und einfach dieses Gegentor jeder einzelne persönlich genommen hat.“

CSL spielt dosiert, aber brandgefährlich

Erik Zweininger

Chance um Chance erspielen sich die Hausherren in dieser Phase, der CSL Detmold steht nur noch am eigenen Sechzehner. Nach einer Ecke ist Jannik Rother zur Stelle und macht das verdiente 1:1. Was nach dem Ausgleichstreffer aber passiert, ist für Tim Hosch unerklärlich: „Im Vorfeld waren wir ein Stück weit darüber informiert, dass CSL zwei starke Außenspieler hat. Und die wenigen Bälle, die wir dann zulassen auf die Außenposition werden supergefährlich. Wir gewinnen in der ersten 45 Minuten vielleicht zwei Eins-gegen-Eins-Duelle.“ Nahezu postwendend kassiert der TuS das 1:2 und wenig später auch das 1:3. Erneut Timo Voth und Erik Zweininger bringen effektive Gäste mit zwei Toren in Front. „Daran haben wir auch wieder ein bisschen zu knabbern“, so Hosch, der seine Mannschaft noch in der ersten Halbzeit taktisch neu einstellt und mit vier Spitzen hohes Risiko geht.

Rother bringt TuS vom Punkt zurück

Tim Hosch

„Die Gastgeber aus Remmighausen gaben sich nicht auf und drückten weiterhin. Es war ein schnelles Spiel auf beiden Seiten. Eichholz versuchte es immer wieder mit langen Bällen über links“, so Rudi Funk. Kurz vor der Halbzeit gibt es einen Strafstoß für Eichholz-Remmighausen, den Jannik Rother zum 2:3-Pausenstand verwerten kann. Tim Hosch ist trotz Rückstand guter Dinge: „Wir gehen in die Halbzeit und nehmen uns natürlich viel vor. Das ist ein Spiel, was wir nicht verlieren können, nicht verlieren wollen und auch gar nicht das Gefühl haben, dass wir das verlieren.“ Der TuS bleibt bei seiner Taktik, spielt weiter im 4-2-4. Doch die Umsetzung fällt dem TuS schwer: „Wir sind zu unpräzise in den Bällen, sodass wir nicht in den Bereich neben den 16er kommen, sondern etwas zu zentral, wo CSL, die körperlich in der Verteidigung doch etwas überlegen waren, einfach besser war.“

„Richtiger Downer“ für TuS nach der Pause

Aber auch CSL-Coach Eddy Pauls hat laut Funk „in der Halbzeit die richtigen Worte gefunden.“ Nach einem Ballverlust des TuS rollt ein Konter, den die Hausherren nicht mehr stoppen können „Da sind wir dann einfach auch unclever“, kritisiert Hosch. „Der Ballvortrag startet in der Hälfte von CSL und der Spieler von denen gewinnt fünf Dribbelduelle mit cleverem Ball vorbeilegen und wir verpassen es einfach, ich will da kein Foul fordern, aber wir verpassen es einfach, den mal einer energischen Aktion zu stoppen.“ Aus dieser Situation resultiert das 4:2. Erneut trifft Timo Voth, schon sein dritter Treffer und sein sechster in den letzten beiden Partien. Der erneute Zwei-Tore-Rückstand ist ein „richtiger Downer“ für den TuS, der dennoch am Drücker bleibt. Es spielt nur der TuS Eichholz-Remmighausen: „Wenn man die Zeit gestoppt hätte, waren wir wahrscheinlich von den zweiten 45 Minuten 40 in der Hälfte und rund um den Sechzehner von CSL.“

Borrmann bewahrt CSL vor weiterem Gegentreffer

Den Gästen ist „der Verschleiß deutlich anzumerken“, beobachtet Rudi Funk die zweite Halbzeit etwas unruhiger. „Der TuS holte eine Ecke nach der anderen raus und machte ungeheuer viel Druck. Einen vielversprechenden Freistoß entschärfte unser Fänger Justin Borrmann in bester Hütermanier und musste sich dabei komplett durchstrecken, sodass wir dem Sturmlauf der Gastgeber standhielten.“ All das Anrennen bringt aber nichts, wenn die Bälle nicht präzise an den Mann gebracht werden. Hinzu kommt: „Der Ball wollte auch nicht so richtig rein. Es ist auch nicht so, dass wir sehr viele zwingende Abschlüsse hatten, aber die wenigen guten, die wir hatten, wollten nicht rein.“ Dabei hat Hosch die ganze Zeit das Gefühl, dass, „wenn wir ein Tor machen, auch einen Punkt holen können oder vielleicht sogar noch gewinnen, weil wir dann im Kopf des Gegners sind.“

Funk macht den Sack zu

Aber in den entscheidenden Momenten verdaddelt der TuS bei einem verunglückten Rückpass den Ball und fängt sich das 2:5. Jonas Philip Funk erläuft die Kugel und macht kurz vor Schluss endgültig den Deckel auf die Partie. „Der Abpfiff war eine Erlösung für uns“, atmet Rudi Funk einmal ganz tief durch. „Unsere Jungs haben eine tolle Moral gezeigt und endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis verzeichnen können, was enorm wichtig für die Zukunft ist. Jetzt wird eine Woche lang pausiert, ehe es am kommenden Dienstag nach Horn zum Wiederholungsspiel auf Asche geht. Hoffentlich ohne illume Zwischenfälle.“

Hosch: „Wir waren einfach schlechter“

Am Ende sind es „mehrere Faktoren“, weshalb der TuS Eichholz-Remmighausen die Partie verliert: „Von fünf Toren waren vier ein Eins-gegen-Eins-Duell, die wir in der Verteidigung verloren haben. Das ist dann einfach zu viel“, so Tim Hosch. Und auch mit Blick auf die „Anzahl der Gegentore, auch was die Saison angeht, haben wir es nicht gut gemacht. Wir waren einfach schlechter und da müssen wir definitiv nacharbeiten und die Pause jetzt bis zum 14. auch nutzen. Auf der anderen Seite, wenn man fünf Gegentore kassiert, dann kann man auch nicht davon reden, dass man in irgendeiner Form nah dran. Nichtsdestotrotz sieht das Ergebnis sicherlich ganz anders aus als das Spiel war. Ich glaube, CSL musste richtig was investieren, hat aber am Ende die Punkte verdient mitgenommen.“

Fazit: Der TuS Eichholz-Remmighausen unternimmt viel, erhält aber wenig Ertrag, weil vor allem im zweiten Durchgang die Präzision fehlt. Der CSL Detmold nutzt seine Stärken clever aus und entführt verdient alle drei Zähler, die den CSL auf Rang 13 der Tabelle klettern lassen.

Tore:

0:1 Timo Voth (1. Min.)

1:1 Jannik Rother (12. Min.)

1:2 Timo Voth (14. Min.)

1:3 Erik Zweininger (22. Min.)

2:3 Jannik Rother (42. Min., 11m)

2:4 Timo Voth (54. Min.)

2:5 Jonas Philip Funk (88. Min.)