Yunus Lemgo dem Abstieg nahe

Spielbericht

(ms). Yunus sieht schweren Zeiten entgegen. Mit nur vier Punkten steht man denkbar schlecht da. Ganz anders sieht die Lage dagegen beim heutigen Gast TuS Ahmsen II aus. Auf Platz sieben liegend, wiegt man sich im ruhigen Fahrwasser, ohne dabei groß nach hinten blicken zu müssen.

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Von Michael Schaper

Normalerweise erwartet man bei einem Tabellenplatz wie der beim Gastgeber, dass nun das große Aufbäumen folgt und man sich mit Mann und Maus gegen den Abstieg stemmt.

Nick Bosse

Für Yunus ist das allerdings nur schwer umzusetzen, weshalb die Gäste aus Ahmsen in Ruhe ihr Spiel aufziehen können. Anstelle anzugreifen, konzentrieren sich die Hausherren darauf, hinten abzusichern und den Gegner kommen zu lassen. Ein gefährliches Spiel, zumal der Gegner auch wirklich Lust hat. Gut eine halbe Stunde können die Hansestädter mit dieser Taktik überleben und den Gegner fernhalten, wäre da nicht dieser weite Abschlag von Nick Bosse gewesen. Er schlägt den Ball weit in die Yunus-Hälfte, wo Levent Sen (Bild links) den Ball mit dem Kopf ins eigene Tor verlängert. Ein Treffer der Marke „für die Galerie“. 0:1 also in der 29. Spielminute. Das ist bestimmt ein schwerer Schlag ins Gesicht für Yunus Lengo, auf diese Weise in Rückstand zu geraten. Aber dennoch geben sie sich noch nicht auf.

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Arif weckt die Ahmser aus ihrem Halbschlaf

Das Team aus der Werrekampfbahn nimmt ein wenig den Druck heraus und schaltet einen Gang herunter, wodurch nun Yunus etwas besser in die Partie kommt.

Noor Mohammad Arif

Mit den Gedanken schon in der Halbzeitpause, werden die Gäste allerdings kurz vor dem Halbzeitpfiff, von Noor Mohammad Arif wieder aus ihrem Halbschlaf erweckt. Nach einer Ecke für die Lemgoer kommt der Ball trotz hektischer Abwehrversuche direkt zu dem Spieler, welcher sich bedankt und in der 45. Minute zum 1:1–Ausgleichstreffer und Halbzeitstand einschieben darf.

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Ahmsen II geschockt

Man hat bei den Schützlingen von Chef-Trainer Tobias Frenzel ja mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass die eigentlich unterlegenen Delphine auf diese Art und Weise wieder zurück ins Spiel finden, obwohl man den Gegner lange Zeit nach Belieben kontrolliert hat. So ist der Fußball, und man geht Zähne knirschend in die Kabine, wo inzwischen neue Pläne ausgearbeitet werden, hier und heute doch noch drei Punkte zu entführen. Ob der Plan aufgeht, wird man in der zweiten Hälfte der Begegnung sehen.

Marschrichtung nach vorn

Nach dem Wiederanpfiff steht jetzt eine ganz andere Einstellung auf dem Matchplan der Gäste. Ahmsen II-Coach Tobias Frenzel lässt seine Jungs nun vermehrt das Spiel verlagern, um den Gegner in Bewegung zu halten.

Bastian König

Ein guter Schachzug, denn jetzt bilden sich Räume für Ahmsen II, welche geschickt genutzt werden, um immer wieder Torgefahr zu erzielen. Viele diagonale Bälle erreichen ihr Ziel. Eines davon ist in der 55. Minute Daniel Töws, der den Ball bekommt und geschickt das Leder über die Verteidigung der Gastgeber hinweg in die Maschen setzt. Es steht jetzt 2:1 für die Gäste, die indessen immer sicherer werden. Kurz darauf bahnt sich ein weiteres Tor an, aber der Treffer von Bastian König wird vom Schiedsrichter Philipp Kohls nicht gewertet. Ärgerlich für TuS Ahmsen II, die den Ball deutlich hinter der Linie gesehen haben und kein Verständnis für die Entscheidung des Schiris aufbringen können.

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Erneuter Anlauf

Der Ärger über den nicht gegebenen Treffer verfliegt nur einige Minuten später, als Joel Wippersteg in der 67. Spielminute den Ball wunderbar serviert bekommt, und diesen zum 1:3, und somit zur Vorentscheidung an diesem Tag einnetzen darf.

Joel Wippersteg

Im weiteren Verlauf dieser Begegnung wird es zunehmend ruppiger und hektischer, wovon man sich beim TuS Ahmsen II aber nicht wirklich stark beeindrucken lässt. Im Gegenteil. Man wirft trotz des Zwei-Tore-Vorsprungs weiterhin alles nach vorn. Auch diese späte Mühe wird wieder belohnt. Leon Wippersteg (Bild links) gelingt es in der 83. Spielminute, auch seinen Namen in die heutige Trefferliste einzutragen. 4:1–Endstand für den TuS Ahmsen II, der heute mit Sicherheit als verdienter Sieger den Platz verlässt und zufrieden die drei Punkte mit nach Hause nehmen darf.

Trainer Frenzel ist zufrieden

„Ein verdienter Sieg, der ein Stück mehr Arbeit bedeutete als erhofft und sicher auch, weil wir es uns schwerer gemacht haben als nötig.

Tobias Frenzel

Nichtsdestotrotz haben wir das Spiel über weiteste Strecken kontrolliert und bestimmt, sodass auch das Ergebnis den Spielverlauf widerspiegelt“, bilanziert der Gäste-Trainer nach dem Spiel im Gespräch mit Lippe-Kick.

Fazit: Ein absolut verdienter Auswärtssieg für TuS Ahmsen II, ohne Zweifel. Mit 18 Punkten liegt man nun nur noch drei Zähler hinter TuS Leopoldshöhe II und kann sich getrost nach oben orientieren. Für Yunus wird es in den letzten Spielen der Hinrunde nicht einfacher werden, sich aus dem Keller zu verabschieden, dennoch geben sie nicht auf.

Tore:
0:1 Levent Sen (per Eigentor; 29. Minute)
1:1 Noor Mohammad Arif (45. Minute)
1:2 Daniel Töws (55. Minute)
1:3 Joel Wippersteg (67. Minute)
1:4 Leon Wippersteg (83. Minute)