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Kreisliga B Detmold

SG Istrup/Brüntrup – Qualitätssteigerung durch Neuzugänge

Nach dem Fehlstart folgte die Aufholjagd. Die SGIB hat eine wunderbare Metamorphose hingelegt. Lippe-Kick schaut sich die komplette Geschichte im Detail an.

 

Bitteschön mehr Kaltschnäuzigkeit im Abschluss

 

Kreisliga B Detmold (hk). Zunächst war es holprig und nervenaufreibend zugleich. Stotternd wie ein VW-Multivan, der im zweiten Gang einen Berg hochfährt, ging es los. Erst im sechsten Ligamatch gelang der SG Istrup/Brüntrup die Einfuhr der ersten drei Punkte. Das einzige Erfolgserlebnis bis dahin war der 1:0-Heimsieg im Kreis-Pokal über den favorisierten A-Ligisten FSV Pivitsheide. Nach einer beachtlichen Aufholjagd haben sich die Ost-Lipper nunmehr aber bis auf den sechsten Rang herangepirscht. Fußballabteilungsleiter Andre Georg bezieht auch dazu bei Lippe-Kick Stellung.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Sven Großmann

Der Fehlstart hatte plausible Gründe. Es ist der erheblichen Verletzungsnot geschuldet gewesen, die es an probaten Alternativen schrumpfen ließ. Tröstlich wirkt der wilde Pokalritt, der erst im Halbfinale mit einem 0:3 gegen den Türkischen SV Horn endete. Zuvor ist etwa auch mit dem Nachbarverein SG Brakelsiek/Wöbbel nach Pivitsheide der zweite A-Ligist ausgeschaltet worden. Bitter für die Männer von Chefcoach Sven Großmann, dass der Schwung aus dem ersten Saisonsieg, einem 3:0 in Lage, und dem berauschenden Pokalspiel schnell erlahmte. Nach dem Zwischenhoch folgte nämlich ein Pleiten-Dreierpack mit den Nullrunden gegen SuS Pivitsheide II (2:3), SV Diestelbruch/Mosebeck II und SG Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen (jeweils 1:2). Mit vier Siegen in Serie gegen die SG Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen II (5:0), FC Augustdorf II (3:0), SG Hiddesen/Heidenoldendorf II (3:0) und SF Berlebeck/Heiligenkirchen II (7:1) machten die Ost-Lipper wieder einige Plätze in der Liga gut. Trotz des furiosen Endspurts moniert das Sprachrohr Andre Georg jedoch bei Lippe-Kick: „Am Ende sind es schlichtweg drei, vier Spiele, wo wir sehr ärgerlich Punkte liegen lassen haben, die uns jetzt nun einmal fehlen, um noch etwas weiter oben in der Tabelle zu stehen.“

 

„Erschreckend, wie viele Dinger wir liegen lassen“

 

 

Denker und Lenker im Spiel der SG Belle/Cappel: Robin Schlingmann.

Allein die Verletzungsproblematik als ursächlich zu erkennen, wäre zu simpel. Georg vermisst in einigen engen Partien das relevante Maß an Abgezocktheit und Cleverness. Der Umgang mit den Tormöglichkeiten im finalen Spielfelddrittel erweist sich ebenfalls als defizitär, prangert Georg unverhohlen bei Lippe-Kick an: „Was in der Rückrunde nach wie vor besser werden muss, ist unsere Chancenverwertung. Das war teilweise erschreckend, wie viele Dinger wir liegen lassen und uns damit das Leben immer nur noch schwerer machen.“ Da ein ganzer Schwall an Akteuren durch die Verletzungsproblematik ausfiel, schlug sich dies negativ auf die Teilnehmerzahl im Übungsbetrieb nieder. Die Quintessenz: „Ohne vernünftiges Training kriegst du dann halt auch am Sonntag nichts Vernünftiges auf den Platz.“ In der folgenden Rückserie möchten die Ost-Lipper solche Partien überzeugend gewinnen, um eine erfolgreiche Klettertour zu veranstalten. Bitteschön weniger Verletzungsnot, das ist der bescheidene Wunsch von Andre Georg für das Jahr 2022.

 

Bitteres Karriereende für Georg

 

 

Andree Rüther

Personell gibt es so einige Veränderungen bei der SG Istrup/Brüntrup. Dem Höxteraner A-Ligisten TuS Vinsebeck hat sich Angreifer Andree Rüther angeschlossen. „Vielen Dank und alles Gute für die Zukunft im Namen der SG an dieser Stelle“, so Georg. Er selbst muss seine Fußballschuhe notgedrungen an den Nagel hängen. Eine heftige Knieverletzung zwingt ihn zur Aufgabe. Es steht eine große Operation für den Mittzwanziger an, dies nach einer Schiefstellung vom Unterbein.

Andre Georg

Somit fehlt ein polyvalenter Kicker, der sowohl als Fänger, aber auch als Feldspieler wichtige Dienste für die Spielgemeinschaft leistete. Er gibt gegenüber Lippe-Kick zu: „Das fällt mir definitiv alles andere als leicht, aber die Gesundheit geht nun einmal vor.“ Ebenfalls nicht zu verachten, dass Georg vielfach im Verein eingespannt ist: „Außerdem bin ich in meinem jetzigen Amt als Fußballabteilungsleiter in Zusammenarbeit mit Sebastian Weber, glaube ich, sehr gut aufgehoben. Nebenbei werde ich mich noch um unsere Torhüter kümmern und denen ein regelmäßiges Torwarttraining anbieten. So habe ich immer noch die Bindung zur Mannschaft, zu den Mannschaften, und bleibe dem Verein demnach auch erhalten“, ist der Draht eng, den das Kommunikationstalent zu den Spielern pflegt.

 

Interessante Neuzugänge

 

 

Marvin Roets

Gleich fünf neue Spieler präsentiert die Spielgemeinschaft aus der Nähe von Blomberg. Vom Detmolder A-Ligisten SV Diestelbruch/Mosebeck zieht es Marvin Roets zum Tabellensechsten aus dem Detmolder Kreisunterhaus. Nach einer längeren Verletzungsabstinenz kommt Fänger Daniel Kleinwegener nach Istrup/Brüntrup. Zuletzt war er 2019/20 beim A-Liga-Verein TuRa Heiden aktiv. Gleichfalls aus der höchsten Detmolder Kreisliga, von der SG Brakelsiek/Wöbbel, wechselt Phillip Schulz zum Namensvetter. Zentral und im Kreativbereich, das ist sein bevorzugtes Betätigungsfeld. Einen angriffslustigen Ballzauberer verkörpert Ramadan Hajdari (Bild rechts), der auf den diversen Offensivpositionen variabel einsetzbar ist. Vor einigen Jahren präsentierte er sein fußballerisches Handwerkszeug beim benachbarten Blomberger SV. Wie auch Tim Sigges, der aus dem BSV-Nachwuchs kommt. Der Youngster bekleidet die defensive und offensive Flankenposition.

 

Gönn-Zeit für Belle-Cappel

 

 

Die Kontrahenten schenken sich nichts und fighten um jeden Ball

Nach menschlichem Ermessen wird die Spielgemeinschaft mit dem Aufstiegskampf in diesem Jahr keinerlei Berührungspunkte haben. 15 Punkte Differenz auf einen der populären Ränge aufzuholen, das ist zu ambitioniert. Vor allem die SG Belle-Cappel hat sich in die Pole-Position geschoben. Mit 34 von 36 möglichen Zählern stehen sie völlig zurecht am Sonnendeck im Detmolder Kreisunterhaus. Wenig frappierend, dass Georg den Nachbarverein als den „absoluten Aufstiegsfavoriten“ bezeichnet. Und die Begründung direkt hinterherschiebt: „Die spielen mit Abstand den besten Fußball, haben eine junge, hungrige Truppe, in der vor allem viel Potenzial steckt.“ Den Welsandt-Jungs auf der Pirsch ist der Namensvetter aus Sabbenhausen-Elbrinxen-Falkenhagen. „Diese Mannschaft dagegen hat mich im Hinspiel gegen uns fußballerisch überhaupt nicht überzeugt. Lange Bälle in die Spitze auf ein, zwei schnelle Leute und eine wenig erkennbare Spielidee vorhanden. Demnach hat die SGBC da, glaube ich, wenig Konkurrenz, denn mit der Leistung wird Sabbenhausen noch die einen oder anderen Punkte lassen“, so sein meinungsstarkes Urteil gegenüber Lippe-Kick. Anders klingt seine Meinung über den Primus. Für ihn wäre der Sprung in das Detmolder Kreisoberhaus nur folgerichtig: „Das ist dann am Ende aber auch hochverdient und sei ihnen gegönnt. Die haben die letzten Jahre gute Arbeit geleistet und viel Zeit in diese vor allem junge Mannschaft gesteckt. Wenn man ein bisschen Geduld hat und Zeit investiert, zahlt sich sowas am Ende aus. Das haben sie gemacht – alles gut.“ Neid ist hier völlig deplatziert.

Werbegruppe B Detmold

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