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Lippische Urgesteine

Lippische Urgesteine – Folge 6: Lothar Köhnemann (TuS Ahmsen) Teil: 1

Was wäre der TuS Ahmsen nur ohne die Familie Köhnemann? Ein gewaltiges Stück ärmer, das dürfte sicher sein.

 

 

„Lothar ist der TuS Ahmsen“

 

 

Lippische Urgesteine (hk). Köhnemann ist mit dem TuS Ahmsen so untrennbar verbunden, wie München und Bier, Dortmund und Kohle oder Bielefeld und die Sparrenburg. Bereits sein im Jahr  2000 verstorbener Vater Fritz prägte eine Ära. Sohn Lothar ist sein würdiger Nachfolger, verkörpert die Kombination aus Fußball und Fairness auf eindrucksvolle Art und Weise. Seit 1996 hat er zusammen mit Michael Hartmann die Geschicke der Jugendabteilung vom TuS Ahmsen geleitet. Köhnemann blickt voller Stolz zurück: „Er hatte auch zwei Jungs, die dort schon herumliefen und es war ein passender Zeitpunkt, dort neuen Schwung und Leben reinzubekommen. Wenn ich so zurückblicke, kann man mit ruhigem Gewissen sagen: Das haben wir ganz ordentlich hinbekommen.“ Bei Lippe-Kick stellen wir die lebende Legende vor. Hier haben wir den ersten Teil für euch.

 

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Die ganze Familie liebt den TuS Ahmsen. Vater Fritz übte bis zu seinem Tod die Obmann-Rolle mit Herzblut und Leidenschaft aus. Auch Mutter Liesel, die am 15. Juli stolze 89 Jahre alt wird, ist ein treuer Fan – bei den Spielen der Erstvertretung ebenso wie in der Jugendabteilung. Zusammen mit der Frau Gemahlin von TuSA-Urgestein Horst Meise ist sie eine treue Wegbegleiterin der Spiele und Spieler.

DFB-Ehrenamtspreis 2017

Meise unterstreicht: „Lothar steht in Ahmsen für „Vorbildfunktion“! Unvergessen ist auch die „fußballerische, einwandfreie Leistung“, die Köhnemann vor allem im Aufstiegsjahr zur Landesliga performte. Er war der Goalgetter von der Werrekampfbahn, wird aufgrund seiner Leistungen auch von der heutigen Generation sehr geachtet. Unvergessen sind seine Auftritte im besagten Aufstiegsjahr. In Warburg gab es eine 1:7-Niederlage im finalen Hinrundenspiel. In der Rückrunde kam es zum echten Endspiel um den Aufstieg. Meise erinnert sich: „In Ahmsen gab keiner mehr einen Pfifferling auf den TuS.
Lothar feuerte an: „Das packen wir !!!“ Zur Halbzeit lagen wir 0:2 zurück. Mit dem Schlusspfiff fiel das 3:2-Siegtor.“ Ein Remis hätte für den Landesliga-Sprung auch gereicht. Für Meise bleibt aber hängen: „Lothar ist immer positiv!“ Er ist überzeugt: „Ohne Lothar würde ein großes Vakuum in der Fußballabteilung entstehen. Wir hoffen sehr auf ihn und sein einwandfreies Wesen. Er ist eine Vorbildfunktion für die ‚Jugend im Verein‘.“

 

 

 

„Lothar ist der TuS Ahmsen“

 

TuS Lockhausen-Obmann Matthias Höcker hat  ebenfalls seine Erfahrungswerte mit dem Porträtierten sammeln dürfen. So hat Lockse doch mit den benachbarten Ahmsern einst eine Jugendspielgemeinschaft gehabt.  Was fällt ihm zu Lothar Köhnemann so ein? „Wenn ich an Lothar denke, denke ich natürlich an den TuS Ahmsen. Lothar ist der TuS Ahmsen. Lothar ist immer offen und ehrlich. Er sagt, was er denkt. Das merkt man, wenn man seine Kommentare liest oder man sich mit ihm unterhält. Auch seinen Humor mag ich sehr.“ Nicht nur die humoristische Ebene wird bedient. Auch die Weisheit und Expertise ist nicht zu unterschätzen: „Wenn ich mal Rat von einem Fußball-Fuchs brauche, egal ob Jugend oder Senioren, dann frage ich Lothar. Er hat immer ein offenes Wort. Wir haben in der langen Zeit schon einiges erlebt.“ Höcker wünscht sich, dass er dem lippischen Fußballgeschäft „noch lange treu bleibt und ich mit ihm auf dem Fußballplatz noch einige Gespräche führen kann. Natürlich auch außerhalb des Platzes“, schätzt er das Zusammenkommen mit dem hünenhaften Köhnemann sehr.

 

 

Das Köhnemannsch` e Triumvirat

 

 

Lothar Köhnemann lässt sich durchaus zur Gattung der Baby-Boomer zählen. In den legendären 60er Jahren, konkret im Jahr 1966, hat Köhnemann das Licht der Welt erblickt. Damals war es so, dass er unmittelbar nach dem Schulabschluss der Mittleren Reife den beruflichen Weg eingeschlagen hat. Er kann sich noch gut an das wegweisende Jahr 1982 zurückerinnern, als er mit 16 Jahren eine „Grundsatz-Entscheidung“ treffen muss. Er stand vor der Wahl: Entweder die Autobahn oder Firma Heinze. Er wählte die Autobahn. Auch privat traf er früh eine Entscheidung für das Leben, nahm die richtige Abfahrt Richtung Glück und eine lebenslange Liebe. Seine bessere Hälfte kennt er bereits seit der Schulzeit. Sie waren Klassenkameraden und die Charme-Offensive vom Teenager hatte durchschlagenden Erfolg. Somit nahm also 1982 alles seinen Anfang.  Während Deutschland Fußball-Vize-Weltmeister wurde, war er der glücklichste Mensch der Welt. „40 Jahre sind diese Entscheidungen jetzt her und seit 40 Jahren bereue ich keinen Tag“, um sodann schmunzelnd zu ergänzen: „Auf der Arbeit weiß ich genau, wie lange ich noch muss. Bei meiner Frau muss ich gucken, wie lange ich noch darf. Also nicht mit ihr, sondern eher der Verein.“

 

Freiheiten für den Hansdampf

 

 

Lothar Köhnemann

Wir sollten allerdings ebenso die Chronisten-Pflicht beherzigen, denn Fußball nimmt ebenfalls einen enormen Anteil in seinem Leben ein. Es gibt jedoch stets eine Angelegenheit, die ist wichtiger als die schönste Nebensache der Welt. „Es kommt irgendwann die Zeit, wo dich die Familie auch mal braucht und fordert“, darf man gespannt darauf sein, wann tatsächlich der Rückzug in das Private geschehen wird. Bisher war Familie Köhnemann immer sehr gönnerhaft, wenn es um die gar nicht einmal so heimliche Leidenschaft von Lothar ging. Viele Freiheiten genoss der Hansdampf in allen Gassen. Diese hat er stets sinnvoll investiert, denn der TuS Ahmsen wäre ohne Familie Köhnemann nicht der Verein, der er heute ist.

 

 

Bäcker-Meister und Kinderfänger Budde als Einsammler

 

 

Die Beziehung zwischen Lothar Köhnemann und seinem TuS Ahmsen ist keine flüchtige Affäre, kein One-Night-Stand. Vielmehr ähnelt es einer wertschätzenden Ehe, die in zwei Jahren bereits in einer goldenen Hochzeit mündet. Man benötigt kein Mathematik-Grundstudium, um zu erkennen. Seit 1974, dem Weltmeister-Jahr, kickt Köhnemann für die Jungs von der Werrekampfbahn. Seit der E-Jugend spielt er für seinen Heimat- und Herzensverein. Der Porträtierte strengt seine grauen Zellen an und denkt nach: „Der Bäcker-Meister und Kinderfänger Budde aus der Brüderstraße, gleich oberhalb vom Kino, sammelte mit seinem Bulli die Kids aus der Siedlung ein und brachte sie zum Training. Ja, der Budde, er hat so noch einige aus der Stadtrand-Siedlung zum TuS gebracht …und da gab es auch keine Ängste oder Hintergedanken“, wie das im Unterbewusstsein sich im Laufe der Zeit möglicherweise verändert hat. (Weiter geht es mit Folge zwei).

 

 

 

 

 

Biographie des: Lothar Köhnemann

-Geb. am: 27.05.1966, in Herford.

Lothar Köhnemann

-Als Sohn (Einzelkind) von Mutter Liesel (nimmt an den meisten Vereins-Veranstaltungen, insbesondere auch als ständige Zuschauerin bei den Fußballspielen teil!)
-Und Vater Fritz († 16.01.2000), der wie sein Sohn Lothar, von der Jugend- bis zur Senioren-Abteilung des TuS, aufopferungsvolle Arbeit für die Gemeinschaft leistete und vorlebte.
Er galt als gute Seele des TuS ! So wurde auch er, am 2.Dezember 1998, unter unzähligen anderen Ehrungen, mit dem DFB-Ehrenamtspreis ausgezeichnet.
-Verheiratet mit Christine. -Ein Sohn: Tim (Er gehört der derzeitigen 1. Mannschaft des TuS an.)
-Beschäftigt bei Straßen-NRW, Autobahnmeisterei Herford

-Mitglied beim TuS Ahmsen ab: 01.05.1974 (8 Jahre alt)
-Spieler von der Jugend (1974) bis zur 1. Mannschaft (1977), beteiligt beim Aufstieg 1991/92, dem legendären Landesliga-Team des TuS !
-Nach seinem altersbedingten Ausscheiden stellte er sich als ehrenamtlicher Mitarbeiter, zunächst hauptsächlich im Jugendbereich zur Verfügung.
-Ab Anfang 2001 übernahm er dann die Abteilungsleitung der Ahmser-Jugendmannschaften.
-Seit Februar 2002 gehört er auch, als Gründungsmitglied, dem Verein: „Cup der guten Hoffnung e.V.“ an !
-Im Jahr 2011 wurde er zum Senioren-Abteilungsleiter gewählt und zusätzlich setzte er sich als Koordinator weiter zum Wohle der Jugend ein.
-Als Übungsleiter/Trainer sammelte er über viele Jahre seine Erfahrung, von der E- bis A-Jugend, bis hin zur 1. Fußball-Mannschaft des Vereins.
-Ab Anfang 2015 übernahm er zu der Senioren-Abteilungsleitung auch die Stellvertretung der Jugend-Abteilung und koordinierte damit den gesamten Fußball-Spielbetrieb des TuS Ahmsen.
-Ab 25.03.2015, bis zur Eröffnung am 20.05.2017, wurde nach seiner Idee und seinem großen Engagement, in Eigenleistung vom TuS ein Kleinspielfeld (45 x 28 m), hinter dem Kunstrasenplatz geschaffen, der vom Vereinsvorstand zum Andenken an seinen Vater, als „Fritz-Köhnemann-Platz“ getauft wurde.

Auszeichnungen in seiner Laufbahn verliehen am:
1. 16.01.1987 Sportler des Jahres beim TuS (für herausragende Leistungen im Verein)
2. 29.01.1993 Sportler des Jahres beim TuS (Ein Mitglied der Aufstiegsmannschaft, die seit
Vereinsgründung 1921, den einmaligen Aufstieg
In die Landesliga schaffte).
3. 20.01.1995 Silberne Ehrennadel des WFV ununterbrochene Tätigkeit beim TuS
4. 29.01.1996 Sportler des Jahres beim TuS (für herausragende Leistungen im Verein)
5. 15.01.1999 Silberne Ehrennadel des TuS (25-jährige Mitgliedschaft beim Verein)
6. 21.03.2012 DFB-Ehrenamtspreis 2011 (Er arrangierte sich für Eingliederung von
Neubürgern besonders, die z.T. als Aussiedler/ Ausländer zuzogen).
7. 24.01.2014 Gold. Verdienstnadel des FuLVW. Ununterbrochene 30-jährige Tätigkeit beim TuS

 

Andere ehrenamtliche Tätigkeiten:
Im Februar 2002 trat er als Gründungsmitglied zum Verein: „Cup der guten Hoffnung e.V.“ auf.
Ziel des Vereins ist es, die Krebsbekämpfung im Kinder- und Jugendalter zu unterstützen.
Erreicht wird dieses u.a. durch alljährlich durchgeführte Fußballturniere von E-Jugend-Mannschaften.
Der jeweilige Erlös, sowie zusätzliche Spenden, kommen der Kinderklinik Detmold zugute, um einerseits eine bessere Behandlungsmöglichkeit der betroffenen Kinder zu ermöglichen und andererseits bei der Anschaffung von Spezialgeräten für Therapie und Diagnostik zu helfen.
Lieblingsvereine: Neben dem TuS Ahmsen und Cup der guten Hoffnung ist MSV Duisburg sein Verein.
Besondere Hobbys: Snowboard fahren.
Besonderheiten aus seinem Umfeld: Seine routinierte Mutter ist interessiertes Vereinsmitglied und nimmt an vielen Fußballspielen und Vereinsveranstaltungen, als treue Begleiterin/Zuschauerin teil.

 

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