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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 4: Philip Plaschke

Die Trainer der Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Philip Plaschke vom TuS Asemissen III in den Fokus.

 

 

Ein junger Trainer mit der Lizenz zum Coachen

 

(ts). Philip Plaschke ist seit kurzem im Besitz der Trainerlizenz und bereits seit 2020 Coach beim TuS Asemissen III. Hier stellen wir ihn euch ein bisschen näher vor und gewähren dem Leser einen Einblick in seine Sichtweise, was den Umgang mit der Mannschaft und seine Vorstellung vom Coaching betrifft. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

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Alter: 25

 

Verein: TuS Asemissen

 

Trainer im Verein seit: 25.07.2020

 

Trainer seit: 25.07.2020

 

Trainerlaufbahn: TuS Asemissen III: 25.07.2020 – jetzt

 

Spielerlaufbahn: TuS Asemissen (von Mini-Kicker bis einschließlich Senioren)

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

Plaschke: „Ich habe nach der A-Jugend angefangen, bei den Senioren in der zweiten und dritten Mannschaft zu spielen. Leider hatte ich schon im Jugendbereich mehrere kleinere Verletzungen, bevor ich mir dann 2018 einen Kreuzbandriss zugezogen habe. Nach einem Jahr Pause habe ich mir, in der Vorbereitung zur nächsten Saison, dann im anderen Knie das Kreuzband gerissen. Ab dem Punkt war für mich dann klar, dass ich nicht mehr Fußball spielen werde. Glücklicherweise hat Florian Meerkötter mich, mehr oder weniger, direkt ins Trainerteam der zweiten und dritten Mannschaft mitaufgenommen und zur nächsten Saison wurde ich dann Trainer der dritten Mannschaft.“

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training besonderen Wert?

Plaschke: „Leider können wir durch die Trainingsbeteiligung nicht in dem Umfang trainieren, wie ich das gerne hätte. Aber prinzipiell lege ich viel Wert darauf, möglichst spielnah zu trainieren. Einfach Passstafetten ohne Bezug zum Spiel lassen sich zwar leicht planen, bringen die Spieler aber nicht weiter beziehungsweise bereiten sie nicht vor. Auch versuche ich, regelmäßig Spielformen miteinfließen zu lassen. Nichtsdestotrotz darf in keinem Training ein Abschlussspiel fehlen. Spiele zu spielen ist der Grund, warum wir alle Fußball spielen, sodass das ein fester Bestandteil des Trainings ist.“

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

Plaschke: „Der Trainer braucht definitiv eine gewisse menschliche Bindung zur Mannschaft. Andernfalls kann man zumindest nicht lange miteinander arbeiten, selbst wenn man Erfolg hat. Zu manchen Gelegenheiten sollte der Trainer mit der Mannschaft auf Augenhöhe agieren. Deshalb hole ich mir auch regelmäßig in der Halbzeit Feedback von der Mannschaft. Ich kann von außen einiges besser sehen, aber häufig haben die Spieler, für die Situationen auf dem Platz, ein besseres Gespür. Nichtsdestotrotz muss man, als Trainer aber auch Entscheidungen treffen, ohne die Spieler zu fragen oder mit einzubeziehen. Eine Atmosphäre zu schaffen, in der beides akzeptiert wird, halte ich für entscheidend.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

Plaschke: „In der Kreisliga C muss man sich, gerade in unserer Situation, jeden Sonntag neu einstellen und kann nicht an der einen Spielkultur festhalten. Das fängt schon damit an, dass Spieler auf Positionen aushelfen müssen, auf denen sie noch nie gespielt haben und hört im Extremfall damit auf, dass man überhaupt elf Spieler fürs Spiel findet. Trotzdem bin ich immer der Meinung, dass wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken müssen und uns nicht anpassen sollten. Natürlich gibt es einzelne Details, die man vom Gegner abhängig macht, aber im Großen und Ganzen müssen wir unser Spiel spielen. Über einige Strecken haben wir das diese Saison auch schon ganz gut gemacht.
Spielerisch hat mich hohes Pressing sowie ein guter Mix aus Spielkontrolle durch Ballbesitz und schnellem Umschalten, immer angesprochen.“

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

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Plaschke: „Da meine Trainerlaufbahn noch nicht so lang ist und durch eine Coronasaison unterbrochen wurde, würde ich zwei Spiele nennen. Das Hinspiel diese Saison gegen Grastrup-Retzen III, war unser taktisch stärkstes Spiel. Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und haben das Spiel so dominiert. Das andere Spiel ist das gegen Holzhausen/Sylbach III in der Rückrunde. Das Spiel fand zwei Tage nach dem 3:3 gegen Grastrup-Retzen II statt und man hat der Mannschaft angemerkt, wie anstrengend das Spiel zuvor war. Trotzdem waren wir kämpferisch absolut da und haben, trotz der fehlenden Kraft, das Spiel gewinnen können.“

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

Plaschke: „Definitiv das letzte Saisonspiel diese Saison. Wie wir uns da präsentiert haben, darf nicht passieren.“

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

Plaschke: „Vorbilder nicht. Ich bin sehr interessiert, was bekannte Trainer machen und wie sie arbeiten. Davon kann man natürlich Sachen mitnehmen, aber ich würde nicht davon sprechen, dass sie meine Vorbilder sind.“

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

Plaschke: „Ich würde sagen, dass ich in keinem Spiel das Gefühl hatte, speziell gefordert zu sein. In jedem Spiel wird man als Trainer gefordert.“

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

Plaschke: „Da ich noch am Anfang meiner Tätigkeit als Trainer stehe, ist mein Ziel im Moment, einfach möglichst viele Erfahrungen zu sammeln. Sportlich ist das Ziel natürlich, irgendwann einmal aufzusteigen. Ich habe das einmal als Spieler mitgemacht und das ist natürlich ein super Gefühl. Zudem kann ich mir auch gut vorstellen, in der Jugend zu arbeiten.“

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

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Plaschke: „Der größte Punkt ist definitiv die Trainingsbeteiligung. Wir haben eine super Mannschaft, aber leider trainieren wir kaum oder nur mit einer Handvoll Spielern. Dass wir trotzdem eine so gute Saison gespielt haben, zeigt, was in der Mannschaft steckt. Mit einer vernünftigen Trainingsbeteiligung könnten wir definitiv oben mitspielen.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach gute Arbeit leisten zu können?

Plaschke: „Eine gewisse Menschenkenntnis sollte definitiv vorhanden sein, da man mit vielen verschiedenen Menschen arbeitet. Ein weiterer wichtiger Punkt ist Geduld. Je nachdem, mit welcher Altersklasse gearbeitet wird, kann es lange dauern, bis die Spieler die Vorgaben umsetzen. Zu guter Letzt ist natürlich auch ein hohes Fußballverständnis wichtig.“

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

Plaschke: „Was ich nicht sehen will, ist, dass sie meine Spieler gegeneinander anmeckern oder beleidigen. Natürlich gerät man mal aneinander, aber das sollte die Ausnahme bleiben. Wir haben das diese Saison oft beim Gegner gesehen. Wir sind oft ruhig geblieben und haben unser Spiel gespielt, während der Gegner irgendwann angefangen hat, sich anzumeckern. Das war der Punkt, an dem sie häufig ihr Spiel aus den Augen verloren haben.“

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

Plaschke: „Ich würde sagen, ich bin eher ein ruhiger Typ als Trainer. Ich kann aber, wenn es die Situation erfordert, auch laut werden, was allerdings eher selten vorkommt.“

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung: Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten?

Plaschke: „Um den Stress zu bewältigen, treibe ich gerne selber Sport. Zudem unternehme ich gerne etwas mit Freunden. Bei solchen Dingen denkt man nicht die ganze Zeit an Fußball und kann den Kopf freibekommen.“

 

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