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Bezirksliga Staffel 3

TSV Oerlinghausen – Dingerdissen wünscht sich mehr Konstanz

Der TSV Oerlinghausen will in der kommenden Saison oben mitspielen. Dafür braucht es aber vor allem eines: Mehr Konstanz.

 

 

Dingerdissen: „Müssen uns bei anderen Mannschaften was abgucken“

Bezirksliga 3 (ab). Wenn man sich die abgelaufene Spielzeit des TSV Oerlinghausen anschaut, stellt man sich die Frage, was die Bergstädter hätten erreichen können, wenn sie den Saisonstart nicht so dermaßen in den Sand gesetzt hätten. Denn nach dem Fehlstart lief es plötzlich und zwischenzeitlich gehörte der TSV sogar zum Verfolgerfeld von Meister und Aufsteiger Post TSV Detmold. Eine erneute Schwächephase gegen Saisonende sorgte dann aber dafür, dass der TSV zum Abschluss den siebten Tabellenplatz einnimmt.

 

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Von André Bell

 

Die Spielzeit des TSV Oerlinghausen lässt in drei Phasen einteilen. Die erste dauerte vom zweiten bis zum sechsten Spieltag. Nach dem spielfreien Einstieg in die Saison lieferte sich der TSV gleich im ersten Saisonspiel beim TSC Steinheim einen ersten Ausrutscher.

Tobias Dingerdissen

Es folgten weitere. Das 0:0 gegen den TuS Lipperreihe am fünften Spieltag war der einzige Punktgewinn in den ersten fünf Spielen. Mit einem Zähler fanden sich die Bergstädter auf dem 13. Tabellenplatz wieder, und das, obwohl der TSV vor der Saison für viele zu den Aufstiegsfavoriten zählte. „Aber in den ersten fünf Spielen haben wir das natürlich nicht gezeigt“, wirft Co-Trainer Tobias Dingerdissen einen kritischen Blick zurück. „Dann kam erstmal ein bisschen Unruhe rein.“ Dass der TSV Oerlinghausen aber nicht zu Unrecht zu den Top-Teams zählte, zeigte die Elf von Miron Tadic ab Spieltag sieben. Als hätten die TSV-Kicker einen Schalter umgelegt, lief es plötzlich wie am Schnürchen.

 

Nur noch eine Niederlage bis Ende April

Im Zeitraum vom 10. Oktober bis zum 24. April verlor der TSV nur noch ein einziges Spiel und war sogar mit Spitzenreiter Post TSV Detmold auf Augenhöhe, dem man im Rückspiel ein 0:0 abtrotzte. „In der Phase haben wir auf einmal unser wahres Gesicht gezeigt. Wir konnten eine Serie starten und die auch mit ins neue Jahr nehmen“, macht Dingerdissen jetzt schon einen zufriedeneren Eindruck: „Damit konnten wir zufrieden sein, wir hatten uns was erarbeitet über einen gewissen Zeitraum, was wir dann am Ende, ich sag mal ab dem Detmold-Spiel in der Rückrunde aber wieder aus der Hand gegeben haben.“ Intern hatte man sich zum Ziel gesetzt, „unter die Top fünf zu kommen“. Durch die dritte Phase, erneut eine schwache, wurde das Ziel aber verfehlt. Aus den letzten acht Spielen holte die Tadic-Elf nur noch sechs Punkte und rutschte bis auf Rang sieben ab.

 

„Durch letztes Saisondrittel alles verspielt“

„Durch das letzte Saisondrittel haben wir das, was wir uns vorher aufgebaut haben, wieder verspielt“, erklärt Tobias Dingerdissen auch den Grund dafür: „Die Luft war raus und die Einstellung bei einigen wohl nicht mehr ganz gepasst hat, aber es war eine lange Saison, da kann man keinem wirklich einen Vorwurf machen. Aber wir hatten uns mehr ausgerechnet, nachdem wir diese Serie hatten.“ Wichtig findet Tobias Dingerdissen aber auch, dass sich die Mannschaft nach dem schwachen Start überhaupt nochmal gefangen und „trotzdem noch eine ordentliche Serie gespielt hat, mit der wir dann natürlich trotzdem zufrieden sind. Im Endeffekt geht es ja nur darum, ob du aufsteigst oder dass du nicht absteigst. Und am Ende war es dann einfach nur noch ein Mittelfeldgeplänkel bei uns.“ Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man merkt, dass der Zug nach oben abgefahren ist und nach unten nichts mehr anbrennt: „Und ob du dann dritter oder achter wirst, ist dann auch egal“, findet Dingerdissen.

 

Öztürk und Kamerolli gehen, fünf Neue sind schon da

Sinan Öztürk

Positiv zu erwähnen ist, dass der TSV Oerlinghausen zu den wenigen Teams gehört, die kaum nennenswerte Verletzungssorgen hatten, zumindest mussten die Bergstädter keine Langzeitverletzten beklagen. Und so gehen die Bergstädter auch mit fast allen Spielern in die neue Saison. Einzig Sinan Öztürk und Arlind Kamerolli verlassen den TSV Oerlinghausen zur kommenden Spielzeit. Während sich Öztürk sich Bezirksliga-Absteiger TuS 08 Senne anschließt, zieht Kamerolli nach Herford.

Arlind Kamerolli

Den beiden Abgängen stehen fünf Neuzugänge gegenüber, über die Tobias Dingerdissen aber noch nichts sagen möchte oder kann. Nur so viel: „Es sind auf jeden Fall Neuzugänge, die den Kader qualitativ auf jeden Fall anheben werden. Es wird auch der ein oder andere Bekannte Name dabei sein, der über die Grenzen von OWL hinaus bekannt ist. Es sind Spieler, die schon eine gewisse Erfahrung gesammelt haben und die die Qualität in der Breite und auf dem Spielfeld anheben werden.“

 

„Haben Erfahrung und Qualität reingebracht“

Abgeschlossen sind die Planungen allerdings noch nicht, wie der Co-Trainer verrät: „Wir arbeiten noch an zwei, drei Neuzugängen, aber da muss man jetzt einfach mal gucken, was so die Zeit bringt.“ Auch das Thema Staffeleinteilung spielt in diese Thematik mit rein: „Einige Spieler wollen abwarten, was dabei rumkommt.“ Da im Vergleich zur letzten Saison eine Staffel wegfällt, besteht die Möglichkeit, dass die ostwestfälischen Teams wieder auf zwei Staffeln aufgeteilt werden. Mit den bisherigen Zugängen ist Dingerdissen aber zufrieden: „Wir haben eine relativ junge Mannschaft, so dass wir jetzt Erfahrung und Qualität reingebracht haben, so dass wir auch Führungsspieler auf dem Platz haben, wo dann, wenn was gesagt wird, auch mal ordentlich zugehört wird. Und das sind für uns als Trainerteam Punkte, die uns wichtig waren für die neue Saison.“

 

Dingerdissen: „Auch gegen vermeintlich schwächere Gegner abliefern“

Mit den neuen Spielern will der TSV Oerlinghausen in der kommenden Spielzeit oben angreifen und von Beginn an auf dem Punkt da sein. Tobias Dingerdissen sieht Verbesserungspotenzial im Bereich „Konstanz“ und fordert, dass die Bergstädter mal eine komplette Saison voll durchziehen, und verweist auf einen Nachbarclub: „Lipperreihe zum Beispiel hat es am Ende nochmal gezeigt. Die haben bis zum letzten Spieltag ihre Spiele gewonnen, obwohl es bei denen auch um nichts mehr ging. Und das ist so ein Punkt, da müssen wir uns bei manchen Mannschaften vielleicht nochmal ein bisschen was abgucken, dass wir auch in Spielen, wo es gegen vermeintlich schwächere Gegner geht, trotzdem eine gute Leistung abliefern und dann diese Spiele gewinnen.“ Dingerdissen erinnert sich unter anderem an die Pleiten in Lügde oder Barntrup, die vermeidbar gewesen wären.

 

„Darf nicht darum gehen, einen Zittersieg einzufahren“

Denn wenn man erfolgreich sein will, „musst du solche Spiele gewinnen und da darf es dann nicht darum gehen, einen Zittersieg einzufahren, sondern du musst einfach, wenn du aufsteigen willst, das beste Beispiel ist da Detmold, diese Spiele gewinnen. Du musst da hinfahren und so auftreten, dass du das Ding gewinnen willst und dann sieht man am Ende auch, was dabei rumkommen kann“, so Tobias Dingerdissen in der Hoffnung, dass seine Mannschaft diese Worte verinnerlicht.

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