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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 25: Rolf Hermann

Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus den FuL-Kreisen Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in dieser Serie. Heute rücken wir Rolf Hermann von der TSG Holzhausen/Sylbach in den Fokus.

 

„Ein gutes Team ist für mich sehr wichtig.“

 

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Damit meint Rolf Hermann den Stab um den Trainer herum, der ihm als Coach die Arbeit ungemein erleichtert. Die richtige Einstellung und eine ehrliche, offene Kommunikation sind, in seinen Augen, elementare Komponenten für ein erfolgreiches, gemeinsames Wirken von Spielern und Trainer und als der sieht er vor allem Geduld als unabdingbare Tugend. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat sich mit Rolf Hermann unterhalten. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

 

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Alter:
30


Verein:
TSG Holzhausen/Sylbach


Trainer im Verein seit:
Saison 2021/2022


Trainer seit:
2021


Trainerlaufbahn:

2021/2022: TSG Holzhausen/Sylbach


Spielerlaufbahn:
FC Altenhagen Bielefeld, Hammer SpVg, SpVg Oelde, SpVg Heepen, TSG Holzhausen/Sylbach, SW Sende, TSG Holzhausen/Sylbach.

 

 

 


Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Rolf Hermann: „Jörg Koring war vor mir Trainer in Holzhausen. Tatsächlich hatte er mich schon kontaktiert und wollte mich von SW Sende nach Holzhausen holen. Dort spielt mein Bruder, dort spielt mein Cousin und auch ein paar Menschen, mit denen ich früher mal zusammengespielt habe. Eigentlich hatte ich ihm auch schon die Zusage dafür gegeben, dass ich kommen werde. Da hat er aber sein Amt niedergelegt und damit kam Benno Wehmeier. Benno und ich hatten schon im Vorfeld mal, Jahre davor, darüber gesprochen, dass wir uns so etwas, irgendwann einmal, vorstellen könnten. Er hatte mich mal darauf angesprochen. Da ging es mir jedoch gesundheitlich nicht ganz so gut, deswegen wusste er nicht so richtig, wie er das anstellen soll, wie er damit zu mir kommen soll. Irgendwann mal hat er mich dann erneut darauf angesprochen, als er bei mir zu Hause war. Dann habe ich mir ein paar Tage dazu Gedanken gemacht. Es war Bennos Vorstellung, das mal mit mir zu probieren und ich hatte darauf auch Bock, das hat mich sehr gereizt.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?

 

Hermann: „Für mich geht vieles über die Einstellung. Im Training muss die Einstellung passen. Es gehört natürlich ein gewisser Spaßfaktor dazu, aber für mich gehört auch immer eine gewisse Ernsthaftigkeit dazu. Man kann ein paar Späßchen machen. Es ist gut, dass man Spaß da reinbekommt, aber wichtig ist auch: wenn man dann eine Einheit hat, dass da auch gut Zug drin ist – das ist für mich sehr wichtig.“

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Hermann: „Für mich sind die Grundvoraussetzungen, dass man ehrlich, offen und direkt zueinander ist. Auf dem Spielfeld redet man immer viel, nach dem Spiel sieht das vielleicht wieder ganz anders aus. Deswegen ist es für mich wichtig, dass man eine ehrliche, offene Kommunikation miteinander hat.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Hermann: „Ich bin da gerade noch in der Findungsphase, aber natürlich ist es mir lieber, dass ich ein Spiel 4:3 gewinne, als dass ich das 1:0 über 90 Minuten über die Zeit bringen möchte. Für mich ist Offensive sehr wichtig, eine gute Struktur, ein sicheres Auftreten und eine gute Aggressivität im Spiel. Eine gute Zweikampfeinstellung ist für mich sehr wichtig. Es ist für mich auf jeden Fall wichtig, offensiv mitzuspielen. Natürlich kann man damit mal auf die Schnauze fallen, wenn man gegen offensiv stärkere Mannschaften spielt, aber es ist für mich wichtig, dass man nicht einfach den Bus hinten parkt – das hat, für mich, mit Fußball halt wenig zu tun. Einfach einen langen Ball spielen und auf einen Konter zu lauern, das ist nicht so meine Idee.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Hermann: „Dazu kann ich jetzt erstmal noch nichts vorweisen.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

 

Hermann: „Da habe ich jetzt auch noch nicht so viele negative Erfahrungen gemacht.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Hermann: „Vorbilder sind wichtig und gut, aber dass ich jetzt einen Menschen habe, den ich bewusst bewundere als Trainer/Mensch, das kann ich jetzt nicht so richtig sagen. Also, ich finde Hansi Flick, seine ruhige Art, sehr gut, wie er, wie man es aus den Medien mitbekommt, mit den Menschen umgeht, dass er ein sehr gutes Gefühl für das Menschliche hat, das finde ich cool, als Trainer: Dass das Menschliche sehr wichtig ist und dass man sich nicht nur auf seinen Job konzentriert.“

 

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Hermann: „Das habe ich jetzt so aus dem Kopf nicht in Erinnerung. Aber das ist auch ein noch schwierigerer Punkt, wenn man irgendwie etwas umstellen muss, aber selbst auf dem Platz steht und da eine Lösung finden muss. Aber jetzt habe ich da nichts Besonderes.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?


Hermann:
„Ich habe mir da keine Ziele gesteckt und ich glaube auch nicht, dass das eine sehr langfristige Sache für mich ist. Ich mache das jetzt, ich habe jetzt Spaß daran, aber der Job ist sehr zeitaufwendig und ist sehr energiezehrend. Deswegen mache ich es, solange ich Spaß daran habe und sobald ich merke, dass ich nicht mehr den Antrieb dazu habe, bin ich aus dem Geschäft raus.“

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Hermann: „Ich glaube, wichtig ist, wenn man so einen Job macht, dass man ein gutes Team hat. Das merke ich jetzt. Wenn man nur Trainer ist, kann man das vielleicht alleine stemmen, aber es gibt halt auch noch viel drumherum: Vorbereitungen auf den Sonntag, auf das Spiel, für das Training. Natürlich gibt es da Menschen, die das alles locker machen und bei denen alles irgendwie ein Selbstläufer ist, weil im Verein vielleicht ein paar Leute sind, die das alles immer mitnehmen. Aber ich glaube, wenn man sich bewusst macht und die Augen offenhält, was eigentlich dahinter steckt, was noch nebenbei alles gemacht wird, ist das Team um den Trainer sehr wichtig (wie Betreuer und Co-Trainer). Das kann einem die Arbeit sehr erleichtern. Und ein persönlicher Austausch, wenn es auch nur ein kurzes Feedback ist, zu den eigenen Gedanken. Ein gutes Team ist für mich sehr wichtig.“

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach eine gute Arbeit leisten zu können?

 

Hermann: „Geduld. Ich bin erst 30 Jahre alt oder schon 30 Jahre alt, je nachdem, wie man es sieht. Ich glaube, die Einstellung der Jugendlichen im Vergleich von früher, als ich in der Jugend war, zu heute, hat sich einfach um 180 Grad gewendet. Es ist eine ganz andere Einstellung. Man muss sehr viel Geduld haben. Man muss aufpassen, wie man mit den Leuten redet. Der Fußball hat halt nicht mehr den Stellenwert in deren Köpfen, wie er ihn, bei mir auf jeden Fall, hatte. Deswegen Geduld! Man muss viel kommunizieren, man muss alles ansprechen, man muss alles erklären, man muss sich für alle Sachen rechtfertigen – deswegen ist für mich Geduld eine Tugend, die man als Trainer braucht.“

 

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Hermann: „Da gibt es einige Punkte, die für mich eigentlich komplett inakzeptabel sind, wo man manchmal lernen muss, mit umzugehen: Die Feiern vor dem Spiel, der Alkohol, alkoholisiert zum Spiel zu kommen. Dass das Normalität ist, möchte ich jetzt nicht sagen, aber das ist ein Punkt, den ich eigentlich nicht akzeptieren möchte, was aber sehr schwierig ist, den Jungs das, in einer Kreis-Liga, komplett zu verbieten. Verbieten kann ich es sowieso nicht, aber, wenn man da eine Null-Toleranz-Grenze hat, ist es dann schwierig, die Jungs sonntags auf den Platz zu bekommen.

Inakzeptabel ist, wenn man eine Zusage gibt für die neue Saison, wenn man darüber redet und dann kurz vor der Saison jemand anruft und sagt: ‚Ich möchte gerne wechseln.‘ Inakzeptabel ist, wenn ich mich auf jemanden nicht verlassen kann, wenn einer am Sonntagmorgen noch mal absagt. Das sind für mich Sachen, die eigentlich inakzeptabel sind, von der menschlichen Seite gesehen.“

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Hermann: „Ich glaube, ich wäre gerne der sachliche Dirigent, aber ich glaube, ich bin schon sehr impulsiv und lautstark. Wenn ich mal an der Seitenlinie gestanden habe, bin ich nicht einfach gelassen, sondern impulsiv und lautstark, weil es mir gegen den Strich geht und ich es gerne ändern würde.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Hermann: „Ich habe drei Kinder, das ist gleichzeitig auch ein Hobby. Also, wenn ich nach dem Spiel nach Hause komme, ist die Familie da und hilft mir, nach einem anstrengenden Spiel abzuschalten. Alltag, Job, Familie – da geht das schon relativ schnell unter. Da kann ich dann gut wieder zu Kräften kommen. Klar habe ich Hobbys außerhalb des Fußballs. Ich wohne ja in Oerlinghausen, am Teutoburger Wald und bin relativ oft im Wald spazieren, mit den Kindern.“

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