Kreisliga B2 Lemgo – Vorbericht 8. Spieltag 2022/23

Lippe-Kick schaut sich die neue Runde im Detail an. Wir liefern die frischesten Informationen für euch. Gönnt euch.

Meerkötter möchte weiße Weste verteidigen

Kreisliga B2 Lemgo (hk). Bereits in die achte Runde geht es für die 14 Teams aus der B2 Lemgo-Klasse. Der TuS Ahmsen II darf das Privileg genießen, am kommenden Sonntag Körper und Seele von fußballerischen Herausforderungen entspannen zu lassen. Von den 15 Teams ist gerade einmal eine Mannschaft übriggeblieben, die gänzlich ohne Punktverlust dasteht. Die Rede ist vom TuS Asemissen II, der den Aufsteiger TSV Schötmar II empfängt. An der Tabellenspitze thront allerdings auch weiterhin nach dem kampflosen 2:0-Sieg gegen den TuS Lockhausen die Drittvertretung vom TBV Lemgo, die bei der mäßig gestarteten TSG Holzhausen/Sylbach vorstellig wird. Hoffnung auf den ersten Punktgewinn haben der SV Wüsten II (beim SV Werl-Aspe II) und die SG Hörstmar/Leese II (gegen TuS RW Grastrup-Retzen).

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Von Henning Klefisch

SV Werl-Aspe II vs. SV Wüsten II

Zahlreiche Partien im lippischen Fußball hat der Werl-Asper-Alt-Internationale Marius Grimm bereits auf dem Buckel, doch eine Sache ist völlig unklar für ihn: „Wüsten II, da weiß ich gar nicht, ob wir da jemals gegen gespielt haben. Daher kann man nicht aus der Erfahrung sprechen.“ Seine einzige Analysemöglichkeit besteht daher aus dem tabellarischen Zahlenwerk und aus den Lippe-Kick-Berichten. „Es gibt wohl ein paar personelle, aber auch qualitative Defizite“, beobachtet Grimm. Weil die Erstvertretung am Sonntag nicht in der B1 Lemgo antreten muss, könnte es für die Zweite interne Verstärkungen geben. „Entsprechend wird es nicht einfach“, so die Prophezeiung von Grimm. Sein Team hat sich zuletzt achtbar aus der Affäre gezogen, dem favorisierten TuS Rot-Weiß Grastrup-Retzen ein äußerst respektables 3:3-Remis abgetrotzt. Trotzdem könnten die Wüsten-Füchse mit einem Heim-Dreier bis auf zwei Zähler an den SV Werl-Aspe II heranrücken. Deshalb impft Grimm seinem Team ein: „Ich hoffe, dass allen klar ist, dass Sonntag das Spiel kein Selbstläufer sein wird und wir das Spiel nur halbherzig bestreiten.“ Folglich spricht er als eine gut gemeinte Empfehlung aus: „Wir müssen daher voll motiviert und voller Ehrgeiz diese Partie bestreiten. Punkte sind Pflicht gegen den Außenseiter, aber nicht geschenkt.“ Deshalb muss der Tabellenzwölfte sich die Ausbeute verdient, mit einem hohen Engagement und viel fußballerischer Qualität.

Auch nach sechs Partien wartet die Zweitvertretung vom SV Wüsten weiterhin auf den ersten Saisonzähler. Der Liga-Neuling besetzt am Sonntag ohne Gewissensbisse die Außenseiterrolle. Coach Marc Schmidt hat vorab im Gespräch mit Lippe-Kick beobachtet: „Das wird ein schweres Spiel Sonntag, aber wir müssen langsam anfangen, zu punkten.“

Marc Schmidt

Obwohl der Tabellenvorletzte auf einige Urlauber und Verletzte verzichten muss, sind die ersten Zähler das ausgegebene Ziel: „Bange machen gilt nicht, wir stellen am Sonntag die beste Truppe auf den Platz und die soll die ersten Punkte einfahren.“ Vor allem die Angriffsreihe ist noch nicht volltourig unterwegs, wie zwei Tore in dem halben Dutzend an Partien verdeutlichen. Ebenfalls die 28 kassierten Gegentore werden einzig vom Schlusslicht SG Hörstmar/Leese II (41) überboten.

Tobias Bartneck ist auf dem Rasenplatz vom Heerser Bruch ab 13.00 Uhr der Referee von dieser Begegnung.

Alle Ergebnisse von SV Werl-Aspe II – SV Wüsten II seit 1979/80

TuS Asemissen II vs. TSV Schötmar II

Die Maßstäbe setzt die Reserve vom TuS Asemissen in der bisherigen Spielzeit. Rein statistisch sind die Männer von Chefcoach Florian Meerkötter über jeden Zweifel erhaben. Einzig die Vorstellungen in den jüngsten zwei Partien, dem 3:1 gegen Bexterhagen II und dem 4:1 in Wüsten, haben noch reichlich Luft nach oben gelassen. Meerkötter beanstandet: „In beiden Spielen haben wir zu viele einfache Fehler im Spielaufbau gemacht. Auch taktisch haben mir ein paar Sachen nicht gefallen.“ Die Defizite sind prompt ausfindig gemacht worden, weshalb der langjährige Coach Zuversicht an den Tag legt, dass gegen den kecken Aufsteiger das Ergebnis und die Leistung im Einklang sind. Was hält er denn konkret von den Jungs aus dem Lohfeld? „Mit dem TSV Schötmar II erwartet uns eine Mannschaft, die offensiv über viel Potenzial verfügt.“ Immerhin haben die rotschwarzen Panther bereits 14 Tore erzielt. Um dem Kontrahenten hier keinen Zuwachs zu ermöglichen, wünscht sich Meerkötter zukünftig eine bessere Restverteidigung als in den besagten Partien. Zugleich eröffnen sich auch glorreiche Perspektiven für die traditionell so stark umschaltenden Asemisser. „Die Räume, die uns Schötmar II geben wird, müssen wir dann besser bespielen als am letzten Sonntag.“ Schließlich erwartet Meerkötter nichts anderes, als sieben Siege auf einen Streich. Die Personal-Malaise erlebt indessen eine Fortführungsgeschichte. Die verletzten Linus Brune, Manuel Kesting, Lucas Radeck und Justin Vogt fehlen. Diverse Hinderungsgründe sind dafür verantwortlich, dass Stefan Berg, Raffael Giebel, Bahzad Khalaf (Bild links), Steven Reimer und Sven Reimer ebenso aussetzen. Vor dem Spielcomeback steht Niklas Brühl. Er wird dieses allerdings in der C-Liga-Drittvertretung vom TuS Asemissen erleben. Vor dem Comeback in das Team befinden sich Jonas Epp, Tobias Gröschl, Michel Klippenstein und Yannick Klippenstein. Ob Dennis Müller und Matthias Riediger tatsächlich in der Zweiten mitspielen dürfen, ist fraglich. Vielleicht rücken sie nämlich in das Bezirksliga-Team hoch.

Der chronisch bodenständige Ersan Dargecit spricht nichts als die Wahrheit, wenn er vor dem Gastspiel beim amtierenden Vize-Meister verkündet: „Sonntag erwartet uns eines der schwierigsten Spiele der Saison.“ An dieser Stelle nehmen die Wege nämlich eine völlig unterschiedliche Gabelung: „Asemissen II verfolgt ganz andere Ambitionen als wir diese Saison.“ Immerhin haben die West-Lipper doch erst im Relegationsspiel gegen den TSV Kirchheide knapp den Aufstieg in die A-Klasse verpasst. Deshalb sollte der Wunsch nach dem Liga-Wechsel noch eine erhebliche Portion intensiver sein. „Sie sind diese Saison umso motivierter und bissiger, was das Thema Aufstieg angeht.“ Die Asemisser spielen bereits seit mehreren Jahren in dieser Konstellation so zusammen, weshalb die Kombinationen flüssig und selbstbewusst vorgetragen werden. Sie besitzen außerdem den Heimvorteil mit dem Kunstrasenplatz. Voreilig mit der weißen Fahne möchte der letztjährige C-Ligist diese Herausforderung trotzdem nicht angehen, verspricht der TSV II-Kicker vorab gegenüber Lippe-Kick: „Jedoch werden wir natürlich alles in die Waagschale werfen am Sonntag.“ Grundsätzlich ist beim TSV Schötmar II stets das Streben nach dem Maximalertrag im Hinterkopf. „Wir reisen nirgendwo an, mit der Einstellung, nur einen Punkt mitzunehmen“, unterstreicht Dargecit, weshalb er klarstellt: „Wir werden Sonntag unbeeindruckt dorthin reisen und die gleiche Einstellung mitnehmen, wie wir es jeden Sonntag tun.“

Ersan Dargecit

Das Vertrauen in die eigenen Qualitäten ist zweifelsfrei vorhanden, wird dies an seinen Worten deshalb auch leicht ersichtlich: „Wir wissen, dass wir, sofern alles passt, an guten Tagen einen klasse Fußball bieten können. Da ist auch ein Sieg gegen die Stärkeren drin.“ Ein kleiner Vorteil für die Schötmaraner könnte der spielfreie vorherige Spieltag sein, durften sich die Schützlinge von Coach Nurettin Sever (Bild rechts) etwas ausruhen, ihre Wehwehchen auskurieren. Der letzte Sieg in der Fremde liegt bereits fünf Wochen zurück. Bei der bisher punktlosen SG Hörstmar/Leese II feierte die TSV-Reserve am 21. August einen 5:3-Auswärtserfolg. Seither setzte es ein 2:3 in Lockhausen und gar ein 3:7 in Bexterhagen. In der Underdog-Rolle fühlt sich der Tabellenzehnte pudelwohl. Sie können nur gewinnen. So oder so. „Als Außenseiter können wir am Sonntag mit einem Sieg sowohl wichtige drei Punkte holen, als auch unser Image aufbessern und uns Respekt verschaffen“, veranschaulicht Ersan Dargecit gegenüber Lippe-Kick. Urlaubsbedingt muss der Aufsteiger auf Erdal Celik und Dargecit verzichten. Der restliche Kader steht vollends zur Verfügung.

Alle Ergebnisse von TuS Asemissen II – TSV Schötmar II seit 1997/98

TuS Bexterhagen II vs. TuS Lipperreihe II

Duell der Reserveteams am Alten Postweg in Bexterhagen. Während die Gäste am letzten Spieltag einen Sieg eingefahren haben, setzte es für die Reds die zweite Saisonniederlage beim 0:1 in Ahmsen. „Da hatten wir dran zu knabbern, aber das Spiel ist abgehakt. Am Sonntag kommen ganz andere Tugenden zum Tragen. Es wird ein anderes Spiel, wo ich mit einem spielerisch starken und auch körperlich robusten Gegner rechne“, so Bex-Coach Dennis Lütkehölter. Nicht helfen können die urlaubenden Dominik Niekamp, Dennis Haugk (Bild rechts), Magnus Droste und Bartsch. Angeschlagen passen muss Nick Kampmeier. Auch Demijan Banovic wird krankheitsbedingt ausfallen. „Die Ausfälle kommen zum unglücklichsten Zeitpunkt, da wir weder über die Dritte, noch über die Erste personelle Hilfe bekommen können“, beklagen die Bexterhäger-Teams derzeit gleich zwanzig fehlende Seniorenfußballer.
Der TuS Lipperreihe II verfügt „immer über einen guten – manchmal über einen sehr guten Kader“, so Lütkehölter. „Ich hatte schon in diesem Jahr damit gerechnet, dass sie aufsteigen wollen. Wenn man sieht, wie die erste Mannschaft durch die Bezirksliga fegt und wie groß und qualitativ gut der Kader dort ist, wäre es ein leichtes, auch die Zweite hoch zu bomben. Doch eventuell ist das erst für nächstes Jahr geplant“, zeigt sich der Trainer beeindruckt vom Werdegang des TuS. Doch Bange machen gilt nicht! „Wir werden möglichst unangenehm sein, spielen zu Hause und wollen uns ein Stück weit rehabilitieren. Das Spiel möglichst lange offenhalten und vielleicht am Ende einen Zähler stehlen“, so Dennis Lütkehölter. „Eine Idee haben wir entwickelt, mal sehen, wie die Jungs es umsetzen können.“

Volker Offel ist ab 13.00 Uhr der Spielleiter von dieser Begegnung auf dem Kunstrasenplatz in Lipperreihe.

Alle Ergebnisse von TuS Bexterhagen II – TuS Lipperreihe II seit 1997/98

TuS Lockhausen vs. SC St. Pauli

Die Personalmisere ist bedauerlicherweise ein treuer Begleiter für den TuS Lockhausen im Anfangsstadium der frischen Serie. In der sechsten Runde musste das Auswärtsspiel beim TBV Lemgo III deshalb notgedrungen ausfallen, da die Mannschaft von Chefcoach Slavisa Rajovic nicht genügend Spieler zur Verfügung hatte. Er veranschaulicht im Gespräch mit Lippe-Kick: „Diese Woche sind wir damit beschäftigt, unseren Kader noch einmal zu analysieren und wir sehen, was letzte Woche passiert ist.“

Jonas Weege

Das Aufeinandertreffen mit dem nächsten Verein aus der Hansestadt soll definitiv stattfinden, weshalb Rajovic fleißig bei der Personalakquise ist: „Wir sind am Suchen, unseren Kader breiter zu machen und ich hoffe, wir finden gute Verstärkungen.“ Dass der Tabellendreizehnte vor keiner einfachen Aufgabe steht, diese Herausforderung mit jeder Faser vom eigenen Körper annehmen muss, dessen ist sich Rajovic vollauf bewusst: „Die Situation ist schwierig, aber man muss immer wieder weiterkämpfen.“ Marat Nareev, Philipp Bexten, Timo Menkhoff, Sandro Costa, Florian Plöger, Rene Löher sind angeschlagen. Jonas Weege, Frederik Rußkamp und Kevin Mc Carley fallen ebenfalls aus. „Deshalb haben wir immer wieder die gleichen Probleme“, klagt Rajovic. Deshalb ist ihm bewusst: „Natürlich brauchen wir immer Spieler.“

Eine echte Weltpremiere gibt es für Thomas Zacharias am kommenden Sonntag. Der Co-Trainer vom SC St. Pauli stellt nämlich schulterzuckend fest: „Zu Lockhausen können wir leider überhaupt nichts sagen. Für uns ist das auch das erste Aufeinandertreffen.“ Seine Paulianer gehen als Favorit in dieses Gastspiel am Sepp. Nach vier Siegen hintereinander hofft er auf eine Fortführung der verfassten Erfolgsgeschichte, weshalb er Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Für uns als Team gilt es, an die Leistung der letzten Wochen anzuknüpfen.“ Bei Patzern der führenden Teams TBV Lemgo III und TuS Asemissen II könnten die West-Alm-Jünger sogar bei einem eigenen Erfolg die Tabellenführung übernehmen. Wie hat sich der Sportclub auf die Aufgabe beim letztjährigen A-Ligisten vorbereitet? „Für uns war die Woche im Großteil Regeneration und taktische Einstellung auf Sonntag.“ Aus gesundheitlichen Gründen muss Chefcoach Simon Meschonat auf einige Spieler verzichten. Sein Co verspricht bei Lippe-Kick aber: „Wir werden trotzdem am Sonntag eine gute Elf auf den Platz bringen können.“ Nach einer längeren Verletzungsabstinenz wird Fynn Drexhage wieder zur Verfügung stehen. Zacharias verspricht sich von ihm: „Er wird für uns eine immense Verstärkung für die Defensivreihe sein.“

Rudi Brunke ist der Referee auf dem Rasenplatz auf dem Sepp in Lockhausen. Ab 15.00 Uhr startet diese Begegnung.

Yunus Lemgo vs. TuS Helpup

Diese Aufgabe bei Yunus Lemgo wird äußerst kompliziert. Natürlich ist die TuS Helpup in den vergangenen sechs Pflichtspielen ungeschlagen geblieben, holte vier Siege und zwei Remis, weshalb sie aus den Niederungen der Liga sich bis auf den sechsten Rang herangepirscht haben. Ebenfalls stehen sie im Halbfinale vom Kreispokal. Der folgende Prüfstein beim Tabellenfünften Yunus Lemgo ist ein extrem anspruchsvoller. Das hat auch Helpup-Coach Frank Willhelm im Hinterkopf, als er vor dem Gastspiel auf der West-Alm moniert: „Wir spielen gegen einen spielstarken Gegner. Das ist eine kleine Herausforderung, weil ich Yunus schon mit zum oberen Bereich zähle.“ Selbst ist der Fußballer. Do it yourself quasi. Willhelm empfiehlt, sich mehr auf das eigene Handeln zu konzentrieren. „Aber, wie auch in jedem Spiel, kommt es eher darauf an, was wir anbieten und zulassen. Also schauen wir immer eher auf uns.“ Ein gesteigertes Interesse zeigen sie daran, dass sie sich in den eigenen Abläufen weiterentwickeln, im spielerischen Vortrag sich kontinuierlich verbessern. Deshalb wird die Partie bei den Hansestädtern zu einer echten Standortbestimmung: „Mal schauen, ob es für einen Gegner wie Yunus schon reicht oder wir uns noch ein bisschen steigern müssen.“ Im Vergleich zum jüngsten Match, einem 6:1 gegen die SG Hörstmar/Leese II, stehen Johannes Brückmann und Lucas Wöstenfeld wieder zur Verfügung. Wer ausfällt, mit dieser Sprache möchte Frank Willhelm nicht herausrücken. Nur so viel: „Wir wollen etwas aus Lemgo mitnehmen und was, das zeigt sich dann am Sonntag.“

Detlef Hübner ist ab 15.00 Uhr der Spielleiter auf dem Rasenplatz der Lemgoer West-Alm.

Alle Ergebnisse von Yunus Lemgo – TuS Helpup

TSG Holzhausen/Sylbach vs. TBV Lemgo III

Die Favoritenrolle muss vor dieser Begegnung nicht ausgiebig thematisiert werden. Schließlich haben die Lemgoer dreimal so viele Zähler im bisherigen Saisonverlauf eingesammelt, haben zudem 20 Tore mehr erzielt und drei weniger kassiert. Das ergibt zehn Plätze Vorsprung für die Drittvertretung aus der Hansestadt. Folglich bezeichnet der TSG Holzhausen-Sylbach-Spielertrainer Rolf Hermann diese Begegnung als eine „extrem schwierige Aufgabe für uns.“ Vom überwältigenden Saisonstart der Lemgoer zeigt er sich regelrecht fasziniert. „Sie liefern ab“, stellt er ganz sachlich fest. Anders gestaltet sich die allgemeine Gemengelage rund um seine Elf: „Wir sind ein bisschen neben der Spur“, befriedigen sechs Zähler aus sechs Begegnungen keineswegs die Sehnsüchte der Eichenkampfbahn-Kicker.

Rolf Hermann

Zumal die Anspruchshaltung deutlich ambitionierter daherkommt. Vielsagend und ein plausibler Grund für die immense Fallhöhe: Seit der Spielzeit 2016/17 landete die Turn- und Sportgemeinschaft nie schlechter als auf dem fünften Rang. Das Potenzial steckt also definitiv in den Spielern. Damit der haushohe Favorit tatsächlich ins Straucheln gerät, muss ganz viel zusammenpassen.

„Wir müssen einen extrem guten Tag erwischen, hundert Prozent abliefern, richtig um die drei Punkte kämpfen“, veranschaulicht Hermann gegenüber Lippe-Kick. Lucas Spanel setzt ebenso aus, wie der verletzte Moritz Simon und auch Hermann selbst. Dazu muss auf Stefan Jantzen weiterhin verzichtet werden. Vor dem Comeback in den Kader steht Marcel Hertel. Wichtig ist ihm vor allem: „Die Leute, die auf dem Platz stehen, müssen 100 Prozent abliefern, als Mannschaft kompakt stehen und kämpfen“, wird es für Hermann wohl auf die mannschaftliche Geschlossenheit in diesem Spiel ankommen.

Nach mittlerweile zweiwöchiger Spielpause ist der Wille auf Wiedergutmachung extrem stark ausgeprägt bei den Spielern des TBV Lemgo III. Am vergangenen Spieltag gelang zwar ein 2:0-Erfolg gegen den TuS Lockhausen, womit zumindest statistisch die 2:4-Niederlage gegen Yunus Lemgo wettgemacht worden ist, doch die TBV-Cracks wollten es lieber sportlich regeln. Mit dem nächsten Sieg, diesmal auf dem Platz, bei der TSG Holzhausen/Sylbach wollen die Jahnplatz-Jungs den Platz an der Sonne verteidigen. TBV III-Spielertrainer Dimitrios Gegas verspricht im Brustton der Überzeugung: „Wir treten da mit breiter Brust auf, wollen dort versuchen und alles geben, drei Punkte entführen und weiterhin den ersten Platz verteidigen.“ Die Umsetzung wird allerdings alles andere als einfach, sieht er den Gastgeber aus der Eichenkampfbahn als „unterrated.“ Die Anzahl an Gegentoren beeindruckt ihn durchaus, sind 13 Stück doch für eine Mannschaft, die so tief im Tabellenkeller steckt, eine vorzeigbare Bilanz. Immerhin kassierten die Hermänner bereits vier Niederlagen. Dies in den Zusammenhang bringend, bezeichnet Gegas als einen „Top-Wert.“ Das Zahlenwerk gibt ihm recht, sind alle vier verlorene Partien nur mit einem Differenzwert von minus eins protokolliert. Selbst gegen Teams wie Asemissen II, Bexterhagen II und bei Lipperreihe II (jeweils 2:3), ebenfalls beim 1:2 im Gastspiel beim TSV Schötmar II, fehlte nicht viel, um zumindest einen Zähler zu verbuchen. „Anscheinend haben sie da aktuell auch etwas das Pech“, was sich im Tagesgeschäft Fußball aber auch wieder ganz schnell in Glück umwandeln kann. Die TSG Holzhausen/Sylbach hat der in Fußball-Lippe äußerst erfahrene Gegas als „starke Mannschaft in Erinnerung.“ Womit er keinen Unfug erzählt, denn im Vorjahr siegte die TSG bei einem stark besetzten TBV Lemgo III mit 3:0 und vor heimischer Kulisse gar mit 4:0. Mit Blick auf die jüngsten fünf Duelle gelang nur ein Sieg für den TBV, bei drei Niederlagen und einem Remis. Das bei einer miserablen Tordifferenz von 8:18. Auch deshalb dürfte der Anreiz bei den Hansestädtern groß sein, endlich ein sportliches Statement zu setzen. „Es ist schwierig, gegen Holzhausen/Sylbach zu treffen und zu gewinnen“, möchte er sich von dem momentanen elften Rang nicht in Sicherheit wiegen lassen. Der Deutsch-Grieche zeigt sich überzeugt davon, dass die TSG bereits in Kürze einige Plätze im Ranking gutmachen wird. Am kommenden Sonntag soll mit dieser Klettertour allerdings noch nicht begonnen werden. Schließlich strebt der Klassenbeste den ersten richtigen Sieg seit dem 11. September an, als die SG Hörstmar/Leese II mit 11:0 eindeutig das Nachsehen hatte. Allerdings fallen so einige Unterschiedsspieler am Sonntag aus. Marcel Zoworka, Jonas Karsten, vermutlich auch Alexander Ehlebracht und Christoph Patzer, Patrick Wattenberg und Afrid Hossain setzen wohl allesamt aus unterschiedlichen Gründen aus. In der Vorwoche standen 18 Akteure zur Verfügung, aktuell ist es exakt eine Elf, auf die er setzen kann. Gut möglich, dass noch einige Nachzügler dazustoßen werden. „Von der Qualität her sind wir trotzdem sehr gut aufgestellt, sodass ich die Chance sehe, dass wir dort erfolgreich agieren können“, lässt sich die Frohnatur Gegas von dem personellen Aderlass nicht die Laune verderben.

Lukas Wessel ist ab 15.00 Uhr der Referee auf dem Rasenplatz in Holzhausen.

Alle Ergebnisse von TSG Holzhausen/Sylbach – TBV Lemgo III seit 1990/91