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Kreisliga B Detmold

SG Hiddesen-Heidenoldendorf II – Wie eine große Familie

Sehr gute Arbeit wird bei der Zweitvertretung der Spielgemeinschaft aus Hiddesen-Heidenoldendorf geleistet. Lippe-Kick serviert euch hier den Inside-Report.

 

„Ich fühle mich nicht allein“

 

Kreisliga B Detmold (hk). Ein sehr guter Job wird bei der SG Hiddesen-Heidenoldendorf II gemacht. In elf Saisonpartien gingen gerade einmal zwei verloren. Dafür konnte das Team von Cheftrainer Halis Kacan und seinem Assistenten Martin Köller aber bereits in fünf Partien dreifach und in vier Begegnungen einfach punkten. Im Quer-Vergleich zum Vorjahr ist folglich eine Verbesserung zu verzeichnen. Kacan zeigt sich mehr als einverstanden mit der bisherigen Performance: „Wir haben uns auf jeden Fall weiterentwickelt, haben neue gute Spieler dazubekommen, sind in jedem Spiel heiß, wollen immer siegen“, was sich auch in einem respektablen sechsten Tabellenplatz niederschlägt.

 

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Von Henning Klefisch

 

 

Halis Kacan

Es ist ein offenes Geheimnis, dass es in jeder Spielzeit außergewöhnliche Partien gibt, an die man sich sehr gut zurückerinnern kann. Als ein sogenanntes „Knackpunkt-Spiel“ bezeichnet Kacan die erste Auswärtspartie Mitte August, als man sich beim Aufsteiger SG Brakelsiek/Wöbbel II die Ausbeute beim 2:2 teilte. Er hat als ursächlich für das Verpassen des Sieges erkannt, dass einige Automatismen in diesem Spiel in Wöbbel nicht wunschgemäß funktioniert haben, hat es schließlich vor der Saison im Kader zahlreiche personelle Veränderungen gegeben. Mit der absolvierten Vorbereitung zeigt sich Kacan ebenso nicht vollumfänglich zufrieden, was unmittelbare Auswirkungen auf den Saisonstart genommen hat. Immerhin kassierten sie ihre zwei Saisonniederlagen in den ersten fünf Partien. Neben einem 0:2 bei der SG Istrup-Brüntrup unterlag Hid/Hei II auch beim Top-Aufstiegsfavoriten TuS Kachtenhausen. Dieses Spiel ging aber nur denkbar knapp mit 1:2 verloren. Kacan ärgert sich: „Da haben wir zwei hundertprozentige Torchancen liegen lassen, hätten mindestens einen Punkt mitnehmen können.“ Unvergessen bleibt die Partie gegen zwei A-Liga-Absteiger. Zunächst ärgert er sich arg über den zu sorglosen Umgang mit den eigenen Abschlussaktionen beim Torlos-Spiel gegen den SC Türkgücü Detmold. Es folgt die vierte Begegnung, die er noch sehr gut in seinem Gedächtnis abgespeichert hat. Diese liegt erst wenige Tage zurück. Am vergangenen Sonntag remisierten sie mit dem BSV Müssen, trennten sie sich letztlich mit einem 1:1-Unentschieden. Auch hier wäre nach seinem Ermessen ein dreifacher Punktgewinn definitiv möglich gewesen.

 

Neue taktische Marschroute

 

Simon Knöllner

Es gibt nicht nur Spiele, sondern auch Spieler, die ihn besonders beeindruckt haben. Wie etwa ein Simon Knöllner. Nach einer längeren Verletzungsabstinenz liefert er konstant starke Leistungen ab, ist zudem polyvalent einsetzbar. Deshalb attestiert ihm Kacan auch, „ein sehr wichtiger Akteur für uns“ zu sein. Knöllner ist ein echter Unterschiedsspieler. Vielleicht kommt ihm auch der neue Spielstil entgegen. Im Vorjahr war die SG-Reserve vor allem auf schnelle Umschaltaktionen fokussiert, lag die oberste Prämisse zunächst auf der eigenen Verteidigung. Kacan benennt die Veränderungen bei Lippe-Kick: „Wir wollen pressen, den Gegner unter Druck setzen, hoch stehen, so schnell wie es geht, in Führung gehen. Das Kurzpassspiel soll ebenso beherrscht werden, wie das Spiel durch die Mitte.“ Vorteilhaft für die Realisierung sind gewiss die dynamischen Außenbahnspieler, die zahlreiche Gefahrenmomente kreieren können. Hervorzuheben ist hier explizit Endrit Zeqiraj, der bereits sechs Saisontore erzielt hat, mit seiner Geschwindigkeit und Technik beeindruckt.

 

Führungs-Duo mit besten Aufstiegsaktien

 

Nach menschlichem Ermessen wird die SG Hiddesen-Heidenoldendorf II in dieser Saison mit dem A-Liga-Aufstieg nichts zu tun haben. Halis Kacan hat da so einige andere Teams im Visier. Wie etwa den aktuellen Klassenstreber TuS Kachtenhausen. „Sie haben echt eine starke Mannschaft. Dazu erst vier Gegentore kassiert, davon eines von uns. Sie sind kaum aufzuhalten, spielen bislang eine sehr gute Saison.“ Oder auch die zweitplatzierte SG Istrup-Brüntrup. „Sie sind eine starke Mannschaft“, leh er sich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn er dieses Führungs-Duo als die heißesten Aufstiegsaktien bezeichnet. Grundsätzlich, so lautet seine Erkenntnis, könne in dieser Liga jedes Team gegen ein anderes gewinnen. Abhängig ist dies natürlich von den körperlichen und mentalen Voraussetzungen und von einer gezielten Spielvorbereitung.

 

„Ich fühle mich nicht allein“

 

 

Was zeichnet denn im Konkreten die SG Hiddesen-Heidenoldendorf II aus? „Wir haben 28 Spieler im Kader der Kreisliga B. Weitere Spieler wollten mitmachen, doch ich habe gesehen, es hat leider nicht gereicht“, herrscht derzeit ein Aufnahmestopp bei der SG-Reserve. Auffällig: Die Spieler reisen von weit her an, kommen aus Lemgo, sogar aus Bielefeld. Die Gemeinschaft ist ein großer Trumpf: „Ich fühle mich als Trainer nicht allein, werde von den Jungs sehr gut unterstützt“, erklärt Kacan bei Lippe-Kick. Beispielhaft dafür ist Serkan Demir zu benennen, der für eine echte Wohlfühlatmosphäre sorgt. So kümmert er sich etwa um das Catering für die Mannschaft. Er kauft ein, räumt auf, hilft mit. Ebenfalls Maged Omeirat, Serhat Igrek, Isa Sag und Xemgin  Yüsun, die dem Mannschaftsrat angehören, nehmen Kacan viel Arbeit ab. Sein Co-Trainer Martin Köller trainiert das Team, wenn Halis Kacan beruflich eingespannt ist. „Dafür bin ich sehr dankbar. Ich fühle mich nicht allein“, betont dieser im Gespräch mit Lippe-Kick. Als eine Art Manager bei der SG Hiddesen Heidenoldendorf fungiert Ahmet Erbek, im Team besser unter dem Namen „Sky“ bekannt. Manch einem Spieler hat er durch seine exzellenten Kontakte erfolgreich in die Mannschaft gelotst. Er kennt wie ein Seismograf die Stimmung, weil er auch bei den Übungseinheiten mit dabei ist. Als ein echtes Zeichen für die Professionalisierung filmt „Sky“ die Spiele der SG-Reserve, damit die Analyse noch besser und umfangreicher durchgeführt werden kann.

 

„So etwas ist in der Kreisliga nicht normal“

 

Als eine Art Identifikationsverstärker dient gewiss auch die Anschaffung von neuen Trikots mit den beflockten Namen der Spieler. Das sympathische Team erfährt auch von lokalen Firmen eine echte Unterstützung. Wie etwa vom „Detmolder Späti“, der das gesamte Team mit schicken Aufwärmshirts ausgestattet hat. „Wir sind wie eine Familie, machen auch privat viel miteinander“, schlägt sich das harmonische und freundschaftliche Klima auch auf die Trainingsbeteiligung nieder. Diese ist ausgesprochen hoch. Durchschnittlich frequentieren 16 Kicker die Übungseinheiten. Diese Motivation kommt gut an. Der Tabellensechste aus dem Detmolder Kreisoberhaus mobilisiert durchaus die Massen, kommen zu den Pflichtspielen bis zu 40 Anhänger, um die Spieler live vor Ort zu unterstützen. „So etwas ist in der Kreisliga nicht normal“, freut sich Halis Kacan sehr darüber, Coach von diesem ganz besonderen Verein sein zu dürfen. Verdeutlicht werden sollte aber auch, dass die Kacan-Kicker keinen eigenen Staat im Staate bilden. Fest integriert im Gesamtverein erfahren sie eine ständige Unterstützung der SG-Granden Lütfi Soylu und Christoph Stelzle. „Auf sie ist immer Verlass. Sie sind immer für uns da“, lobt Halis Kacan abschließend bei Lippe-Kick.

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