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Lippe, deine Fußballtrainer

OWL, deine Fußball-Trainer – Folge 5: Marco Cirrincione

Die Trainer der Landes-, Bezirks- und Kreisligen aus Detmold, Lemgo und Neuenbeken. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Marco Cirrincione vom SCV Neuenbeken in den Fokus.

 

„Immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel.“


OWL, deine Fußball-Trainer (ts).  Dazu sieht Marco Cirrincione ein maximal flexibles und variables Spielsystem als unabdingbare Basis für eine erfolgversprechende Spielgestaltung. Dass die Mannschaft sich in diesem Rahmen wohlfühlen muss, ist eine elementare Grundvoraussetzung. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat sich mit ihm unterhalten. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

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Geburtsjahr: 1978

Verein: SCV Neuenbeken

Trainer im Verein seit: 2018

Trainer seit: 1995

Trainerlaufbahn: Gestartet bei den Mini-Kickern von RW Bentfeld, über die U17-Bundesliga beim SC Paderborn zum Senioren-Landesligisten SCV Neuenbeken.

 

Spielerlaufbahn: 2009 aufgehört. In den letzten Jahren unter anderem in der Bezirksliga beim SuS Westenholz und Landesliga beim SV Marienloh.

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

Marco Cirrincione (augenzwinkernd): „Indem die verantwortlichen Herrschaften mich gefragt haben.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?

Cirrincione: „Organisation, Methodik, Anspruch, Intensität und Variabilität.“

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

Cirrincione: „Ehrlichkeit und Transparenz.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du beziehungsweise welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

Cirrincione: „Diejenige, in der sich die Mannschaft am wohlsten fühlt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, das Spiel zu gewinnen. Sie besteht aus maximaler Flexibilität und Variabilität. Das gilt für alle möglichen Spielsituationen mit und gegen den Ball.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

Cirrincione: „Über Jahre eine Mannschaft aufzubauen, die, sportlich wie menschlich, große Erfolge feiert. Beispiele: Ich habe sechs Jahre bei RW-Bentfeld (Mini-Kicker bis E-Jugend) mit demselben Jahrgang gearbeitet und am Ende schafften es 60 Prozent der Spieler in die Kreis-Auswahl. Ich war vier Jahre lang Cheftrainer beim SC Paderborn mit dem 98er-Jahrgang und am Ende gelang der Klassenerhalt in der U17-Bundesliga. Auch mit dem Seniorenteam vom SCV Neuenbeken gibt es schon fünf Jahre Amtszeit (Aufstieg in die Landesliga, dann Platz drei und jetzt das dritte Mal in Folge im Kreispokalhalbfinale).“

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

Cirrincione: „Wahrscheinlich das verlorene Landesliga-Relegations-Finale 2019, vor über 1000 Zuschauern.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer oder Mensch orientierst?

Cirrincione: „Meine Eltern, aber auch viele andere Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, die eine vernünftige und intellektuelle Haltung zu mir persönlich wichtigen Themen haben und auch dafür einstehen. Als Trainer fand ich in frühen Jahren Thomas Tuchel sehr gut. Seine Weltkarriere hat mich in meinem Empfinden nicht unbestätigt zurückgelassen.“

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

Cirrincione: „U17-Bundesligaspiel in Duisburg: Mit einem Sieg hätten wir einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt tätigen können. Der Gegner wurde komplett durchanalysiert. Der an sich perfekte Matchplan lag bereit. Nach wenigen Minuten führen wir 1:0 und zur Halbzeit steht es trotzdem 1:2, was auch klar belegt, dass der Fußball an sich unberechenbar und immer auch mal schwierig kalkulierbar bleibt. Zur Halbzeit haben wir abermals umgestellt, aber auch versucht, alle Basics des Sports und eine brachiale Mentalität in die zweite Halbzeit zu transportieren. Am Ende gewinnen wir 3:2. Eine Woche später steht der vorzeitige Klassenerhalt fest.“

 

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

Cirrincione: „Immer auf der Suche nach dem perfekten Spiel.“

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

Cirrincione: „Die grundsätzliche Entwicklung in unserer Gesellschaft macht sich auch auf dem Fußballplatz bemerkbar. Der Sport in einer Gemeinschaft und die damit einhergehenden Verpflichtungen haben nicht mehr den Stellenwert wie früher. Gewisse Werte, aber auch Resilienz und Selbstreflektion der Spieler, gehen leider verloren.“

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach eine gute Arbeit leisten zu können?

Cirrincione: „Hohe Motivation und Fleiß. Ehrlichkeit und Kommunikation. Fachkompetenz kann auch jederzeit weiterhelfen (hier grinst Cirrincione).“

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

Cirrincione: „Wer steht, verliert.“

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

Cirrincione (schmunzelnd): „Der sachliche, lautstarke Typ.“

 

 

 

Lippe-Kick: Thema: Stressbewältigung. Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

Cirrincione: „Wenn man seine Passion mit großer Leidenschaft ausübt, ist es schwierig, direkt danach abzuschalten. Aber Zeit mit der Familie, aber auch eine (siegreiche) FIFA-Partie auf der Konsole, kann Abhilfe leisten.“

 

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