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Hallenfussball

Neujahrs-Cup 2023 – Der TuS triumphiert beim TSV-Turnier

Der Pokal bleibt in Horn. Genauer gesagt bleibt er beim TuS Horn-Bad Meinberg, der völlig verdientermaßen das hochkarätig besetzte Turnier für sich entscheiden kann.

 

Kurstädter Triumphzug

 

Hallenfußball (hk). In der heimischen Sporthalle am Waldstadion sichert sich der TuS Horn-Bad Meinberg den prestigeträchtigen Titel bei der 21. Auflage des Neujahrs-Cups vom TSV Horn. Vor großer und frenetischer Kulisse bezwingt das Team von Chef-Trainer Toni Knöfel mit einem 3:2 im Endspiel die SG Belle-Cappel. Dritter wird der Titelverteidiger Post TSV Detmold, der den Lokal-Matador Türkischer SV Horn mit einem 4:1 nach Elfmeterschießen in die Knie zwingt. Im Halbfinale besiegt in einem aufregenden Spiel der A-Liga-Aufsteiger aus Belle-Cappel den Landesliga-Vertreter Post TSV Detmold mit 4:3, während das Horn-Stadt-Derby eine klare Angelegenheit für die Kurstädter ist, die den TSV Horn mit 3:0 schlagen. Mit neun Treffern sichert sich HBM-Kicker Chris Capelle den Torschützen-Titel.

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Von Henning Klefisch

 

Gruppe A

Was für eine Erfolgsgeschichte schreibt bitteschön die SG Belle-Cappel, die im Husaren-Stil die Gruppenphase mit vier Siegen aus ebenso vielen Partien gewinnen kann. Die Männer von Chef-Trainer Timo Welsandt haben mit 19:4 zudem auch das beste Torverhältnis vorzuweisen. Zweiter wird der Gastgeber TSV Horn, die neun Zähler und 16:4-Tore einsammeln. Das Nachsehen haben der FC Augustdorf (6 Zähler, 10:7-Tore), der SC Türkgücü Detmold (3 Zähler, 9:16-Tore) und der TuS Eichholz-Remmighausen (0 Zähler, 4:27-Tore).

 

In guter Stimmungslage stellt Coach Timo Welsandt mit Blick auf die Veranstaltung fest: „Ein rundum gut organisiertes Turnier. Der TSV hat einfach alles richtiggemacht.“ Um zugleich erfreut Dankbarkeit zu demonstrieren: „Schön, dass wir an diesem Event teilnehmen durften.“ Ebenfalls im sportlichen Sektor verläuft es für die SG Belle-Cappel „natürlich auch erfolgreich.“

Timo Welsandt

Dass das Welsandt-Team einzig im Endspiel vom TuS Horn-Bad Meinberg gestoppt werden kann, stimmt den Trainer „sehr zufrieden.“ Er begründet dies mit der extremen Konkurrenzsituation: „Damit war bei diesem erlesenen Teilnehmerfeld nicht zu rechnen.“ Die Stimmung auf der vollbesetzten Tribüne bezeichnet er als „absolut überragend.“ Dies liegt ebenfalls an der frenetischen Unterstützung der Be-Ca-Anhängerschaft, die ihr Team leidenschaftlich nach vorne gepeitscht haben: „Es haben uns wieder sehr viele Schlachtenbummler begleitet und haben unsere Spiele zu Heimspielen gemacht“, freut sich Welsandt, dass der Belle-Cappel-Fußball die eigenen Massen mobilisiert.

 

Die Trauben hängen an diesem Sonntag deutlich zu hoch für die Augustdorfer. Es gibt ein smartes Trostpflaster. In vier Hallenpartien sieben Gegentore kassiert zu haben, diese „Defensiv-Leistung war ganz okay“, wie es FCA-Chef-Trainer Sascha Weber bezeichnet. Äußerst knapp verlieren die Sandhasen nämlich gegen die A-Liga-Spitzenteams SG Belle-Cappel und TSV Horn – jeweils mit 0:1.

Sascha Weber

Der Sturm gleicht allerdings eher einem lauen Lüftchen, weshalb Weber selbstkritisch bei Lippe-Kick einräumt: „Aber, wenn man selber in 30 Minuten nicht trifft, ist das natürlich zu wenig.“ Sein konkreter Kritikpunkt lautet: „Ohne Ball haben wir uns in der Offensive nicht gut bewegt. So mussten wir zu viele Dribblings nehmen, die zu oft nicht zum Abschluss führten.“ Er möchte jetzt aber keineswegs seine Mannschaft mit zu viel Kritik überschütten, denn rund 50 Prozent der FCA-Akteure kickten am Vorabend noch bis 22.00 Uhr bei einem Budenzauber in Hövelhof mit, weshalb so einige Kraftreserven angezapft worden sind. Außerordentlich wichtig ist ihm allerdings zu betonen: „Der Spaß-Faktor war trotzdem dabei und wir sind ohne Verletzungen durch die Turniere gekommen.“ An dieser Stelle möchte er dem Türkischen SV Horn „für die gute Organisation“ einen großen Dank aussprechen.

 

Für den Sportclub Türkgücü Detmold-Obmann Imdat Aksu steht derweil fest: „Eine spannende Pokalrunde in der Halle mit einer Überraschung als Sieger.“ Nach drei Zählern aus vier Partien ist nach seinem Dafürhalten der Vorrunden-Knock-Out „verdient.“ Allerdings hat die schmale Personalsituation auch nicht mehr zugelassen: „Wir waren aber auch mit nur sieben Mann am dünnsten besetzt“, begründet er gegenüber Lippe-Kick. Der furiose 5:1-Kantersieg über den A-Ligisten TuS Eichholz-Remmighausen gleicht immerhin einem echten Höhepunkt für den B-Ligisten. Aksu prophezeit: „Unser Trainer Erhan Eksioglu hätte mit Sicherheit, wie wir alle gerne, die Vorrunde überstanden.“

 

Die statistische Bilanz hätte viel schlechter nicht aussehen können aus dem Betrachtungswinkel des TuS Eichholz-Remmighausen. Völlig berechtigterweise bekleiden die Grün-Weißen den letzten Tabellenplatz in dieser interessant zusammengesetzten Gruppe.

Tim Hosch

Für den TuS-Trainer Tim Hosch bleibt aber vor allem das Positive haften: „Insgesamt war es sehr schön, mal wieder in der Halle einen Tag zu verbringen und spannende Spiele zu sehen. Wir selbst haben genau das geliefert, was im Vorfeld auch von mir kommuniziert wurde: Spaß haben.“

Seine Jungs haben sich schwungvoll die Beine vertreten, zudem einfach eine gute Zeit miteinander verbracht. Nur vier Treffer selbst erzielt zu haben, dafür aber 27 zu kassieren. Das trifft nicht allzu viele Geschmacksnerven vom eloquenten Coach, der offenherzig bei Lippe-Kick zugibt: „Natürlich sieht das unterm Strich nicht so rosig aus – aber wir sind zufrieden.“ Ein dezenter Kritikpunkt an der Zusammensetzung vom Teilnehmerfeld: „Ich fand die Gruppen vielleicht etwas unausgeglichen. Es gab viele Kantersiege und wenig Spannung in der Vorrunde.“

 

 

Gruppe B

Das Maß aller Dinge in dieser Gruppe ist der spätere Titelträger TuS Horn-Bad Meinberg, der nach drei Siegen und einem Unentschieden, dies bei einer Zahlenbilanz von 22:6, den Spitzenplatz übernimmt. Der Landesligist Post TSV Detmold folgt nach jeweils zwei Siegen und Remis und einer Tordifferenz von 23:4 in das Halbfinale. Knapp gescheitert ist der starke B-Ligist TuS Kachtenhausen mit sieben Zählern, bei 16:8-Toren. Relativ chancenlos agieren die klassentieferen Teams Türksport Bad Lippspringe und TSV Horn II. Während die Kurstädter immerhin drei Zähler eingesammelt haben, elfmal erfolgreich sind, 25 Gegentore schlucken, leuchtet beim Detmolder C2-Ligisten die rote Laterne. Dreimal dürfen sie über einen eigenen Torerfolg jubeln, müssen 32 Gegentore hinnehmen. Ein Punkt ist dem zweiten Gastgeber allerdings nicht vergönnt.

 

Eine exzellente Beobachterrolle hat Toni Tiburzy eingenommen, der im Beisein von seinen Kindern und der besseren Hälfte dem sportlichen Treiben gefrönt hat. Von der Tribünenposition ausgehend hat er aufmerksam registriert, „dass wir schon ein stückweit verdient gewonnen haben.“

Toni Tiburzy

Dass der Faktor Matchglück keineswegs zu unterschätzen ist, das weiß er natürlich nur allzu gut, doch vor allem die zwei Keeper, die sich Spiel für Spiel abgewechselt haben, glänzen „mit starken Paraden“, wie es Tiburzy ausdrücklich hervorhebt. Zwei Drittel seiner in Summe neun erzielten Tore markiert der später zum Torschützenkönig gerühmte Capelle im Auftaktmatch, dem 8:0-Schützenfest gegen den TSV Horn II. Deutlich erschwert ist die Aufgabe gegen den klassenhöchsten Vertreter. „Das zweite Spiel gegen Post TSV Detmold war sicherlich eines der interessanten Spiele vom Tag. Ein komplett offener Schlagabtausch“, der mit einem 2:2-Remis endet. Es folgen die souveränen Siege, ein 8:2 gegen Türksport Bad Lippspringe und ein 4:2 gegen den TuS Kachtenhausen, was letztlich zum Gruppensieg gereicht hat.

 

 

Vom großen Ganzen zeigt sich Post TSV Detmold-Chef-Trainer Andre Patscha extrem angetan, als er Lippe-Kick in den Notizblock diktiert: „Das war eine sehr gute Veranstaltung! Für alles war gesorgt und lief wirklich top.“ Von einem ausgeglichenen Wettbewerb kann leider nicht gesprochen werden, gibt es doch so manch einen Kantersieg.

Andre Patscha

Überraschend ist dies nicht, erstreckt sich doch das Teilnehmerfeld von der Landesliga bis zur C-Klasse. Patscha bedauert diese immense Varianz, nimmt genau dies doch auch etwas den Wert vom Budenzauber: „Das war ein wenig schade, weil man sich in der Halle immer sehr enge Spiele wünscht und dadurch mehr unterhalten wird!“ Es überwiegt indessen eindeutig der positive Aspekt, unterstreicht Patscha gegenüber Lippe-Kick doch mit Verve in seiner Stimme: „Trotzdem war es für mich schön, endlich wieder in der Halle zu spielen! Das hat man auch in der Halle gemerkt, da sie wirklich komplett voll war“, ist dieses Spektakel auch vom Publikum sehr gut angenommen worden. Dem Veranstalter gibt er nur Lob mit auf den Weg: „Weiter so, TSV Horn, eine sehr gelungene Veranstaltung.“

 

Für den TuS Kachtenhausen-Regisseur Jürgen Bolinger ist zunächst einmal die hervorragende Organisation in Augenschein zu nehmen. „Zuerst möchten wir uns einmal beim TSV Horn bedanken für die Einladung und das schön organisierte Turnier, das ziemlich reibungslos verlief.“ Der Startschuss in diesen Tag mit zwei Siegen liest sich exzellent für die Haferbach-Jungs. Zunächst hat der TSV Horn II beim 0:9 klar das Nachsehen, dann Türksport Bad Lippspringe deutlich knapper beim 3:4.

Jürgen Bolinger

Die 1:1-Punkteteilung gegen den hochfavorisierten Post TSV Detmold ist ebenfalls eine Demonstration der eigenen Stärke. Ausschlaggebend, warum trotzdem nach der Gruppenphase die Heimreise erfolgt, ist die 2:4-Niederlage gegen den TuS Horn-Bad Meinberg im finalen Gruppenspiel. Bolinger findet: „Sehr bitter.“ Um zugleich aber auch die positiven Aspekte von diesem Tag in der Kurstadt hervorzuheben: „Nichtsdestotrotz hat das Turnier Spaß gemacht, das war auch das Ziel des Tages.“ Mit dem vollständigen Kader darf Chef-Trainer Alexander Rau jetzt in die baldige Vorbereitung starten, betont Bolinger doch gegenüber Lippe-Kick: „Bei uns sind alle unverletzt aus dem Turnier gegangen, was auch sehr wichtig ist!“ Der TuS Kachtenhausen hat eine exzellente Visitenkarte abgegeben, weshalb Bolinger mit Fug und Recht behaupten darf: „Am Ende des Tages können wir sagen, dass wir nur gegen den Turniersieger verloren haben und damit können wir gut leben.“

 

Türksport Bad Lippspringe-Chef-Trainer Cengiz Kücüker hebt zunächst einmal die gesamte Gemengelage positiv hervor: „Im Großen und Ganzen war es ein gelungener Turniertag für den Veranstalter.“ In ihrem abschließenden Gruppenspiel gegen den Türkischen SV Horn II fahren die Kurstädter in einer torreichen Angelegenheit einen 5:3-Erfolg ein. Daran erinnert sich Kücüker ebenso gerne zurück, wie auch an „einige gute Spielzüge.“ Um zugleich ebenfalls etwas resignierend festzustellen: „Aber für mehr hat es leider nicht gereicht, da die Konkurrenz technisch und taktisch um Längen einen besseren Fußball gespielt hat“, prägt ein ganz großer Realismus seine Gedankenwelt.

 

„Das Turnier an sich und die Organisation waren sehr gut. Die Aktiven und Zuschauer haben das Hallenturnier wirklich vermisst“, veranschaulicht TSV Horn II-Coach Abdullah Ögel im Gespräch mit Lippe-Kick. Was die sportlichen Aspekte betrifft, so lobt er insbesondere die „starken Postler.“ Den Spieler mit der Rückennummer 20 von der SG Belle-Cappel bezeichnet er als einen „super Zukunftsspieler für den Kreis Lippe.“ Und: „Auch ein Daniel Brinkmann hat gezeigt, dass er wirklich einmal 1. und 2. Fußball-Bundesliga gespielt hat. Das hat man gesehen, was die Technik, den Überblick angeht.“ Selbst haben die punktlosen Egge-Jungs einige wichtige Lehren ziehen können. Der gesammelte Erfahrungsschatz dominiert zweifelsfrei. „Wann kannst du mal als C-Liga-Mannschaft irgendwann einmal gegen Post TSV Detmold antreten oder auch gegen Kreisliga A-Mannschaften?“, stellt er die rhetorische Frage und möchte dementsprechend dem letzten Tabellenplatz nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Explizit, der Fair-Play-Charakter trifft all seine Geschmacksnerven. „Mich hat sehr glücklich gemacht, dass es sehr wenige Streitereien gab, viele faire Zweikämpfe geführt wurden.“ Ebenfalls der gesellige Faktor bleibt nicht auf der Strecke. „Wir haben viel Spaß gehabt, uns unterhalten, haben Gespräche wegen Freundschaftspartien geführt. Es war ein sehr schöner Sonntag“, sagt Ögel abschließend.

 

 

Halbfinals

Eine klare Angelegenheit ist dieses Lokal-Derby zwischen den beiden A-Ligisten. Am Ende steht es 3:0 für den TuS Horn-Bad Meinberg gegen den TSV Horn. Knöfel reibt sich stolz die Hände: „Gegen den TSV I im Halbfinale waren wir sehr abgezockt und konnten sogar in Unterzahl ohne Gegentreffer bleiben.“ Ein aufmerksamer Beobachter, TuS Eichholz-Remmighausen-Coach Tim Hosch, hat bemerkt: „Die Halbfinal-Spiele waren dann auch die Spiele mit den besten Teams des Turniers.“ Bad Lippspringe-Chef-Trainer Kücüker macht deutlich, dass der Fußball-Gott an diesem Tag absolut gerecht ist, konstatiert er doch treffend im Gespräch mit Lippe-Kick: „Die spielstärksten Mannschaften haben sich auch für die Finalrunde qualifiziert und meiner Meinung nach hat die beste Mannschaft im Turnier leider das Finale verloren“, hält er große Stücke auf die SG Belle-Cappel. Diese haben im Halbfinale den Post TSV Detmold mit 4:3 bezwungen.

 

 

Finale

Schlussendlich gibt es mit dem Aufeinandertreffen gegen den A-Liga-Spitzenreiter SG Belle-Cappel ein weiteres Nachbarschaftsduell für das Tiburzy-Team. Im Finale. Mit 3:2 behalten sie dort die Oberhand. Der Coach freut sich über die unglaubliche Kaltschnäuzigkeit beim Torabschluss: „Im Finale waren wir so abgezockt und haben mit vier Chancen drei Tore gemacht.“ Die defensive Sorgfaltspflicht lässt aber zuweilen etwas zu wünschen übrig: „Danach haben wir das Verteidigen etwas eingestellt, aber waren grundsätzlich dem vierten Tor näher als Belle-Cappel dem Ausgleich.“ Resultierend konstatiert ein hochzufriedener Toni Tiburzy im Gespräch mit Lippe-Kick: „Wir sind der gerechte Sieger in einem tollen Turnier und freuen uns schon auf das nächste Jahr.“
Hosch sieht das ähnlich: „Das Finale war spannend und findet mit dem TuS Horn-Bad Meinberg einen verdienten Sieger. Vielen Dank für die Organisation und auf einen guten Start in 2023 an alle Teams.“ Imdat Aksu zieht seinen imaginären Hut: „Wir gratulieren dem Sieger TuS Horn-Bad Meinberg.“ Kücüker schließt sich dem an: „Gratulation an den TuS für den Turniersieg und an den TSV für ein gelungenes Turnier.“

 

 

 

Bild-Quelle: TSV Horn

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