In unserer heutigen Ausgabe der Rubrik „Lippische Urgesteine“ nehmen wir die Fußball-Legende Claus Husemann etwas genauer unter die Lupe. Er erzählt uns so manche spannende Geschichte aus seiner Zeit in den Vereinen.
Die Spieltage sind wie Familientreffen
Lippische Urgesteine (bs). Claus Husemann ist erst seit August 2021 Mitglied beim SC St. Pauli. Zunächst als Spieler in der zweiten Mannschaft und seit Sommer 2022 als Betreuer in der ersten Mannschaft. Davor war er einige Jahre beim SV Werl-Aspe tätig.
Von Björn Schran
Claus Husemann
Einer der Höhepunkte in seiner fußballerischen Vergangenheit war, als er als Kind im Dorf den Aufstieg in die Landesliga vom SV Werl-Aspe miterleben durfte. Das war Ende der 90er Jahre, konkret im Sommer 1998. Stolze vier Spielzeiten in Serie hielt sich der Traditionsverein vom Heerser Bruch in diesen elitären Gefilden (siehe: https://www.lippe-kick.de/2023/01/15/bilanz-sv-werl-aspe/). „Das ganze Dorf stand Kopf“, erzählt er auch mit einigen Jahren Abstand noch fasziniert im Gespräch mit Lippe-Kick. Ein weiteres Highlight gab es zu erleben, als ein Legenden-Kick in Aspe stattfand, mit Thomas Helmer, (ehemaliger Salzufler). Menschenmassen waren vor Ort, „Im neuen Land“, unterwegs. Titel gesammelt hat Claus Husemann nicht wirklich, ihm war die Gemeinschaft einfach immens wichtig. „Die Zeit mit den Jungs verbringen und einfach das füreinander da sein“, so lautet sein beabsichtigter Wunsch.
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„Wir gewinnen und verlieren zusammen“
„Die Gemeinschaft, egal, ob auf dem Platz oder daneben“, das zeichnet das Vereins-Leben vom Sportclub St. Pauli aus, findet Husemann. Da wird sich dann gegenseitig am Samstag bei der Haus-Renovierung geholfen und gute 24 Stunden später steht man zusammen auf dem Platz und es wird gekickt. Das ist es eben, was Pauli ausmacht, jeder einzelne Akteur bringt sich mit seinen Fähigkeiten im und neben dem Verein ein. SC St. Pauli ist nicht nur sonntags 90 Minuten gemeinsam Fußball spielen, sondern auch davor und danach ist man für seine Mannschaftskollegen da. „Wir gewinnen und verlieren zusammen“, formuliert Husemann eine klare Botschaft. Im Spiel fallen schon so manche Sprüche, aber immer auf eine respektvolle Art und Weise. Nach dem Spiel wird sich die Hand gegeben und dann ist es wieder gut.
„Jeder ist willkommen“
„Was ich auch so wunderbar finde, ist, dass beim SC St. Pauli sonntags oft die Spieltage wie Familientreffen sind“. Es ist ein großes Happening, ein angenehmes Miteinander. Die Frauen fachsimpeln über Gott und die Welt, die Kinder sammeln ihre ersten Erfahrungswerte mit dem Fußball. Da wird während des Spiels auch gegenseitig mit auf die Kids aufgepasst, ein Kaffee getrunken und sich ausgetauscht, nicht nur über Fußball. „Jeder ist willkommen, keiner muss zu Hause bleiben. Es ist immer ein herzlicher, respektvoller Umgang, ob auf oder neben dem Platz“, so sein toller Abschlusssatz im Gespräch mit Lippe-Kick.
