Kreisliga A Detmold- Vorbericht Nachholspiele vom 11.04.23

Zwei Derbys, dazu ein Aufstiegsaspirant und ein Kellerkind im direkten Duell, dieser Nachhol-Spieltag hat es einfach mal so richtig in sich. Lippe-Kick blickt auf die folgende Runde.

Derby-Feeling und Höhenluft-Interesse

Kreisliga A Detmold (hk). Das Osterfest ist vorübergezogen. Und damit auch die spielfreie Zeit für die Kicker aus dem Detmolder Fußball-Kreis. Am heutigen Dienstag-Abend heißt es für gleich sechs Teams wieder, sich sportlich zu betätigen, geht es doch in Nachholspielen zur Sache. Echtes Derby-Fieber erleben die Zuschauer im Oesterholzer Paradies, wenn die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt den Nachbarverein FC Fortuna Schlangen in Empfang nehmen. Ähnlich viel Lokalkolorit könnte es auch geben, wenn der RSV Hörste Besuch vom SuS Pivitsheide bekommt. Den zweiten Tabellenplatz zurückerobern, das möchte unbedingt der FC Augustdorf, der beim Kellerkind SG Brakelsiek/Wöbbel Station macht.

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Von Henning Klefisch

SF Oesterholz-Kohlstädt vs. FC Fortuna Schlangen

Dieses Heimdebüt hat es einfach mal so richtig in sich. Schließlich wird der ewige Erzrivale, der Orts-Nachbar FC Fortuna Schlangen, den abstiegsbedrohten Sportfreunden aus Oesterholz-Kohlstädt einen Besuch abstatten. Ursprünglich, so lautete zumindest der Plan, sollte dieses Derby zum Jahresstart stattfinden, doch das schlechte Wetter machte dem ganzen Treiben bekanntlich den berühmten Strich durch die Rechnung.

Björn Brinkmann

Björn Brinkmann, der 1. Vorsitzende der Sportfreunde, betont jetzt gegenüber Lippe-Kick: „Das hat sich nun geändert. Die Plätze wurden durch die Gemeinde gewalzt und ich meine, dass man da ein vernünftiges Spiel austragen kann.“ Obwohl die Schlänger als Kunstrasentruppe ein anderes Geläuf gewohnt sind, haben sie in den Vorjahren auf Rasenplätzen meistens auch eine ziemlich gute Figur abgegeben. Zuletzt verlor die Fortuna in Bad Meinberg deutlich mit 0:3, dies allerdings ohne gleich acht Stammkräfte, „die wahrscheinlich heute wieder dabei sind, ein Derby will man normal nicht verpassen“, verdeutlicht Brinkmann, der in der Kurstadt als Beobachter leibhaftig vor Ort gewesen ist. Den heutigen Spielausgang bezeichnet er als „komplett offen. Wir haben genau die gleichen Chancen wie Schlangen“, berichtet Björn Brinkmann, um sogleich die Fortuna in die Favoritenrolle zu rücken. Über welche Fähigkeiten verfügt der Nachbar denn? „Es ist eine eingespielte Truppe, angeführt seit Jahren von dem Leader Yannik Vucadinovic. Die Heise-Brüder bringen den Schwung rein und Bryan Ratnasingam trifft fast in jedem Spiel.“ Deshalb sieht Brinkmann in den Männern vom Rennekamp eine Mannschaft, die in Bestbesetzung um die oberen Tabellenplätze mitspielen müssten.

Mika Hanning

Diese anspruchsvolle Aufgabe möchte das Kellerkind trotzdem möglichst erfolgreich meistern. Brinkmann hat die heilsame Wirkung von einem heutigen Heimsieg erkannt: „Ein Derbysieg kann dich die ganze Saison tragen und kann dir Selbstvertrauen ohne Ende geben. Vielleicht kommt das Spiel genau richtig, schließlich müssen wir auch mal ein Ausrufezeichen an die Kontrahenten senden, bevor die es tun.“ Immerhin haben die Rellensmänner in zwei der bislang drei Spielen im neuen Fußball-Jahr gepunktet. Einzig beim 4:5-Spektakel beim RSV Hörste verließen sie als Verlierer das Spielfeld. Eine ganze Woche hatten die Sportfreunde ausgiebig Zeit, um sich gezielt für diese Herausforderung zu wappnen. Bis auf den Langzeitverletzten Mika Hanning können sie in Bestbesetzung auflaufen. Björn Brinkmann diktiert abschließend Lippe-Kick in den Notizblock: „Ich freue mich auf ein schönes Derby bei bestem Wetter und hoffentlich vielen Zuschauern.“ Er gibt den Spielern eine gut wahrnehmbare Botschaft mit auf den Weg: „Wir haben es in der eigenen Hand, heute eine Wende zu schaffen und den Bock umzustoßen!“

Das Derby-Fieber steigt so ganz langsam an. Vor wohl großer Kulisse im Oesterholzer Paradies gastiert der Tabellensechste FC Fortuna Schlangen bei den Sportfreunden, die als Drittletzter knöcheltief im Abstiegssumpf stecken. Die letzten beiden Liga-Spiele haben die Männer von Chef-Trainer Mark Meinhardt zudem verloren, setzte es zunächst ein 2:3 bei den Sportfreunden Berlebeck-Heiligenkirchen, ehe das jüngste Gastspiel sogar mit 3:0 an den TuS Horn-Bad Meinberg ging.

Mark Meinhardt

Jetzt möchte die Fortuna ein echtes Statement in einem außergewöhnlichen Spiel setzen. „Ein Derby ist immer was Besonderes, auch wenn die Voraussetzungen unterschiedlich sind. Zum einen Abstiegskampf, wir hingegen stehen jenseits von Gut und Böse“, wird der Aufstiegs-Express in dieser Spielzeit ohne die Blau-Weißen abfahren. Hilfreich ist, dass im Gegensatz zu den Lemgoer Vertretern, die Detmolder Kreisligisten die Ostertage über spielfrei hatten. Deshalb konnten die lädierten Schlangen-Kicker diese Zeit intensiv nutzen, um die Blessuren auszukurieren, die Energiereserven aufzutanken. Meinhardt prognostiziert gegenüber Lippe-Kick: „Wir werden sehen, was der Platz hergibt, um vielleicht spielerische Vorteile auszunutzen.“ Und sonst so? „Ansonsten heißt es natürlich, typisch Derby, den Kampf annehmen.“ Einzig auf die Langzeitverletzten muss er noch verzichten.

Benjamin Löding (siehe: https://www.lippe-kick.de/2021/05/11/der-mann-mit-pfiff-teil-16-benjamin-loeding/) ist bei diesem Nachbarschafts-Vergleich für die Spielleitung verantwortlich. Um 19.30 Uhr ertönt der Anpfiff aus seiner Pfeife.

vom 19. Spieltag:

Alle Ergebnisse von SF Oesterholz-Kohlstädt – FC Fortuna Schlangen

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SG Brakelsiek/Wöbbel vs. FC Augustdorf

Weiterhin auf den ersten Punktgewinn im neuen Fußball-Jahr wartet die SG Brakelsiek/Wöbbel. Äußerst spannend und aufregend ging es bei der 3:4-Niederlage im Kellerkrimi bei FSV Pivitsheide zur Sache, folgte am Sonntag vor einer Woche eine deutliche 0:3-Auswärts-Niederlage bei den Sportfreunden Berlebeck/Heiligenkirchen. SG-Obmann Thomas Weiß veranschaulicht die aktuelle Situation: „Spiel David gegen Goliath, die Favoritenrolle sollte klar sein.“ Wann könnte der Außenseiter mit einem Schmunzeln im Gesicht auf diese Begegnung blicken? „Zufrieden sollten wir sein, wenn wir alles gegeben haben, was uns zur Verfügung steht.“ Ein Hoffnungsschimmer vor dem Duell mit dem Giganten: Die Bra/Wö-Personalsituation „sieht gut aus“, wie Weiß via Lippe-Kick vermeldet. Einzig Zaycher befindet sich im Urlaub.

Weil der Rasenplatz am Schlingsbruch aktuell umgebaut wird, sind zahlreiche Heimspiele des FC Augustdorf in den vergangenen Wochen ausgefallen. Dazu gesellen sich noch Gastspiele auf den Rasenplätzen, wie etwa das, was bei der SG Brakelsiek/Wöbbel hätte stattfinden sollen. Das Wetter machte zum eigentlichen Spieltermin einen Strich durch die Rechnung, weshalb diese Partie eben heute Abend in Wöbbel angepfiffen wird. Die Augustdorfer sind unter der Woche in diesen Tagen mehr beschäftigt als Borussia Dortmund, stehen doch nunmehr vier englische Wochen in Serie für die Sandhasen auf dem Programm. Den Auftakt dieser Vielbeschäftigung gibt es mit dem Gastspiel beim Vorletzten. Das Hinspiel war eine glasklare Angelegenheit für den letztjährigen Bezirksligisten, der satt mit 4:0 triumphierte. „Jedoch wird es nun vermutlich unangenehmer auf dem Rasenplatz in Wöbbel“, befürchtet FCA-Co-Trainer Marc Wiemann, der die Bedeutung dieser Partie erörtert: „Für uns geht es um wichtige Punkte, damit wir oben dranbleiben können und für den Gastgeber darum, die Klasse zu halten.“

Marc Wiemann

Fußball-Ästheten werden folglich wohl eher weniger auf ihre Kosten kommen. „Deshalb wird unter dem entsprechenden Druck vielleicht kein ansehnliches Spiel stattfinden, aber wir stellen uns natürlich dem Anspruch, dort zu gewinnen.“ Obwohl Chef-Trainer Sascha Weber in Summe auf fünf Akteure verzichten muss, kann der Tabellendritte mit einem breiten Kader in den lippischen Südosten anreisen. „Wir sind gut genug aufgestellt, um dem Gastgeber alles abzuverlangen“, betont Wiemann. Er rechnet fest damit, dass Bra/Wö ausgesprochen tief positioniert sein wird, um das Spielgerät den Gästen zu geben. Wiemann erwartet ein defensives Bollwerk. „Das wird eine große Herausforderung, sich spielerisch dann durchzusetzen, aber die Qualität unseres Kaders gibt das natürlich her“, spricht hier das pure Selbstbewusstsein aus den Worten des Blondschopfs.

Auf dem Rasenplatz der Emmer-Kampfbahn in Wöbbel wird um 19.30 Uhr der Anpfiff ertönen.

vom 20. Spieltag:

SG Brakelsiek/Wöbbel – FC Augustdorf keine bisherigen Begegnungen

RSV Hörste vs. SuS Pivitsheide

Im Tagesgeschäft Fußball ist so etwas gefühlt eine halbe Ewigkeit. Mehr als sieben Monate liegt das letzte Spiel vor heimischer Kulisse im geliebten Waldstadion bereits zurück. Seither sind die Kunstrasenplätze in Müssen und Kachtenhausen zur Leih-Heimat geworden. Jetzt erfolgt das Comeback zurück in die echte Heimat.

Marvin Burmeier

Auf dem wohl tiefen und somit schwer bespielbaren Rasenplatz in Hörste gastiert mit SuS Pivitsheide ein Team, das „noch mitten im Abstiegskampf steckt, uns alles abverlangen wird“, berichtet RSV-Chef-Trainer Thorsten Geffers völlig treffend.

Der 3:1-Überraschungs-Coup der Pivitker gegen das Spitzenteam Post TSV Detmold II hat alle Sinne beim RSV Hörste geschärft. „Daher werden wir uns sehr gut vorbereiten und die richtige Marschroute finden“, kündigt Geffers energisch bei Lippe-Kick an. Zusätzliche Ambitionen, die verfolgt werden: „Zudem wollen wir mit einem Heimsieg weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln und gleichzeitig auch vorläufig den Sprung auf Platz 5 schaffen.“ Bis auf das Trio Bujar Sheneraj (Wien), Daniel Peikert (ein Spiel-Sperre) und Marvin Burmeier steht Thorsten Geffers ein 18-Mann-Kader zur freien Verfügung.

Die Pivitker scharren mit den Hufen. Sie möchten unbedingt Wiedergutmachung betreiben. In den beiden finalen März-Partien setzte es nämlich zwei klare Niederlagen. Jeweils mit drei Toren Differenz hatte SuS Pivitsheide beim TuS Horn-Bad Meinberg (0:3) und gegen den SV Diestelbruch/Mosebeck (1:4) jeweils das Nachsehen. Die Übungseinheiten unter der Woche waren sehr gut besucht, haben vor allem die spielerischen Komponenten eine besonders hohe Wertschätzung genossen. Die Zimmermänner wollen sich jetzt einen passenden Matchplan zurechtlegen, haben sie doch zuletzt nach individuellen Patzern zu viele einfache Gegentore kassiert, was für Verdruss-Stimmung an der Hebbelstraße sorgte. Mit einem kurzen Rückblick auf den jüngsten Rückschlag weiß Schnitger zu berichten: „Die vier Gegentore gegen Diestelbruch/Mosebeck haben wir uns selbst reingehauen. Schön heraus gespielt von ihnen war da nichts. Sie hatten überhaupt keine Torchancen“, wundert sich der SuS-Kapitän etwas über die Spielanalyse vom Di-Mo-O-Ton-Geber. Entscheidend wird es, für die Lila-Grünen zuvorderst sein, „sicherer zu stehen“, konzentriert zu agieren.

Niklas Schnittger

Im Nachbarschafts-Duell beim RSV Hörste erwartet er ein „enges, körper- und kampfbetontes Spiel“, was traditionell ein fester Bestandteil von diesem Aufeinandertreffen gewesen ist. Nicht zu verachten ist ebenfalls der zwölfte Mann bei den Schwarz-Weißen. „Auf die Zuschauer müssen wir uns immer einstellen, weil es sehr laut von außen sein kann, viel hineingerufen wird.

Gerion Hartmann

Darauf müssen wir vorbereitet sein“, sensibilisiert Niklas Schnitger sein Ensemble. Obwohl rein zahlentechnisch der Gastgeber mit 13 Zählern mehr auf der Habenseite deutlich besser dasteht, rechnet Schnitger mit einer ausgeglichenen Partie, aus der sein Team durchaus mit einem zählbaren Ertrag im Gepäck die kurze Heimreise antreten kann. „Der RSV Hörste spielt bislang eine sehr solide Saison. Sie stehen im gesicherten Mittelfeld, holen konstant ihre Punkte. Wir müssen da auf jeden Fall aufpassen.“ Bis auf die drei Langzeitverletzten Gerion Hartmann, Danny Enns und Rodi Ahmado darf SuS-Chef-Trainer Christoph Zimmermann seine Best-Formation aufbieten.

Bahman Kiadaliri ist ab 19.30 Uhr der Spielleiter auf dem Rasenplatz im Hörster Wald-Stadion.

vom 23. Spieltag:

Alle Ergebnisse von RSV Hörste – SuS Pivitsheide seit 2001/02