Kreisliga A Detmold – Vorbericht Nachholspiele vom 18.04.23

Sechs Stimmen zu drei Partien. Lippe-Kick bereitet euch auf die heutige Nachholrunde in der Detmolder A-Klasse akribisch vor.

Aufstiegs-Favoriten sind gefordert

Kreisliga A Detmold (hk). Wer kennt das Ballermann-Lied nicht: „Der Zug hat keine Bremse“, der Spielplan aus dem Detmolder Kreisoberhaus ganz offensichtlich ebenfalls nicht. Eine englische Woche jagt die nächste. Unmittelbar nach dem Osterfest waren so einige Teams involviert, am heutigen Dienstag-Abend muss ebenfalls wieder ein Sextett den Verpflichtungen auf dem Spielfeld im Nachholmodus nachkommen. Die beiden besten Teams der Liga sind dabei. Der Tabellenführer SG Belle-Cappel reist zum Kellerkind Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt und der erste Verfolger FC Augustdorf empfängt den TuRa Heiden. Wichtige Zähler für den Klassenerhalt benötigt derweil FSV Pivitsheide, die Besuch vom Tabellenfünften FC Fortuna Schlangen bekommen.

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Von Henning Klefisch & André Bell

FSV Pivitsheide vs. FC Fortuna Schlangen

(hk). Mit allen Wassern gewaschen ist trotz seiner Jugendlichkeit Robin Haustein, der schon lange im lippischen Fußball-Betrieb unterwegs ist. Eine 0:10-Klatsche, wie es der Co-Trainer des FSV Pivitsheide im Hinspiel beim FC Fortuna Schlangen erlebt hat, besitzt allerdings für ihn den einmaligen Charakter. Er möchte jedoch an dieser Stelle klarstellen, dass er damals noch nicht so in der Verantwortung stand, wie es heutzutage der Fall ist.

Robin Haustein

Aus sportlichen Gesichtspunkten lief zum Saisonstart alles daneben, erwischten die Schwarz-Gelben einen völlig gebrauchten Tag. Die Fortuna ist den Pivitsheidern in allen Aspekten haushoch überlegen gewesen. „Wir müssen jetzt ganz anders auftreten“, fordert deshalb nachvollziehbarerweise Haustein. Ihm ist nämlich vollauf bewusst: „Wenn man sich gegen Schlangen nicht wehrt, die Zweikämpfe nicht annimmt, nicht früh im Spiel stört, vor allem defensiv nicht kompakt steht, dann wird es ganz schwierig.“ Mit einer großen Gier möchten sie insbesondere die zweiten Bälle in den eigenen Besitz bringen.

Pascal Rubart

Dann soll es flott und kreativ in das Angriffsspiel gehen, soll doch bitteschön die Fortuna-Viererkette mit einem variablen Offensivvortrag stets in Bewegung gebracht werden. Konzentriert im eigenen Passspiel soll es mutig in Richtung gegnerisches Gehäuse gehen. „Wenn wir das umsetzen, wird es für jeden Gegner schwierig“, ist Robin Haustein davon vollauf überzeugt. Da ist es umso vorteilhafter, dass Pascal Rubart nach verbüßter Gelb-Sperre in den Kader zurückkehren wird. Die Sehnsucht im FSV-Lager nach einem Erfolgserlebnis ist groß. Aus den jüngsten vier Partien setzte es nämlich drei Niederlagen. Einzig am vergangenen Sonntag gab es ein Pünktchen beim 1:1 gegen die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt. Unmittelbar vor der Negativ-Serie brachten die Brokmänner das Kunststück fertig, drei Spiele in Serie mit 4:3 zu gewinnen. Obwohl auch für die Fortuna der bisherige Saisonverlauf nicht unbedingt wunschgemäß verläuft, ist die individuelle Klasse vor allem im Offensivbereich außerordentlich groß. Mit einer Einzelaktion können die Kreativ-Kicker eine enge Partie entscheiden. Dies in Kombination mit der starken mannschaftlichen Geschlossenheit, dazu dem hohen Fleißpotenzial, macht die Schlänger zu einer höchst unangenehmen Aufgabe.

In der A-Liga gibt es nur extrem selten solch einen deutlichen Kantersieg, wie ihn FC Fortuna Schlangen im Hinspiel mit dem 10:0-Triumph verbuchen konnte. Vielleicht auch deshalb ist es selbst mit vielen Monaten Abstand immer noch eine Wohltat für Körper und Seele, was im hochsommerlichen August 2022 sich auf dem Schlänger Rennekamp zugetragen hat: „Wir denken natürlich mit einem Schmunzeln ans Hinspiel“, betont Fortuna-Coach Mark Meinhardt im Gespräch mit Lippe-Kick.

Mark Meinhardt

Um zugleich eine potenziell aufkeimende Euphorie mit dem Verbal-Lasso einzufangen: „Aber wie schon Spaniens Ex-Trainer Vicente del Bosque zu sagen pflegte: ‚Mit der Vergangenheit gewinnst du keine Spiele!‘
Er spricht seinen Akteuren die klare Empfehlung aus, nicht zu sehr in der Vergangenheit zu kramen. „Demnach schauen wir auch auf das Hier und Jetzt und wissen, dass wir deutlich mehr Gegenwehr erwarten dürfen“, sind es plausible Worte, die der Trainer-Fuchs an dieser Stelle wählt. Die kommode Ausgangslage lässt sich allerdings nicht wegdiskutieren: „Trotzdem gehen wir von der Papierform her als Favorit ins Spiel, nehmen diese Rolle an und wollen unser Spiel durchbringen.“ Zumal die Fortuna nach einer berauschenden Vorstellung den SV Diestelbruch-Mosebeck am Sonntag-Nachmittag mit einer 6:1-Klatsche vom Rennekamp geschossen hat. Auf Tom Heise und Thomas Feldmann muss der Gast heute Abend verzichten.

Alle Ergebnisse von FSV Pivitsheide – FC Fortuna Schlangen seit 2003/04

FC Augustdorf vs. TuRa Heiden

Marc Wiemann

(ab). Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel heißt es heute Abend für den FC Augustdorf. Am Sonntag gewannen die Sandhasen im ersten Heimspiel seit über fünf Monaten mit 3:1 gegen den TuS Eichholz-Remmighausen, nur zwei Tage später ist der TuRa Heiden zu Gast. Mit den Gästen aus Heiden kommt ein eingespieltes Rasen-Team, das mit den Bedingungen am Schlingsbruch deutlich besser zurechtkommen könnte als manches Kunstrasen-Team. Zudem ist Heiden, „wie letzte Saison, in der Rückrunde deutlich besser unterwegs“, stellt FCA-Co-Trainer Marc Wiemann fest. Und TuRa Heiden bringt immer „ein eingespieltes Kollektiv mit starker Einstellung“ mit. Im Vergleich zu Sonntag wird sich der FC Augustdorf also „definitiv steigern“ müssen, um gegen Heiden zu bestehen. Zwar gelang gegen Eichholz-Remmighausen ein Sieg, aber „unsere Leistung war nicht zufriedenstellend und ein Gegner wie Heiden wird das sicherlich bestrafen“, ist sich Wiemann sicher. Der Kader der Sandhasen wird sich im Vergleich zum Wochenende nicht großartig verändern, dennoch wird Chefcoach Sascha Weber am Dienstag aufgrund der vielen Spiele ein wenig rotieren. Das Heimspiel gegen den FC Augustdorf ist außerdem das erste unter Flutlicht in dieser Saison und „das erhöht die Vorfreude auf das Spiel und wir wollen den Zuschauern ein tolles Spiel bieten“, wo Marc Wiemann.

Ohne Coach Alexander Grau verlor TuRa Heiden am Sonntag mit 1:4 gegen die SG Belle/Cappel, den Tabellenführer der Kreisliga A Detmold. Heute Abend geht es nun zum Tabellenzweiten, eine nicht minder schwer Aufgabe, so Dragan Ostojic, der Grau auch heute Abend wieder vertreten wird. Er erwartet ein „sehr schweres Auswärtsspiel bei einer gut organisierten Truppe“. Mit dem Spiel am Sonntag konnte er nicht zufrieden sein, obwohl es sogar als gutes Omen galt, dass Ostojic an Stelle von Alexander Grau an der Seitenlinie stand, denn das Hinspiel gegen die SG hatte Heiden unter Ostojic gewonnen. „Wir müssen ein anderes Gesicht im Gegensatz zu Sonntag zeigen, um da drei Punkte zu holen“, fordert der Coach aber nun, der nicht mit leeren Händen nach Hause fahren will. Dragan Ostojic will vollen Einsatz sehen: „Die Laufbereitschaft ohne Ball muss stimmen.“ In Bestbesetzung wird TuRa Heiden aber nicht nach Augustdorf fahren können, denn es fehlen, Stand jetzt, fünf Spieler.

Um 19.30 Uhr ist Anstoß in Augustdorf, die Spielleitung hat Rudolf Gallmann.

Alle Ergebnisse von FC Augustdorf – TuRa Heiden

SF Oesterholz-Kohlstädt vs. SG Belle/Cappel

Auf die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt kommt in den nächsten zwei Wochen ein wahrer Heimspiel-Marathon zu, denn das Duell am Abend gegen die SG Belle/Cappel ist das erste von fünf aufeinanderfolgenden Heimspielen. Und den Anfang macht niemand Geringeres als der Tabellenführer. SF-Obmann Björn Brinkmann ist sehr gespannt darauf, „wie die Mannschaft spielt und ob sie zu einem Aufstieg fähig ist“.

Björn Brinkmann

Das lässt sich zwar grundsätzlich nicht „an einem Spiel ablesen, aber die kontinuierlichen Ergebnisse lassen aufhorchen“. Björn Brinkmann vermutet, dass er nicht der Einzige ist, der davon ausgeht, dass die SG Belle/Cappel „in der Rückrunde etwas einbricht, aber davon ist nichts zu sehen“, so der Obmann bewundernswert: „Im Gegenteil, sie punkten und punkten und die Verfolger Augustdorf und Horn haben Mühe, mitzuhalten.“ Für die SF Oesterholz-Kohlstädt ist dieses Spiel gegen die SG Belle/Cappel „gedanklich das einfachste Spiel. Keiner verlangt was, alle gehen von einem klaren Sieg des Aufstiegsaspiranten bei uns aus. Wir können ohne Druck ins Spiel gehen, was aber nicht heißen soll, dass wir kampflos untergehen wollen“. Denn zu verschenken haben die Hausherren definitiv nichts: „Belle/Cappel muss sich schon ein wenig anstrengen, einfache Punkte gibt es bei uns am Paradies eigentlich nicht“, was nicht zuletzt der FC Fortuna Schlangen am eigenen Leib erfahren musste. Nach dem Coup im Derby haben die Sportfreunde Lust auf mehr: „Wir wollen versuchen sie zu ärgern und auch immer wieder die Flucht nach vorn ergreifen. Und wenn Einstellung, Wille und der Teamgeist passen, dann haben es alle Mannschaften schwer.“ Björn Brinkmann freut sich auf ein „schönes Flutlicht-Match, wo wir vielleicht auch mal mit ein wenig Glück des Tüchtigeren eine Überraschung herbeiführen können“. Nach seiner Sperre wieder dabei ist Sebastian Hüttmann, Philipp Pucker muss seine Sperre dagegen noch weiter absitzen. Hinter dem Einsatz von Simon Strohdiek steht noch ein Fragezeichen.

Das Spiel bei TuRa Heiden am Sonntag war ein guter Gradmesser für die SG Belle/Cappel. Zum einen, weil man dort das erste Mal seit einiger Zeit wieder auf Rasen spielte und einen sehr guten Eindruck hinterließ, zum anderen, weil den Tabellenführer bei den Sportfreunden „ähnliches erwarten wird wie gegen Heiden“, meint Coach Timo Welsandt. Er warnt davor, den Gegner zu unterschätzen: „Kohlstädt spielt diese Saison unter ihren Möglichkeiten. Sie zeigen immer mal wieder, wozu sie in der Lage sind, da müssen wir sehr gut aufpassen.“ Auf den Gegner selbst will man sich aber gar nicht so sehr einstellen, so Welsandt: „Wir müssen die Zweikämpfe annehmen und versuchen, unser Spiel zu spielen. Falls es uns gelingt, die gleiche Einstellung wie gegen Heiden auf den Platz zu bekommen, können wir auch aus Oesterholz etwas mitnehmen.“ Wenn der SG Belle/Cappel das aber nicht gelingt, „wird es schwer“. Fest steht: „Wir werden alles versuchen, um die Punkte mit in die Heimat zu nehmen.“ Personell sieht es für dieses Unterfangen gut aus.

Auch auf dem Sportplatz am Paradies ist um 19.30 Uhr Spielbeginn. Schiedsrichter der Partie ist Herbert Indenbirken.

Alle Ergebnisse von SF Oesterholz-Kohlstädt – SG Belle/Cappel