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Saison 2023/24

Der Mann mit Pfiff – Teil 57: Felix Appel

Schweigen bedeutet Lob. Wenn über sie nicht berichtet wird, dann haben sie eine einwandfreie Leistung gezeigt. Lippe-Kick möchte in der populären Serie den Spielleitern die Wertschätzung erweisen, die sie längst verdient haben. Klickt euch mal hinein.

 

„Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten wie eine Fußballmannschaft“.

 

Der Mann mit Pfiff (bs). Von den Schiedsrichtern wird stets verlangt, dass sie fehlerfrei agieren. Perfektionismus pur. Manche Kreisliga-Spieler schießen mehr hoch als weit, lassen den Ball vom Schienbein weiter abprallen, als andere passen können. Doch die Spielleiter, die müssen ohne Fehl und Tadel agieren, so das Anspruchsdenken einiger. Man muss selbstbewusst sein, dazu ein hohes Maß an Souveränität und Fußball-Kompetenz besitzen, um in diesem Stahlbad seinen Mann zu stehen. Auf den ersten Blick ist das Schiedsrichterdasein ein Solo-Kämpfertum. Man kommt in eine Einzelkabine, ist auch in der Begegnung meistens auf sich allein gestellt. In seltenen Fällen und bei besonderen Spielen helfen Assistenten an der Seitenlinie aus. Felix Appel ist zwar erst seit letztem Jahr dabei, aber die Schiedsrichterzukunft wird mit ihm sicherlich ein Stück reicher in Lippe.

 

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Von Björn Schran

 

Felix Appel wurde am 27.02.2009 in Detmold geboren. Seit September 2022 ist er als Schiedsrichter aktiv. „Schiedsrichter ist keine Arbeit, sondern ein Hobby“, findet Appel. Zum „Mann mit Pfiff“ ist er durch den Referee Sascha Kreye geworden, der Justin Gipper, ihn und andere Jung-Schiedsrichter begleitet.

 

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Toni Kroos ist sein großes Vorbild

 

Appel ist beim TuS Humfeld ehrenamtlich tätig, da es für ihn wichtig ist, sich wohl zu fühlen und Unterstützung zu bekommen. Mit seinen gerade mal 14 Jahren geht er natürlich noch in die Schule. „Diese mache ich auch sehr gerne“, er erkennt, dass eine gute Schulbildung wichtig für die Zukunft ist. Sein großes Vorbild als Fußballspieler ist der Real Madrid-Star Toni Kroos und als Unparteiischer ist es Sascha Kreye, mit dem er früher schon unterwegs war, da er fast jeden kennt.

 

 

Erste Erfahrungen werden gesammelt

 

Sein bisher größter Höhepunkt war das U14-Spiel zwischen dem SC Paderborn und SC Rot Weiß Oberhausen, da war er zusammen mit Timo-Franz Sauerbier und Sascha Kreye. Appel erinnert sich: „Sie machten die Tür von der Schiedsrichterkabine auf und ein zweiter Bundesliga-Schiedsrichter steht da und sagt: „Timo, hast du Bier mit“. Das fand Appel schon lustig. Er bekam an diesem Tag noch die Reste vom Kuchen und Tee, die die anderen übrig gelassen haben. Feinschmecker Appel berichtet bei Lippe-Kick: „Das war sehr lecker“. Dann gab es noch ein All-Star-Spiel von Arminia Bielefeld gegen eine Auswahl von Dörentrup bei der Sportplatz-Einweihung. Außerdem gab es noch eine Landesliga-Partie mit Andreas Grandt und Patrick Boyce. Der Jung-Referee ist dankbar, dass Grandt ihn mitgenommen hat und das mit seinen jungen Jahren.

 

 

 

„Mehr Fingerspitzengefühl“

 

Bevor es auf das Feld geht, guckt sich Felix Appel die genaue Tabellenkonstellation an. Welcher Rang spielt gegen welche Position? Zudem wird gecheckt, ob die Begegnung auf Kunstrasen oder Rasenplatz stattfindet. Einen Tag vorher wird die Tasche gepackt, sodass er auch ja alle wichtigen Utensilien dabei hat. Er wünscht sich, „mehr Fingerspitzengefühl“ im Umgang mit den Schiedsrichtern. Er vergleicht das ein bisschen mit einem Autoführerschein. „Wenn ich ein Autoführerschein habe, bin ich noch lange kein guter Autofahrer“, erkennt er. Das braucht Zeit und Unterstützung von erfahrenen Schiedsrichtern, das gilt auch für Zuschauer, „da wir auch Fehler machen wie jeder Mensch im Leben“, räumt er bei Lippe-Kick offenherzig ein.

 

 

Appels Wochenablauf

 

Neben der Schule hat Appel noch zweimal Fußballtraining in der Woche. Da er beim TuS Humfeld in der Jugend spielt, wartet er auf die Ansetzung und bereitet sich dann zusammen mit Sascha Kreye auf das Spiel vor. So manche Fragen geht er vorher in seinem Kopf durch. Welche Partie findet statt, wer kickt gegen wen, wo findet das Spiel statt, wie kommt man zu diesem Ort? Ohne seine Eltern würde das alles nicht funktionieren. Von ihm gibt es einen „großen Dank“ an die Eltern.

 

 

Ruhiges Verhältnis mit Spielern und Trainern

 

Schiri Kreye

Sascha Kreye hat ihm beigebracht, immer ruhig und vernünftig mit den Spielern und Trainern zu reden. Er lernt im Laufe der Zeit immer mehr Schiedsrichter kennen. „Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten wie eine Fußballmannschaft“, betont er. Hinzufügend: „Ich will in Zukunft höher pfeifen als Kreye“, schmunzelt Appel. „Bei seinem Alter sollte mir das gelingen, trotz seiner guten Erfahrung, die er mir beigebracht hat“. Ein großer Dank geht an die Lehrwarte, an die Ansetzer, Paten und an Lippe-Kick.

 

 

Appell an die Vereine

 

Zu guter Letzt hat Appel aber noch eines auf dem Herzen. Wenn Mannschaften eine Trinkpause machen, möchte der Schiedsrichter bei den hohen Temperaturen auch was trinken, denn Unparteiische haben auch Durst. „Ist aber nicht böse gemeint an die Vereine“. Sein klares Statement: „Kommt auf uns zu und wir auf euch, das wäre für alle super. Wir Jung-Schiedsrichter beißen nicht“.

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