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Kreisliga B Detmold

SC Türkgücü Detmold – Erste Mannschaft wird zurückgezogen

Es war kein einfacher Entschluss, den man fällte. Nun ist es amtlich: Der SC Türkgücü Detmold wird mit der ersten Mannschaft nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen. Die Hintergründe erfahrt Ihr in diesem Artikel.

 

Das Aus nach 27 Jahren

 

Kreisliga B Detmold (ts). Imdat Aksu berichtet über die Beweggründe und auch über die Vergangenheit der Mannschaft, mit der er tief verbunden ist. Man hatte lange gekämpft und versucht, ein wettbewerbsfähiges Team in die Liga zu schicken. Wie es dennoch geschehen konnte, dass man sich dazu nun nicht mehr in der Lage sieht, erfahrt Ihr im folgenden Bericht.

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Von Thomas Sauerbier

 

„Für uns ist nach langem Hin und Her – und wirklich auch mit viel emotionalem Hin und Her – dann kurzfristig doch der Entschluss gefallen, mit der ersten Mannschaft nicht mehr weiterzumachen“, verkündet Imdat Aksu, der Obmann des SC Türkgücü Detmold, hörbar bewegt.

 

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Der Vorstandsvorsitzende nahm Abschied

 

Paul Herrmann, der Vorstandsvorsitzende des Vereins, hatte, altersbedingt, sein Amt niedergelegt. In den Reihen des SC Türkgücü Detmold nimmt man voller Dankbarkeit für Hermanns Engagement nach langjähriger Zusammenarbeit Abschied. Sein Wirken hatte dem gesamten Vorstand des Vereins die Arbeit enorm erleichtert und Räume ermöglicht, Energien in andere vereinsinterne Angelegenheiten zu investieren. Paul Herrmann eröffnete dem Verein „offen“ seine Gründe und ließ dabei wissen, „dass ihm das alles sehr nah geht“.

 

 

 

Spätfolgen

 

„Der Abstieg aus der Kreisliga A ist nun doch nicht spurlos an uns vorbeigezogen“, beschreibt Imdat Aksu den Stand der Dinge. Die Hinrunde konnte man noch mit einer „soliden ersten“ Mannschaft absolvieren, die, nach Aksus Empfinden, im oberen Drittel der Liga „hätte mitspielen können“. Er wird gar noch konkreter: „Platz drei wäre allemal drin gewesen – hätten wir den Kader zusammengehalten.“

 

 

Die Chronologie

 

Gökhan Lazoglu

Zwei Akteure musste man in der vergangenen Saison bereits nach dem zweiten Spieltag „aus disziplinarischen Gründen freistellen“, erinnert sich ein nach der treffendsten Formulierung suchender Imdat Aksu. Am achten Spieltag kassierte man eine 0:8-Pleite gegen die SG Istrup-Brüntrup und es verließen einige Akteure enttäuscht die Mannschaft und hinterließen dabei ein Team, das „nicht mehr das war, was es mal gewesen ist“, blickt Imdat Aksu zurück und beschreibt, in welcher Konsequenz diese Umstände mündeten: „Somit haben wir nach acht Spieltagen von 18 Spielern nur noch neun zur Verfügung gehabt“.

Volkan Arslan

Das war der Moment, in dem man erstmalig die Überlegung formulierte, die erste Mannschaft zurückzuziehen. „Im Zuge dessen“ löste man dann allerdings die zweite Mannschaft auf und „glücklicherweise“ konnte man dadurch den Kader der ersten Mannschaft mit vielen Akteuren auffüllen, die zuvor in der zweiten aktiv waren. Diese Spieler „haben sensationell abgeliefert“, schwärmt Imdat Aksu von der Leistungsbereitschaft dieser Jungs. Namentlich erwähnt Aksu in diesem Zusammenhang Gökhan Lazoglu, Yasin Okan Bal, Ali Souk und Volkan Arslan, ohne „die es gar nicht möglich gewesen“ wäre, das Team am Leben zu erhalten.

 

Die Dauerbelastung fordert seinen Tribut

 

Erhan Eksioglu

Am Ende der Saison steht das Team auf Rang fünf. Angesichts der Umstände ein Erfolg. Coach Erhan Eksioglu legte jedoch sein Amt nieder. „Körperlich, geistig und emotional“ war es nicht mehr tragbar für ihn, informiert uns Aksu.

„Am Ende des Tages lief es so, dass er viel mehr in den Fußball investierte als in sein Privatleben“, fährt Imdat Aksu fort und fügt hinzu, dass Erhan Eksioglu beruflich eine leitende Position bekleidet und eine „dementsprechende Verantwortung trägt“. Es war schlussendlich eine Vernunftentscheidung – die dennoch schwerfiel.

 

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Das Personalproblem

 

Zum Saisonende war, aufgrund einiger Ankündigungen, bereits klar, dass wichtige Spieler den Verein verlassen werden. Yasin Okan Bal, Volkan Arslan und Onur Ak, der langjährige Mannschaftskapitän, gehörten unter anderem zu den Abgängen. Von den Neuzugängen, die man daraufhin in die Mannschaft holte, erhoffte man sich, dass diese „die Lücke auch füllen“ würden. Als das Transferfenster sich schloss, stand „man nur noch mit elf Mann da“. Enttäuscht ist Imdat Aksu von der Tatsache, dass einige Spieler, die weiterhin im Verein angemeldet waren, auf keinerlei Versuche, eine Kommunikation (telefonisch, via Messenger, SMS, …) stattfinden zu lassen, reagierten. Ein fragwürdiges Sozialverhalten. „Mit einem weinenden Auge“ beschloss man nun, die Konsequenz zu ziehen und die erste Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. Die zweite Mannschaft bleibt weiterhin aktiv.

 

 

 

 

Ein Abschied, der schwerfällt

 

„Die erste Mannschaft gibt es leider so, wie es in den letzten 27 Jahren der Fall gewesen ist, nicht mehr“, hört man Imdat Aksu voller Bedauern verkünden. „Wir hatten eine tolle Zeit. In den 90er Jahren bis Mitte der 2000er Jahre war ich ja selbst Spieler in den Mannschaften des damaligen Ditib Türkgücü. Ich habe den Aufstieg damals mitgemacht in die Kreisliga A“, zieht Imdat Aksu Bilanz und erinnert an einen Coach, den er außerordentlich schätzte: Fazi Mustafa Dede. „Mehr kann ich eigentlich dazu nicht sagen. Es ist wirklich traurig“, schließt Imdat Aksu seinen Kommentar diesbezüglich ab.

 

 

 

Eine bedauerliche Tatsache

 

Der CSL Detmold hat sein Team ebenfalls zurückgezogen. Somit „bleibt in den Kreisligen nichts mehr aus Detmold übrig, sondern nur noch aus den Randbezirken von Detmold“, stellt Aksu bedauernd „für eine 80.000-Einwohnerstadt“ fest.

 

 

Ein Gruß an alle Akteure der Liga

 

Imdat Aksu verabschiedet sich mit einem Gruß, verschwindet jedoch nicht in Gänze von der Bildfläche: „Wir wünschen als Vorstand allen Mannschaften, die noch weiterhin in der Kreisliga B spielen – und auch ehemaligen Spielern – gesundheitlich, menschlich, jobtechnisch und natürlich fußballerisch alles, alles Gute, weiterhin viel Erfolg und ganz viel Spaß. Und immer schön dran denken: Das Runde muss ins Eckige!“

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