Kreisliga A Detmold – Vorbericht SF Oesterholz-K. vs. TuS Kachtenhausen vom 25.08.23

Hinein geht es in die dritte Runde von Detmolds A-Klasse. Beide Teams befinden sich momentan in den tieferen Gefilden, warten auf den ersten Saisonsieg in der Liga.

Duell der Sieglosen

Kreisliga A Detmold (hk). Schon am heutigen Freitag-Abend wird der dritte Spieltag im Detmolder Kreisoberhaus eröffnet. Um 19.00 Uhr pfeift der Unparteiische Thorsten Pölert die Begegnung zwischen den Sportfreunden Oesterholz-Kohlstädt und dem TuS Kachtenhausen an. Die Teams eint, dass sie auf den ersten Saisonerfolg warten. Das Aufeinandertreffen zwischen dem Schlusslicht und dem Viertletzten findet auf dem Rasenplatz in Kohlstädt statt. Um zwei Tage wurde diese Partie deshalb vorgezogen, weil in Kachtenhausen am Wochenende Sportfest ist, dort neben dem Old-Star-Team Lippe ebenfalls die Legenden-Mannschaft des DSC Arminia Bielefeld am Samstag vorstellig wird. Deshalb sind die Kicker in heimischen Gefilden gegen die Arminia beschäftigt. Dieser Bitte der Gäste sind die Sportfreunde gerne nachgekommen.

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Von Henning Klefisch

Momentan sind die Sportfreunde viel beschäftigt. Dabei lechzen die Schützlinge von Chef-Trainer Guido Rellensmann in der A-Klasse nach einem Erfolgserlebnis, denn in der noch frischen Serie sind sie noch gänzlich ohne ein Erfolgserlebnis. Nach der 1:3-Heimniederlage im Eröffnungsspiel gegen FSV Pivitsheide setzte es im folgenden Liga-Match die kolossale 0:7-Klatsche gegen den Post TSV Detmold II, ehe im Pokal eine Wohltat für die Seele geschah. Beim C-Ligisten SuS Lage erfüllten die Rellensmänner die Favoritenrolle mit Bravour, quasi mit jeder Faser ihres Körpers, triumphierten nach einer bärenstarken Vorstellung mit 11:0. Am Dienstag war dieser Gala-Auftritt, bedeutet, bis zum nächsten Pflichtspiel sind es gerade einmal 72 Stunden. So einige hochdekorierte Fußball-Profis nörgeln und jammern, möchten dann am liebsten den Direktflug zur Klagemauer nach Jerusalem antreten. Nicht so die Sportfreunde, die in Person von Vereins-Boss Björn Brinkmann gewohnt pragmatisch die anstehenden Herausforderungen angehen. „Er spricht von einem ‚richtungsweisenden Spiel‘, könnte der Aufsteiger aus Kachtenhausen doch mit einem Heimsieg in der Tabelle überholt und bis auf zwei Zähler distanziert werden. Es sind also lukrative Aussichten. Brinkmann hat allerdings ebenso beobachtet, dass jetzt die Lieferzeit angebrochen ist, betont er doch mit Schmackes in seiner Stimme gegenüber Lippe-Kick: „Nach zwei Niederlagen in den ersten beiden Spielen stehen wir, ich würde mal sagen, ein ganz klein bisschen unter Druck, um nicht den gesamten Saisonauftakt in den Sand zu setzen.“ Um zugleich ebenfalls den Faktor Geduld ins Spiel zu bringen: „Natürlich wissen wir auch, dass die Saison lang ist, letztes Jahr hat es bald vier Spiele gedauert, bis wir gepunktet haben.“ So schnell der Musik hinterherzulaufen, das ist keineswegs im Interesse der Sportfreunde, die den berühmten Bock jetzt unbedingt möglichst zeitnah umstoßen wollen. Brinkmann hat realisiert: „Wir wollen beziehungsweise wir müssen sogar langsam anfangen, zu punkten, ansonsten verlieren wir in zwei, drei Wochen den Anschluss“, soll bitteschön dieser Anschlusszug in Richtung Tabellenmittelfeld keineswegs verpasst werden. Warnend erhebt allerdings Brinkmann den Zeigefinger, wenn er gegenüber Lippe-Kick verdeutlicht: „Da darf uns so eine Einstellung wie gegen Post TSV II nicht nochmal passieren“, als sein Team beim 0:7 nämlich einen völligen Schiffbruch erlitten hat.

Björn Brinkmann

Dieses Debakel gehört jedoch der Vergangenheit an, sorgt zu viel Rückwärts-Schauen doch nur dafür, Nackenschmerzen zu bekommen. Die folgende Reaktion im David-gegen-Goliath-Duell war am Dienstagabend schon einmal vorbildlich. Diesen Schwung wollen sie tunlichst mitnehmen, „obgleich der Gegner natürlich ein anderer war, aber auch in 90 Minuten musst du erst einmal elf Tore schießen und keinen reinbekommen“, ist dies durchaus eine vorzeigbare Leistung bei den Zuckerstädtern gewesen. Jetzt wird aber der vollständige Fokus auf die folgende Aufgabe gegen den Aufsteiger vom Haferbach gelegt. So sollen die ersten Zähler für den Tabellenletzten am Freitag-Abend angeschrieben werden. Wie beurteilt Brinkmann den folgenden Widersacher? „Die Mannschaft so kenne ich nicht, habe aber schon oft gegen oder in Kachtenhausen gespielt und es waren immer heiße Duelle. Sie werden von ihrer körperlich robusten Art nichts verloren haben, sie gehen drauf. Da“, nimmt er dabei seine Spieler mit in die Pflicht, „müssen wir nun gerade zu Hause dagegenhalten.“ Der Untergrund könnte durchaus den Sportfreunden in die Karten spielen, gibt Björn Brinkmann immerhin zu bedenken: „Interessant wird sein, wie sie sich auf Kunstrasen entwickelt haben und nun mit dem Naturgrün klarkommen.“ Er rechnet mit einem Gäste-Team, was vor allem in der Verteidigung stabil stehen möchte, um sodann mit fixen Umschaltmomenten für Torgefahr zu sorgen. Schnell wird es deutlich: Vom Gegner hält er eine ganze Menge. „Außerdem soll das Unentschieden für Diestelbruch-Mosebeck letzten Sonntag sehr schmeichelhaft gewesen sein, so wie ich gehört habe.“ Vielmehr sollten die Gastgeber den Fokus auf sich selbst legen, gibt der 1. Vorsitzende schließlich zu Protokoll, dass in einem Flutlicht-Spiel in Kohlstädt die Aufgabe nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig ist. Weil: „Auch da muss man erst einmal was holen.“ Hilfreich für die eigenen Bemühungen: SF-Chef-Trainer Guido Rellensmann kann mit seinem Ensemble in Bestbesetzung auflaufen. Auch deshalb verkündet Björn Brinkmann voller Vorfreude via Lippe-Kick: „Freuen wir uns auf ein packendes und intensives Spiel zweier Mannschaften, die beide höchstwahrscheinlich auf Sieg spielen werden.“

Ein ganz offensichtlich äußerst eifriger Lippe-Kick-Leser scheint Jürgen Bolinger zu sein. Der TuS Kachtenhausen-Regisseur stellt nämlich beim lokalen Fußball-Medium seines Vertrauens fest: „Oesterholz-Kohlstädt hat inzwischen eine sehr junge Truppe, wie ich anhand des Spielberichts letzte Woche feststellen durfte.“ Was bedeutet dies konkret für die Spiel-Performance auf dem Fußball-Feld? „Das heißt, die Jungs sind mit Sicherheit flink, heiß, fit und wollen sich um jeden Preis beweisen.“ Das Oesterholz-Kohlstädter-Schützenfest bei den Lagensern hat für mächtig Eindruck bei den Haferbach-Jungs gesorgt. Diese haben einzig am Dienstagabend im Training den Torabschluss geübt, nahmen nicht an der 1. Pokal-Runde an diesem Tag teil. Am gestrigen Donnerstag bat Chef-Trainer Alexander Rau seine Jungs zu einer recht entspannten Einheit. Bolinger spürt: „Und dann sollten alle auf die ersten drei Punkte vorbereitet sein!“ Den Premieren-Zähler in dieser neuen, zugleich alten Spielklasse für den Aufsteiger gab es im vergangenen Heimspiel gegen den SV Diestelbruch-Mosebeck. Jürgen Bolinger erklärt dazu gegenüber Lippe-Kick: „Wir haben das letzte Spiel gut analysiert und wissen, was gut und was schlecht war.“

Jürgen Bolinger

Nämlich: „Chancen kreieren, das ist top, Chancenverwertung flop.“ Um zugleich seinen Spielern ins Pflichtenheft zu schreiben: „Und daran haben wir und werden wir auch in Zukunft weiterarbeiten müssen.“ Zum Auftakt setzte es eine unglückliche 0:1-Niederlage in Hörste. Da kassierten sie das entscheidende Gegentor nach rund einer Stunde Spielzeit per verwandeltem Elfmeter. Wachsamkeit von der ersten Sekunde an ist das mögliche Erfolgsrezept für die Haferbach-Jungs. Und so fordert Bolinger eindringlich: „Auch ist es wichtig, die ersten zehn Minuten nicht zu verschlafen. Bis jetzt hatten wir Glück und wurden da nicht bestraft, aber einige Gegner nutzen sowas schon mal aus“, sollte es nicht im dritten Saisonspiel tatsächlich so sein, zunächst einer frühen Hypothek hinterherzulaufen. Er gibt seinem Team daher die klare Botschaft mit auf den Weg: „Da dürfen wir nicht auf gut Glück gehen und müssen sofort konzentriert sein.“ Im Vergleich zum Heimspiel gegen die Dörenwald-Kicker werden die Haferbach-Jungs mit einem identischen Kader ins heutige Rennen gehen.

Alle Ergebnisse von SF Oesterholz-Kohlstädt – TuS Kachtenhausen