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Lippe, deine Fußballtrainer

Lippe, deine Fußball-Trainer – Folge 18: Yusuf Tümenci

 Die Trainer der Bezirks- und Kreisligen aus Detmold und Lemgo. Lippe-Kick porträtiert sie in der neuen Serie. Heute rücken wir Yusuf Tümenci von Yunus Lemgo in den Fokus.

 

 

Ehrlichkeit und Vertrauen sind das Fundament der Zusammenarbeit

 

Lippe, deine Fußball-Trainer (ts). Er sieht sich selbst als den ruhigen Vertreter seines Standes, der an der Seitenlinie nur das Nötigste anspricht und sich den Atem für die Pausenansprache aufspart. Er musste allerdings die lehrreiche Erfahrung machen, dass man manchmal unmittelbar reagieren muss, um das Schlimmste zu vermeiden. Lippe-Kick-Reporter Thomas Sauerbier hat sich mit Yunus Lemgo-Coach Yusuf Tümenci unterhalten. Viel Spaß beim Kennenlernen!

 

 

Euer starker Partner an eurer Seite!

 

 

 

Alter: 29

 

Verein: Yunus Lemgo

 

Trainer im Verein seit: 01.07.2021

 

Trainer seit: 01.07.2021

 

Trainerlaufbahn:

Yunus Lemgo ist meine erste Erfahrung.

 

 

Spielerlaufbahn:

Die ganze Jugend beim TBV Lemgo.

Senioren beim TBV Lemgo und Yunus Lemgo.

 

 

 

 

Lippe-Kick: Wie bist du zum Trainerposten in deinem Verein gekommen?

 

Tümenci: „Ein Jahr zuvor hatte ich mich als Spieler, vom TBV kommend, dem Team von Yunus angeschlossen. Nach der Corona-Pause, über den Winter, haben die Gespräche angefangen, ob ich mir das als Spielertrainer vorstellen kann. Da ich eine gute Beziehung zu den Spielern hatte, sollte ich die richtige Person sein. Natürlich war es keine einfache Entscheidung, die Verantwortung zu übernehmen, weil es unsere erste Erfahrung ist. Doch wir haben uns (mit Muhammed Eyigün) entschieden, den Posten gemeinsam zu übernehmen.“

 

 

Lippe-Kick: Auf welche Aspekte legst du persönlich im Training einen besonderen Wert?

 

Tümenci: „Für mich ist das Wichtige, dass die Trainingszeit effektiv genutzt wird und die Spieler immer in Bewegung gehalten werden. Eine bestimmte Intensität ist das Wichtigste, um sich zu entwickeln.“

 

 

Lippe-Kick: Was sind für dich absolute Grundvoraussetzungen in der Zusammenarbeit zwischen Spielern und Trainer?

 

Tümenci: „Die Ehrlichkeit und das Vertrauen zueinander.“

 

 

Lippe-Kick: Für welche Spielkultur stehst du bzw. welche Spielstrategie hältst du für die erfolgversprechendste?

 

Tümenci: „Das ist immer abhängig von den vorhandenen Spielern oder auch dem Gegner. Leider hat man nicht immer einen großen Kader. Dann stellt man die Mannschaft am schlagkräftigsten auf und passt die Formation an. Wir haben in der abgelaufenen Saison oftmals unsere Formation geändert. Ich kann mich noch gut erinnern: Gegen den TBV III haben wir ohne Außenflügel gespielt, weil alle ausgefallen sind. Wir haben stattdessen die Zentrale stark besetzt und sind somit zum Erfolg gekommen. Wichtig ist, die richtige Lösung zu finden. Wenn am Ende auch noch gesiegt wird, macht einen das schon stolz.

Ansonsten bin ich selbst immer ein Spielgestalter in der Zentrale gewesen. Von daher liebe ich den Ballbesitz und das Passspiel.“

 

 

Lippe-Kick: Dein schönstes Erlebnis als Trainer?

 

Tümenci: „Es ist halt schön, wenn deine Mannschaft dir vertraut und immer hinter dir steht. Es waren natürlich Momente, in denen ich mich fragte, ob ich wirklich der Richtige bin. Einige unterstützende Worte machen einen stark und man will dementsprechend noch mehr von sich geben.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Dein negativstes Erlebnis als Trainer?

 

Tümenci: „Als negatives Erlebnis kann ich auf jeden Fall nennen, dass ich ein- bis zweimal zu spät reagiert habe, im Spiel, und wir dadurch Punkte liegen gelassen haben. Du willst die Halbzeitpause abwarten, kassierst aber in der 45. Minute den Ausgleichstreffer. Das nimmt dich dann die ganze Woche mit.“

 

 

Lippe-Kick: Gibt es Vorbilder, an denen du dich als Trainer/Mensch orientierst?

 

Tümenci: „Einen bestimmten Trainer als Vorbild kann ich jetzt nicht nennen. Aber Klopp und Guardiola sind das High-Level. Wie die sich präsentieren, ist schon richtig stark. Die Körpersprache an der Außenlinie und vor allem der sportliche Charakter sind sehenswert.“

 

 

 

Lippe-Kick: Erinnerst du dich an das Spiel, in dem du dich als Trainer am meisten gefordert fühltest?

 

Tümenci: „Das Rückspiel gegen den TSV Schötmar, das wir am Ende mit 1:4 verloren haben. Wir und unsere Fans hatten große Erwartungen, den starken Aufsteiger bezwingen zu können. Ich selber war auch in der Startelf und ich muss zugeben, dass wir taktisch sehr falsch gespielt haben und vor allem waren die Jungs sehr nervös, weil die Erwartungen groß waren. Leider fiel es mir in dieser Begegnung sehr schwer, als Spielertrainer zu reagieren, weil man selber auch kein gutes Spiel machte. Da habe ich die Erfahrung gemacht, zu versuchen, soweit es geht, an der Seitenlinie zu stehen.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Ziele verfolgst du persönlich als Trainer?

 

Tümenci: „Als Trainer habe ich keine bestimmten Ziele. Wir möchten aber bei Yunus eine Stabilität aufbauen. Eine Mannschaft, die an Beliebtheit gewinnt und sich sportlich immer weiterentwickelt. Natürlich ist der Erfolg auch ein Ziel. Die Mannschaft ist jung und ehrgeizig und es macht richtig Spaß, diese zu führen.“

 

 

Lippe-Kick: Was könnte deine Arbeit als Trainer aktuell erleichtern? Gibt es Ärgernisse für dich?

 

Tümenci: „Ganz klar: unser Sportplatz. Wir haben leider einen Sportplatz, auf dem die Verletzungsgefahr sehr hoch ist. Viele Spieler fallen deswegen oft aus.  Auch im Training kann man viele Übungen nicht so effektiv nutzen wie auf einem Kunstrasen.“

 

 

Lippe-Kick: Welche Tugenden sind in deinen Augen die wichtigsten, die man mitbringen muss, um als Coach eine gute Arbeit leisten zu können?

 

Tümenci: „Ich finde, die Beziehung zu den Spielern ist das Wichtigste. Man sollte sich in die Situationen der Spieler hineinversetzen können. Auch, wenn man sich oftmals innerlich ärgert, sollte man trotzdem cool bleiben können. Im Endeffekt sind wir auch nur Hobby-Fußballer.“

 

 

 

 

Lippe-Kick: Was ist im Training oder Spiel für dich absolut inakzeptabel?

 

Tümenci: „Natürlich die Lustlosigkeit. Man sollte sich immer sportlich verhalten. Der Respekt vor dem Trainer sowie der Spieler untereinander sollte immer bestehen. Ego hat bei uns nichts zu suchen.“

 

 

 

Lippe-Kick: Bist du an der Seitenauslinie eher der sachliche Dirigent oder der impulsive, lautstarke Typ?

 

Tümenci: „Bisher war ich immer der sachliche, ruhige Typ. Ich versuche, nur das Nötige anzusprechen. Ansonsten finde ich in der Kabine die richtigen Worte. Wichtig ist, dass die Spieler sich wohlfühlen auf dem Platz, auch wenn sie mal einen schlechten Tag haben – das wissen sie auch gut genug. So war es zumindest bei mir.“

 

 

 

Lippe-Kick: Thema Stressbewältigung: Was hilft dir, den Akku wieder aufzuladen und vom Ligaalltag abzuschalten? Hast du eventuell ein Hobby, das dir dabei hilfreich ist?

 

Tümenci: „Meine Familie. Sobald ich meine zwei Töchter auf den Armen habe, ist erstmal alles abgeschlossen.“

 

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