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Oerlinghausen nach packendem Pokalfight im Halbfinale

Spielbericht

(ab). Der TuS Ahmsen und der TSV Oerlinghausen liefern sich 90 packende Minuten, an deren der Bezirksligist mit 4:3 die Oberhand behält. Das Spiel hätte aber genauso gut andersrum ausgehen können. Ahmsen-Coach Thomas Johannfunke hadert mit den Entscheidungen des Unparteiischen.

 

 

Von André Bell

 

Miron Tadic

Schon vorm Spiel wurde erwartet, dass das Duell zwischen A-Liga-Spitzenreiter TuS Ahmsen und Bezirksligist TSV Oerlinghausen ein packendes Spiel werden würde. Und beide Kontrahenten halten Wort. „Es war ein packendes Pokalspiel von beiden Mannschaften, für mich war kein großer Unterschied zu sehen, dass Oerlinghausen ein Bezirksligist war. Wir sind im Spielrhythmus. Die Oerlinghauser haben zwei Spiele weniger ein Spiel ist bei denen ausgefallen, ein Spiel war spielfrei“, erklärt Thomas Johannfunke. Entsprechend geht es von Beginn an „hin und her“, allerdings erwischen die Hausherren zunächst den besseren Start. TSV-Coach Miron Tadic ist mit den ersten Minuten seiner Mannschaft nicht zufrieden: „Ahmsen hat sehr gut begonnen und die ersten 20 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht und genau das gezeigt, was ich auch schon gehört habe. Die drei da vorne, die beiden Seifert und der Lehbrink, das ist schon eine Wucht, da ist schon richtig viel Potential.“

 

TSV-Führung aus dem Nichts, doch Lehbrink schlägt zurück

Niclas Lehbrink

Und auch defensiv steht der TuS Ahmsen in den Anfangsminuten „sehr stabil, sehr aggressiv und hat die Räume eng gemacht“. Der TSV Oerlinghausen tut sich schwer, durchzukommen: „Uns ist wenig eingefallen. Wir haben einige lange Bälle eingestreut, was dann aber natürlich auch nicht zum Erfolg führt“, so Tadic. Dennoch gehen die Bergstädter aus dem Nichts in Führung, als Daniel Nadig zum 1:0 abstaubt. In der Folge lässt sich Oerlinghausen aber „den Schaden abkaufen, weil wir einfach sehr pomadig waren. Die Abstimmung war zu groß und wir hatten kein Zweikampfverhalten“, kritisiert Tadic. Ahmsen erhöht nach dem überraschenden Rückstand den Druck nochmals und kommt folgerichtig durch einen Doppelpack von Niclas Lehbrink zur verdienten 2:1-Führung. Erst danach kommt der TSV Oerlinghausen zunehmende besser ins Spiel: „Nach 25 Minuten haben wir das Spiel in den Griff gekriegt und ab dem Zeitpunkt war es ein Spiel auf ein Tor, da waren wir richtig gut drin. Und die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit waren wir drückend überlegen“, so Tadic.

 

Tadic beweist gutes Gespür

Nils Engmann

Dennoch fällt kurz vor der Halbzeit beinah das 3:1 für den TuS Ahmsen, das wird aber aufgrund einer „ganz kuriosen Schiedsrichterentscheidung Handy nicht gegeben, so dass wir mit dem 2:1 in die Kabinen gegangen sind“, berichtet Johannfunke. Aus der Kabine kommen die Bergstädter deutlich besser raus. Miron Tadic hat offenbar die richtigen Worte gefunden, denn „ich war in der Halbzeit nicht zufrieden. Wir lagen 1:2 zurück und mir haben die ersten 20 Minuten gar nicht gefallen“. Zwei Wechsel, Marcel Berkemeier kommt für Barbaros Ulas und Nils Engmann für Jannik Schröder, sollen für defensive Stabilität und mehr Torgefahr sorgen. Und die Wechsel zahlen sich sofort aus. Berkemeier gewinnt in der Defensive den Ball, der TSV schaltet schnell um und bringt Daniel Nadig auf der rechten Seite ins Spiel, der den Blick hat für Nils Engmann, der die Flanke von Nadig zum 2:2 im Tor unterbringt.

 

TSV verpasst Vorentscheidung, Ahmsen kommt zurück

Sören Seifert

In der Folge ist Oerlinghausen zwar „nicht mehr so drückend überlegen“, geht durch Jan-Justin Johannhörster aber trotzdem verdient mit 3:2 in Führung. Doch „wie es dann so ist im Fußball“, meint Tadic: „Wir vergessen das 4:2 zu machen, Ahmsen hat nichts mehr zu verlieren und kommt zum 3:3.“ Sören Seifert gleicht mit einem Freistoß erneut aus und läutet damit eine packende Schlussphase ein. Beide Teams liefern sich eine hochspannende Schlussphase, einen richtigen Pokalfight. Und das Spielglück entscheidet sich an diesem Abend für den TSV Oerlinghausen. Der Bezirksligist nutzt in der 88. Minute einen Freistoß, den Noel Heitkamp zum 4:3-Siegtreffer direkt im Tor unterbringt und die Bergstädter damit ins Halbfinale Ende April 2023 schießt. „Unterm Strich nehmen wir den Sieg mit und ich glaube, dass er auch nicht unverdient war, aber schon ein wenig glücklich, weil Ahmsen uns alles abverlangt hat“, so das abschließende Urteil von Miron Tadic.

 

Johannfunke: „Schiedsrichter hat beigetragen, dass wir nicht gewinnen konnten“

Thomas Johannfunke

Thomas Johannfunke dagegen ist mit dem Spiel noch nicht fertig. Er meint zwar auch, dass es ein „klasse Spiel von beiden Mannschaften war“, aber ein Mann hat seiner Meinung nach „nur gestört“: Der Unparteiische. Johannfunke erklärt, weshalb: „Er konnte sich mit dubiosen Entscheidungen nicht durchsetzen. Ich rege mich selten über den Schiedsrichter auf, aber dieser Schiedsrichter hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir das Spiel nicht bis zum Elfmeterschießen gekriegt haben durch seine komischen Entscheidungen.“ Die fallen laut Johannfunke zwar „beidseitig“ aus, denn auch bei „Oerlinghausen hat er oft falsch gelegen, aber die kniffligen Situationen hat er immer gegen uns gepfiffen und so hat er maßgeblich die Finger im Spiel gehabt, dass wir das Spiel nicht wirklich gewinnen konnten, das muss man klipp und klar sagen“.

 

„Mit ein bisschen Glück hätten wir gewinnen können“

Auf seine Mannschaft ist der Coach aber zurecht stolz: „Meine Jungs haben einen klasse Pokalfight abgeliefert, man musste körperlich richtig Fußball spielen. Oerlinghausen ist eine der Top-Mannschaften der Bezirksliga, das ist schon Qualität, die die Jungs auf dem Feld haben. Aber wir haben wirklich sehr gut dagegengehalten. Und mit ein bisschen Glück und einer besseren Schiedsrichterleistung hätten wir mit Sicherheit dieses Spiel auch gewinnen können.“ So verabschiedet sich der TuS Ahmsen mit erhobenem Haupt aus dem Pokal-Wettbewerb. In der Liga geht es für den TuS am Sonntag mit dem Gastspiel bei der SG Bentorf/Hohenhausen weiter. Der TSV Oerlinghausen ist in der Bezirksliga Staffel 3 beim FC Peckelsheim-Eissen-Löwen gefordert.

 

Fazit: Der TSV Oerlinghausen setzt sich nicht unverdient, aber doch glücklich beim TuS Ahmsen durch, der den Bergstädtern einen starken Pokalfight liefert. Für den TSV Oerlinghausen geht es im Halbfinale am 27. April 2023 zum Derby nach Helpup.

 

Tore:

0:1 Daniel Nadig (15. Min.)

1:1 Niclas Lehbrink (19. Min.)

2:1 Niclas Lehbrink (23. Min.)

2:2 Nils Engmann (46. Min.)

2:3 Jan-Justin Johannhörster (62. Min.)

3:3 Sören Seifert (73. Min.)

3:4 Noel Heitkamp (89. Min.)

Details

Datum Zeit Liga Saison Spieltag
14. September 2022 90' Kreispokal Lemgo 2022/23 Viertelfinale

Spielort

Werrekampfbahn
TuS Ahmsen, 1, Am Sportplatz, Biemsen-Ahmsen, Bad Salzuflen, Kreis Lippe, Regierungsbezirk Detmold, Nordrhein-Westfalen, 32107, Deutschland

Ergebnisse

Club1st Half2nd HalfGoalsSpielausgang
TuS Ahmsen213Loss
TSV Oerlinghausen134Win

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