Engagierte Ahmser trotzen allen Widrigkeiten

Spielbericht

(hk). Mit Bonuszählern auf dem Weg Richtung Klassenerhalt. Der TuS Ahmsen II bezwingt den favorisierten TBV Lemgo III vor heimischer Kulisse mit 3:2. Dieser Heimsieg, der für die Saisonzähler Nummer 14 bis 16 sorgt, ist hart umkämpft. Zugleich müssen die abstiegsbedrohten Männer aus der Werrekampfbahn personelle Opfer bringen. Finn Basler hat sich am Knie verletzt, Lukas Sofsky sogar einen Rippenbruch und eine Lungenverletzung erlitten. Lippe-Kick wünscht an dieser Stelle alles Gute. Diese Ausfälle bedauert TuS II-Spielertrainer Tobias Frenzel sehr und erörtert bei Lippe-Kick: „Wir wussten und haben den Aufwand betrieben, den wir an den Tag legen mussten, um die Chance auf einen Erfolg zu wahren.“

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Von Henning Klefisch

Bastian König

Psychisch und physisch ist es eine gewaltige Kraftanstrengung für die Ahmser, die sich mit dem sechsten Saisonsieg letztlich belohnen. Im Vergleich zum famosen 4:1-Auswärtssieg beim SC St. Pauli nimmt Frenzel so einige personelle Umstellungen wahr. Zunächst dauert es seine Zeit, bis die Abläufe funktionieren. Die besser abgestimmten Lemgoer haben den Joystick von diesem Spiel in der Hand, sorgen im zentralen Mittelfeld ständig für Überzahl, verschieben geschickt, doch belohnen sich nicht mit einem Treffer. Entscheidend für die Lemgoer Torlosigkeit ist die hervorragend agierende Ahmser-Abwehr um Organisationschef Bastian König, dem Frenzel einen „herausragenden Job“ bescheinigt.

Zwei Ahmser Konter sitzen

Finn Plassmeier

In der Verteidigung ist es ein äußerst stimmiger Auftritt der Hausherren, die im Ballbesitz allerdings eher etwas farblos wirken. Hier erkennt Frenzel Steigerungspotenzial. So sind es letztlich Jan Rehnen und Kevin Rausch, die mit ihrer Ballsicherheit und Spielintelligenz diese Partie bestimmen, sich zu Taktgebern aufschwingen. Die Folge ist, dass sich zunehmend das Spielgeschehen Richtung mittleres bis gegnerisches Drittel entwickelt. Die Ahmser haben mehr Ballkontrolle, gelangen zudem in gefährliche Abschlusssituationen. In der Endphase vom ersten Spielabschnitt sind es Julius Fleher (37. Min.) und Finn Plassmeier (44. Min.), die „eine richtig engagierte Leistung“ mit der 2:0-Halbzeitführung krönen. In beiden Fällen geht es nach Ballgewinn rasant nach vorne und sie erwischen eine ungeordnete Lemgoer Abwehrreihe auf dem falschen Fuß.

„Haben im Defensivverhalten zunehmend den Zugriff verloren“

Özcan Altunbas

Im zweiten Spielabschnitt legt der Underdog zunächst seinen Fokus auf eine stabil und diszipliniert agierende Abwehrkette. Der Lemgoer Offensivstärke sind sie sich bewusst, weshalb sie mit allen Mitteln das schnelle Anschlusstor verhindern wollen. Zunächst funktioniert dies, doch nach einer Stunde Spielzeit rappelt es dennoch im Karton. Özcan Altunbas bestraft einen Fauxpas in der gegnerischen Deckung zum 2:1 für die Hansestädter. Frenzel prangert an: „Im Defensivverhalten haben wir zunehmend den Zugriff verloren und waren vermehrt mehr und mehr einen Schritt zu spät.“

„Lemgo III konnte final nicht mehr den Druck aufbringen“

In der Folgezeit intensivieren die Grün-Weißen ihren Fokus auf eine akkurate Verteidigung. Es sind einzig gezielte Konterattacken, die als Offensivleistung stehen sollen. Bedauerlich, dass die durchaus vielversprechenden Umschaltaktionen durch zu viel Fahrlässigkeit ungenutzt bleiben. Zumindest bis zur 86. Spielminute, als Leon Wippersteg (Bild rechts) auf 3:1 erhöht. Der TBV Lemgo III ist wütend, drängt, erhöht den Angriffsdruck, um die schnelle Antwort zu liefern. Die gelingt im direkten Gegenzug durch Daniel Esko. Tobias Frenzel atmet erleichtert durch, als er feststellt: „Lemgo III konnte aber final nicht mehr den Druck aufbringen und den Ausgleich erzwingen.“

„Kurz davor gewesen, das Spiel zu drehen“

Dennis Driedger

Trotz dieser Niederlage ist TBV Lemgo III-Coach Dennis Driedger nicht unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Die unglaubliche Personalnot, die Hansestädter haben gerade einmal elf Akteure, sorgt dafür, dass sie „wenig umjustieren“ können. Trotzdem beweist diese charakterfeste Mannschaft eine eindrucksvolle Moral, kommt stark zurück und sorgt für eine ausgeglichene Angelegenheit. „Wir waren kurz davor gewesen, das Spiel auch zu drehen, weil wir dann zum Ende alles riskiert haben“, berichtet der Gäste-Coach. Dass ein Konter zum 3:1 sitzt, dieses Risiko sind die Gäste eingegangen, werden dafür letztlich sanktioniert. Driedger bilanziert bei Lippe-Kick: „Mit der Einstellung in der zweiten Halbzeit waren wir zufrieden. Was uns allerdings schwerfällt, ist die spielerische Leichtigkeit, die wir in der Hinserie hatten.“

Fazit: Der TuS Ahmsen II holt sich den zweiten wichtigen Sieg innerhalb von wenigen Tagen. Somit steigt die Wahrscheinlichkeit auf den Klassenerhalt weiter an. Die Ahmser müssen in diesem Match richtig leiden, erweisen sich die Lemgoer doch als ein hartnäckiger Gegner, der spielstark und widerstandsfähig ist. Am Ende besitzt der erfolgreiche Konter zum 3:1 eine vorentscheidende Bedeutung.

Tore:
1:0 Julius Fleher (37. Min.)
2:0 Finn Plassmeier (44. Min.)
2:1 Özcan Altunbas (60. Min.)
3:1 Leon Wippersteg (86. Min.)
3:2 Daniel Esko (87. Min.)