Schlussfinish bringt Ahmsen den Zitter-Sieg

Spielbericht

(hk). Diese Crunch-Time hat es einfach mal so richtig in sich. Was für eine Energie-Leistung vom Spitzenreiter TuS Ahmsen, der dank eines Dreierpacks in den finalen neun Spielminuten den 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg umwandelt. Der Underdog TuS Brake darf immerhin wenige Augenblicke vom Sensationscoup träumen. Dennoch bescheinigt der abwesende Gäste-Trainer Alexander Kirsch, der sich von Co-Trainer und Bruder Andre unterrichten lässt, allerdings dem Gastgeber einen „verdienten Sieg aufgrund des spielerischen Übergewichts.“

Von Henning Klefisch

Thomas Johannfunke

TuS Ahmsen-Chef-Trainer Thomas Johannfunke spricht von einem „schlechten Spiel“, das von seinem Team in diesem Namensvetter-Duell angeboten wird. Konkreter wird er in der Fehleranalyse, als er bei Lippe-Kick präzisiert: „Kein Biss, keine Schnelligkeit. Wir haben uns wirklich sehr schwergetan.“ Er prangert offenherzig die mangelnde Bewegung im Spiel seiner Mannschaft an. Im Rückzugsverhalten fehlt der Eifer, was explizit mit dem Gegentor bestraft wird.

Schön herausgespielte Gästeführung

Samuel Herbrandt

Die Rumpftruppe des TuS Brake, der nach einer Corona-Welle auf zahlreiche wichtige Akteure verzichten muss, legt die oberste Priorität zunächst einmal auf eine stabile Defensive. Dann sollen es fixe Umschaltaktionen sein, die den Favoriten unsortiert erscheinen lassen sollen. Kirsch spricht in diesem Zusammenhang von einem „Spielglück“, dass die Hausherren eine Vielzahl an Abschlussaktionen verstreichen lassen. Selbst ist es in der 75. Spielminute ein Konter über die rechte Außenposition, der von Andre Kirsch und Henning Rullmann vorbereitet wird. Kirsch flankt in die Mitte, wo Samuel Herbrandt das direkte Duell mit seinem Gegenspieler für sich entscheidet, dann zum „absolut glücklichen“ Führungstor trifft. In diesem Spielzug kommt der eigene gesteckte Matchplan klar zum Tragen. Dieses plötzliche Gegentor macht die Ahmser wütend, weshalb sie ihre Angriffsbemühungen deutlich erhöhen, eine Menge investieren, um die zweite Niederlage nacheinander zu vermeiden. Dieser Mut wird belohnt, sind es Sören Seifert (86. Min.), Jan-Hendrik Pluskat (90. Min.) und Lars Brüntrup (90. + 5. Min.), die für einen Umbruch in diesem Spiel sorgen.

„Deswegen war es ein schmutziges Ding.“

Sören Seifert

Johannfunke befürchtet, dass ein Aufstieg nur zur Illusion wird, wenn sein Team noch mehr von solchen Partien abliefert. Am Ende jedoch ist dieser Sieg deshalb „nicht unverdient, weil wir das ganze Spiel natürlich dominiert haben.“ Das vorherrschende Manko: „Aber wir kamen zu keiner Torchance. Deswegen war es ein schmutziges Ding.“ Letztlich zählt nach der bitteren Derby-Niederlage gegen den SC Bad Salzuflen die erfolgreiche Reaktion. „Wir haben gewonnen. Gott sei Dank.“ In der folgenden Woche steht das ultimative Spitzenspiel beim ersten Verfolger SV Werl-Aspe an. „Mal gucken, was da dann passiert.“

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„Moral in dieser Mannschaft ist intakt“

Alexander Kirsch

Alexander Kirsch resümiert nach dem Match gegenüber Lippe-Kick: „Super ärgerlich für uns. Das wäre ein absoluter Big-Point auch für die Moral gewesen. Ob verdient oder nicht, wenn du bis zur 86. Minute führst, willst du wenigstens einen Punkt mitnehmen. So ist es bitter, aber trotzdem zeigt es, dass die Moral in dieser Mannschaft intakt ist, dass wir trotz der ganzen Ausfälle ein bisschen etwas improvisieren mussten. Positiv, dass die Jungs trotzdem lange Zeit ein ebenbürtiger Gegner waren. Das macht uns und mich stolz.“ Der Blick geht nach Extertal auf den kommenden Sonntag: „Jetzt werden wir alles in Bewegung setzen, dass wir im Abstiegskrimi gegen den SC Extertal drei Punkte am Walkenfeld behalten werden. Das ist das, worauf es ankommt.“ Andre Kirsch möchte abschließend an dieser Stelle den Referee und die Fairness vom Gegner loben, „was nach letzter Woche sehr wohltuend war.“

Fazit: Ein mühseliger Sieg voller Schweiß. Der TuS Ahmsen macht sich unnötig selbst das Leben schwer, ist besser, doch nicht zielstrebig genug. Folglich muss ein Kraftakt in der Schlussphase her, um den so wichtigen Heimsieg zu verwirklichen.

Tore:
0:1 Samuel Herbandt (75. Min.)
1:1 Sören Seifert (86. Min.)
2:1 Jan-Hendrik Pluskat (90. Min.)
3:1 Lars Brüntrup (90. + 5. Min.)