Aktuell sieht es so aus, als könnten alle Spiele über die Bühne gehen. Erstmalig wären dann in diesem Jahr alle fünf unserer lippischen Bezirksligisten im Einsatz. Hier gibt es die passende Einstimmung auf den 20. Spieltag.
Oerlinghausen will Kaunitz ärgern
Bezirksliga 2 (ab). Nach aktuellem Stand finden alle fünf Partien unserer lippischen Bezirksligisten statt. Einzig das Duell zwischen dem FC Türk Sport Bielefeld und dem TuS Asemissen steht noch auf der Kippe. Ebenfalls auf reisen sind der Post TSV Detmold, der bei Schwarz-Weiß Sende zu Gast ist, und der TBV Lemgo, der zum Tabellenletzten SV Spexard II muss. Heimspielpremiere in diesem Jahr feiert der TSV Oerlinghausen, der gleich auf den Spitzenreiter aus Kaunitz trifft. Ebenfalls Heimspiel, allerdings nicht auf heimischem Gelände, hat der FC Augustdorf, der es mit dem SC Bielefeld 04/26 zu tun bekommt. Des Weiteren stehen noch drei Derbys auf dem Plan, Friedrichsdorf trifft auf Avenwedde, Dornberg auf Hicret Bielefeld und der SuK Canlar Bielefeld auf Wellensiek.
Von André Bell & Henning Klefisch
FC Türk Sport Bielefeld vs. TuS Asemissen
(ab). „Wenn es einigermaßen trocken bleibt, könnte es sein, dass wir spielen“, meint Türk Sport-Kicker Arif Kundag, der davon ausgeht, „dass der Schiedsrichter vor Ort entscheiden wird.“ Die Situation ist für die Bielefelder nicht angenehm, denn: „Wir können seit Wochen nicht auf dem Platz trainieren.“ Stattdessen geht es „ab und zu mal in die Soccerhalle“ oder man erkundet läuferisch die Stadt. Das Spiel gegen den TuS ist für beide Teams richtungsweisend. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel, wir wissen, worum es geht“, ist man beim FC Türk Sport fokussiert. Kundag denkt, dass die Tagesform entscheiden sind wird. Aber „wir wollen die Punkte zu Hause lassen, wissen aber auch, dass Asemissen richtig um die Punkte kämpfen wird.“
Das kann Lutz Höna, Vorstandsmitglied des TuS Asemissen, nur bestätigen: „Das erste Big-Point-Match steht vor der Tür. Für uns heißt es erneut, auf den Punkt 100 % Einsatzbereitschaft und Leidenschaft zu zeigen, um die für uns drei wichtigen Punkte einzufahren.“ Auch Höna meint, dass „die Tagesform und Einstellung jedes Einzelnen“ dazu wichtig sein wird. Im letzten Spiel gegen den Post TSV Detmold zeigte der Aufsteiger „gute Ansätze“, auf die will man aufbauen: „Dann werden wir sicherlich gute Chancen haben ein Spiel auf Augenhöhe zu gewinnen. Wir wollen uns nicht am Gegner orientieren, sondern Türk Sport unser Spiel aufzwingen. Aus personeller Sicht fehlen die Langzeitverletzten Marius Ravenschlag, Toby Neubert und Christian Bilavcic, abgesehen davon kann Trainer Florian Müller aber aus dem Vollen schöpfen können „und eine schlagkräftige Truppe aufs Spielfeld schicken.“
Um 15 Uhr wird Schiedsrichter Nils Hasse aus Lügde das Spiel auf dem Sportplatz Kupferhammer anpfeifen.
FC Augustdorf vs. SC Bielefeld 04/26
(ab). FCA-Coach Matthias Heymann erinnert sich nicht allzu gerne an das Hinspiel: „Das Hinspiel war eine klare Angelegenheit, auch, weil wir klarste Torchancen ausgelassen haben.“ Mit 1:5 ging die Partie verloren. Doch der Coach geht positiv ins Rückspiel: „Auf unserem kleinen Kunstrasenplatz wird es aber sicherlich ein ganz anderes Spiel. Wir haben schon beim 4:4 gegen Dornberg gezeigt, dass wir auf dem Platz auch mit den Spitzenteams mithalten können.“ Mit welchem Personal der FCA am Sonntag allerdings antritt, ist gar nicht so einfach zu beantworten, denn „im Moment ist es leider ein Kommen und Gehen.“ Es fehlen weiter die Langzeitverletzten Marc Wiemann, Malte Kiel, Serdar Caliskan und Willi Hildebrandt. „Dazu ist Christian Schröder im Urlaub und André Schreiber krank“, so Heymann. Dafür kehren aber Daniel Gießbrecht, Marcel Meschede, Eduard Heinrich und Gianni Bovino zurück. Der Trainer verspricht: „Wir werden Bielefeld das Leben so schwer wie möglich machen und wollen mindestens einen Punkt holen.“
Die Gäste reisen nach sieben Punkten aus den ersten drei Rückrundenspielen selbstbewusst nach Augustdorf, auch, wenn Co-Trainer Michael Wöhrmann warnt: „In Augustdorf ist es immer ein schweres Spiel, sie präsentieren sich immer als starke Einheit und sind körperlich robust.“ Besonderes vor einem Spieler hat Wöhrmann Respekt: „Alexander Eck kenne ich seit einer gefühlten Ewigkeit und ist ein hervorragender Spieler.“ „Der Erfolg bei den Lippischen Hallenkreismeisterschaften spricht für eine gute Mannschaft“, so der Co-Trainer, weshalb der SCB „mit großem Respekt“ nach Augustdorf fährt. Doch man fährt nicht hin, um Geschenke zu verteilen: „Wir wollen mit drei Punkten nach Hause fahren. Dafür ist es wichtig, konzentriert von der ersten Sekunde an ins Spiel zu gehen und sich von den Fans des FCA nicht aus der Ruhe bringen zu lassen.“ Personell gibt es so gut wie keine Probleme bei den Bielefeldern: „Im Moment können wir bis auf einen Spieler aus dem Vollen schöpfen.“
Der Schiedsrichter kommt aus dem Kreis Gütersloh und heißt Frederik Jaschinski. Um 15 Uhr ist Anstoß.
TSV Oerlinghausen vs. FC Kaunitz
(ab). Gut gelaunt geht der TSV Oerlinghausen in das Duell mit dem Tabellenführer. „Die Stimmung ist gut, alle sind fit“, weiß Milko Micanovic zu berichten. „Wir freuen uns, dass es endlich weitergeht“, ist für den TSV gefühlt jetzt erst Rückrundenstart. Das letzte Spiel in Dornberg ist bereits wieder drei Wochen her. „Das war bisher ja weder Hü noch Hott. Und jetzt gleich zu Hause gegen den Tabellenführer, es gibt doch nichts Schöneres.“ Das Hinspiel ging verdient mit 2:0 an den FCK. Im Rückspiel wollen die Bergstädter „zeigen, was wir können.“ „Ich bin mir sicher, dass Miron uns wieder richtig gut einstellt, wir werden brennen und dann wollen wir den Tabellenführer stürzen“, geht der TSV durchaus ambitioniert in das Spiel.
Dass Oerlinghausen „ein unbequemer Gegner“ ist, ist auch Kaunitz-Coach Maik Uffelmann bekannt: „Die sind kämpferisch richtig stark.“ Man kennt sich übrigens. Uffelmann spielte eins in der A-Jugend des SC Verl zusammen mit Micanovic, auch mit David Stroisz stand er schon in einer Mannschaft. „Nils Engmann ist ein guter Stürmer da vorne drin, mit Serdar Öksüz haben sie sich gut verstärkt in der Winterpause“, warnt der FCK-Coach. Doch er sieht keine Gefahr, dass seine Spieler den TSV unterschätzen könnten: „Wir wollen versuchen, unsere Siegesserie auszubauen. Wir sind in einem guten Rhythmus und richtig gut drauf. Wir gehen selbstbewusst ins Spiel, die Abläufe passen und die Jungs sind ehrgeizig.“
Thorsten Pölert vom SuS Pivitsheide leitet die Partie, Anpfiff ist um 15 Uhr.
Schwarz-Weiß Sende vs. Post TSV Detmold
(hk). Zwei Punkte Rückstand auf einen rettenden Rang weist Schwarz-Weiß Sende auf, dessen Coach Jürgen Prüfer bei Lippe-Kick fordert: „Wir müssen weitermachen, mit dem, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben, dann ist alles möglich.“ Ganz entscheidend wird es nach seiner Ansicht sein, dass „wir Felix Buba unter Kontrolle kriegen müssen, aber auch Detmold wird sehen müssen, dass sie uns kontrollieren“, vertraut er hier seiner Truppe. Aufgeben stellt für den ehemaligen Coach vom Herforder SV Borussia Friedenstal keine Option dar: „Wir werden kämpfen bis zum letzten Spieltag, um das kleine Wunder Klassenerhalt noch zu schaffen“, könnte ein erster Schritt mit Punkten gegen die Lipper bereits am Sonntag getätigt werden.
Mit einem ähnlichen Spiel wie gegen den TuS Asemissen (2:1) rechnet Post TSV-Manager Michael Grundmann vor dem kommenden Auswärtsspiel beim SW Sende. „Ich kann mir kaum vorstellen, dass Sende ein Offensivfeuerwerk abbrennen wird, denn sie werden versuchen, aus einer kompakten Defensive immer wieder Nadelstiche zu setzen“, lobt er insbesondere Torben Brandy – Bruder von Arminia Bielefeld-Profi Sören Brandy – der als „exzellenter Standardschütze“ glänzt. Deshalb verlangt Grundmann von seinen Jungs auch, dass „unnötige Fouls in gefährlicher Position vermieden werden.“ Bis auf die langzeitverletzten Christian Schiprowski und Tim Smithen kann das Trainerteam Ralf Brokmann und Christoph Zimmermann seine beste Formation aufbieten. Vielleicht droht auch ein verletzungsbedingter Ausfall von Philipp Wichmann. Michael Grundmann wünscht sich sehnlichst, dass sein Team den Schwung nach dem Siegeshattrick mitnimmt, fordert zugleich: „Wir müssen die Spannung hochhalten.“ Immerhin ist ihm bewusst, dass Sende kämpferisch stark agieren wird, kämpfen sie doch um den Klassenerhalt, tun folglich alles, um Zähler im Heimspiel zu verteidigen. Der Post TSV-Manager verweist auf die Ergebnisse, wenn er sagt: „Sie haben gegen Avenwedde Unentschieden gespielt, gegen Wellensiek nur 0:1 verloren, gegen Lemgo ein 3:3 geholt“, empfiehlt er seiner Truppe damit umzugehen, um die Wahrscheinlichkeit auf den vierten Sieg in Serie signifikant zu erhöhen.
Thomas Peters ist im Waldstadion in Schloß Holte-Stukenbrock für die Spielleitung zuständig.
SV Spexard II vs. TBV Lemgo
(ab). Immer noch sieglos, aber deutlich stabiler präsentierte sich das abgeschlagene Schlusslicht in den letzten Partien. Mit Blick auf die Tabelle ist relativ schnell klar, dass man als krasser Außenseiter ins Spiel gegen den TBV Lemgo geht. Das Hinspiel ging bereits mit 0:7 verloren. Doch wie bereits erwähnt, in der Rückrunde hat der SV Spexard II sich bislang gut geschlagen, beim 0:0 gegen Avenwedde holte man vor zwei Wochen sogar den zweiten Saisonzähler.
Das ist auch beim TBV Lemgo niemandem verborgen geblieben. Zwar meint auch Ulas Tokdemir, dass man in der Favoritenrolle ist, „aber das heißt ja nicht automatisch, dass es auch so ausgehen muss.“ In der Hinrunde war der SV „noch nicht konkurrenzfähig, hat sich aber parallel zur ersten Mannschaft im Laufe der Saison gesteigert.“ Zwar hat es noch nicht zu drei Punkten gereicht, „aber die Ergebnisse wurden auf jeden Fall knapper“, warnt Tokdemir, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. „Das sind im Vergleich zur Hinrunde schon achtbare Ergebnisse“, meint der sportliche Leiter mit Blick auf die ersten Spiele der Rückrunde der Gastgeber. Im Umkehrschluss heißt das für Tokdemir, dass „sie an sich gearbeitet haben und eine Steigerung vollzogen haben“, gibt er für seine Jungs die gleiche Devise aus: „Wir sind erneut schlecht gestartet mit vier Punkten aus drei Spielen. Wir müssen uns jetzt auch steigern. Daran arbeiten wir und wir machen auch Fortschritte.“ Er ist zuversichtlich, Sonntag „die drei Punkte einzufahren“ und fordert, sich in den kommenden Wochen „Schritt für Schritt an die Normalform heranzuarbeiten.“
Gürkan Ersoy aus dem Kreis Herford ist Schiedsrichter der Begegnung, die um 15 Uhr beginnt.