Einst in den 50er-Jahren ins Leben gerufen, zwischenzeitlich gar nicht mehr ausgetragen, seit 2008 aber wieder da: Der Südost-Pokal. Ab heute geht’s wieder rund.
TSV Elbrinxen richtet Südostpokal-Wettbewerb aus
Altgediente Fußballanhänger werden bei der Nachricht mit Wehmut an den legendären Wettbewerb zurückdenken. Einst in den 50er-Jahren vom TSV Belle gegründet, erlebten die Fußballfans in den nachfolgenden Jahren großartige und spannende Begegnungen. Zwölf Vereine – mit Lügde, Elbrinxen, Sabbenhausen, Falkenhagen, Niese und Rischenau aus dem Stadtgebiet Lügde, Brakelsiek, Schwalenberg, Lothe, Schieder und Wöbbel aus der Stadt Schieder-Schwalenberg und der TSV Belle zählten zu den teilnahmeberechtigten Mannschaften, die im Anschluss an die Meisterschaftsserie den Sieger ausspielten. Vier Ausscheidungsspiele waren notwendig, um dann an zwei Sonntagen den Sieger zu ermitteln. Der Sieger bekam den begehrten Wanderpokal – mehr nicht. Keine Siegprämie oder gar Antrittsversprechen. Der Schatzmeister des Siegers durfte sich freuen, im nächsten Jahr den Cup ausrichten zu dürfen. Und die Fans strömten in Scharen. So bevölkerten in den 70er-Jahren einmal über 1000 Zuschauer den Schiederaner Platz, den der TSV Elbrinxen als Sieger verlies. Aber auch der TSV Rischenau, der TSV Lothe und RW Schieder zählten über viele Jahre zu den Favoriten.
In diesem Jahr richtet der TSV Elbrinxen im Rahmen seines Sportfestes den Wettbewerb aus und hat den Wettbewerb auch wieder für zweite Mannschaften aufleben lassen. TSV-Vorsitzender Wolfgang Siefert erinnert sich noch an viele Begebenheiten aus damaliger Zeit. Der TuS Lügde wurde in den 80er-Jahren erst nach einer längeren Beratung und geheimen Abstimmung zu diesem Cup zugelassen. „Einige hatten da wohl die Befürchtung, dass der damalige Bezirksligist den Wettbewerb dominieren würde. Doch das war nie so“, erinnert er sich noch genau. Da der Cup immer unmittelbar nach der Serie ausgetragen wurde, kam es sogar vor, dass einige Vereine in den letzten Punktspielen wichtige Spieler nicht einsetzten, um beim Südost-Pokal erfolgreich zu sein. Und auch die Zuschauer nahmen das sportliche Highlight an. „Man traf sich sonntags auf dem Sportplatz mit den Fans der anderen Dörfer, feierte oder trauerte wegen der Spielergebnisse, man hatte sich etwas zu erzählen. Es war halt ein Fußball-Spektakel. Heute ruft einen das Handy schon zum nächsten Event. Pflichtaufgabe erfüllt, weiter. Der lokale Fußball bleibt mehr und mehr auf der Strecke“, so Wolfgang Siefert.
Lang ist das her, aus verschiedenen Gründen ruhte der Wettbewerb, ehe ihn der TuS Brakelsiek im Jahr 2008 anlässlich seines 100-jährigen Vereinsgeburtstages wieder zum Leben erweckte. Inzwischen darf jeder der noch verbliebenen sechs Vereine den Wettbewerb ausrichten. Geblieben ist die Spielzeit von 2 x 30 Minuten mit einem anschließenden Elfmeterschießen bei Torgleichheit.
Und das war auch immer das Spannende an diesem Wettbewerb. „Vielleicht hören wir einfach mal den älteren Besuchern zu, wie sie sich erinnern und erzählen von einem Fußballwettbewerb, der Kult war“, so der TSV-Chef.
Los geht es am Donnerstag, 2. August mit den Ausscheidungsspielen:
18:30 Uhr: SG Brakelsiek/Wöbbel vs. SG Belle/Cappel/Reelkirchen
19:45 Uhr: SV HW Falkenhagen vs. TuS WE Lügde
Endrunde 1. Mannschaften am Sonntag, 5. August:
13:00 Uhr: Sieger Spiel 1 vs. SG Sabbenhausen/Elbrinxen
14:15 Uhr: Sieger Spiel 2 vs. TSV Rischenau
16:30 Uhr: Endspiel
Der Südost-Pokal für die 2. Mannschaften wird am Samstag, 4. August mit folgenden Partien ausgetragen:
13:30 Uhr: SG Belle/Cappel/Reelkirchen II vs. SG Brakelsiek/Wöbbel II
14:45 Uhr: TuS WE Lügde II vs. SG Sabbenhausen/Elbrinxen II
17:00 Uhr: Endspiel
Am Freitag laden die Alten Herren ab 19 Uhr zu einem Kleinfeldturnier ein, zudem der TSV Lothe, der TuS Brakelsiek, TuS Lüchtringen, SV Niese und der TuS Lügde als Gastvereine zugesagt haben.
Foto: Die siegreiche Mannschaft des TSV Elbrinxen 1972. Vor 1000 Zuschauern netzte Heinz Köhler (2. v. li. sitzend) zum Sieg ein.
Die Mannschaft (stehend) mit Betreuer Heinz Bohlke, Franz Hasse, Gerd Zange, Walter Keindlstorfer, Eckart Herden, Werner Rissiek, Trainer Dietlef Bitterberg,
sitzend v.l. Reiner Rissiek, Heinz Köhler, Harry Kerstan, Werner Rissiek, Manfred Weber
Quelle: Pressemitteilung TSV Elbrinxen / Wolfgang Siefert