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Hallenfussball

Hallenfußball – Vorbericht TSV Horn-Neujahrs-Cup 2023

Hammerhart, ein echtes Hallenspektakel ist garantiert, wenn der Türkische SV Horn zum Tanz mit dem Ball bittet.

Vorfreude, aber auch etwas Enttäuschung

 

Hallenfußball (hk). Endlich wieder Budenzauber. Die lippischen Fußballer haben danach gelechzt, endlich wieder unter dem Hallendach spielen zu dürfen. Die Begeisterung für die Indoor-Zauberei ist sogar so immens, dass lippische Teams bei Stadtmeisterschaften aus den Nachbarkreisen mitgespielt haben. Die Sportfreunde Oesterholz-Kohlstädt nahmen etwa am Silvester-Cup in Paderborn teil, während der TSV Oerlinghausen an den Bielefelder Stadtmeisterschaften mitwirkte. Am kommenden Sonntag wird in der Halle am Bad Meinberger Waldstadion jetzt also der prestigeträchtige und traditionsreiche Neujahrs-Cup vom TSV Horn stattfinden. Dieses Jahr jährt sich die Veranstaltung zum 21. Mal. Energiebündel und Organisator Ender Ünal betont mit Inbrunst in seiner Stimme vorab: „Wir freuen uns riesig, haben ein super Teilnehmer-Feld mit dem Titel-Verteidiger und Landesligisten Post TSV Detmold“, um dann noch elegant die verbale Kurve erfolgreich zu nehmen: „Auch alle anderen Teams sind super.“ Seinen Wunsch, so kurz vor dem Anpfiff, formuliert er kurz und knackig: „Ich wünsche mir zahlreiche Zuschauer, Spaß und keine Verletzung. Kommt vorbei, seid zu Gast bei Freunden“, predigt er.

 

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Von Henning Klefisch

 

Der TSV Horn denkt nicht nur von hier bis zur nächsten Bushaltestelle. Im Vorfeld von diesem High-Class-Turnier spielen die Junioren-Mannschaft an gleicher Stelle gegeneinander. Ünal spricht von einem Wettbewerb, „den wir genauso durchziehen, wie das Senioren-Turnier.“ Bei den G- und E-Junioren spielen jeweils sechs Teams am Samstag gegeneinander. Er besitzt keine prophetische Ader, um bereits einige Tage vor dem Showdown zu prognostizieren: „Ich weiß jetzt schon, dass sich alle Teams darauf freuen.“

 

Er verwandelt seine Stirn in einen Sixpack mit Denkerfalten, gegenüber Lippe-Kick einräumend: „Leider ist der LZ-Cup in Lippe ausgefallen.“ Um sodann direkt in die Nachbarkreise und nicht nur dorthin zu blicken: „Überall haben die Hallen-Stadt-Meisterschaften stattgefunden.“ Ünal vermutet: „Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir in Lippe Leute haben, die keine Freunde des Fußballs sind. So leid es mir tut, konnte ich es nicht nachvollziehen, warum wir in Lippe nicht die Hallen-Meisterschaft ausgetragen haben.“ Schließlich hat sich das Indoor-Spektakel doch zu einer guten und alten Tradition entwickelt. Ünal wirft thematisch ein: „Ich finde, die Halle ist ein Treffpunkt für den Fußball in Lippe. Da kommen alle Teams, alle Trainer, Betreuer und Fans zusammen. Das ist Multikulti und mittlerweile ein fester Bestandteil des lippischen Fußballs“, der aber zuletzt vor drei Jahren tatsächlich ausgetragen wurde. Weil es die Turnier-Serie nicht gibt, springt eben der TSV Horn in die Bresche. Ünal breitet seine Arme aus, agiert als Menschenfänger, indem er kundtut: „Wir freuen uns auf alle Teams, Fans und Freunde des Hallenfußballs.“ Natürlich dürfen auch die Gaumenfreunde sämtliche Geschmacksnerven verwöhnen. Ünal flüstert Lippe-Kick ins Ohr: „Wir haben uns gut vorbereitet, unsere Frauen werden mit der türkischen Küche für die beste Verpflegung sorgen.“ Die kulinarische Vorbereitung läuft auf Hochtouren, die sportliche aus TSV Horn-Sicht eher etwas schleppend, da die Stadt Horn die heimische Halle bis zum 9. Januar 2023 gesperrt hat, was die gezielte Vorbereitung doch signifikant verkompliziert. „Dennoch werden wir alles geben“, gibt Ender Ünal bereits ein Versprechen ab. Die TSV Horn-C-Liga-Reserve wollte sehr gerne ebenfalls aktives Mitglied bei diesem Budenzauber sein, was die Turnierleitung generös genehmigt hat. Das Finanzielle erhöht den Anreiz. Neben dem beliebten Wander- und Siegerpokal werden zudem 900 Euro Preisgeld ausgespielt. Die Mannschaftskasse wird prall gefüllt, wenn der Gewinner 500 Euro erhält, der Zweite 200 Euro und der Dritte 100 Euro. Der beste Fänger bekommt einen Fuchs auf die „Kralle“. Ebenso wie der treffsicherste Schütze.

 

 

Senioren Turnier, Sonntag 15.01.2023, Gruppe A

1 10.00 – 10.15 TSV Horn 1 FC Augustdorf
2 10.36 – 10.51 SG Belle-Cappel – TuS Eichholz-Remmigh.
3 11.12 – 11.27 SC Türkgücü Detmold – TSV Horn 1
4 11.48 – 12.03 FC Augustdorf – SG Belle-Cappel
5 12.24 – 12.39 TuS Eichholz-Remmigh. – SC Türkgücü Detmold
6 13.00 – 13.15 TSV Horn 1 – SG Belle-Cappel
7 13.36 – 13.51 FC Augustdorf – TuS Eichholz-Remmigh.
8 14.12 – 14.27 SG Belle-Cappel – SC Türkgücü Detmold
9 14.48 – 15.03 TuS Eichholz-Remmigh. – TSV Horn 1
10 15.24 – 15.39 SC Türkgücü Detmold – FC Augustdorf

 

Zunächst einmal seufzt Sascha Weber voller Erleichterung: „Wir freuen uns sehr, dass auch in der Halle wieder Normalität vorherrscht“, konstatiert der FC Augustdorf-Cheftrainer. Eine Erkenntnis, die für Wohlbehagen bei ihm sorgt: „Die Jungs haben Bock auf das Turnier.“ Exemplarisch ist für die große Begeisterung im Lager der Senne-Kicker auszumachen: „Nach der Anfrage vom TSV haben sofort 13, 14 Spieler für den Tag zugesagt.“ Sportlich rechnet der erfahrene Coach mit ganz viel Ausgeglichenheit in der Gruppenphase, verfügt doch jedes Team über zwei fähige Wechselreihen. Wenn der Gastgeber tatsächlich mit seinem gewohnten Kader aufläuft, sieht er die Egge-Jungs neben dem Post TSV Detmold in der Favoritenrolle. Die Mannschaft von Chefcoach Rytis Narusevicius spielt schließlich einen Hallenfußball modernster Prägung. Der technisch hochveranlagte Cihat Keles agiert als vorgezogener Keeper mit einer ausgeprägten Torgefahr. Weber hat beobachtet: „TSV Horn spielt meistens mit einem vorgezogenen Keeper. Dies beherrschen sie sehr gut. Sowas zu verteidigen, ist nicht so einfach.“

Sascha Weber

Dass zudem die Hallencracks und der einzige Landesligist, der Post TSV Detmold, ein ganz ernsthaftes Wörtchen um den Hallentitel mitsprechen wird, ist für Weber „selbsterklärend.“ Bis dato haben die Augustdorfer vier Übungseinheiten unter dem Hallendach bestritten, ohne alle Trainingsschwerpunkte auf dieses Turnier hingehend zu legen. Weber verrät über die Vorbereitungsinhalte bei Lippe-Kick: „Wir arbeiten im Kräftigungs-Bereich und zum Abschluss wird dann ausgiebig gespielt. Aber ohne irgendwelche Vorgaben.“ Vor allem soll der Spaß-Faktor eine hohe Wertigkeit bei den Sandhasen genießen, die im Liga-Betrieb im Jäger-Style an zweiter Tabellenposition im Detmolder Kreisoberhaus rangieren. Auch deshalb erhofft sich Weber, dass sich beim Hallenkick keiner verletzt. Zudem wäre der Sprung in das Halbfinale voll und ganz nach seinem Gusto.

 

 

Seine Premiere bei diesem Highlight-Turnier erlebt der A-Liga-Spitzenreiter SG Belle-Cappel. Darüber freut sich Chef-Trainer Timo Welsandt ausgesprochen, als er gegenüber Lippe-Kick verdeutlicht: „Wir freuen uns erstmal, zum ersten Mal beim Neujahrs-Cup dabei sein zu dürfen.“

Timo Welsandt

Der Coach vom Aufsteiger bedauert, dass die lippische Hallenserie in dieser Spielzeit nunmehr zum dritten Mal in Folge nicht stattfindet, hätte er sich mit seinen jungen Himmelsstürmern doch eine Menge ausgerechnet: „Ich glaube, wir hätten dort eine gute Rolle spielen können.“ Grundsätzlich zeigt er sich vom Ambiente beim Budenzauber ausgesprochen begeistert, findet Welsandt etwa: „Die
Halle ist immer etwas ganz anderes und Schönes. Schnelle Spiele, viele Tore und eine sehr gute Stimmung!“, lassen diese Elemente die Beliebtheitswerte in die Höhe schnellen. Die größten Erfolgsperspektiven am kommenden Sonntag räumt er dem Post TSV Detmold ein. Direkt dahinter kommt für ihn der Türkische SV Horn. Selbst sieht der SG-Coach diesen Wettkampf äußerst entspannt, verdeutlicht er doch via Lippe-Kick: „Wir nehmen das als Teil unserer Vorbereitung, explizit in der Halle haben wir nicht trainiert.“ Am vergangenen Mittwoch erfolgte der Auftakt in die mehrwöchige Vorbereitung, die er als „stramm“ charakterisiert. Über die eigenen Erfolgsperspektiven weiß er zu berichten: „Ich sehe uns nicht unbedingt als Hallenteam, das könnte interessant werden.“ Dennoch erkennt er mehr Chancen als Risiken: „Wenn es uns gelingt, das Tempo mitzugehen, können wir auch weiterkommen.“

 

 

 

Tim Hosch

Für den am Saisonende aus seinem Amt ausscheidenden TuS Eichholz-Remmighausen-Chef-Trainer Tim Hosch ist die Vorfreude vor diesem Gastspiel beim hochkarätig besetzten Turnier riesig. Der vollständige Kader ist für den Kick unter dem Hallendach nicht begeisterungsfähig, weshalb einige Leader am Sonntag dem sportlichen Treiben fernbleiben. Trotzdem gingen einige Hände hoch, als die Verfügbarkeit überprüft worden ist. „Wir freuen uns, dass wir gefragt wurden und dabei sind. Das finden wir richtig klasse“, verrät Hosch im Gespräch mit Lippe-Kick. Ein gezieltes Hallentraining ist für die Grün-Weißen allerdings nicht möglich, ist es vielmehr die Premiere nach dem Start in die Winterpause, dass sie sich gemeinschaftlich sportlich betätigen. „Wir sehen das absolut für uns als Spaßveranstaltung, gehen unvoreingenommen da rein, freuen uns auf das Event, wollen da ein bisschen kicken, gucken, dass sich keiner verletzt“, geht es ebenfalls darum, zu erkennen, wie sich die konditionellen Werte bei dieser kraftraubenden Veranstaltung darstellen. Auch ihm fehlt der LZ-Cup, wird die lange Winterpause nur unzureichend mit sportlichen Events gefüllt. Eines davon ist der Neujahrs-Cup in der Kurstadt. Deshalb empfindet Hosch auch tiefe Dankbarkeit, dass die Horner all die Mühen auf sich nehmen.

Tim Hosch

Da die personelle Unberechenbarkeit eine echte Variable liefert, zeigt er sich gespannt, wie sich das tatsächliche Leistungsvermögen letztlich auf dem Platz niederschlagen wird. Der TuS-Trainer geht davon aus, dass der A-Liga-Primus SG Belle-Cappel etwa unter dem Hallendach ähnlich beschwingt aufspielt wie in der Liga. Zumal der Aufsteiger doch einige technisch talentierte Kicker in seinen Reihen hat. Vor allem den Post TSV Detmold hat er insbesondere mit Blick auf die Futsal-Historie und die Cherusker Detmold-Verbindung in seiner persönlichen Favoritenliste vermerkt, wenn es um den Gesamtsieg geht. Ebenfalls der LZ-Cup-Sieger aus dem Jahr 2019, der FC Augustdorf, stellt traditionell eine richtig starke Hallen-Mannschaft. Auch den B-Liga-Primus TuS Kachtenhausen möchte er bei der Aufzählung nicht außer Acht lassen. Ergo steht für ihn resultierend fest: „Alle haben Bock auf Hallenkick, auf spannende Spiele, auf einen schönen Sonntag. Einfach mal wieder Fußball.“ Deshalb möchte er seinen Schützlingen keinen überbordenden Druck aufhalsen. „Der Spaß steht bei uns an erster Stelle. Wir gehen völlig ohne Zielsetzung in dieses Turnier hinein, wollen einfach mal schauen, wie weit wir kommen. Wenn nach der Vorrunde Schluss ist, dann schauen wir uns einige Spiele entspannt an, haben einen schönen Sonntag gehabt“, möchte der Tabellenelfte aus dem Detmolder Kreisoberhaus frisch, fröhlich und frei aufspielen.

 

Für den Sportclub Türkgücü Detmold kommt es beim sonntäglichen Hallen-Wettstreit zu einer Art Reise in die eigene Vergangenheit. Immerhin gibt es doch das Wiedersehen auf der Platte mit zahlreichen alten Bekannten aus dem Detmolder Kreisoberhaus, welches für die Residenzler bis zum vergangenen Sommer rund zwei Jahrzehnte lang die sportliche Heimat gewesen ist. So stehen etwa Duelle gegen den TuS Eichholz-Remmighausen und gegen den TSV Horn an. Mit der SG Belle-Cappel gab es in der jüngeren Vergangenheit aufgrund der unterschiedlichen Ligazugehörigkeiten keine näheren Berührungspunkte. Mehr verbindende Kontakte bestehen hingegen schon zum FC Augustdorf, was auch Sportclub-Obmann Imdat Aksu im Hinterkopf hat, wenn er gegenüber Lippe-Kick klarstellt: „In Augustdorf sind einige alte Spieler untergekommen“, um zugleich dem Tabellenzweiten aus dem Detmolder Kreisoberhaus eine Bürde aufzuerlegen: „Die Sandhasen sind für mich auch Favorit auf den Cup.“ Die grundsätzlich als technisch extrem hochwertig veranlagten, bekannten Türkgücü-Jungs sollten allerdings auch Beachtung finden. Immerhin spricht Aksu doch von einer „sehr guten Vorbereitung“ seiner Schützlinge auf das Indoor-Turnier. Folglich ist Optimismus bei ihm Trumpf, indem er zu berichten weiß: „Aus der Gruppe schaffen wir es mit Sicherheit auch, weil wir so einige „Pöhler“ in der Mannschaft haben.“

 

 

 

 

Gruppe B

1 10.18 – 10.33 TSV Horn 2 – TuS Horn Bad Meinberg
2 10.54 – 11.09 Post TSV Detmold – Türksport Bad Lippspringe
3 11.30 – 11.45 TuS Kachtenhausen – TSV Horn 2
4 12.06 – 12.21 TUS Horn Bad Meinberg – Post TSV Detmold
5 12.42 – 12.57 Türksport Bad Lippspringe – TUS Kachtenhausen
6 13.18 – 13.33 TSV Horn 2 – Post TSV Detmold
7 13.54 – 14.09 TuS Horn Bad Meinberg – Türksport Bad Lippspringe
8 14.30 – 14.45 Post TSV Detmold – TuS Kachtenhausen
9 15.06 – 15.21 Türksport Bad Lippspringe – TSV Horn 2
10 15.42 – 15.57 TuS Kachtenhausen – TuS Horn Bad Meinberg

 

In den höchsten Tönen schwärmt Post TSV Detmold-Chef-Trainer Andre Patscha von diesem Wettbewerb, bezeichnet er doch den Neujahrs-Cup bei Lippe-Kick als „eines der besten Hallenturniere in ganz Lippe.“ Tiefe Dankbarkeit zeigt er, dass die Verantwortlichen des TSV Horn die fast schon einsame Fahne hochgehalten haben. „Ich finde es schön, dass wenigstens ein Hallenturnier in Lippe stattfindet.“ Um zugleich den kritischen Modus in den Blickpunkt zu rücken: „Ich finde es traurig, dass dieses Jahr der LZ-Cup nicht stattgefunden hat. Das ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Der Silvester-Cup und die Bielefelder Stadtmeisterschaften haben stattgefunden. Nur die lippischen Hallenmeisterschaften finden nicht statt. Die Gründe sind mir nicht ersichtlich.“ Das Teilnehmerfeld und die Hallenfußballthematik an sich findet Patscha, mit freier Sicht auf diesen Wettbewerb „immer interessant, weil immer fünf, sechs richtig gute Hallenspieler in jedem Team dabei sind“, die bei solch einer aufregenden Veranstaltung für die Kirsche auf der Sahne sorgen könnten. Mit welcher Equipe die Postler am Sonntag letztlich auflaufen werden, das ist noch gänzlich unklar.

Andre Patscha

Immerhin steht doch am Samstag das Testspiel beim Bielefelder Bezirksligisten TuS Brake auf dem Programm, ist am Samstag-Abend zudem die Futsal-Truppe der Cherusker Detmold noch schwer auf dem Hallenparkett beschäftigt. „Es ist Vorbereitungszeit, der Kalender ist voll“, gibt Patscha im Gespräch mit Lippe-Kick zu bedenken. Dennoch wissen die Residenzler um die eigenen Qualitäten bestens Bescheid, weshalb er ankündigt: „Wir wollen uns dort natürlich bestmöglich verkaufen. Es ist tagesformabhängig. Bei uns werden die Beine ein bisschen müde sein.“

 

Eines ist dem Türkischen SV Horn II-Coach Abdullah Ögel klar: Es ist eine große Herausforderung, als einziger C-Ligist in dieser Gruppe mit solchen Fußball-Schwergewichten wie dem Post TSV Detmold und dem TuS Horn-Bad Meinberg mitzuwirken. Durch Corona wird es nach der mehrjährigen Pause primär erst einmal darum gehen, den Rhythmus unter dem Hallendach vernünftig anzunehmen, erklärt der Coach vom aktuellen Tabellenachten aus der Kreisliga C2 Detmold. Die Vorbereitung verlief aus genannten Gründen eher suboptimal, was die enorme Vorfreude allerdings nicht trübt. Seiner eigenen Erstvertretung, die als Lokal-Matador antritt, schiebt er galant die Favoritenrolle zu. Das große Miteinander, über den Lokal-Fußball zu fachsimpeln, einfach eine gute Zeit zu haben, das möchte Ögel neben den sportlichen Aspekten am Sonntag sehr gerne beherzigen. Nachdem er einige Jahre aus beruflichen und privaten Gründen dem lippischen Fußball-Kreis Adieu gesagt hatte, coacht er seit anderthalb Jahren die TSV-Reserve. Für ihn ist es ein Comeback, trainierte er in der Vergangenheit doch die A-Jugend der Egge-Jungs, ebenfalls die Reserve, bekleidete in der Erstvertretung zudem das Co-Trainer-Amt. „Ich bin froh und glücklich, wieder beim TSV Horn zu sein“, fällt es ihm spürbar schwer, neben der eigenen A-Liga-Mannschaft noch weitere Favoriten auf den Turniersieg zu benennen.

 

 

 

Die Vertrauensbasis in der Mannschaft vom TuS Horn-Bad Meinberg ist absolut intakt. Beispielhaft für das gesunde Miteinander ist folgende Szenerie, die TuS-Cheftrainer Toni Knöfel bei Lippe-Kick beschrieben hat: „Wir haben eine Anfrage vom TSV bekommen, der wir ohne eine Abfrage zugestimmt haben, weil ich der Meinung war, wir sollten schon dran teilnehmen. Kurzerhand wurde eine WhatsApp-Umfrage gestartet und nach wenigen Minuten waren es zwölf Meldungen“, sagt dies alles über die Begeisterungsfähigkeit der Kurstadt-Kicker aus.

Toni Tiburzy

Entspannter als Snoop Dog in seinen besten Zeiten wirkt Knöfel vor diesem hochkarätig besetzten Hallenturnier. Mit den Gruppen-Gegnern hat er sich deshalb auch erst nach der Anfrage intensiver beschäftigt, soll dem Spaßfaktor doch für die Männer aus dem benachbarten Wald-Stadion die höchste Wertigkeit eingeräumt werden. Ein auch in anderen Kreisen allseits bekanntes Motto wendet die TuS Horn-Bad Meinberg-Crew am kommenden Sonntag an: „Somit gehen wir mit „alles kann, nichts muss“ in dieses Turnier.“ Wenn Toni Knöfel sich dazu aufraffen soll, einen Favoriten ausfindig zu machen, dann ist es der Post TSV Detmold. „Bei einer entsprechenden Besetzung aus dem Futsal-Kader“, bemerkt er einschränkend. Zugleich hebt er warnend seinen Zeigefinger: „Aber das Turnier ist so stark besetzt, da kann ein Spiel ohne passende Performance schon das Aus bedeuten.“ Völlig tiefenentspannt und ohne einen unmenschlichen Druck trainierte der amtierende Tabellendritte aus der Detmolder A-Klasse unter dem Hallendach. Konkrete Spielzüge oder Abläufe standen nicht auf dem Stundenplan, vielmehr ging es darum, ein Gefühl für das neue Ambiente zu gewinnen. In der Beobachterrolle fungiert Toni Knöfel, der bei Lippe-Kick preisgibt: „Ich persönlich werde am Sonntag nicht auf der Platte stehen, aber mit meinen Kindern mir das hoffentlich tolle Spektakel wie in der Vergangenheit anschauen.“ Vor allem möchte er von dort Fairness und keine Verletzungen beobachten.

 

 

Für den Türksport Bad Lippspringe-Coach Cengiz Küçüker ist definitiv klar: „Die Freude auf den Budenzauber ist enorm.“ Die Begründung liefert er prompt hinterher: „Denn in der Halle kann auch der vermeintliche Außenseiter eine gute Partie abliefern und die Großen ärgern.“ Neben dem höherklassigsten Team im gesamten Teilnehmerfeld, dem Post TSV Detmold, zählt er auch den gastgebenden Türkischen SV Horn auf, wenn es um den Favoriten auf den Gesamtsieg geht. Selbst hat Küçüker seinem Team auf die To-do-Liste gesetzt: „Wir wollen gut mitspielen und das Beste aus unseren Möglichkeiten herausholen.“ Bereits seit zwei Monaten befinden sich die Kurstädter in der spielfreien Zeit, halten einmal wöchentlich Übungseinheiten im Soccer-Jam in Paderborn ab, bereiten sich akribisch und zielgerichtet auf die Pflichtspiele vor, die wieder ab dem 3. Februar stattfinden.

 

Zur einzigen Hallenveranstaltung kommt es für den TuS Kachtenhausen am kommenden Sonntag, „aber da wir in unserem Kreis alle schon ein paar Jahre abstinent waren, denke ich, dass sich ein jeder Mann über dieses Turnier freut“, verdeutlicht TuSK-Kicker Jürgen Bolinger. Gewohnt meinungsstark stellt er gegenüber Lippe-Kick fest: „Dazu möchte ich einmal gerne anmerken, wie sehr es mich nervt, dass überall um uns herum die Normalität herrscht und die Hallenturniere ganz normal stattfinden, aber die beiden Kreise aus Detmold und Lemgo es nicht hinbekommen, den LZ-Cup wieder normal auszutragen!

Jürgen Bolinger

Mit welcher Begründung? Ich kann es einfach nicht verstehen. Haben die da keinen Bock mehr drauf? Ich glaube, fast jede Mannschaft freute sich auf dieses Highlight im Winter, erst stellt sich Corona quer und jetzt? Die Kreise Detmold und Lemgo?“, würde er darauf sehr gerne eine nachvollziehbare Antwort erhalten. Die Haferbach-Jungs wollen sich vor allem auch auf die sportlichen Themen konzentrieren. Für den souveränen B-Liga-Primus ist es etwa eine hervorragende Standortbestimmung, denn gegen höherklassige Teams zu spielen, zeigt ihnen, wie weit der Aufstiegsaspirant schon ist. Einige spaßorientierte Einheiten unter dem Hallendach fanden für den TuS Kachtenhausen im Vorfeld von diesem Turnier statt. Dem Gruppen-Kontrahenten Post TSV Detmold traut er eine ganze Menge zu. Denn: „Mit einigen erfahrenen Futsal-Spielern ist Detmold natürlich der haushohe Favorit für uns.“ Selbst hat sich das Kreisunterhaus-Team folgendes vorgenommen: „Wir wollen mit viel Ehrgeiz, aber auch mit viel Spaß an das Turnier herangehen und es einfach genießen, gegen gute Mannschaften in der Halle zu kicken.“

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