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Bezirksliga

Bezirksliga 3 – Der Bollwerk-Report

Defensivarbeit bedeutet mehr, als dass der Verteidiger den Fuß dazwischen hält oder sich in einen Torschuss wirft. In dieser Rubrik wird dem Leser ein Einblick in die Möglichkeiten gewährt, die zur Vermeidung von Gegentoren angewandt werden können.

„Fußball ist ein Mannschaftssport“

 

Bezirksliga 3 (ts). Diese Erkenntnis ist auf jeden Bereich des Fußballs anzuwenden – so auch für die Verteidigungsarbeit. In vielen Teams legt man mittlerweile großen Wert darauf, alle Mannschaftsteile in die Defensivbemühungen miteinzubinden, um die Gefahr, die vom Kontrahenten ausgeht, einzudämmen oder gar zu unterbinden. Im folgenden Bericht stellen wir euch die erfolgreichsten Teams der Bezirksliga 3 in der Disziplin ‚Defensivarbeit‘ vor.

 

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Von Thomas Sauerbier

 

Der TuS Lipperreihe: acht Gegentore in 16 Spielen.

„Das ist eine gute Bilanz, muss man ganz klar sagen“, stellt Markus Rüschenpöhler, der Trainer des TuS Lipperreihe, zufrieden fest. Dieser starken Defensivleistung ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass man bis dato nur ein einziges Spiel verlor. Rüschenpöhler sieht sowohl Defensiv- als auch Offensivarbeit als Mannschaftsaufgabe. Jeder einzelne Akteur auf dem Feld trägt seinen Teil zur jeweiligen Situation bei. Somit gilt sein Lob dem gesamten Team: „Wenn es nicht so im Kollektiv funktionieren würde, dann würden wir auch sicherlich nicht nur so wenige Gegentore bekommen.“

Markus Rüschenpöhler

Zwei der acht Gegentreffer bezeichnet Rüschenpöhler dabei als „Slapstick-Tore“, die absolut unnötig und unbedingt vermeidbar waren. Simon Danne (Bild links), der Mann zwischen den Pfosten, ist zudem „ein richtig guter Keeper“, lobt der Coach ihn. Er ist ein schwer überwindbares Hindernis, wenn es einem Kontrahenten mal gelingen sollte, die kollektiven Defensivbemühungen des TuS Lipperreihe auszuspielen. Die Anstrengungen, die man zur Gegentorvermeidung betreibt, sind hoch. „Es bedarf viel läuferischen Aufwand, viel Disziplin und viel Bereitschaft“, fasst Markus Rüschepöhler es zusammen. Er ist weit davon entfernt, sich auf dieser guten Bilanz auszuruhen und fordert von seinem Team, diese gute Arbeit im weiteren Verlauf der Saison ebenso fortzusetzen. Mit einer solch guten Defensivarbeit macht man es der Offensive naturgemäß leichter, die wenigen notwendigen Treffer zu erzielen, die es braucht, um Punkte einzufahren. „Defensivverhalten betrifft alle Mannschaftsteile“, bringt Markus Rüschenpöhler abschließend seine Philosophie auf den Punkt.

 

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TSV Oerlinghausen: 13 Gegentreffer in 15 Spielen.

In 15 Spielen nur 13 Gegentore: das kann sich sehen lassen. Was Tobias Dingerdissen, den Co-Trainer des TSV Oerlinghausen, dabei stört, ist die Tatsache, dass insgesamt acht dieser Gegentreffer aus den Spielen gegen den TuS Lipperreihe resultieren, der die Tabelle anführt und den stärksten Rivalen im Kampf um die Tabellenspitze darstellt. Auswärts verlor man dabei 0:3, daheim 2:5.

Tobias Dingerdissen

Unterm Strich bleibt festzustellen, dass die Defensivbilanz sich ganz sicher im einstelligen Bereich ansiedeln würde, hätte man gegen diesen Gegner nicht so „deutlich und verdient“ verloren und dabei „mit Abstand die beiden schlechtesten Spiele“ der laufenden Spielzeit abgeliefert. Mit durchschnittlich 0,9 Gegentoren pro Match ist Tobias Dingerdissen dennoch insgesamt sehr zufrieden. Die sehr gute Bilanz schreibt er dabei einer „kompakten Mannschaftsleistung“ zu und hebt bewusst keinen Akteur hervor.

Jannik Schröder

„Wenn du kompakt stehst und wenig Tore kriegst, sind wir immer in der Lage, vorne ein Tor zu machen, weil wir vorne einfach die Qualität haben“, erläutert Dingerdissen und zieht eine alte Fußballweisheit heran: „Defensivreihen gewinnen oftmals Spiele und so war es bei uns auch.“ Dem Trainerteam war es zum Saisonstart ein Anliegen, der Mannschaft zu vermitteln, dass jeder Akteur seinen Teil zur Defensivarbeit beizutragen hat und das funktioniert bis dato äußerst erfolgreich. Man wollte sich zudem „nicht quantitativ, sondern qualitativ verstärken“. Jannik Schröder, der vom FC Gütersloh kam und Andre Tichonovic, der vom VfB Fichte Bielefeld kam, sind gute Beispiele für diese qualitative Verstärkung.

Andre Tichonovic

Man agiert auf dem Platz als Einheit und vor allem ist die Stimmung in der Mannschaft gut, was die Verbundenheit fördert und die Bereitschaft, sich an jeder Offensiv- und Defensivaktion zu beteiligen – egal, welche Position man bekleidet. Dass das Ganze kein Selbstläufer ist, zeigte sich jedoch in den jüngsten Vorbereitungsspielen, in denen man zwar die Mehrzahl der Matches gewann, jedoch in keiner Begegnung ohne Gegentreffer blieb – in Tobias Dingerdissen Augen eine Erinnerung daran, dass die Defensive „einen Grundstein für den Erfolg darstellt“. Er geht davon aus, dass es eine „harte Rückrunde“ werden wird. Als „Gejagter“ bewertet er den Liga-Alltag nun schwerer, als er es zu jenen Zeiten war, in denen man noch der „Jäger“ war. Das letzte Testspiel gewann der TSV Oerlinghausen mit 3:1 gegen den FC Pyrmont Hagen. Der Gegentreffer war dabei ein „dummes Elfmetertor“. Mit diesem Abschluss der Vorbereitung lässt es sich gut in den Liga-Alltag zurückkehren und sehr positiv in die Zukunft blicken.

 

SV Höxter: 30 Gegentore in 17 Spielen.

Wie bei mittlerweile vielen Mannschaften gilt auch für den SV Höxter das Motto: „Letztendlich beginnt die Defensive schon vorne im Sturm.“ Marcel Peša , der Coach der Mannschaft, bereitet seine Elf regelmäßig gut auf den anstehenden Widersacher vor. Es gilt immer wieder „eine Lösung parat zu haben“, um eine Situation nicht nur kurzfristig zu entschärfen, sondern ihr die Gefahr vollends zu nehmen und dabei bestenfalls noch ein schnelles Umschaltspiel zu ermöglichen, das einen eigenen Angriff in die Wege leitet.

Marcel Peša

Es ist also kein wildes Anrennen, sondern vielmehr ein taktisch ausgeklügeltes Verhalten, das man in die Tat umgesetzt sehen möchte: „Hierbei unterscheiden wir in eigenes Defensivverhalten (Angriffs-, Mittelfeld- oder Abwehrpressing) sowie gegnerisches Angriffsspiel. Das erfordert eine Menge Disziplin und Aufmerksamkeit.“ Gegen den aktuellen Tabellenführer gelang diese Defensivarbeit vorbildlich, erinnert sich Marcel Peša : „Im Spiel gegen Lipperreihe waren wir wirklich über 90 Minuten total konzentriert und diszipliniert. Wir haben kompakt verschoben und so den Gegner immer wieder zu langen Bällen gezwungen. Am Ende haben wir so gut wie nichts zugelassen und auch zu null gespielt.“ Man gewann sogar, mit einem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit durch Lucas Balch, mit 1:0 gegen den Spitzenreiter. Als elementaren Baustein für eine funktionierende Defensivarbeit sieht Marcel Peša vor allem Kommunikation: „Positionen zu übergeben beziehungsweise einzunehmen, funktioniert mit begleitender Kommunikation viel einfacher.“ In diesem Punkt konnte er in der jüngsten Vergangenheit „einen guten Schritt nach vorne“ ausmachen und ist gewillt, diese Entwicklung fortzusetzen. Der Torhüter der Mannschaft gehört natürlich auch zur Verteidigung und sei hier nicht unerwähnt. Keeper Thore Tölke (Bild links) heißt der Mann zwischen den Pfosten beim SV Höxter. Marcel Peša erinnert sich gut an eine enorm wichtige Parade des Keepers. Man spielte im Oktober auswärts beim TuS Bad Driburg, als Tölke mit der erwähnten Parade glänzen konnte. „Nach vier Liga-Niederlagen in Serie machen wir ein richtig gutes Spiel, verpassen es aber, in Führung zu gehen. In der Nachspielzeit kommt Bad Driburg nach vorne und schießt aus der Ferne auf unser Tor. Thore Tölke fischt den Ball aus dem Winkel, sichert uns einen Punkt und läutet damit eine Serie von sechs ungeschlagenen Spielen ein.“

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