Connect with us
Werbung: Vereinsticket

Kreisliga A Lemgo

Kreisliga A Lemgo – Der Bollwerk-Report

Die Anzahl der Gegentore so gering wie möglich zu halten, erhöht naturgemäß die Chance auf einen Sieg. Wer in dieser Disziplin in der Kreisliga A die Nase vorne hat, das lest ihr im folgenden Artikel.

Defensivarbeit betrifft das ganze Team

 

Kreisliga A Lemgo (ts). Nicht ausschließlich die Abwehrspieler sind für das Verhindern von Gegentoren zuständig, vielmehr ist Defensivarbeit von jedem einzelnen Akteur in der Mannschaft gefragt, wenn man das Optimum herausholen möchte. Diese Einstellung sieht man von einigen Teams gut verinnerlicht. Wer dabei in der Umsetzung am erfolgreichsten agiert und wo zudem noch besondere individuelle Klasse hinzukommt, wird in diesem Bericht erörtert.

Euer starker Finanzpartner an eurer Seite!

 

Von Thomas Sauerbier

 

VfL Lüerdissen: 21 Gegentreffer.

 

Als viertplatzierte Mannschaft stellt der VfL Lüerdissen die aktuell stärkste Defensive. Tim Steffen, Coach und aktiver Spieler beim VfL Lüerdissen, stellt zuallererst klar: „Grundsätzlich gilt es festzuhalten, dass wir sehr gut gegen den Ball arbeiten können – und zwar im Kollektiv.“

Fabian Klatt

Stammtorhüter Fabian Klatt gibt den Teamkollegen dabei spürbar die nötige „Sicherheit“, weiß Tim Steffen zu berichten. Christopher Bailis und Patrick Günther bewertet der Coach als „zweikampfstarke“ Akteure, die obendrein über „eine hohe Endgeschwindigkeit“ verfügen – was auch auf andere defensive Teamkollegen zutrifft. Zudem schreibt Tim Steffen den beiden zu, eine ausgeprägte „Gier nach Ballgewinn“ in sich zu tragen, die es den offensiven Akteuren der Kontrahenten regelmäßig schwer macht, den Ball zu behaupten. Dennoch betont Steffen erneut, dass es der gesamten Mannschaftsleistung zu verdanken ist, dass man aktuell die erfolgreichste Truppe stellt, was das Verhindern von Gegentoren betrifft.

Patrick Günther

Dass man „einige Male zu null“ spielen konnte oder nur einen einzigen Gegentreffer hinnehmen musste, macht den Trainer „besonders stolz“. „Wir schaffen es als Mannschaft, oft sehr kompakt zu stehen“, führt der Trainer aus und fügt hinzu, dass man es versteht, „wirklich und ehrlich zu kämpfen“. Verbesserungspotenzial gibt es natürlich immer. Tim Steffen benennt hierzu die Tatsache, dass man nach einem groben Patzer, der eventuell zu einem Gegentreffer führt, noch zu häufig aus dem Gleichgewicht gerät, mit unangebrachter Hast den Weg nach vorne sucht, um den kassierten Treffer zu egalisieren und dabei „manchmal das Wesentliche aus dem Blick“ verliert. Daran zu arbeiten sieht der Trainer als eine Herausforderung, da es sich hier nicht um das Erlernen einer technischen oder taktischen Fähigkeit handelt, sondern um das Ausmerzen einer mentalen Reaktion auf das Geschehen.

 

#NoScreenshots!! Ihr wollt flexibel und unabhängig alle Berichte auf Lippe-Kick lesen? Auch noch in einigen Jahren?Wann und wie ihr wollt? Mit Frei-Abos? Dann sichert euch jetzt das Vereins-Abo! Meldet euch gerne bei info@lippe-kick.de.

 

 

TuS Leopoldshöhe: 25 Gegentore.

Dass man aktuell eine derart gute Defensivbilanz vorweisen kann, war zu Beginn der Saison nicht abzusehen. „Wir sind beinahe maximal schlecht in die Saison gestartet und hatten nach vier Spielen bereits 13 Gegentore kassiert“, berichtet Jan Plöger, der Trainer des TuS Leopoldshöhe. Man stellte das System um und es wurden „klare Worte gesprochen“. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen.

A. Bultmann

Seither steht man „hinten wieder deutlich stabiler“, stellt Jan Plöger fest. Er unterstreicht jedoch, dass es sich dabei um den „Verdienst der gesamten Mannschaft“ handelt. Somit hebt er keinen Abwehrspieler explizit hervor und weist darauf hin, dass Defensivarbeit nicht nur vor dem eigenen Kasten stattfindet. Sollte es dem Widersacher dennoch gelingen, die Abwehr zu überwinden, steht Andre-Pascal Bultmann zwischen den Pfosten, über den Jan Plöger sagt: „Mit Bultmann haben wir einen der erfahrensten und, in meinen Augen, auch einen der besten Torhüter der Liga.“ Auf Spiele angesprochen, in denen die Defensivarbeit besonders gut funktionierte, fallen Plöger die Matches gegen den TuS Ahmsen (aktueller Tabellenführer) und den SV Werl-Aspe (Tabellenzweiter) ein: „Da haben wir es den beiden Spitzenteams schwer gemacht und gegen Werl-Aspe sogar die Null gehalten.“ Man gewann das Match gegen den SV Werl-Aspe schlussendlich mit 1:0. Die drei verbuchten Punkte sind dabei nicht zuletzt einer kompakten Defensivleistung der Mannschaft zu verdanken. Verbesserungspotenzial sieht Jan Plöger dahingehend, dass man gelegentlich noch Gegentreffer „herschenkt“. Diese absolut vermeidbaren Tore sind ihm natürlich ein Dorn im Auge. Er sieht allerdings auch schon Fortschritte in dieser Angelegenheit, was die Zweikampfführung und die Konzentration angehen.

 

TSV Schötmar: 26 Gegentore.

Als Aufsteiger in die Kreisliga A Lemgo gekommen, belegt der TSV Schötmar aktuell den dritten Rang. Eine starke Defensive ist dabei nicht zuletzt der Grund für diese Leistung. Fatih Ilhan, der Trainer des TSV Schötmar, erklärt: „Wir verteidigen und greifen als Team an. Es wäre nicht richtig, die Gegentore auf die Defensive beziehungsweise den Torwart einzuschränken.“

Fatih Ilhan

Generell pflegt man einen sehr offensiven Spielstil beim TSV. Die beachtliche Defensivquote wird umso nennenswerter, wenn man berücksichtigt, dass Stammtorhüter Mehmet Can Akın zehn Spiele lang gesperrt war und dem TSV Schötmar „kein gelernter Torhüter“ zur Verfügung stand, um diese Lücke adäquat schließen zu können.

Mehmet Can Akin

„Mit Mehmet Can Akın haben wir den besten Torhüter der Liga, finde ich. Er hat super Reflexe, ist spielstark und präsent auf dem Platz“, bringt Fatih Ilhan die Wichtigkeit seines Keepers zum Ausdruck. Vor dem Torhüter steht eine starke Defensivabteilung. Ilker Siviloğlu, Murat Incekara, Tuna Han Demircan, Zahid Keleş, Mithat Bozkurt und Abaz Isufi formieren sich regelmäßig als defensive Dreier- oder auch Viererkette und machen die Offensivbemühungen der Widersacher bestmöglich zunichte. Fatih Ilhan beschreibt Ilker Siviloğlu als „den besten Innenverteidiger der Liga“. Siviloğlu schneidet bei der Bewertung durch seinen Trainer außerordentlich gut ab: „Ein absoluter Führungsspieler, mit sehr viel Technik, extrem spielstark und ein absoluter Winnertyp. Ich erinnere mich nicht an ein Spiel, in dem er nicht gut gespielt hat.“

Tuna Han Demircan

Murat Incekara wird von seinem Coach als „Monster“ in der Zweikampfführung geadelt: „Er ist extrem zweikampfstark, robust und sehr schnell auf den Beinen. Im Eins-gegen-eins-Duell ist kein Durchkommen möglich.“ Er und Ilker Siviloğlu (Bild links) sind zudem sehr torgefährlich bei Standards. Es ist sicherlich keine Neuigkeit für die Liga, dass der TSV Schötmar häufig Torerfolge nach ruhenden Bällen bejubeln kann. Die Außenverteidiger spielen für Fatih Ilhan „eine wichtige Rolle im System“, da sie bei Ballbesitz ins Offensivspiel integriert werden und über die Außenbahnen für Raumgewinn sorgen und somit Torraumszenen ermöglichen. „Tuna Han Demircan sticht da hervor. Mit seiner Schnelligkeit, seinem Dribbling und seinem Durchsetzungsvermögen ist er kaum zu stoppen. Er hatte viele Assists in dieser Saison und hat auch schon einige Elfmeter für uns gewonnen“, kann Fatih Ilhan zu seinem Außenverteidiger berichten. Auch Mithat Bozkurt ist Außenverteidiger. Mit seiner Erfahrung ist der 43-Jährige ein alter Hase, der dennoch „pfeilschnell“ daherkommt und „einen super Antritt“ hat, lobt der Trainer. Darüber hinaus ist er „flexibel einsetzbar“, hat bereits zwei Treffer in der Liga erzielt und „ist für eine Vorlage immer gut“. Zahid Keleş (Bild rechts) ist ein weiterer Außenverteidiger im Kader des TSV Schötmar. „Seine Einstellung zum Fußball ist top. Er verpasst kaum eine Trainingseinheit, ist fit und schnell und sehr unangenehm zu spielen. Ein Spieler mit viel Energie“, lautet die Beschreibung seiner Stärken durch TSV-Trainer Fatih Ilhan. Keleş ist ebenfalls ein erfolgreicher Vorlagengeber. Eine gute Entwicklung kann Fatih Ilhan bei Abaz Isufi beobachten, der zu Beginn der laufenden Saison zum Kader stieß. Isufi ist „im Defensivverbund flexibel einsetzbar“, was sich bei Ausfällen besonders bezahlt macht. „Ein Spieler, der mit Herz spielt. Zudem ist er spielerisch gut, was sehr wichtig für uns ist, im Spielaufbau“, beschreibt der Coach den Mann, der schon einen Treffer vor der Winterpause erzielte und auch durch Torvorlagen glänzen konnte. Im defensiven Mittelfeld findet Sinan Siviloğlu (Bild links) Erwähnung in den Ausführungen seines Trainers, der ihn als „extrem wichtig für das Team“ beschreibt und fortfährt: „Ein Zweikampfmonster mit viel Technik, Spielverstand und Spielwitz.“ Siviloğlu musste im letzten Spiel vor der Winterpause für den verletzten Gökhan Kaya in der Dreier-Kette einspringen und schlug sich dabei „bravourös“, wie Fatih Ilhan zufrieden beobachten durfte. Nach einer langen Pause, die Kerem Er (Bild rechts) wegen eines Kreuzbandrisses einlegen musste, kann er nun zum Team zurückkehren. Die Rückkehr des Außenverteidigers entfacht extreme Freude beim Trainer, der jetzt eine weitere Option in der Defensive zur Verfügung stehen hat. Kerem Er legt „eine super Einstellung an den Tag“ und verfügt über spielerische Qualitäten, die er jetzt wieder auf den Platz bringen kann. Vor allem seine Zweikampfstärke wird den anstehenden Kontrahenten zukünftig die Arbeit im Liga-Alltag erschweren. Es gibt allerdings auch Ausfälle zu beklagen. Co-Trainer Gökhan Kaya „hat sich im letzten Spiel verletzt und wird die restliche Saison ausfallen“, teilt uns Fatih Ilhan mit, den, aller Voraussicht nach, selbst dieses Los trifft. Damit wären wir bei dem Problem, dass für Ilhan die größte Herausforderung darstellt, was die Defensive betrifft: „Ausfälle durch Verletzungen, Krankheiten oder Sperren.“ Die dadurch notwendigen Anpassungen erlauben keine Konstanz in der Abwehrkette. Ein eingespielter Verbund, der Woche für Woche in gleicher Formation antritt, verfeinert natürlich seine Mechanismen und mit der Zeit versteht man sich bestenfalls blind und stellt somit eine überaus schwer zu überwindende Festung dar. „Wenn wir dort etwas Konstanz hineinkriegen und nicht mehr vom Pech verfolgt werden, bin ich mir sicher, dass wir weniger Gegentore bekommen“, formuliert Fatih Ilhan einen Wunsch. Zur Abwehrleistung insgesamt unterstreicht er nochmals die Tatsache, dass man im Verbund stark ist und bringt seine Einschätzung zur eigenen Spielstärke zum Ausdruck: „Zum Verteidigen benötigen wir alle elf Mann und nicht nur die Abwehrreihe. Wir scheuen uns nicht vor Zweikämpfen und sind zudem spielerisch die beste Mannschaft der Liga.“

 

SC Extertal: 24 Gegentreffer.

Defensivarbeit beginnt beim SC Extertal bereits in der Offensive, lässt uns Thomas Elsner, der Coach der Aufsteiger-Mannschaft, wissen. Situationsabhängig weiß das Team dabei gut einzuschätzen, ob es sinnvoller ist, früh ins Pressing zu gehen, um einen schnellen Ballgewinn anzustreben oder es angebracht ist, sich zurückfallen und zunächst Räume entstehen zu lassen, bevor man mit dem Pressing beginnt.

Thomas Elsner

Dabei weiß jeder Akteur auf dem Spielfeld genau, wie er sich zu positionieren und zu verhalten hat. Dem Zufall wird hierbei so wenig Raum wie irgend möglich gelassen. Die Räume gilt es so eng wie möglich zu halten und die zu absolvierenden Laufwege dürfen nicht zu lang sein. Dieses Defensivverhalten wird natürlich regelmäßig eingeübt. Hilfreich ist, dass man „meist hinten einen sehr erfahrenen Spieler mit in der Kette“ hat, „der die Ordnung und die Struktur hält“, erläutert Thomas Elsner. Dabei ist es wichtig, dass dieser Akteur seinen Mitspielern klare Anweisungen gibt. Die Außenverteidiger müssen sich regelmäßig ausgesprochen „lauffreudig“ zeigen, wie auch das Mittelfeld. Es geht fortwährend darum, Räume zu schließen. Torhüter Nico Pauls fiel in der Vorrunde verletzungsbedingt aus.

Nico Pauls

Moritz Jäger stand somit regelmäßig im Kasten. Seine Stärke ist, dass er ein guter Fußballer ist und dementsprechend mit dem Ball umzugehen weiß. Eine weitere Stärke hat er in Eins-gegen-eins-Situationen, berichtet Thomas Elsner. Was den Trainer besonders zufriedenstellt, ist die Tatsache, dass man konstant eine gute Defensivarbeit auf den Platz bringen kann und das Niveau keinen großen Schwankungen unterliegt. Einer Mixtur aus „Erfahrung und Spritzigkeit“ schreibt der Coach das gute Gelingen in der Defensive zu. Gepaart mit Ordnung, führte das bis dato zu einer mehr als vorzeigbaren Zwischenbilanz, was das Verhindern von Gegentoren betrifft. Verbesserungspotenzial gibt „es immer“, sieht Elsner. Beispielsweise ist die „beste Lösung“ in einer Situation immer von höherem Wert als eine „gute“, logischerweise.

 

SG Bentorf/Hohenhausen: 25 Gegentore.

Niklas Brand, der Co-Trainer der SG Bentorf/Hohenhausen, findet eröffnend lobende Worte für die Torhüter der Mannschaft. Dabei hebt er hervor, dass Stamm-Keeper Heiko Langer „viele wichtige Punkte“ festhalten konnte und nennt Steffen Weiß „Mr. Zuverlässig“.

H. Langer

Die Abwehrreihe besteht bei der SG Bentorf/Hohenhausen aus vielen guten Akteuren, berichtet Niklas Brand und unterstreicht, dass die Kaderbreite ein Schlüssel zum Erfolg bei der SG ist. Trainer Tobias Kasper legt zudem großen Wert auf Defensivarbeit, erklärt Brand: „Noch vor drei bis vier Jahren gingen Spiele 3:6 oder auch 3:4 aus und nun fallen viel weniger Gegentore.“ Auf den Punkt gebracht, verdankt man die gute Bilanz vor allem dem „Kampfgeist im Defensivbereich“ und der Breite des Kaders in dieser Abteilung, der mit Akteuren besetzt ist, die allesamt „sauber verteidigen“. Eine kleine Anekdote hat Niklas Brand noch parat: Beim Spielstand von 1:1 gegen den SC Bad Salzuflen verletzte sich Torhüter Heiko Langer am Sprunggelenk. Auf der Bank saß jedoch kein Ersatz für den Keeper, da Steffen Weiß (Bild links) für die zweite Mannschaft in Entrup zwischen den Pfosten stand, jedoch bereits unterwegs war, um sich der ersten Mannschaft anzuschließen. So kam es, dass Weiß binnen kürzester Zeit vor Ort war, nachdem Heiko Langer noch fünf Minuten lang „humpelnd“ das Tor hütete. „Nach einem Telefonat gab er Gas, stellte sein Auto ab und ging sofort ins Tor. Mit zwei, drei Glanzparaden hielt er den Sieg fest. Solche Typen braucht es, die sich in den Dienst der Mannschaft stellen“, lauten Niklas Brands wertschätzende Worte. Das Spiel endete übrigens mit einem 3:2-Sieg für die SG, bei dem O-Ton-Geber Niklas Brand den finalen Treffer erzielte.

More in Kreisliga A Lemgo