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Saison 2022/23

Was macht eigentlich…? Teil 23: Andreas Brandwein

Andreas Brandwein blickt auf die spannende und ereignisreiche Zeit als Spieler und Trainer zurück. Lippe-Kick hat mit ihm gesprochen.

„In guten wie in schlechten Zeiten“

 

Was macht eigentlich…? (bs). Aktuell macht Andreas Brandwein seit Ende Februar 2023 nach 22 Jahren ununterbrochener Trainertätigkeit eine Pause. Diese legt er ein, nachdem Olaf Sieweke und er ihr Engagement beim FC Preußen Espelkamp in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst hatten. Ab Juli 2023 wird er als Trainer den Landesligisten Sportvereinigung Steinhagen übernehmen.

 

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Von Björn Schran

 

Als Andreas Brandwein im Jahr 2000 als Spieler vom VfB Fichte Bielefeld zum B-Ligisten TuS Dornberg gewechselt ist, hatte er eigentlich vor, noch ein paar Jahre aktiv Fußball zu spielen. In der Winterpause übernahm er dann das Amt des Spielertrainers. Nach dem Aufstieg in die Kreisliga A hat er die Schuhe dann im Sommer 2001 an den Nagel gehängt. Die Dornberger sind in den Folgejahren dann bis in die Verbandsliga durchmarschiert, also insgesamt viermal hintereinander aufgestiegen. Leider sind die Akteure aus dem Bielefelder Stadtteil am letzten Spieltag der Verbandsliga-Saison 2004/05 wieder abgestiegen. Dennoch kann man die gesamte Zeit in Dornberg als Höhepunkt bezeichnen. Mit Michael Jellentrup, der damals von LR Ahlen (heute RW Ahlen) aus der Regionalliga kam, durfte Brandwein einen herausragenden Spieler und Menschen trainieren.

 

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16 Jahre VfL Theesen

 

Angeschlossen haben sich dann 16 Jahre VfL Theesen mit insgesamt drei Landesligameisterschaften. Das waren alles sportliche Höhepunkte, der größte Erfolg in Theesen war aber der dritte Platz in der Westfalenliga-Saison 2018/19. Diesen dritten Platz in der Westfalenliga konnten sie im letzten Jahr in Espelkamp ebenfalls belegen, was gleichzeitig die beste Platzierung der Vereinsgeschichte bedeutete. Hier hatte er mit Michael Wessel einen ebenso herausragenden Spieler im Kader wie damals mit Michael Jellentrup in Dornberg.

 

 

 

Unvergessliches Top-Spiel

 

Fußball-Landesliga: BV Bad Lippspringe – VfL Theesen 3:6

Das kurioseste Spiel und zugleich auch ein absoluter Höhepunkt war die Partie in der Landesligasaison 2006/07. Wir schrieben den Auftakt-Spieltag. An diesem 13. August 2006 traf Brandwein mit dem VfL Theesen auf den Topfavoriten TuS Dornberg. Sie lagen bis zur 63. Minute 1:4 im Hintertreffen und haben das Spiel am Ende noch 5:4 gewonnen. In der 90. Minute verschoss Dornberg beim Stand von 4:4 einen Elfmeter, im Gegenzug bekamen sie eine Rote Karte. In der dritten Minute der Nachspielzeit wurde dem VfL dann ein Elfmeter in diesem Leineweberstadt-Derby zugesprochen, den Thies Kambach verwandelte. Dieses Spiel hatte übrigens auch eine lippische Beteiligung. Als Schiedsrichter fungierte der Sonneborner Andreas Grandt.

 

 

„Theesen ist ein familiärer Verein“

 

Der VfL Theesen war schließlich die längste und prägendste Epoche in seiner aufregenden Fußballer- und Trainer-Zeit. „Theesen ist ein familiärer Verein und wir haben es in meiner Zeit zwischen 2005 und 2021 geschafft, die Nummer eins im Bielefelder Amateurfußball zu werden“, Brandwein ist darüber mega stolz.

Wie oben bereits erwähnt, sind sie dreimal in die Westfalenliga aufgestiegen, was natürlich auch beinhaltet, dass das Team zweimal abgestiegen ist.

Das Team des FC Preußen Espelkamp

Dennoch sind immer alle ruhig und besonnen geblieben. „In guten wie in schlechten Zeiten“, so Brandwein. „Dies wurde in Theesen nicht nur proklamiert, sondern gelebt“. In den letzten Jahren seiner Tätigkeit konnten sie die Mannschaft zu einem festen Bestandteil der Westfalenliga formen. Leider ist der Verein 2022 dann aber erneut abgestiegen. Sie hatten in Theesen auch immer mal wieder Spieler aus dem lippischen Bereich. Allzu gerne erinnert sich Brandwein dabei an die Brüder Philip und Manuel Wichmann, mit denen sie 2016 eine von fünf Bielefelder Hallenmeisterschaften geholt haben. „Das waren echte Hallencracks“, schwärmt er beim Blick in den Rückspiegel.

 

 

Eine Rückkehr in den lippischen Fußball ist möglich

 

Im lippischen Helpup ist Andreas Brandwein aufgewachsen und hat bis zur C-Jugend beim TSV Oerlinghausen gespielt. Sie verfügten damals über eine wirklich tolle Jugend, was dazu geführt hat, dass sie zur B-Jugend dann mit zahlreichen Spielern zum FC Stukenbrock gewechselt sind. Seitdem ist er aus dem lippischen Fußball quasi verschwunden. „Allerdings verfolge ich insbesondere den TSV Oerlinghausen bis heute sehr genau“, erzählt uns Brandwein bei Lippe-Kick. „Ich freue mich, dass der Verein ab Sommer in der Landesliga spielen wird“. Die kontinuierliche Arbeit von Miron Tadic und Gregor Kramer, den er noch als Spieler kennt, zahlt sich jetzt endlich aus. Sein Bruder Lutz und Ingo Obermark waren damals seine C-Jugend-Trainer, nachdem ihnen zuvor Kurt Kassen jahrelang das Einmaleins des Fußballs beigebracht hat. „Eine tolle Zeit war das“, sinniert Andreas Brandwein. Eine „Rückkehr“ in den lippischen Fußball könnte er sich grundsätzlich vorstellen, es gab im Laufe der Jahre aber nie eine Anfrage aus dem Bereich.

 

 

Tolle Vorbilder aus seinen Ex-Vereinen

 

Verändert haben sich wie in allen anderen Regionen auch die Leistungsdichte und die Wertigkeit. Brandwein schwelgt in tollen Erinnerungen: „Ich denke gerne daran, dass ich früher mit meinem Vater mit Fan-Utensilien ausgestattet zu den Spielen der ersten Mannschaft des TSV Oerlinghausen, die vornehmlich in der Kreisliga A stattgefunden haben, gefahren bin und das für mich jedes Wochenende das Highlight war“. Dort hat der TSV gegen Helpup, Asemissen, Bexterhagen und Leopoldshöhe gespielt. An seine Vorbilder von damals kann er sich noch gut erinnern. Bei Helpup war es Wolfgang Kampeter, Mike Vogt bei Asemissen oder Dirk Wagemann in Leopoldshöhe, mit ihm hat er dann später beim VfB 03 Bielefeld noch selbst zusammen gespielt. In Oerlinghausen waren es Ingo Obermark und Andreas „Gili“ Steffen, dessen Sohn Janik er dann viele Jahre später in Theesen trainiert hat.

 

 

Wertigkeit des lippischen Fußballs

 

Hinsichtlich der Wertigkeit des lippischen Fußballs, vertritt der meinungsstarke Brandwein eine klare Meinung. Früher gab es beispielsweise mit dem TBV Lemgo und dem SuS Lage zwei Verbandsligisten. Heute spielen die Zuckerstädter in der C-Liga und die Hansestädter seit Jahren in der Bezirksliga, „das ist einfach schade“. Allerdings sind mit dem Post TSV Detmold und seinem Ex-Verein TSV Oerlinghausen nächste Saison zwei lippische Teams in der Landesliga. Folglich wählt er versöhnliche Schlussworte via Lippe-Kick: „Das ist erfreulich und dies hat es ja lange nicht mehr gegeben“.

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