Im vierten Landesliga-Jahr in Folge steht beim FC Rot-Weiß Kirchlengern erneut der Klassenerhalt an oberster Stelle. Wir blicken hinter die Kulissen des Halfar-Teams.
Thelen: „Können nach der letzten Saison nicht durchdrehen“
Landesliga 1 (ab). Erst im letzten Saisonspiel sicherte sich der FC Rot-Weiß Kirchlengern den Klassenerhalt in der Landesliga Staffel 1. Und das mit einem erzitterten 2:2 gegen den direkten Konkurrenten VfB Schloß Holte, der den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten musste. Nach punktuellen Veränderungen am Kader steht für das Team von Ex-Bundesliga-Profi Daniel Halfar auch in der kommenden Spielzeit der Klassenerhalt an oberster Stelle. Alles, was danach kommt, bezeichnet Co-Trainer Marcel Thelen als Bonus. Ein Coup gelang den Elsekickern auf dem Transfermarkt. Ein neuer Stürmer soll die Torflaute beheben.
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Von André Bell
Quantitativ hat sich der FC Rot-Weiß Kirchlengern verstärkt im Sommer und auch im Hinblick auf Qualität versprechen die Zugänge zumindest namentlich einiges.
Mit Nico Putrino kommt ein junger Stürmer, der in der vergangenen Saison in allen drei Mannschaften der SG FA Herringhausen/Eickum auf sich aufmerksam gemacht hat. 27 Scorer, darunter elf Tore, gelangen dem 21-Jährigen in der ersten Mannschaft in der Bezirksliga Staffel 1, acht Tore und drei Assists in der Reserve, die in der Herforder A-Liga spielt. Hinzu kommen sieben Tore und drei Vorlagen in der dritten Mannschaft in der B-Liga. Diese Torjäger-Qualitäten soll Putrino nun beim FC Rot-Weiß Kirchlengern einbringen. Denn mit 50 Toren stellte die Halfar-Elf letzte Saison die viertschwächste Offensive der Liga. Auch ein Grund, weshalb man bis zum letzten Saisonspiel um den Klassenerhalt zittern musste.
Neue Offensivpower?
Und die bisherigen Testspiele zeigen, dass es offensiv in dieser Spielzeit besser laufen könnte. 23 Tore erzielte Kirchlengern in den Tests gegen den VfL Eversen (2:2), den SC Herford (4:3), den BV Stift Quernheim (0:2), den FC Preußen Espelkamp (3:0), den SC Hicret Bielefeld (7:0), den TuS GW Pödinghausen (3:4) und beim SV Eidinghausen-Werste (4:6). Gerade die letzten Partien zeigen aber auch, dass Chefcoach Daniel Halfar und sein Co-Trainer Marcel Thelen noch Arbeit vor sich haben. Weitere Neuzugänge sind Mittelfeldspieler Umut Uyanik, der zuletzt beim Westfalenligisten SC Verl II spielte, und Angreifer Luca Maita vom Bezirksligisten VfL Holsen. Hinzu kommen außerdem drei A-Jugendliche: Julian Marten von der A-Jugend des SV Rödinghausen, Hendrik-Rene Meierernst und Emil Elias Grund von der A-Jugend des FC Preußen Espelkamp. „Alle Spieler haben sich gut integriert“, meint Marcel Thelen gegenüber Lippe-Kick. Besonders Hendrik Meierernst hat als Torschütze in den Testspielen einen guten Eindruck hinterlassen.
Nur drei Abgänge
Den insgesamt sechs Neuzugängen stehen nur drei Abgänge gegenüber, sodass Coach Daniel Halfar mehr Optionen hat als noch letzte Saison. Schlussmann Yannick Hartmann hat sich Bezirksliga-Aufsteiger TuS GW Pödinghausen angeschlossen, Abwehrmann Daniel Sitter verteidigt künftig für den letztjährigen Tabellenfünfter der Bezirksliga Staffel 1, die Spvg Hiddenhausen, und Stürmer Florian Finke will seine Torjägerqualitäten beim A-Ligisten Bünder SV unter Beweis stellen.
Auftakt im Kreispokal in Mennighüffen
Viel Zeit hat Kirchlengern bis zum Saisonauftakt am 13. August nicht mehr. Der SV Heide-Paderborn ist der erste Gegner der neuen Spielzeit. Dass zum aktuellen Zeitpunkt der Vorbereitung noch nicht alles glattläuft, „gehört dazu“, findet Marcel Thelen. Sorgen macht er sich deshalb keine, dennoch hält er den Ball erst einmal flach: „Wenn man so aus der letzten Saison kommt, kann man nicht durchdrehen und irgendwas von Platz ein bis vier erzählen oder das obere Mittelfeld als Ziel ausrufen. Unser Ziel ist erst einmal der Klassenerhalt, den wir so früh wie möglich klarmachen wollen. Alles, was dann nach oben passiert, ist Bonus.“ Das erste Mal richtig ernst wird es für Kirchlengern bereits am kommenden Wochenende, wenn der Herforder Kreispokal startet. Beim Bezirksligisten VfL Viktoria Mennighüffen ist die Truppe von der Else Favorit. Wenn es nach Marcel Thelen geht, ist das nur der Auftakt für eine erneut erfolgreiche Pokal-Saison: „Wir wollen im Pokal wieder so weit wie möglich kommen.“ Letzte Saison stand Kirchlengern im Finale, wo man gegen die SG FA Herringhausen/Eickum im Elfmeterschießen scheiterte.
Thelen hat übliche Verdächtige auf der Liste
Was das obere Tabellendrittel der Liga angeht, hat Thelen die üblichen Verdächtigen auf seinem Zettel: „SCV Neuenbeken hat für mich immer eine Truppe, die um den Aufstieg mitspielen kann. Theesen gehört für mich ebenfalls zum engeren Favoritenkreis und auch Kaunitz hat immer eine fußballerisch gute Truppe. Ich frage mich allerdings, warum sie im letzten Saisondrittel immer abbauen. Bis zur Hinrunde sind die ganz oben dran und dann lassen sie nach.“ Als Geheimfavoriten hat Thelen, wie einige andere Trainer, Aufsteiger FSC Rheda ausgemacht: „Ich habe schon von einigen gehört, dass sie eine gute Mannschaft haben sollen und ich glaube auch, dass sie als Aufsteiger eine gute Rolle spielen werden.“ Zu den anderen neuen Teams kann der Co-Trainer allerdings nur wenig sagen: „Gegen Kutenhausen haben wir im letzten Winter getestet. Da hatten sie eine ausgeglichene Truppe, ich weiß aber nicht, was sie im Sommer gemacht haben. Oerlinghausen kenne ich überhaupt nicht und Westenholz ist ein bekannter Verein aus der vorletzten Saison. Eine geile Mannschaft, die enorm vom Zusammenhalt lebt.“