Es ist ein Nachbarschaftsduell im Kampf um den dritten Platz beim diesjährigen Pokal-Wettbewerb. Zugleich geht es um den Austragungsort für das kommende Pokal-Endspiel. Klickt euch für mehr gerne hier hinein.
Wer gewinnt, richtet aus
Kreis-Pokal Detmold (hk). Da arbeitet man bereits ein gutes Jahrzehnt im lippischen Fußball und erlebt doch noch neue Dinge. Quasi sein erstes Mal mit mehr als drei Jahrzehnten auf dem Lebensbuckel. Wie etwa das Spiel um Platz drei zwischen dem SV Diestelbruch-Mosebeck und dem TuS Horn-Bad Meinberg. Bei Fußball-Weltmeisterschaften wird dieses Duell oftmals wenig respektvoll als „Spiel um die goldene Ananas“ bezeichnet. In diesem konkreten Fall allerdings winkt dem Sieger nicht nur Ruhm. Der siegreiche Verein bekommt finanziell einen beträchtlichen Geldsegen, darf er doch am 8. Mai 2024 das Endspiel zwischen dem Landesligisten Post TSV Detmold und dem A-Liga-Vertreter Türkischer SV Horn ausrichten. Am heutigen Abend im Dörenwald-Stadion wird ein Schiedsrichter-Gespann die Spielleitung übernehmen, was die Bedeutung von diesem Match noch einmal ausdrücklich hervorhebt. Als Hauptschiedsrichter fungiert Michael Joyce. Ihm assistieren Abraham Thiessen und Maximilian Pelster.
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Von Henning Klefisch
Eine Frage vorweg. Wie findet Andre Patscha, der Chef-Coach vom SV Diestelbruch-Mosebeck, dieses Duell um den dritten Rang? „Das Spiel macht für mich wenig her. Ich hätte mir gewünscht, dass man im Vorfeld einfach mal die Vereine fragt, ob die das gut fänden oder nicht. Dann hätte man relativ schnell herausgefunden, dass das nicht so optimal ist.“
Andre Patscha
Warum denn? Das möchte der neugierige Lippe-Kick-Reporter wissen. „Diese Spiele braucht man nicht in der Woche. Es ist sowieso schon alles eng getaktet, jetzt, wenn es in den Winterbereich hineingeht.“ Dennoch ist Patscha pragmatisch veranlagt. Er ist einer, der die Dinge genauso annimmt, wie sie sich tatsächlich darstellen. Wegducken ist keine Option, weshalb die Hausherren mit dem angemessenen sportlichen Ehrgeiz diese Herausforderung angehen. Schon jetzt ist jedoch klar: Ein stundenlanges Videostudium steht nicht auf dem Programm. So werden die Beteiligten ob der Bedeutung dieser Partie gewiss auch nicht voller Aufregung eine schlaflose Nacht erleben.
Justus Lopsien
Patscha gibt als Zielsetzung aus: „Wir versuchen, das Spiel zu gewinnen, sodass wir das Finale bei uns starten lassen können.“ Da spielt es dem SV Di-Mo doch ausgezeichnet in die Karten, dass ausgerechnet in diesem Spiel annähernd in Bestbesetzung aufgelaufen werden darf. Einzig auf die Langzeitverletzten Justus Lopsien und Philip Herclik muss verzichtet werden. Nach der denkwürdigen 0:5-Heimpackung gegen den TSV Horn erweitert Mirko Röhl die wenig populäre Lazarett-Liste.
Mirko Röhl
Mit einer kleinen Anmerkung von Patscha versehen: „Nachdem er übelst gefoult wurde, dies der Schiedsrichter nicht geahndet hat.“ Auch mit Blick auf die Belastungssteuerung werden bei den Dörenwald-Jungs Akteure zu Spielzeit kommen, die sich im bisherigen Saisonverlauf fußballerisch eher rudimentär auf dem Spielfeld betätigen durften. Dieses Pokal-Match gegen den Liga-Konkurrenten bietet somit eine hervorragende Möglichkeit, um Eigenwerbung zu betreiben. Im bisherigen Pokal-Wettbewerb hat der SV Di-Mo so einige Ausrufezeichen gesetzt. Zum Start wurde der Bezirksligist FC Augustdorf taumelnd nach Hause geschickt.
Phillip Herclik
Es folgte ein 1:0 beim Liga-Rivalen FC Fortuna Schlangen. Dann ein packendes 9:8 im Elfmeter-Schießen gegen die SG Hiddesen-Heidenoldendorf, ehe im Halbfinale mit 1:6 gegen den Post TSV Detmold Endstation war. Leicht wird die Aufgabe nicht, ist der Gegner doch stark besetzt. Patscha lobt die „erfahrenen Leute, wie Bovino, Marcel und Daniel Brinkmann“, sind es im Gesamten „ein paar richtige Granaten“, die beim ehemaligen Verbandsligisten dem Kader zugehörig sind. Abzuwarten bleibt, ob beim TuS auch Schonzeit für einige Vielspieler angesagt ist.
Die Motivation beim TuS Horn-Bad Meinberg ist immens, Anfang Mai seine Gastfreundschaft auf großer Bühne präsentieren zu dürfen. TuS-Obmann Günther Bohnert kündigt im Gespräch mit Lippe-Kick an: „Wir wollen mit aller Macht dieses Spiel gewinnen, da der Sieger das Endspiel ausrichtet.“ Natürlich, dafür ist er am lippischen Fußball zu sehr interessiert, weiß er von der jüngsten 0:5-Klatsche der Dörenwald-Jungs gegen den Türkischen SV Horn.
Hendrik Laabs
Doch er betrachtet die positive Gesamtentwicklung beim Team von Chef-Coach Andre Patscha, wenn er anmerkt: „Diestelbruch-Mosebeck ist meiner Meinung nach in einer guten Verfassung, wir müssen auf alle Fälle die Zweikämpfe besser annehmen!“ Daher gilt dieses physisch geprägte Erfolgsrezept. Die eigenen Aussichten verbessern sich durch die Rückkehr von Hendrik Laabs und Maurice Grüttner. Bohnert prophezeit abschließend: „Ich denke, es wird ein ausgeglichenes Spiel.“
